Zitieren antiker Quellen und wissenschaftlicher Literatur. Ein Leitfaden

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Transkript:

Zitieren antiker Quellen und wissenschaftlicher Literatur. Ein Leitfaden 1. Allgemeine Hinweise zum Zitieren antiker Quellen und wissenschaftlicher Literatur Generell gelten für das wissenschaftliche Arbeiten folgende Maximen: Präsentierte Ergebnisse müssen nachvollziehbar und überprüfbar sein. Wissenschaftliche Leistungen anderer dürfen nicht als die Eigenen ausgegeben werden. 1 Wissenschaftliches Arbeiten zeichnet sich also unter anderem dadurch aus, dass alle Bücher, Aufsätze, Quellen und sonstige wissenschaftlichen Hilfsmittel, die beim Erstellen eines Referats und/ oder einer Hausarbeit Verwendung finden, präzise zu dokumentieren sind. 2 Dieser Vorgang wird Zitieren/ Bibliographieren wissenschaftlicher Literatur genannt. Dabei ist es besonders wichtig, bestimmte Formalien einzuhalten. Denn nur so ist es eurem Dozenten möglich, eure Argumentationslinie nachzuvollziehen und deren Entstehung zu rekonstruieren. Leider sind die Vorgaben im Detail sehr unterschiedlich. 3 Daher gilt als oberstes Gebot, konsequent an einer Zitierweise festzuhalten. Was beim Erstellen eines Quellen- und Literaturverzeichnisses weiter zu beachten ist: Grundsätzlich sind Quellen von der Forschungsliteratur zu trennen. Dementsprechend sind zwei gesonderte Verzeichnisse anzulegen. Jede Literaturangabe endet mit einem Punkt. Alle Titel sind alphabetisch nach den Namen der Verfasser zu ordnen. Die Namen von Zeitschriften und Lexika sind soweit möglich abzukürzen. 4 Die Vornamen der Autoren werden abgekürzt. Akademische Titel bleiben unberücksichtigt. Bei mehreren Verfassern/ Herausgebern/ Verlagsorten: 1. Stammen mehrere Werke der Forschungsliteratur von einem Verfasser, so wird ab der zweiten Nennung der Name nicht mehr ausgeschrieben, sondern mit Ders./ Dies. abgekürzt. 2. Mehrere Verfasser/ Herausgeber/ Verlagsorte werden mit / voneinander getrennt. 1 Freytag, N./ Piereth, W.: Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, Paderborn u. a. 2004, 120. 2 Die gesamte zitierte Literatur wird in einem Quellen- und Literaturverzeichnis aufgenommen. Aber bereits im fortlaufenden Text einer Hausarbeit muss in den Fußnoten direkt auf die verwendete Literatur hingewiesen werden. 3 Dies hängt zum einem von der Publikationsform der benutzten Literatur ab. Hier wird zwischen selbstständigen und unselbstständigen Publikationsformen unterschieden. Zu den selbstständigen Publikationsformen zählen: Monographien, Reihenbände, Sammelwerke, Festschriften, Dissertationen und Nachdrucke. Unselbstständige Publikationen sind: Artikel in Lexika, Aufsätze in Zeitschriften, Rezensionen, Beiträge in Sammelwerken und Festschriften und Texte aus dem Internet. Aber auch innerhalb verschiedener Fachdisziplinen wird unterschiedlich zitiert. 4 Ein Verzeichnis aller gängigen Abkürzungen für Zeitschriften der Alten Geschichte findet man zu Beginn jeder Ausgabe der Année Philologique [APh]. 1

3. Ab dem vierten Verfasser/ Herausgeber/ Verlagsort wird nur der Name des erstgenannten Autors/ Verlagsortes vollständig angegeben. Alle anderen Mitautoren/ Verlagsorte werden durch Abkürzung u.a. gekennzeichnet. Die Kürzel S. für Seite und Sp. für Spalte bei Aufsätzen und Lexikonartikeln werden nicht angegeben. Trotzdem ist es unablässig, die Seitenangaben im Literaturverzeichnis genauestens zu kennzeichnen, da sämtliche Angaben nachvollziehbar und vor allem überprüfbar gestaltet werden müssen. Seitenangaben wie zum Beispiel 54ff. sind ungenau und daher unzulässig. Was beim Erstellen des Fußnotenapparats zu beachten ist: Auch hier endet jede Fußnote mit einem Punkt. Wenn ihr in einer laufenden Arbeit in der Fußnote die Seitenzahlen eines Aufsatzes angebt, solltet ihr am besten die genauen Seitenzahlen nennen. Z.B.: 2-7. oder 2-3. Statt 2-3. könnt ihr auch 2f. schreiben, aber ihr solltet NIEMALS (!!!) für 2-7. folgendes schreiben: 2ff. Denn das ff. bezeichnet eine ungenannte Anzahl von weiteren Seiten. D.h. wenn jetzt jemand nachlesen wollte, auf welcher Seite ihr ein bestimmtes Zitat gefunden habt und ihr würdet nur 2ff. schreiben, dann müsste derjenige im Zweifelsfall den ganzen Aufsatz bis zum Ende durchlesen. Daher solltet ihr die Angabe ff. NIEMALS, NIEMALS, NIEMALS verwenden!!! Forschungsliteratur wird bei der ersten Nennung in einer Fußnote vollständig angegeben. Direkt dahinter schreibt man in eckigen Klammern: "Im Folgenden zitiert als...".... steht in diesem Fall für einen Kurztitel (der natürlich auch den Autorennamen beinhaltet). Bei jeder weiteren Nennung desselben Werkes wird nur noch der Kurztitel verwendet. Folgt dasselbe Werk der Forschungsliteratur zwei oder mehrmals direkt aufeinander, steht Ebd.. Handelt es sich dabei um dieselbe Textstelle reicht es, nur Ebd. zu schreiben. Handelt es sich nur um dasselbe Werk aber eine andere Textstelle, steht Ebd., Seitenzahl.. Legende der verwendeten Abkürzungen Art. Artikel Ders./ Dies. Derselbe/ Dieselbe(n) dt. deutsch Ebd. Ebenda erl. erläutert f. eine(!) folgende Seite gr. griechisch Hrsg. ein/ mehrere Herausgeber lat. lateinisch o.j. ohne Jahr o.o. ohne Ort 5 Rez. Rezensent übers. übersetzt u. und v. von 5 Die Abkürzungen o.j. und o.o. sind äußerst selten. Grundsätzlich sollte versucht werden, die fehlenden Angaben durch systematisches Bibliographieren zu finden. 2

Legende der verwendeten Satzzeichen : steht nur nach dem Vornamen eines Autors/ Herausgebers, nach in und der Bandzahl eines mehrbändigen Werkes.. steht am Ende jeder Angabe, zwischen Titel und Untertitel und bei Wort-/ Namensabkürzungen. ( ) stehen bei Reihen, dem Erscheinungsdatum von Zeitschriften und Lexika. [ ] stehen bei Lexikonstichworten, unter denen es im selben Lexikon mehrere Einträge gibt. Die einzelnen Einträge werden durchnummeriert. Die jeweilige Zahl steht in den eckigen Klammern. < > stehen bei der URL einer Internetseite. stehen bei Rezensionen., steht überall sonst, wo Angaben von einander abgetrennt werden. Ausnahme: Zwischen Verlagsort und Erscheinungsjahr wird kein Komma gesetzt. / steht bei mehreren Autoren/ Herausgebern und Verlagsorte. 2. Zitieren antiker Quellen 2.1 Textausgaben antiker Autoren a) Im Quellenverzeichnis Kritische Quelleneditionen Name des antiken Autors: Titel (im lateinischen Original/ in der lateinischen Umschrift des griechischen Titels). Untertitel (Original/ Umschrift), Bandzahl: Bandtitel (Reihentitel Reihennummer) herausgegeben von Vorname Name, Ort Jahr. Livius: Ab urbe condita, Bd. V: Libri XXXI-XXXV (OCT), hrsg. v. A. H. McDonald, Oxford 1965. Euripides: Fabulae, Bd. I: Medea, hrsg. v. G. Murray, Oxford 9 1951. C. Plinius Caecilius Secundus: Epistulae. Liber X, hrsg. v. R. A. B. Mynors, Oxford 3 1968. Übersetzungen Name des antiken Autors: Titel. Untertitel (Reihentitel Reihennummer), ggf. herausgegeben, ggf. übersetzt, ggf. erläutert von Vorname Name, Ort Jahr. Plinius der Jüngere: Panegyricus. Lobrede auf Kaiser Trajan (Texte zur Forschung 51), hrsg., übers. u. erl. v. W. Kühn, Darmstadt 1985. L. Annaeus Seneca: Apokolokyntosis, lat. dt., hrsg. u. übers. v. G. Binder, Düsseldorf/ Zürich 1999. Herodot: Historien, Bd. 1: Bücher I-V, gr. dt., hrsg. v. J. Feix, Darmstadt 1995. b) In den Fußnoten und auf dem Quellenblatt: Kurzzitierweise 6 Grundschema Name des antiken Autors (abgekürzt). Titel (abgekürzt). ggf. Buchnummer (in arabischen Ziffern), ggf. Kapitel (in arabischen Ziffern), Paragraph (in arabischen Ziffern). 7 6 Gängige Abkürzungen für griechische und lateinische Autoren sind im Neuen Pauly [DNP] zu finden. Zur Auflösung von Abkürzungen siehe auch: The Oxford Classical Dictionary [OCD]; Liddell, H. G./ Scott, R.: A Greek-English Lexicon, Oxford 1996. 3

Plin. paneg. 16, 3. (Plinius der Jüngere, Panegyricus Kapitel 16, Paragraph 3.) Tac. ann. 12, 25, 1. (Tacitus, Annalen Buch 12, Kapitel 25, Paragraph 1.) Aneinanderreihungen Mehrere Bücher eines Werkes werden mit Semikolon voneinander getrennt. Tac. ann. 13, 36, 2; 15, 48, 1. (Tacitus, Annalen Buch 13, Kapitel 36, Paragraph 2 und Buch 15, Kapitel 48, Paragraph 1.) Mehrere Kapitel eines Buches werden ebenfalls mit Semikolon getrennt: Tac. ann. 11, 26, 1; 29, 1-3. (Tacitus, Annalen Buch 11, Kapitel 26, Paragraph 1 und Kapitel 29, Paragraphen 1-3.) Mehrere Paragraphen innerhalb eines Kapitels Nicht aufeinander folgende Paragraphen werden durch Punkte getrennt. Aufeinander folgende Paragraphen werden mit Bindestrichen angezeigt. Tac. ann. 14, 7, 1.3.5-7. (Tacitus, Annalen Buch 14, Kapitel 7, Paragraphen 1 und 3, sowie 5 bis 7.) Ausnahmen Bei manchen Autoren wird die oben dargelegte Kurzzitierweise in leicht abgewandelter Form angewandt. Dies trifft vor allem auf die Werke von Platon, Aristoteles und M. Tullius Cicero zu: Bei Platon und Aristoteles weichen die Paragraphen der so genannten Stephanuszählung. Sie läuft am Rand der jeweiligen Ausgabe mit. Arist. pol. 4, 10, 1295a 1. (Aristoteles, Politik Buch 4, Kapitel 10, 1295a 1) Plat. rep. 8, 555 a-557 e. (Platon, Politeia Buch 8, 555 a-557 e) Besonders bei Cicero werden die Paragraphen innerhalb eines Buches durchgezählt. Daher wird die Angabe eines Kapitels überflüssig. Cic. brut. 210. (Cicero, Brutus, Paragraph 210 auf die Angabe des Kapitels 58 wird verzichtet.) Cic. rep. 1, 39. (Cicero, De Re Publica, Buch 1, Paragraph 39) Werke mit Versmaß Bei Werken mit Versmaß gibt man in den meisten Fällen keine Kapitel und Paragraphen an, sondern nur Buch und Verse. Ov. met. 8, 10-15. (Ovid, Metamorphosen Buch 8, Verse 10 bis 15.) Dagegen: Mart. epigr. 4, 23, 5f. (Martial, Epigramme Buch 4, Epigramm 23, Verse 5 und 6.) Hom. od. 22, 1-5. (Homer, Odysse 22. Gesang, Verse 1 bis 5) 7 Alternativ kann auch die traditionelle Zitierweise verwendet werden: Hierbei gibt man die Nummer des Buches mit einer römischen Ziffer an, und setzt zwischen diese und die Kapitelnummer kein Komma: Tac. ann. XII 25, 1. 4

2.2. Fragmentsammlungen In der Alten Geschichte stehen wir vor dem Problem, dass viele literarische Quellen nicht direkt überliefert, sondern nur noch in Bruchstücken erhalten sind. Daher sind die Fragmentsammlungen von besonderer Bedeutung. 8 a) Im Quellenverzeichnis Fragmentsammlungen werden im Prinzip wie Sammelwerke/ mehrbändiges Werk zitiert. Beispiele siehe Fußnote 8. b) In den Fußnoten und auf dem Quellenblatt: Kurzzitierweise Titel der Fragmentsammlung (abgekürzt) Band der Fragmentsammlung ggf. Titel der Fragmentsammlung Nummer des antiken Autors Nummer des Fragments. FGrH II B 257 F36. (Fragmente griechischer Historiker, Zweiter Band, Teil B Phlegon von Tralleis Nr. 257 Fragment Nr. 36.) 2.3. Inschriften-, Papyri- und Münzbände a) Im Quellenverzeichnis Inschriften-, Papyri- und Münzbände werden im Prinzip wie Sammelwerke/ mehrbändiges Werk zitiert. Hübner, A. (Hrsg.): Corpus Inscriptionum Latinarum, Bd. II: Inscriptiones Hispaniae Latinae, Berlin 1869. b) In den Fußnoten und auf dem Quellenblatt bei Inschriften und Papyri: Kurzzitierweise 9 Corpus (abgekürzt) Bandnummer (in römischen Ziffern) Nummer der Inschrift/ des Papyrus (in arabischen Ziffern). CIL III 8242. (Corpus Inscriptionum Latinarum Band 3, Inschrift Nr. 8242.) IG III 2, 3311. (Inscriptiones Graecae Band 3, 2. Faszikel, Inschrift Nr. 3311.) AE 1995, 1406. (L`Année Epigraphique 1995, Inschrift Nr. 1406.) P. Oxy. XII 1501. (The Oxyrrhynchus Papyri Band 12, Papyrus Nr. 1501.) Anmerkungen: Beim CIL werden nur die Bandzahlen angegeben (Ausnahme: Die Bände von CIL II), bei den IG immer auch die Faszikel (vgl. Bsp.). Mehrere Inschriften/ Papyri werden durch Semikolon getrennt. 8 Wichtige Fragmentsammlungen sind: FGrH: Jacoby, F.: Die Fragmente der griechischen Historiker, Berlin 1923/Leiden 1939; HRR: Peter, H. (Hrsg.): Historicorum Romanorum Reliquiae, 2 Bde., Leipzig 1870 (ND Leipzig 1914 )/ 1906. Neuauflage in deutscher Übersetzung: FRH: Beck, H./ Walter, U.: Frühe römische Historiker, 2 Bde., Darmstadt 2001-2004. Siehe auch: Proseminarheft Alte Geschichte, S. 33f. 9 Gängige Abkürzungen für Inschriftencorpora siehe: Berard, F., u.a. (Hrsg.): Guide de l`epigraphiste, Paris 3 2000. Abkürzungen für Papyrussammlungen in: Oates, J. F., u.a. (Hrsg.): Checklist of Editions of Greek and Latin Papyri and Ostraca Tablets, Atlanta 4 1992. 5

Wichtig: Bei Konkordanzen (= die Inschrift wurde auch in andere Corpora aufgenommen) müssen zusätzlich alle anderen Angaben zitiert werden. CIL VI 1779 = ILS 1259 = CLE 111. (Corpus Inscriptionum Latinorum Bd. 7, Inschrift Nr. 1779; es folgen die Konkordanzen: Die Inschrift ist auch in H. Dessaus Inscriptiones Latinae Selectae als Nr. 1259 und in den von H. Buecheler zusammengestellten Carmina Latina Epigraphica als Nr. 111 aufgenommen.) c) In den Fußnoten und auf dem Quellenblatt bei Münzen: Kurzzitierweise Corpus (abgekürzt) Bandnummer (in arabischen Ziffern), Seitenzahl, Nummer der Münze. RIC 2, 186, 254. (The Roman Imperial Coinage Band. 2, Münze Nr. 254, Seite 186.) 3. Zitieren wissenschaftlicher Literatur (Forschungsliteratur) 10 3.1. Selbstständige Publikationen a) Monographien Name, Vorname: Titel. Untertitel, Ort Auflage Jahr. 11 Southern, P.: Domitian. Tragic Tyrant, London/ New York 1997. b) Monographien innerhalb einer Reihe Name, Vorname: Titel. Untertitel (Reihentitel Reihennummer), Ort Auflage Jahr. Riess, W.: Apuleius und die Räuber. Ein Beitrag zur historischen Kriminalforschung (HABES 31), Stuttgart 2001. c) Sammelband Name, Vorname (Hrsg.): Titel. Untertitel, Ort Auflage Jahr. Schneider, H. (Hrsg.): Zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der römischen Kaiserzeit, Darmstadt 1981. d) Mehrbändige Werke Name, Vorname: Titel des Gesamtwerkes. Untertitel, Bandzahl: Bandtitel. Untertitel, Ort Auflage Jahr. Jacques, F./ Scheid, J.: Rom und das Reich in der Hohen Kaiserzeit. 44 v. Chr. 260 n. Chr., Bd. 1: Die Struktur des Reiches, Stuttgart/ Weimar 1998. e) Mehrbändige Werke bei Nennung des Gesamtwerkes Name, Vorname: Titel des Gesamtwerkes. Untertitel, Bandanzahl, Ort Auflage Jahr. Jacques, F./ Scheid, J.: Rom und das Reich in der Hohen Kaiserzeit. 44 v. Chr. 260 n. Chr., 2 Bde., Stuttgart/ Leipzig 1998-2000. f) Dissertationen Name, Vorname: Titel. Untertitel, Diss. Ort Jahr. Urner, C.: Kaiser Domitian im Urteil antiker literarischer Quellen und moderner Forschung, Diss. Augsburg 1993. 10 Im folgenden Verlauf wird die Standard-Zitierweise für das Proseminar dargestellt. Manche Angaben, wie z. B. Untertitel, Reihe oder Auflage sind nicht in jeder Publikation gegeben. Sind sie jedoch vorhanden, dann müssen sie auch zwingend aufgenommen werden. 11 Angaben wie vollständig überarbeitet, aktualisiert und dergleichen fallen weg. 6

g) Festschrift Name, Vorname (Hrsg.): Titel. Untertitel. Festschrift für XY (Reihentitel Reihennummer), Ort Jahr. Bannasch, H./ Lachmann, H-P. (Hrsg.): Aus Geschichte und ihren Hilfswissenschaften. Festschrift für Walter Heinemeyer zum 65. Geburtstag (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 40), Marburg 1979. h) Nachdruck Name, Vorname: Titel. Untertitel, Ort Jahr (ND Ort Jahr). Lauffer, S.: Kurze Geschichte der antiken Welt, München 1971 (ND München 1981). 3.2. Unselbstständige Publikationen a) Aufsätze in einem Sammelband Name, Vorname: Titel. Untertitel, in: Vorname Name (Hrsg.): Titel. Untertitel, Ort Auflage Jahr, Seitenangabe. Thompson, E. A.: Bauernaufstände im spätantiken römischen Gallien und Spanien, in: H. Schneider (Hrsg.): Zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der römischen Kaiserzeit, Darmstadt 1981, 29-47. b) Lexikonartikel Name, Vorname: Art. Lexikonstichwort, Titel des Lexikons Bandzahl (Jahr), Spaltenangaben. Wiegels, R.: Art. Limes. III Germanien, DNP 7 (1999), 200-203. Bei Lexikonstichworten, zu denen sich mehrere Einträge finden (z.b. bei Namen antiker Personen), steht im Lexikon für gewöhnlich eine Zahl in eckigen Klammern, um den Eintrag genau zu kennzeichnen. Diese Zahl in eckigen Klammern wird auch so hinter das Lexikonstichwort übernommen. Es steht also: Name, Vorname: Art. Lexikonstichwort [Nummer des Eintrags], Titel des Lexikons Bandzahl (Jahr), Spaltenangaben. Kinzel, K.: Art. Peisistratos [4], DNP 9 (2000), 483f. c) Aufsätze in Zeitschriften Name, Vorname: Titel. Untertitel, Zeitschrift Band (Jahr), Seitenangabe. Strobel, K.: Der Aufstand des L. Antonius Saturninus und der so genannte zweite Chattenkrieg Domitians, Tyche 1 (1986), 203-220. d) Rezensionen (= kritische Besprechungen wissenschaftlicher Arbeiten, meist in Zeitschriften): Name, Vorname (Rez.): Rezensierter Autor: Titel. Untertitel, Ort Jahr, Zeitschrift Band (Jahr), Seitenangabe. Schmitz, W. (Rez.): Patterson, C. B.: The Family in Greek History, Cambridge, Massachusetts/ London 1998, Gnomon 74 (2002), 182f. e) Beiträge in einer Festschrift Name, Vorname: Titel. Untertitel, in: Vorname Name (Hrsg.): Titel. Untertitel. Festschrift für XY (Reihentitel Reihennummer), Ort Jahr, Seitenangaben. 7

Christ, K.: Der hessische Raum in der römischen Kaiserzeit, in: H. Bannasch/ H-P. Lachmann (Hrsg.): Aus Geschichte und ihren Hilfswissenschaften. Festschrift für Walter Heinemeyer zum 65. Geburtstag (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 40), Marburg 1979, 528-543. f) Texte aus dem Internet Name, Vorname: Titel des Textes, Seitenbezeichnung/ Titel des E-Journals, URL: <Hypertext-Adresse> (Datum des letzten Besuchs). Champion, Craige: Histories 12.4b.1-c.1: An Overlooked Key to Polybios Views on Rome, Histos 4 (2000), URL: <http://www.dur.ac.uk/classics/histos/2000/champion.html> (30.10.2010). 8