Die Zukunft der Lebensversicherung: Wohin geht die Reise?



Ähnliche Dokumente
Maximierung des Kundennutzens: Wie sollten Lebensversicherer den Garantiezins wählen?

Pricing in der Versicherungsindustrie: Welche Innovationen kommen auf uns zu?

Garantieverzinsung als Funktion der Gesamtverzinsung in der Lebensversicherung. 16. Mai 2014 Philip van Hövell

Auf der Bilanzpressekonferenz am 4. Juni hat Leben-Vorstand Guido. Schaefers Stellung bezogen zum geplanten Gesetzespaket der

Innovation zweite Säule

Aufgaben Brealey/Myers [2003], Kapitel 21

Attraktive Zinsen für Ihr Geld mit der Captura GmbH

Lebensversicherung. OBJEKTIV UNBESTECHLICH KEINE WERBUNG

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen

Vertical-Spreads Iron Condor Erfolgsaussichten

Asset Management Vortrag: nach dem Outsourcing folgt das Insourcing?!

Wie finde ich die besten Fonds?

Solvency II: Anmerkungen aus ökonomischer Sicht Februar 2016

Aktienanleihe. Konstruktion, Kursverhalten und Produktvarianten Christopher Pawlik

Market & Sales Intelligence. Vertrieb und Kundenbetreuung bei Banken und Finanzinstituten auf dem Prüfstand

Abacus GmbH Mandanten-Informationen

Lösungshinweise zur Einsendearbeit 2 SS 2011

Informationen für Wealth Manager:

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Es ist an der Zeit, neue Wege zu gehen.

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

Internet Explorer Version 6

Verabschiede Dich von ungebetenen Gästen! Honorarberatung ohne Provision und ohne verborgene Kosten

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

AltersVorsorgen-Airbag

Welchen Nutzen haben Risikoanalysen für Privatanleger?

SCHRITT 1: Öffnen des Bildes und Auswahl der Option»Drucken«im Menü»Datei«...2. SCHRITT 2: Angeben des Papierformat im Dialog»Drucklayout«...

Investitionsentscheidungsrechnung vollständiger Finanzplan

ASSETKLASSE TOM RENTEN FUTURE-INDEX. Microstep Financial Markets AG, Referent: Markus Höchtl, Vorstand

Warum sich das Management nicht für agile Softwareentwicklung interessieren sollte - aber für Agilität

TOP SELECT PLUS Newsletter Nr.2

belrenta Rentenversicherungen

Was ist eine Aktie? Detlef Faber

Die Gesellschaftsformen

SWOT-Analyse. Der BABOK V2.0 (Business Analysis Body Of Knowledge) definiert die SWOT-Analyse wie folgt:

Die optimale Anlagestrategie im Niedrigzinsumfeld

Studie zum Einsatz und Nutzen von strategischem IT-Benchmarking. Katharina Ebner Prof. Dr. Stefan Smolnik

COMPUTER MULTIMEDIA SERVICE

Wir gehen aus von euklidischen Anschauungsraum bzw. von der euklidischen Zeichenebene. Parallele Geraden schneiden einander nicht.

Informationssicherheit als Outsourcing Kandidat

Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes

Manuel Schmalz. Abteilungsleiter Vertragsmanagement. Düsseldorf,

SST: - In Kraft - Ab 2011 verbindlich - Modellabhängig

Innovation statt Stagnation Wie sich Stiftungen aus der Krise befreien

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

LV-Umschichtung. Kurzgutachtliche Stellungnahme zu Ihrer Lebensversicherung (LV)

MYOPIC LOSS AVERSION AND THE EQUITY PREMIUM PUZZLE

UNTERNEHMENSPRÄSENTATION UBIRY GmbH. Business Development & Innovation Brokering

«Eine Person ist funktional gesund, wenn sie möglichst kompetent mit einem möglichst gesunden Körper an möglichst normalisierten Lebensbereichen

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

WIE WIRKLICH IST DIE WIRKLICHKEIT WIE SCHNELL WERDEN SMART GRIDS WIRKLICH BENÖTIGT? DI Dr.techn. Thomas Karl Schuster Wien Energie Stromnetz GmbH

Szenarien zur Gemeinschaftsschule in Laichingen

Rente = laufende Zahlungen, die in regelmäßigen Zeitabschnitten (periodisch) wiederkehren Rentenperiode = Zeitabstand zwischen zwei Rentenzahlungen

Senkung technischer Zinssatz und

5.Unsicherheit. 5.1WahrscheinlichkeitundRisiko

Projekte für reale Herausforderungen Projektarbeit: Einleitung und Gliederung. Projekte für reale Herausforderungen

agitat Werkzeuge kann man brauchen und missbrauchen - vom Einsatz von NLP in der Führung

Vorratsgesellschaften Der schnelle Weg zum eigenen Unternehmen interna

infach Geld FBV Ihr Weg zum finanzellen Erfolg Florian Mock

Viele meinen, Sicherheit und Rendite seien unvereinbar. Wir meinen: Beides gehört untrennbar zusammen.

Deutscher Sparkassen- und Giroverband. Emnid-Umfrage Vermögensbildung für alle

AZK 1- Freistil. Der Dialog "Arbeitszeitkonten" Grundsätzliches zum Dialog "Arbeitszeitkonten"

Ihr finanzstarker Partner

Sparen in Deutschland - mit Blick über die Ländergrenzen

easyfolio nie so einfach! Seite

Prozessoptimierung. und. Prozessmanagement

Avenue Oldtimer Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge. Ihre Leidenschaft, gut versichert

Geldanlage Mittel und Möglichkeiten

Was kosten Garantien?

Standard Life Global Absolute Return Strategies (GARS)

Euler Hermes CAP/CAP+

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

8. Berechnung der kalkulatorischen Zinsen

Anlage 1 zur Arbeitshilfe zur Hilfe zur Pflege nach 61 SGB XII in Tagespflegeeinrichtungen. Berechnungsbeispiele zu Ziffer Stand

Naturgewalten & Risikoempfinden

Grundsätze für das Online-Marketing der TMB

Wohin fließt das institutionelle Geld? Der Einfluss von Basel III und Solvency II. Prof. Dr. Steffen Sebastian

impact ordering Info Produktkonfigurator

Vergleich der CHF-Zinskurven für die Diskontierung der Verpflichtungen im SST und in Solvency II, QIS 5. Prüfungskolloquium SAV, 19 November 2010

Kundenbefragung als Vehikel zur Optimierung des Customer Service Feedback des Kunden nutzen zur Verbesserung der eigenen Prozesse

Constant-Maturity-Swap (CMS)

Einleitende Bemerkungen

DWS RiesterRente Premium Private Altersvorsorge Frankfurt am Main März 2011

Das. TOP-Zins- Konto. TOP Vermögensverwaltung AG. 100% Einlagensicherung

ALM in der betrieblichen Altersversorgung

IT-Governance und Social, Mobile und Cloud Computing: Ein Management Framework... Bachelorarbeit

e-book Garantie und Gewährleistung bei Insolvenz eines Automobilherstellers Autor: Dr. jur. Götz Knoop

AVW: Wohnungswirtschaftliche Versicherungstagung Zinsentwicklung und die Folgen für die Versicherungswirtschaft

Mit dem richtigen Impuls kommen Sie weiter.

Arbeitsblatt Betriebliche Altersversorgung

ERSTELLEN VON INCENTIVES IM ZANOX NETZWERK

Aufgaben Brealey/Myers [2003], Kapitel 20

Dieses erste Kreisdiagramm, bezieht sich auf das gesamte Testergebnis der kompletten 182 getesteten Personen. Ergebnis

Wertpapiere in den Augen der Vorarlberger. Eine Studie von IMAS International im Auftrag von Erste Bank & Sparkassen

IT-SICHERHEIT IM UNTERNEHMEN Mehr Sicherheit für Ihre Entscheidung

Schriftliche Vordiplomprüfung Betriebsökonomie FH Serie C

UNTERNEHMENS-NACHFOLGE PL ANEN. Mit dem St. Galler Nachfolge-Prozess weitsichtig und frühzeitig planen

Sparen in Deutschland - mit Blick über die Ländergrenzen

Social Media Monitoring Was wird über Sie und Ihre Wettbewerber gesagt?

Private Altersvorsorge FLEXIBLE RENTE. Bleiben Sie flexibel. Die Rentenversicherung mit Guthabenschutz passt sich Ihren Bedürfnissen optimal an.

Transkript:

Die Zukunft der Lebensversicherung: Wohin geht die Reise? Prof. Dr. Hato Schmeiser, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Versicherungswirtschaft Juni 2015

Agenda 1. Einführung 2. Aktuelle Marktherausforderungen 3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen 4. Fazit 2

1. Einführung Gemischte Kapitallebensversicherung ist ein Erfolgsmodell und steht trotzdem wie kaum zuvor unter Druck Fokus dieses Vortrags: 1. Herausforderungen Niedrigzinsumfeld + Solvency II mit Implikationen auf die Asset Allokation des Lebensversicherers Niedrigzinsumfeld und Gefahr einer «Immobilienblase» Kosten langfristiger Garantien vs. Zahlungsbereitschaft der Kunden 2. Überlegungen zu den strategischen Optionen Anpassungen auf Produktebene / des Geschäftsmodells / des Pricing 3

Agenda 1. Einführung 2. Aktuelle Marktherausforderungen 3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen 4. Fazit Quelle: Assekurata / die Welt 4

2. Aktuelle Herausforderungen: Niedrigzins Stand: 23.06.2015: 0,85 % Hohe Zinsgarantien im Altbestand Zinsgarantien können nicht risikofrei erwirtschaftet werden 5

2. Aktuelle Herausforderungen: Niedrigzins und Solvency II Problematische Wirkungsmechanismen: Niedriges Zinsniveau und hohe Volatilitäten erhöhen die Garantiekosten Zinsgarantie kann nicht risikofrei erwirtschaftet werden Risikobehaftete Asset Allokation muss gemäss Solvency II mit Eigenkapital unterlegt werden Risikoadäquate Verzinsung des Eigenkapitals ist kaum möglich Folge: Geschäftsmodell ist in Gefahr Kritische Betrachtung des Solvency II Modellansatzes 2000: Beginn des Projekts / 2005: Erster Feldtest (QIS) / 2016: Einführung Formen: Standardmodell / internes Solvenzmodell 6

2. Aktuelle Herausforderungen: Solvency II Entwicklungsschritte: Delegierte Rechtsakte vom 17.1.2015 zur Anwendung von Solvency II umfasst fast 800 Seiten 7

2. Aktuelle Herausforderungen: Solvency II Problemkreis: Unterstützung suboptimaler Anlageportfolios? Die Solvency II Standardformel (Marktrisiko) erfasst die typischen Risiko / Return Eigenschaften der Anlageformen nicht adäquat 8 Quelle: Braun / Schmeiser / Schreiber (JRI 2015, forthcoming)

2. Aktuelle Herausforderungen: Solvency II Kritische Analyse des Solvency II Konzepts: Konzeptionelle Problembereiche des Standardansatzes / Parametrisierung EU Staatsanleihen: Generierung problematischer Gläubiger / Schuldnerbeziehungen Unterstützung gleichgerichteten Verhaltens (?) Veröffentlichung von Solvenzkennziffern (3. Säule / Marktdisziplin) mit schwierigen Anreizwirkungen bzgl. interner Modelle Treiber für Konsolidierung (?) gerade im Bereich der Lebensversicherung Verbesserte Perspektive des Managements auf die zentralen Risikotreiber (?) Fehlende Kosten / Nutzenanalyse 9

2. Aktuelle Herausforderungen: Asset Allokation Fragestellung: Welchen Einfluss übt die Höhe der Zinsgarantie auf die Asset Allokation des Versicherers aus wenn eine Solvency II Restriktion (maximal 0,5 % Ruinwahrscheinlichkeit) einzuhalten ist und das notwendige Eigenkapital (exakt) risikoadäquat verzinst werden muss? Ergebnis: Wenn (sicherer Zinssatz Garantiezins) 0 Kein Spielraum für riskante aber auch chancenreiche Anlageformen Erzwungene Anlagestruktur in praxi nur vordergründig sicher, da wenig diversifiziert Mindestverzinsungsgarantie und Partizipation faktisch wertlos / Investitionsmöglichkeit möglicherweise ungünstiger als Direktanlage 10 Quelle: Professor Schmeiser Dr. Hato / Wagner Schmeiser (JRI 2014)

2. Aktuelle Herausforderungen: Asset Allokation Nur graue Theorie? Aktienquote (notierte und nicht notierte Aktien) deutscher Lebensversicherer 1. Quartal 2015: 1,35 % Quelle: Bafin 11

2. Aktuelle Herausforderungen: Asset Allokation Position (E 0, ) des Versicherers Endzahlung an den Kunden (L T ) und Nutzen / Sicherheitsäquivalent (CE) Grundsätzlich bieten niedrigere Garantiezinsen höheren Nutzen für den Kunden Also: Weniger ist mehr Aber: Wie kann man dies dem Kunden vermitteln? 12 Quelle: Professor Schmeiser Dr. Hato / Wagner Schmeiser (JRI 2014)

2. Aktuelle Herausforderungen: Garantie & Kundenzahlungsbereitschaft Investmentgarantie: «USP» der Lebensversicherer Garantiekosten reagieren sehr sensibel auf Veränderungen des sicheren Zinssatzes Technische Preise für Garantien sind hohem Modellrisiko ausgesetzt Beispiel: Endfällige Verzinsungsgarantie (Black/Scholes Bewertung) 1 T = 20 Jahre; nominale Kapitalerhaltungsgarantie (g = 0%), risikoloser Zinssatz 3 % (p.a.), Volatilität des Investments 10 % Wert der Garantie (upfront): 1,4 % des Barwerts der Prämieneinzahlungen 2 3 Wie Fall 1, aber risikoloser Zinssatz 1 % => Wert der Garantie: 8,6 % Wie Fall 1, aber Volatilität 20 % => Wert der Garantie: 23,1 % 13 Quelle: Gatzert / Huber / Schmeiser, GP (2011)

2. Aktuelle Herausforderungen: Garantie & Kundenzahlungsbereitschaft «Kunde will Garantie» / Aber: Wie ist es um die Zahlungsbereitschaft bestellt? 14 Quelle: Gatzert / Huber / Schmeiser, GP (2011)

2. Aktuelle Herausforderungen: Garantie & Kundenzahlungsbereitschaft Welche Kundengruppen besitzen eine ausreichende Zahlungsbereitschaft für Investmentgarantien? 15 Quelle: Gatzert / Huber / Schmeiser Geneva Papers on Risk and Insurance (2011)

2. Aktuelle Herausforderungen: Hypothekengeschäft (Fallbeispiel: CH) 16

Agenda 1. Einführung 2. Aktuelle Marktherausforderungen 3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen 4. Fazit 17

3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen Senkung Rechnungshöchstzins (2015, D) Zurich reduziert Garantiezins auf 1 % (CH) Allianz stellt neue Produkte mit temporären Zinsgarantien vor Ergo entwickelt neue fondsgebundene Produkte mit nominaler Kapitalerhaltungsgarantie 18

3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen Strategie «passiv» Hoffen auf Zinserhöhungen Nutzung bilanzpolitischer Massnahmen zur Pufferung realer Verluste (mit begrenzter Wirksamkeit) Kürzungen von Garantieleistungen ex post (durch Aufsicht bzw. Ermächtigung der Aufsicht) im Falle eines «Japan Szenarios» Senkungen der Garantiezinsen für Neuverträge Strategie «aktiv» (Vollständiges) Einstellen von Garantieprodukten (Problem: Verlust des «USP») 19

3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen Strategie «aktiv» (Fortsetzung) Verstärkte Marktsegmentierung auf Basis der Messung von Zahlungsbereitschaften für Produktfeatures (Basis: Conjoint Analyse) Basis für Produktinnovationen (statt «Versuch und Irrtum») Basis dieser Strategie bilden die folgenden drei Thesen: These 1: Wir wissen wenig über die Zahlungsbereitschaft von Kunden bzgl. bestimmter Produktfeatures (und insbesondere bzgl. gewünschter Garantietypen und höhen) These 2: Kunde kauft regelmässig via Produktbündelung Produktfeatures ein, für die seine Zahlungsbereitschaft per se nicht ausreicht (siehe Garantiebeispiel) 20

3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen These 3: In Bereichen, in denen die Zahlungsbereitschaft der Kunden zur Deckung der Kosten des Versicherers ausreicht, ist das branchenübliche kostenorientierte Pricing («Cost +») nicht geeignet, gewinnmaximale Preis /Absatz Kombinationen zu finden Vorgehensweise: Verstärkte Kundensegmentierung auf soziodemographischer Basis bzgl. unterschiedlicher Produkte und deren Features (insb. Optionen und Garantien) Verdeutlichung anhand einer aktuellen Studie Swiss Re / I.VW (Fokus: Risikolebensversicherungen Deutschland) 21

3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen Beispiel auf Basis von vier generischen Produkten 22

3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen Durchschnittliche Zahlungsbereitschaften Produkte A, B, C und D Product A Budget B C D mean 17.6 21.3 24.8 34.8 Zahlungsbereitschaften für zusätzliche Produktfeatures Product A Budget Budget + CI Budget + Personal Budget + Well known mean 17.6 24.4 18.8 22.6 HDI 0 89.2 0 111.0 0 92.0 0 104.2 WTP = 0 58.8 % 51.4 % 57.4 % 50.8 % Testung der Preissensitivität (in Marktanteilen) auf dieser Basis möglich 23

3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen Durchschnittsbetrachtung 13% 16% 41% Premium Term Assured Sales Channel 15% 7% 8% Medical Underwriting Brand Critical Illness Option Verteilung ist kundengruppenspezifisch 24

3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen Basis zur Bildung von Preis /Absatz Funktionen und Ableitung optimaler Preis /Mengenkombinationen sowie optimaler Risikoklassifikation Kostenorientiertes aktuarielles Pricing 25 Quelle: Gatzert / Hoermann / Schmeiser North American Actuarial Journal (2012)

3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen Ziel: Messung von Zahlungsbereitschaften für Produktfeatures führt zu neuartigen Produkten für ausdifferenzierte Kundengruppen Demnach wird nicht ein Produkt (gemischte Kapitallebensversicherung) oder eine grosse Produktpalette offeriert, sondern jeweils eine begrenzte kundenspezifische Auswahl (Konzept «Self Selection») Vorteil für Kunde: Kein Kauf von Produktfeatures, für die die Zahlungsbereitschaft nicht ausreichend ist Vorteil für Unternehmen: Optimierung der Gewinne für Produktfeatures, die von der betrachteten Kundengruppe besonders geschätzt werden Führt m. E. zu einer erheblichen Erhöhung der Anzahl von Produktformen und zumindest für bestimmte Kundengruppen einer Reduktion finanzwirtschaftlicher Garantien 26

Agenda 1. Einführung 2. Aktuelle Marktherausforderungen 3. Zentrale Implikationen und strategische Optionen 4. Fazit 27

3. Fazit Das aktuelle Niedrigzinsumfeld ist der Geld und Schuldenpolitik verschiedener Staaten und dem wenig verantwortungsvollen Agieren des Bankensektors zu verdanken zum Nachteil der Lebensversicherer Die Versicherungsindustrie wird die Gegebenheiten langfristig meistern, aber das Produktangebot kommt dabei auf den Prüfstand: «USP» Risikogeschäft + Spargeschäft mit reduzierten Garantien («point to point») Kundengruppenspezifische Leistungsangebote (Produktvielfalt wird massiv zunehmen) Daher: Beratungsintensität nimmt zu Transaktionskosten im Fokus (ETF basiertes «Underlying») Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 28

Kontakt Institut für Versicherungswirtschaft (I.VW HSG) Universität St. Gallen Tannenstrasse 19 9000 St. Gallen / Schweiz www.ivw.unisg.ch 29