Senatsempfang anlässlich 125 Jahre Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 19. Mai 2014, 19:00, Rathaus, Festsaal

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Informationen. K L I N I K S P R E C H E R Axel Dittmar. Claudia Schloemann Winnebrockstr. 1, Halle/West. Mobil:

Transkript:

Seite 1 von 15 Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Wissenschaft und Forschung DIE SENATORIN Senatsempfang anlässlich 125 Jahre Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 19. Mai 2014, 19:00, Rathaus, Festsaal Es gilt das gesprochene Wort. Sehr geehrte Frau Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Sehr geehrter Herr Prof. Gerloff, sehr geehrter Herr Prof. Koch-Gromus, sehr geehrter Herr Prof. Heinze, sehr geehrter Herr Prof. Reichenspurner, sehr geehrter Herr Prof. Neumeier, sehr geehrte Ehrenbürger, Prof. Helmut und Hannelore Greve,

Seite 2 von 15 meine sehr geehrten Damen und Herren, welch würdiger Anlass zu feiern! Eine der größten, ältesten, wichtigsten und renommiertesten Institutionen Hamburgs, das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, feiert ein wahrhaft historisches Jubiläum: sein 125jähriges Bestehen. Es ist mir eine große Ehre und Freude, aus diesem Grund für Sie einen Senatsempfang im Rathaus auszurichten und Sie hier im Festsaal zu begrüßen! Im Namen des Hamburgischen Senats möchte ich dem UKE und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich zu diesem wunderbaren Jubiläum gratulieren! Meine Damen und Herren, es ist gar nicht so einfach, die unschätzbare Bedeutung des UKE für die Freie und Hansestadt Hamburg in einem passenden Bild zum Ausdruck zu bringen. Einige assoziative Gedanken dazu:

Seite 3 von 15 Unser Hafen wird ja gern als das Herz der Stadt bezeichnet. Beim Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf fällt es mir schon schwerer, eine Analogie zu einem bestimmten Organ zu ziehen, auch wenn die medizinische Metaphorik für diesen Anlass natürlich nahe liegt. Vielleicht lässt sich das UKE am ehesten mit dem Immunsystem vergleichen. Denn es ist die zentrale Einrichtung in Hamburg, die die Krankenversorgung der Bürgerinnen und Bürger leistet, die in der Hauptsache medizinisches Personal ausbildet und die medizinische Forschung vorantreibt. Diese anspruchsvolle dreifache Aufgabe leistet das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf nun seit mehr als 100 Jahren. Im Namen des Hamburgischen Senats kann und möchte ich mit Nachdruck sagen: Wir sind sehr, sehr stolz auf diese ehrwürdige, lebendige und leistungsfähige Institution!

Seite 4 von 15 Meine Damen und Herren, Herr Prof. Gerloff und Herr Prof. Koch-Gromus haben in einem Interview in der Jubiläumsschrift des UKE eindrücklich geschildert, welchen Weg das Haus allein in den vergangenen zehn Jahren zurückgelegt hat: von der Klinik mit Defiziten nicht nur im baulichen Bereich hin zu einem der besten europäischen Universitätskrankenhäuser, das anders als viele andere deutsche Unikliniken schwarze Zahlen schreibt. Das UKE habe sich in den vergangenen zehn Jahren praktisch neu erfunden, schreiben die Beiden. Nach meinem Dafürhalten ist es dem UKE dabei gelungen, einen echten UKE-Spirit zu begründen. Dieser Geist spricht aus Ihrer Jubiläumsschrift und generell aus den Veröffentlichungen des UKE; er war spürbar beim Tag der offenen Tür, er wird auch spürbar werden beim Mitarbeiterfest, und ich spüre ihn immer wieder bei den vielen ehemaligen

Seite 5 von 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bei den Emeritierten, den ehemaligen Ärztinnen und Pflegern, die sich auch im Rentenalter für das Klinikum engagieren, und natürlich denn darauf kommt es an bei den gegenwärtig im UKE Tätigen. Klinikleitung und Angestellte identifizieren sich mit ihrem UKE, sie brennen für die Medizin, die Forschung, die Lehre und vor allem: für ihre Patientinnen und Patienten. Die UKE-Angehörigen sind zusammengerückt, innerlich wie äußerlich. Sie arbeiten nicht mehr verteilt über 80 einzelne Pavillons, sondern in einem Klinikneubau und weiteren zentralen Häusern und Einrichtungen. Das hat die Patientenversorgung verbessert, die interdisziplinäre Zusammenarbeit verstärkt und die Kommunikation erleichtert. Mit der Errichtung vieler Neubauten in den vergangenen Jahren wurde die Grundlage dafür geschaffen, dass

Seite 6 von 15 das UKE auch weiterhin erfolgreich wissenschaftlich arbeiten und eine ausgezeichnete medizinische Versorgung gewährleisten kann. Mit der in Planung befindlichen neuen Kinderklinik wird ein weiterer wichtiger Baustein hinzukommen. Das alles war und ist eine große Kraftanstrengung für das UKE wie auch für die Stadt Hamburg. Aber so wie das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf heute dasteht und bei den Patienten und in der Fachwelt wahrgenommen wird, zeigt sich: Es war und ist es allemal wert! Auch die Neuausrichtung der hervorragenden medizinischen Ausbildung hat sich gelohnt und herumgesprochen. Der Modellstudiengang imed wird erst seit anderthalb Jahren angeboten, und schon wird er im In- und Ausland kopiert. Die Studierenden werden frühzeitig in das UKE integriert. Schon im Grundstudium lernen sie mit Patienten. Nach dem zweiten Semester absolvieren sie ein Praktikum in einer Hausarzt-Praxis. Theorie

Seite 7 von 15 und Praxis sind grundsätzlich vernetzt. Das fächerübergreifende, problemorientierte Lernen sorgt für ein Studium auf höchstem Niveau. Dazu trägt auch der Campus Lehre bei: ein prächtiger Neubau mit modernster Technik. Meine Damen und Herren, der Hauptgrund für den Erfolg des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf liegt aber nach meinem Dafürhalten in der Konzentration auf die eigenen Stärken. In fünf Forschungsfeldern ist das UKE international stark: Neurowissenschaften, Infektionsforschung, Versorgungsforschung, Herzkreislaufforschung und Onkologie. Dabei kooperiert es eng mit der Universität Hamburg, mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg, mit den Leibniz- Instituten, dem DESY und Verbundforschungseinrichtungen in Hamburg und ganz Norddeutschland. Allein das Universitäre

Seite 8 von 15 Herzzentrum Hamburg hat 20 Partner in Norddeutschland! Auf diese Weise wirkt das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in die gesamte Metropolregion und darüber hinaus. Mit seiner strategischen Ausrichtung auf hochkomplexe Medizin und Schwerkranke sowie seinen interdisziplinären Versorgungskonzepten ist das UKE für viele Krankenhäuser der Grund-, Regel- und Schwerpunktversorgung in der Metropolregion ein verlässlicher Partner. Die enge Kooperation mit der Universität, mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Verbundforschungseinrichtungen ist ein Markenzeichen des UKE. Sie sichert ihm und der medizinischen Fakultät einen vorderen Platz in der medizinischen Spitzenforschung.

Seite 9 von 15 UKE und Universität Hamburg betreiben gemeinsam zwei Sonderforschungsbereiche, an vier weiteren sind sie beteiligt. Drei Universitäre Zentren konnten in der jüngsten Vergangenheit eingerichtet bzw. ausgebaut werden: für Transplantationsmedizin, für Perinatalmedizin und für seltene Erkrankungen. Letzteres geht insbesondere auf das persönliche Engagement des verstorbenen Ärztlichen Direktors Prof. Dr. Martin Zeitz zurück. Dieser kompetente und engagierte Universitätsmediziner, Vorstandsvorsitzende, Manager und wunderbare Mensch sollte heute eigentlich hier sein. Sein Tod vor einem halben Jahr war ein ungeheurer Schock für das UKE, die Universität und den Senat, und wir vermissen ihn sehr. Meine Damen und Herren, wir behandeln nicht nur Krankheiten, sondern Menschen. Zu dieser Maxime bekennt sich das

Seite 10 von 15 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in seiner Jubiläumsschrift, die hier auch ausliegt. Das war nicht immer so. Und damit komme ich zu dem dunkelsten Kapitel in der Geschichte des UKE während des Nationalsozialismus und zum vorbildlichen Umgang des Hauses mit Fragen der Erinnerung und des Gedenkens. In den vergangenen 30 Jahren hat es nämlich eine umfassende Aufarbeitung der Jahre gegeben, in denen Menschen am UKE nicht behandelt, sondern auch aussortiert, misshandelt und getötet wurden. Es war der langjährige Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, Prof. Karl Heinz Hölzer, der sich Ende der 1970er Jahre für die Aufarbeitung dieses unrühmlichen historischen Kapitels stark machte und dazu den Mediziner und Hochschuldidaktiker Hendrik van den Bussche nach Hamburg holte. Prof. van den Bussche und weiteren

Seite 11 von 15 Forscherinnen und Forschern der Universität Hamburg verdanken wir das Wissen darüber, wie sich die Hamburger Universitätsmedizin 1933 allzu eilfertig gleichschaltete, wie sie sich nach der menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten ausrichtete, wie sie jüdische Wissenschaftler und Studierende ausschloss und an deren Vertreibung mitwirkte. Auch von Menschenversuchen an mehreren Fachkliniken wissen wir, besonders an der Psychiatrie, von Euthanasie- Verbrechen, von Mord an Erwachsenen und Kindern. Prof. van den Bussche hat wesentlich daran mitgewirkt, diese Verbrechen zu dokumentieren und den Opfern ein würdiges Andenken am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zu bereiten. So hat er unter anderem die tragischen Lebensläufe der 16 Professoren und Privatdozenten der medizinischen Fakultät recherchiert, die in den Jahren 1933 und 34 aus der Klinik und aus der Universität

Seite 12 von 15 ausgeschlossen wurden. 15 Männer und eine Frau, die bis dahin hoch angesehene Mitglieder des akademischen und medizinischen Personals gewesen waren. Der Dermatologe Ernst Delbanco beging Selbstmord. Den anderen gelang die Flucht ins Ausland, viele fassten dort beruflich wieder Fuß. Die Erinnerung daran, wie es ist, wenn einem die Menschenwürde genommen wird, hat sie sicher nie verlassen. Meine Damen und Herren, ich finde, es ist ein bemerkenswertes geschichtsbewusstes Signal, dass das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf seine Feiern zum 125. Jubiläum am vergangenen Sonnabend mit dem Gedenken an diese 16 Universitätsmitglieder begonnen hat und mit der Verlegung von 16 Stolpersteinen zur Erinnerung an sie - direkt am Eingang vor dem neuen Klinikum.

Seite 13 von 15 Und ich finde es bemerkenswert, dass das UKE das neu erschienene Buch Die Hamburger Universitätsmedizin im Nationalsozialismus von Hendrik van den Bussche in den Mittelpunkt seiner Feiern gestellt hat. In der Jubiläumsschrift des UKE sagt Prof. van den Bussche, ich zitiere: Aus der NS- Zeit lernen wir viel. Sie zeigt uns, wie gefährlich es für uns Ärzte ist, wenn Menschen aus welchen Gründen auch immer als minderwertig abgestempelt werden oder aus anderen Gründen ihre Menschenrechte verlieren. Wann immer das Arzt-Patienten- Verhältnis in Schieflage gerät, ist die Menschlichkeit in Gefahr. Deshalb sind Formen des Gedenkens so wichtig. Sie erinnern uns, dass wir unsere Haltung zu unserem Beruf immer wieder reflektieren und überprüfen müssen. Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist dieses Gedenken, ist diese Art der Reflexion integriert:

Seite 14 von 15 Es gibt das Institut für Geschichte und Ethik in der Medizin unter der Leitung von Prof. Schmiedebach und das Medizinhistorische Museum. Ich kann Herrn Prof. van den Bussche nur beipflichten, wenn er sagt, die Beschäftigung mit diesen Fragen sollte Teil der Aus- und Weiterbildung des medizinischen Nachwuchses am UKE werden. Die beiden genannten Institutionen können dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Meine Damen und Herren, die Stadt hat einen hohen Leistungsanspruch an das UKE und an die medizinische Fakultät. Ziel ist es, das UKE nicht nur strategisch noch weiter voranzubringen und ihm einen wirtschaftlich stabilen Kurs zu gewährleisten, sondern auch Klinik, Forschung und Lehre noch besser miteinander zu verknüpfen.

Seite 15 von 15 125 Jahre Patientenversorgung, mehr als 100 Jahre medizinische Forschung und Lehre, das war und ist Universitätsmedizin par excellence. Ich bin absolut zuversichtlich, dass das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf diese dreifache Aufgabe auch in Zukunft auf internationalem Spitzenniveau leisten wird. Herr Prof. Gerloff, Sie sagen in der Jubiläumsschrift, sie hätten eigentlich nur einen einzigen Wunsch für das UKE: dass die Bürgerinnen und Bürger sowie der Hamburger Senat stolz auf das UKE sind. Ich habe auch einen Wunsch: Ich wünsche mir, dass Sie spätestens nach dieser Festwoche und nach diesem Senatsempfang daran keinen Zweifel mehr haben! Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank!