Birgit Wartenpfuhl Dekonstruktion von Geschlechtsidentität Transversale Differenzen
Birgit Wartenpfuhl Dekonstruktion von Geschlechtsidentität - Transversale Differenzen Eine theoretisch-systematische Grundlegung Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2000
Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier. Zug!. Diss. Universität Osnabrück, Fachbereich Sozialwissenschaften Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich. ISBN 978-3-8100-2658-3 ISBN 978-3-663-09574-3 (ebook) DOI 10.1007/978-3-663-09574-3 2000 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 2000 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Für Sedef und Volker
Danksagung Mein besonderer Dank gilt der Johanna und Fritz Buch Gedächtnisstiftung fiir ihre freundliche Gewährung eines Druckkostenzuschusses; der Heinrich Böll Stiftung und dem DFG-Graduiertenkolleg "Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel" fiir ihre großzügige finanzielle Unterstützung, die mir überhaupt erst die Arbeit an meiner Studie ermöglicht hat; meinen Doktormüttern Carol Hagemann-White und Ursula Müller sowie meinem Doktorvater Haraid Kerber fiir ihre Bereitschaft zur kritischen, kontroversen und kontinuierlichen Auseinandersetzung mit meiner Arbeit; den Kollegiatinnen und Hochschullehrerinnen des o.g. Graduiertenkollegs fiir ihre lebendigen Diskussionen; meinen Freundinnen fiir ihre Geduld und ihre Begleitung; meiner Familie fiir das, was sie fiir mich getan hat und nicht zuletzt Barbara Budrich fiir ihre Betreuung und daß sie sich auf das untemehmerische Risiko zur Veröffentlichung meiner Arbeit eingelassen hat. 7
Gliederung Einleitung: Wozu heute noch sozialwissenschaftliche Frauenforschung?... 13 Geschlechterdifferenz: Paradoxien des Unterscheidens... 17 I. Entwicklungslinien der us-feministischen Theoriedebatte zur Geschlechterdifferenz... 18 1. Das Gleichheitstabu... 18 2. Zur Kritik und Erweiterung der "sex/gender" Unterscheidung im us-feministischen Theoriekontext... 19 3. Neue "gender" Konzeptionen... 24 4. Das Subjekt des Feminismus dekonstruieren? Judith Butler und der Poststrukturalismus... 28 II. Geschlechtertrouble in der bundesrepublikanischen sozialwissenschaftliehen Frauenforschung: Der Streit um Butler, das "Grausen" vor der Dekonstruktion, die Frage nach der Bestimmung von Geschlecht... 34 1. Zur Problematik der "sex/gender" Unterscheidung in der bundesrepublikanischen sozialwissenschaftliehen Frauenforschung... 35 2. Zur gesellschaftlichen Inszenierung des biologischen Geschlechts... 40 III. Aktuelle Debatten zur Geschlechterdifferenz in der bundesrepublikanischen sozialwissenschaftliehen Frauenforschung... 43 1. Verteidigung der Kategorie "Geschlechterdifferenz"... 45 a) Geschlecht als primäre Kategorie sozialer Schließung... 45 b) Forderung nach Anerkennung der weiblichen Differenz... 49 c) Geschlecht als Strukturkategorie... 60 2. Kritik an der Kategorie Geschlechterdifferenz... 63 a) Methodologische und erkenntnistheoretische Probleme einer "Dramatisierung der Differenz"... 66 9
b) Zum Verhältnis von Erfahrung und Theorie... 69 3. Plädoyer fiir eine Matrix von Differenzen... 72 Ethnomethodologischer Konstruktivismus: Wie Geschlechter-Differenzen gemacht werden... 83 I. Einleitung: Dimensionen der Sperre gegenüber konstruktivistischen Theorien... 83 II. Verortungen, Ausgangspositionen und Paradigmen des ethnomethodologischen Konstruktivismus... 87 1. Der ethnomethodologische Handlungsbegriff: Soziales Handeln als Konstruktion... 92 2. Die dokumentarische Methode der Interpretation: Eine empirische Methode der Ethnomethodologie und der Alltagshandelnden... 93 3. Ambivalenzen und Potentiale in der Reichweite des ethnomethodologischen Konstruktivismus... 94 4. Der ethnomethodologische Strukturbegriff: Sozialstrukturen als Rahmen, Ergebnis und Prozeß interaktiver Handlungen... 98 III. Erklärungsansätze fiir das Verhältnis zwischen situationsimmanenten und situationsübergreifenden Konstruktionsprozessen von Geschlecht..... 99 1. Das Verhältnis zwischen Geschlecht als Strukturkategorie und Geschlecht als ein gesellschaftliches und soziales Konstrukt... 100 2. Ethnomethodologisch konstruktivistische Bestimmung von Geschlecht und Körperlichkeit...... 107 IV. Theoretische und empirische Konsequenzen einer ethnomethodologisch-konstruktivistischen Perspektive... 112 Die Perspektive der Dekonstruktion: Wo ein Gegensatz ist, soll Differenz werden... 123 I. Einleitung... 123 II. Identitätslogiken, metaphysisches Denken und die Konstruktion,des Anderen'... 126 III. Dekonstruktion im Kontext der Philosophie Derridas... 132 I. Dekonstruktion: die Freilegung des Nicht-Identischen aus seiner Verdrängung... 135 2. Dekonstruktion der binären Opposition von Männlichkeit und Weiblichkeit...... 144 3. Differance- die Verflochtenheit des Anderen im Seihen... 150 4. Die politische Bedeutung von differance:... jenseits von Differenz und Identität... 154 10
IV. Differance - Rhizom- Transversal... 156 1. Differance: Übergänge und Verflechtungen... 157 2. Rhizomatische Konfigurationen von Differenzen... 158 a) Der erste Buchtyp: das metaphysische Denken... 158 b) Der zweite Buchtyp: das moderne Denken... 159 c) Die aktuelle Form: das rhizomatische Denken... 161 3. Noch-Nicht? Das transversale Denken... 168 Die Verkehrung der Geschlechter- ldentitäten- Differenzen: Psychoanalyse und Dekonstruktion von Geschlechtsidentität- Wo bleibt die Differenz?... 173 I. Einleitung... 173 II. Das eigentümliche Verhältnis zwischen Dekonstruktion und Psychoanalyse... 174 1. Spekulationen von Freud über Weiblichkeit und Geschlechterdifferenz... 176 2. Die Ziele von Freud... 181 3. Was wird verschwiegen?... 186 a) Weiblichkeit- das Unbewußte und Abgewehrte des Männlichen... 189 b) Weiblichkeit- die unheimliche Differenz des Männlichen........................................................................... 194 c) Weiblichkeit als Ort des Todes... 197 4. Das Unbewußte - die radikale Andersheit des Seiben selbst... 203 5. Spur- Bahnung- Nachträglichkeit..... 207 III. Dekonstruktion der metaphysischen Einheit von Geschlecht, Identität und Sexualität... 212 1. Geschlechtsidentität als Paradoxie... 222 2. Geschlecht als ein Gewebe aus Differenzen... 227 3. Transversale Geschlechter: Das Paradox der Gleichzeitigkeit und des Unentschiedenen... 231 Transversale Differenzen - Transversales Denken: Herausforderungen... 235 Literaturverzeichnis... 237 11