Biologische Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung

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Transkript:

Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Biologische Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung Aktuelle Herausforderungen für die Bildungsarbeit Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN) Dialogforum Biologische Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung 27. Oktober 2014, Oberursel

Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt: Kapitel Gesellschaftliches Bewusstsein NBS-Schwerpunkt Gesellschaftliches Bewusstsein (Kap. B 5) Unsere Vision für die Zukunft ist: Biologische Vielfalt erfreut sich in Deutschland einer hohen Wertschätzung als wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität und ist Voraussetzung für ein gesundes und erfülltes Leben. Dies drückt sich im alltäglichen, eigenverantwortlichen Handeln aus. Unsere Ziele sind: Im Jahre 2015 zählt für mindestens 75% der Bevölkerung die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu den prioritären gesellschaftlichen Aufgaben. Die Bedeutung der biologischen Vielfalt ist fest im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert. Das Handeln der Menschen richtet sich zunehmend daran aus und führt zu einem deutlichen Rückgang der Belastung der biologischen Vielfalt.

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Komplexität von Biodiversität Der Ansatz der Nationalen Biodiversitätsstrategie ist sehr komplex Erhaltung der biologischen Vielfalt Nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile Gerechter Vorteilsausgleich Wie kann dies vermittelt werden? Neue Kommunikationswege Naturbezug im Lebensumfeld Zielgruppengerecht e Ansprache Ehrenamtliches Engagement Angebote für Naturerlebnis für alle

Biologische Vielfalt Zielgruppen für die Bildungsarbeit Zielgruppen sind sehr divers und reichen von gut gebildeten Naturund Umweltinteressierten bis zu sozial benachteiligten Gruppen und Naturfernen.

Themenschwerpunkte im Rahmen der NBS Themenbeispiele: Wildnis Lebensraum- und Artenvielfalt Naturverträgliche Gestaltung und Nutzung von Landschaft Hochwasserschutz und Auenentwicklung Nachhaltiger Konsum und Ernährung Urbaner Raum, Artenvielfalt und Naturerleben in der Stadt Ehrenamtliches Engagement

Sozial benachteiligte Gruppen und Naturferne Wie kommuniziere ich? Das Bewusstsein für den Wert von Natur kann über Angebote im Lebensumfeld dieser Zielgruppe erreicht werden. Der Bezug zu Alltagsbedürfnissen ist besonders wichtig. Beispiele: Freizeitangebote Naturbildungsaktivitäten Nutzgartenprojekte Grünflächen im Siedlungsbereich

Gut gebildete Umwelt- und Naturinteressierte Wie kommuniziere ich? Diese Zielgruppe hat aufgrund Ihres Konsums- und Bildungsniveaus eine hohe Verantwortung gegenüber dem gesellschaftlichen Naturschutz. Daran sollte appelliert und verschiedene Aktivitäten im Naturschutz gefördert werden. Ansprache und Diskussion des naturverträglichen Konsums von Fragen des guten Lebens des Konzepts der biologischen Vielfalt

Wie sollten Bildung und Naturschutz mit künftigen Herausforderungen umgehen? Bildung und Naturschutz müssen Gesellschaftlicher Wandel auf unterschiedliche Wertorientierung und Lebensstile eingehen neue Zielgruppen gewinnen neue Partnerschaften knüpfen die Zukunft gemeinsam nachhaltig gestalten

Was macht das BfN? Nationale Foren Dialogforen o Naturschutz o Nachhaltige Naturnutzung (z. B. Wald, ländliche Räume, Sport und Tourismus, Energiewende) o Gesellschaftliche Aspekte (z. B. Naturbewusstsein, Umweltethik, Bildung) o Wissenschaft und Forschung o Kirchen Jugendkongresse 2011 u. 2014 UN Dekade Biologische Vielfalt Naturbewusstseinsstudie Bundesprogramm Biologische Vielfalt

Beispielprojekt Bundesprogramm zur Biologischen Vielfalt Innovative Ansätze der Naturbildung und Öffentlichkeitsarbeit Bsp. Beach Explorer Besucher können via Smartphone Informationen zu Tieren und Pflanzen abrufen und eigene Strandbeobachtungen bestimmen und in die Datenbank eintragen Zielgruppen: o Gäste o Anwohner o Schutzgebietsbetreuer o Schulklasse

Fazit für die Bildungsarbeit Gesellschaftlicher Wandel erfordert Anpassungen in der Bildungsarbeit Verknüpfung von Naturschutz mit Zukunftsthemen Einbeziehung aller gesellschaftlichen Gruppen soziale Gerechtigkeit Naturschützer und Bildungsakteure sind starke Partner

Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.und herzlichen Dank an Beate Job-Hoben und Helena Stroeher für die Vorbereitung des Vortrags!