Inhaltsverzeichnis 1. Supportsysteme...



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Transkript:

Inhaltsverzeichnis 1. Supportsysteme... 1.1 Vereinbarungen zur Finanzierung... 1.2 Das Osnabrücker Modell... 1.3 Das Diepholzer Modell... 1.4 Das Braunschweiger Modell... 2 2 3 5 6

2 1. Supportsysteme von: Karl-Wilhelm Ahlborn Bereits im Jahr 2002 haben sich das Land Niedersachsen und die Niedersächsischen Kommunen auf eine gemeinsame Finanzierung der "Wartung und Pflege der Computersysteme und Netzwerke" geeinigt. Auf Grundlage dieses Vertrages stehen den kommunalen Schulträgern pro Jahr ca. 5 Millionen Euro zur Verfügung, die nach einem Schlüssel, der die Schülerzahlen berücksichtigt, über den kommunalen Finanzausgleich verteilt werden. Derzeit haben die Schulträger in Niedersachsen unterschiedliche Support-Systeme eingeführt. Beispielhaft sollen hier 3 Varianten vorgestellt werden. 1. Vereinbarungen zur Finanzierung zwischen Land und Kommunen 2. Das Osnabrücker Modell 3. Das Diepholzer Modell 4. Das Braunschweiger Modell Diese Modelle sind von Schulträgern umgesetzt worden, die in Ihren Regionen über die rein handwerkliche Arbeit hinaus eine Vereinheitlichung der IT-Landschaft durch ein grundlegendes Konzept anstreben. Die Ergebnisse zeigen, dass dieser Ansatz in der Praxis viele Vorteile bietet. 1.1 Vereinbarungen zur Finanzierung Niedersächsisches Gesetz zur Regelung der Finanzverteilung zwischen Land und Kommunen (Niedersächsisches Finanzverteilungsgesetz - NFVG - ) in der Fassung vom 13. September 2007 - VORIS 61330 11-5 Zusatzleistungen für Systembetreuung in Schulen 1. Die Schulträger nach den 102 und 195 des Niedersächsischen Schulgesetzes erhalten vom Land für die Wartung und Pflege der Computersysteme und -netzwerke in den Schulen jährlich 5.000.000 Euro. 2. Der Betrag nach Satz 1 wird nach der Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Schulen der Schulträger auf die Schulträger aufgeteilt.

3 3. Der Aufteilung wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler nach der amtlichen Statistik der allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen zum Schuljahresbeginn des Vorjahres zugrunde gelegt. Das Land Niedersachsen beteiligt sich an der Systembetreuung an Schulen Newsletter "lehrerzimmer-online" vom 2. September 2002 Die damalige Kultusministerin Renate Jürgens Pieper erläutert darin das Verfahren: "Wartung und Pflege der Computersysteme und -Netzwerke in den niedersächsischen Schulen". Systembetreuung an Schulen (lehrerzimmer-online-10) 1 Um eine Größenordnung zu ermitteln, werden also die aktuellen Schülerzahlen benötigt. In der Praxis ergeben sich z.b. folgende Zahlen: In den Grenzen der kreisfreien Stadt Braunschweig werden im Schuljahr 2010/2011 ca. 30 Tausend Schüler gezählt. Legt man pro Schüler und Jahr ca. 5 zugrunde, werden der Stadt damit ungefähr 150 Tausend Euro zugewiesen. Die Verwaltung erklärt sich bereit, den Betrag jährlich um die gleiche Summe zu erhöhen, so dass ca. 300 Tausend Euro für die oben genannten Aufgaben zur Verfügung stehen. 1.2 Das Osnabrücker Modell von: Karl-Wilhelm Ahlborn Konzept Die Schulträger einer Region, in unserem Fall das Osnabrücker Land, schließen sich zu einer Kooperation zusammen und beauftragen ein Medienzentrum, in unserem Fall das Medienzentrum Osnabrück, mit der technischen Administration der Schulnetze. Dazu werden die Landesmittel für die Systembetreuung eingesetzt. Die Gelder ermöglichen die Festanstellung von derzeit 3 Fachinformatikern (Vollzeit). Aus den Verlagerungs-Stunden des Medienzentrums wird ein Kollege mit einigen Stunden zur Organisation des Projekts eingesetzt. Dieser Kollege erarbeitet in Abstimmung mit den Fachinformatikern ein Betriebskonzept 2 und ist im Tagesgeschäft für die Beratung der Schulen und Schulträger zuständig. 1 http://mzo-wiki.de/nlq/bunt/uploads/kap1/leon-10-finanzierung-support.pdf 2 http://mzo-support.de/downloads/03-03-22-ueberlegungen-it.pdf

4 Ein Leistungskatalog 3 beschreibt die Aufgaben, welche die Schule allein zu leisten hat, welche sie gemeinsam mit der Netzwerkbetreuung erledigt, und welche Aufgaben allein die Netzwerkbetreuung zu erledigen hat. Erfahrungen Seit 2003 wird die Netzwerkbetreuung im Osnabrücker Land durch das Medienzentrum Osnabrück in der oben skizzierten Form wahrgenommen. Es hat sich herausgestellt, dass nach einem Einstieg in die Systembetreuung, der je Standort unterschiedlich weitgehend sein konnte, mittlerweile flächendeckend alle administrativen Aufgaben auch von der Netzwerkbetreuung erledigt werden. Die einheiltliche Beratung in der Region hat mittlerweile zu einer standardisierten Infrastruktur geführt, die aber dennoch individuelle Ausprägungen zuläßt. Gemeinsame Merkmale aller Schulnetzwerke sind: Ferngewartete Schulserver (IServ), Hardware-Schutz der Workstations (RebornCard), vereinfachte Netzwerkanmeldung (pgina 4 ), verläßliche Ansprechpartner (auf beiden Seiten!). Nachbemerkung: Die Zufriedenheit der Schulen und Schulträger hat in der Zwischenzeit dazu geführt, dass von der Netzwerkbetreuung auch die Betreuung der Schulsekretariate gegen gesonderte Abrechnung übernommen wird. Das hat zur Einstellung eines vierten Mitarbeiters in Vollzeit geführt. 3 http://mzo-support.de/downloads/03-04-01-leistungskatalog.pdf 4 http://www.pgina.org

5 1.3 Das Diepholzer Modell von: Manfred Garbsch Konzept Im Landkreis Diepholz wird die IT-Betreuung durch den Verein zur Förderung der Medienkompetenz der Schulen im Landkreis Diepholz - Pro Medien e. V. 5 gewährleistet. Ziele des Vereins: Unterstützung der Schulen bei der Erarbeitung von Medienkonzepten, Unterstützung und Förderung bei Aufbau, Konfiguration, Administration, Verwaltung und Wartung von Schulnetzwerken, Förderung der Ausstattung der Schulen mit Neuen Medien und deren Anwendung. Mitglieder des Vereins: Städte, Gemeinden und Samtgemeinden, der Landkreis Diepholz, Wirtschaftsunternehmen, Privatpersonen. Dem Vorstand gehören mindestens zwei Vertreter der Kommunen, zwei Vertreter der Wirtschaft und ein Vertreter der Schulen aus dem Landkreis Diepholz an. Darüber hinaus kann der Vorstand beratende Mitglieder ohne Stimmrecht bestellen. Vorrangiges Ziel war zunächst die Schaffung einer sauberen und standardisierten IT-Infrastruktur ohne Mehrkosten für den Schulträger und inhaltlich an den Bedürfnissen größerer und kleinerer Schulen ausgerichtet. Der Verein stellt dabei die zentrale Drehscheibe dar, er schließt einen Vetrag mit dem Schulträger und einem IT-Dienstleister. Für die Systemwartung wurde ein Servicevertrag mit dem Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg - KDO - als IT-Dienstleiter geschlossen. Dem Verein werden die FAG-Mittel der Kommunen zur Verfügung gestellt. Fehlende Mittel, die die Bezugsgrenze der FAG-Mittel übersteigen, werden vom Verein durch Sponsoring eingeworben (das Restrisiko liegt auf Seiten des Schulträgers). Die fehlenden Mittel konnten bisher durch das starke Engagement der Hauptsponsoren Kreissparkasse Diepholz und Syke ausgeglichen werden. Der Verein übernimmt keine Investitionskosten. Vorgaben des Vereins: Es wird nur eine Lösung unterstützt (Musterlösung Baden-Württemb.); ferngewartete Schulserver; der flächendeckende Einsatz der PC-Wächter Karte; 5 http://www.vereinpromedien.de

6 verläßliche Ansprechpartner auf beiden Seiten (IT-Dienstleister und Schule). Erfahrungen 14 Kommunen im Landkreis Diepholz sind Mitglied des Vereins ProMedien e.v. Der Schwerpunkt des Vereins liegt in der Vermittlung von Supportleistungen zwischen IT-Anbietern und Schulen, zur Förderung der Entwicklung von Medienkonzepten und der Ausstattung konnte der Verein bisher vergleichsweise wenig beitragen. Anlaß zu Diskussionen geben unterschiedliche Auslegungen der Serviceverträge von kommerziellen Anbietern (IT-Dienstleister) und Schulen. So finden Vorstellungen der Vertragspartner über terminliche Vereinbarungen zuweilen nicht das gegenseitige Einverständnis. Die unterschiedlichen Vorstellungen von Vertretern der Verwaltung, Wirtschaft und Schule in Bezug auf Medienkompetenz, Förderungwürdigkeit von Projekten etc. sind stets zu berücksichtigen. Stand vom 17.11.2011 Die unterschiedlichen Vorstellungen des Kommunalen Rechenzentrums in Oldenburg(KDO) und den betreuten Schulen im Landkreis Dieholz in Bezug auf die zu erbringenden Leistungen gestaltet sich zunehmend problematisch. Ökonomische Überlegungen einer möglichst einheitlichen EDV-Umgebung und pädagogische Anforderungen an die Flexibilität der Computersysteme sind nicht immer in Einklang zu bringen, auch die zeitliche Bereitstellung der Supportleistungen entspricht häufig nicht den Erwartungen der Schulen. Kommerzielle Unternehmen sind nicht immer willens und bereit, sich mit zukünftigen medienpädagogischen Anforderungen auseinander zu setzen und beschränken sich in der Regel auf die funktionale Wartung eines Computersystems nach den Regeln gewerblicher EDV-Systeme. Zur Zeit entwickelt sich daher eine grundlegende Diskussion über die Fortführung der Zusammenarbeit mit der KDO und der bisherigen Supportstrukturen, auch die Fortführung des Vereins "ProMedien" steht zur Disposition. 1.4 Das Braunschweiger Modell von: Jürgen Schuppe Kreisfreie Stadt Braunschweig, 250 Tausend Einwohner, 34 Tausend Vollzeitschüler, 77 Schulen in Trägerschaft der Stadt Braunschweig. Spezifische Merkmale: Das Braunschweiger Modell ist einerseits geprägt durch eine einheitliche Systemlösung an allen Schulen seit dem Jahr 2004,

7 andererseits durch ein Beschaffungsprogramm, das ab 2006 alte Hardware durch neue einheitliche Geräte ersetzt, sowie die Steuerung des Supports durch den Schulträger. In Braunschweig wurde im Jahr 2004 allen Schulen angeboten, die Systemlösung IServ zu verwenden. Die Stadt erwarb eine Stadtlizenz der in Braunschweig entwickelten Software und stellte jeder Schule auf Wunsch einen Server in den Keller bzw. den Anschlussraum. Von 77 Schulen machten innerhalb von zwei Jahren 74 davon Gebrauch. Damit war der Grundstein für eine einheitliche wirtschaftliche Supportlösung gelegt. Zeitgleich wurde von einem Consulter ein Medienentwicklungsplan (MEP) erstellt, der über fünf Jahre Planungssicherheit geben soll. Auch ein Supportsystem wurde darin integriert. In den Jahren 2006 und 2007 wurden an allen Schulen alte PCs gemäß MEP durch neue ersetzt, u.a. verlässliche Netzwerkdrucker aufgestellt, die Vernetzung bis in die Klassen ausgebaut. Die Portalserver an jeder einzelnen Schule unterliegen einem Monitoring rund um die Uhr. Sie werden auf ihre Funktionalität zentral überwacht. So können Mitarbeiter der IServ GmbH bereits eingreifen, wenn in der Schule der Fehler evtl. noch gar nicht bemerkt wurde. Fast alle Fehler im Serverbereich beziehen sich auf die Festplatten. Weil alle IServ-Server mit zwei gespiegelten Festplatten ausgestattet sind, die ebenfalls zentral überwacht werden, sind seit Jahren keine Totalausfälle mehr zu verzeichnen. Die Software der Systemlösung IServ ist so zuverlässig, dass nur sehr wenige Support-Fälle pro Jahr auftreten, bei denen jemand die Fernwartungsfunktion von IServ in Anspruch nehmen muss. Die lokalen Rechner in den Schulen (8000 Stück im Jahr 20011) werden über die "IServ-Softwareverteilung" (OPSI) automatisch installiert und aktualisiert. Sie sind systemseitig so konfiguriert, dass eine unbemerkte Übernahme durch versierte Schüler nahezu ausgeschlossen ist. Für den Fall, dass doch einmal durch Passwortklau Installationen verändert oder unerlaubt vorgenommen werden konnten, kann jeder PC in weniger als einer Stunde mit Hilfe des IServ-Moduls wieder hergestellt werden. Damit konnten die Wächterkarten (reborn, Kaiser) entfallen. Allen Benutzern werden die nützlichen Roaming Profiles unter Windows zur Verfügung gestellt, die es jedem Benutzer erlauben, seine eigene Arbeitsumgebung unabhängig vom PC einzurichten. Insgesamt haben alle Maßnahmen dazu beigetragen, dass die PCs softwareseitig fehlergehärtet sind. Supportaufträge zur Fehlerbehebung sind selten. Gesteuert werden nahezu alle Supportfälle durch ein Ticketsystem auf der Basis eines IServ, der von der Verwaltung der Stadt Braunschweig betrieben wird. Auf diesem Server können datenbankgesteuert alle fünfzehntausend Geräte (Server, PCs, Monitore, Drucker, Beamer, Cameras usw.) mit detaillierten Daten (CPU, Seriennummer, Alter, Standort u.v.m.) aufgerufen werden. Ein Systemverantwortlicher einer Schule sieht genau nur die Geräte seiner Schule und kann über ein interaktives Formular eine Fehlermeldung einem Gerät zuordnen. Stadtverwaltung sowie Support-Dienstleister haben so ein scharfes Bild der Fehler und können ohne Verzögerung und mühsame persönliche Rücksprache die Fehlerbehebung einleiten. Mails mit Aufträgen an den zuständigen Supportdienstleister und die begleitenden Infos an die Systembetreuer werden automatisch generiert. Die Kommunikation ist eindeutig und verlässlich, weil sie unabhängig vom abgeschotteten städtischen Verwaltungsnetz abläuft.

8 Auch die vollautomatischen Installationen von Unterrichtssoftware werden über diesen Weg beauftragt, so dass sich die Schule nicht mit den zeit- und nervenaufreibenden technischen Fragen der Installation befassen muss, sondern die Fragen der Eignung einer Software in den Vordergrund stellen kann. Ist eine Software wenig geeignet, kann sie leicht und unkompliziert durch eine andere ersetzt werden. Mit den geringen Kosten für die Erstellung der Skripte für die automatische Softwareverteilung wird das schulspezifische Support-Budget belastet. Braunschweiger IServ-Supportdatenbank aus der Sicht eines Systemverantwortlichen einer Schule Das Support-Budget jeder Schule wird jährlich nach einem bestimmten Schlüssel zugeteilt, der überwiegend die Anzahl der Hardware berücksichtigt. Von diesem Budget werden keine Hardwarebeschaffungen vorgenommen. Die Ticketeingabe für einen Auftrag zur Systembetreuung kann als intuitiv gelten. Systemverantwortliche müssen nur die Inventarnummer eingeben und eine kurze Fehlerbeschreibung erstellen.

9 Gerade von einem Systembetreuer an der Schule erstelltes Ticket Fazit Das Braunschweiger Beschaffungs- und Supportmodell hat in den vergangenen jahren sicher erheblich dazu beigetragen, dass im Unterricht mit wesentlich mehr sowie mit geprüften, einheitlichen und zuverlässigen Medien an allen Schulformen gearbeitet werden kann. Als herausragend gilt der Innovationsschub an den über 40 Grundschulen. Die große Akzeptanz der Systemlösung IServ auf Seiten der Lehrer, Schüler, Eltern und des Schulträgers und die hohe Zuverlässigkeit des Systems können als ein Schlüssel für den Erfolg der letzten Jahre angesehen werden. Leider ist auch auf Grund von Auschreibungsfehlern der Vor-Ort-Support aus reinen Kostengründen einer Firma aus dem 80 km entfernten Gardelegen vergeben, die bis heute nicht allein das System wenig beherrscht und an den Schulen ungern gesehen wird. Dieser Dienstleister betreut heute nur die lokalen Rechner und ihre Peripherie. Aufgrund der dreijährigen Garantiefrist werden Hardwarefehler zur Zeit noch fast ausschließlich über den Hardwarelieferanten abgewickelt. Die Betreuung der 74 lokalen Portalserver obliegt inzwischen wieder ganz der IServ GmbH. Die Jahresinvestitionsgespräche zwischen Schulträger und Vertretern jeder Schule im Februar/März eines jeden Jahres ermitteln den individuellen IT-Bedarf jeder Schule. Auch hier haben die Regeln der öffentlichen Ausschreibung (europaweit) die ursprüngliche Plaung erheblich gestört. In vielen Fallen wurde geplante Hardware erst drei Jahre später ausgeliefert. Auch ein Einstieg in das "Mobile Lernen" mit Unterstützung von n-21 und den Beratern der LSchB wurde erheblich verzögert, weil der ursprüngliche MEP keine mobilen Endgeräte vorsah. Das interaktive Ticketsystem System kann als außerordentlich effizient angesehen werden. Bei den Systemverantwortlichen an den Schulen steht eine Support-Dienstleistung aus einer Hand von eimem kompetenten Dienstleister ganz oben auf der Wunschliste. Gerade an den über 40 Grundschulen der Stadt Braunschweig wird geschätzt, dass das Monitoring und das Ticketsystem die Schule von zeitraubenden und schwierigen Aufgaben entlastet.

10 Der Umgang mit dem Ticketsystem wird im Medienzentrum regelmäßig als Schulung angeboten.