Was bleibt, was ändert sich? Die Welt zwischen Antike und Mittelalter

Ähnliche Dokumente
Geschichte. Klassenstufe 6. Kerncurriculum 6. Kerncurriculum Geschichte 6 Hölderlin-Gymnasium Nürtingen. Zeit. (Daten und Begriffe)

Vertretungsaufgaben in der Jahrgangsstufe 6 im Fach Geschichte

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS. Realschule, Informationstechnologie, Lernbereich 1: Modul 1.6. Sparziel Kleinwagen. Stand:

Der Blutkreislauf Veränderung von Wissen über die Zeit

Kohlenstoffatomkreislauf

. Grundkurs Alte Geschichte Römische Republik\ " Dozent: Dr. Carsten Binder. 1. Sitzung Wintersemester 2009/10

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Die alten Römer: Lernwerkstatt Lebendige Geschichte

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

Schulinternes Curriculum Latein. Jahrgangsstufe 9. Methodisch- didaktische Absprachen. Die Schülerinnen und Schüler können.. Unterricht Beispielsätze:

Gymnasium: Geschichte 12 G12 1: Aspekte europäischer Geschichte Denkmuster und Ordnungsformen

als Fragestellungen grundlegende Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Verständnis Gottes in Judentum, Christentum und Islam erläutern (IF 5),

Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Katholische Religion Gymnasium August-Dicke-Schule

Sprachsensibel umgestaltete Unterrichtsdokumente

Der Weg der Reich Gottes-Botschaft. Der Weg Jesu im Markusevangelium. Jesus: Verkündigung der Reich Gottes- Botschaft in Worten und Taten

Mathematikunterricht. Arne Madincea, Herder - Oberschule Berlin, Technische Universität Braunschweig, 03. Oktober 2004

Kulturhistorisches Museum Rostock

VORANSICHT. Eine Flasche ist eine Flasche. Warum wir uns verstehen können Sprachrelexion im Lateinunterricht (2./3. Lernjahr) 1 von 26

Inhalt. Von den ersten Menschen bis zum Ende der Karolinger Vorwort

Bildungsplan 2016 Geschichte Sekundarstufe I Integrationsmöglichkeiten und Schwerpunkte der Regional- und Landesgeschichte

Sprachsensibler Unterrichtsentwurf für das Fach Geschichte

Heimat- und Sachunterricht

Grundwissen Latein (8. Jahrgangsstufe)

Pflanzen nehmen Informationen auf und reagieren darauf

Gallia pacata. Caesars Krieg und die Romanisierung der Gallier. Exempla aus dem Römermuseum Osterburken. Mit Beiträgen von:

Portfolio. Seite 1 von 5

Qualifikationsphase (Q2) GRUNDKURS Unterrichtsvorhaben XIII: Unterrichtsvorhaben XIV:

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Restauration und Vormärz in Deutschland - Vom Wiener Kongress bis 1848

denken sie schon? Projekt der kreativen Mathematik

Schulinterner Lehrplan Latein Qualifikationsphase 1-1. Halbjahr: Römische Geschichte und Politik (Unterrichtsvorhaben I) Thema Römische Geschichte

Arthur Thömmes. Die schnelle Stunde. Religion. 30 originelle Unterrichtsstunden ganz ohne Vorbereitung

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Power and Religion - The 30 Years' War (Geschichte bilingual)

1. Projektstunde (Informationsgewinnung) 2. Projektstunde (Informationsverarbeitung) 3. Projektstunde (Vorstellung des Projektergebnisses)

PHILOSOPHIE. Qualifikationsphase (Q2) GRUNDKURS Unterrichtsvorhaben XIV: Unterrichtsvorhaben XIII:

Grundwissen Latein (vgl. Campus I)

Grundwissen Geschichte. 6.. Klasse. Menschen in Vor- und Frühzeit. Steinzeit

Schulinternes Curriculum für das Fach Praktische Philosophie. Fach / Jahrgangsstufe Praktische Philosophie 5/6

UNTERRICHTSFACH ERDKUNDE

Für meinen Jungen nur Französisch! Was soll er denn mit einer Sprache, die keiner mehr spricht? Latein ist doch noch immer die Sprache der Gebildeten!

Inhaltsverzeichnis. Titel. Aufgaben. Lösungen. Arbeitsblatt-Nr. Infos. Autorinvorstellung 4. Dank des Verlages 4

Bildungsplan (Kompetenzen und Inhalte) Trio Atlas für Welt / Zeit / Gesellschaft ( )

LEHRPLAN FÜR DAS GRUNDLAGENFACH GRIECHISCH

LATEIN Jahrgangsstufe 6

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

Bücher machen. Projekt. Die Methode. Weltwissen Kunstgeschichte Abbildungen:

Schulinternes Curriculum Geschichte, Jahrgang 9

Räumliche Disparitäten auf der Erde analysieren 9 A 1

Curriculum des Faches Geschichte an der Hans-Ehrenberg-Schule für die Einführungsphase (Jg. 10)

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

Schulinternes Curriculum Steinbart-Gymnasium Duisburg LATEIN (ab Klasse 6) Kompetenzen am Ende der Jahrgangsstufe 6 (Prima Nova, Lektionen 1-12):

Schulinterner Kernlehrplan EF PL Leonardo-da-Vinci-Gymnasium Köln-Nippes

Inhalt. 1 Wir begegnen der Vergangenheit. 2 Die Entwicklung des Menschen. Inhaltsverzeichnis

Schülerexperiment: Untersuchung von Stromstärken und Spannungen in Reihen- und Parallelschaltungen

Naturkatastrophen in der Antike

Aufgabenbeispiele für Klassen der Flexiblen Grundschule

Als Historiker ist es mir eine ganz besondere Freude, heute hier zu sein.

Modul 2 Baustein 1: Demokratie in der Schule Was ist das eigentlich? Informationen für Lehrerinnen und Lehrer

Grundwissen Geschichte 6. Klasse

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

Arbeitsblatt Bundesrepublik Deutschland Lösungsvorschläge. Fülle die Lücken des Textes mit den unten stehenden Begriffen aus!

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

Kopiervorlagen Arbeitsbögen zu den Aufgabenstellungen im Leseszenarium

DOWNLOAD. Vertretungsstunde Geschichte 3. 5./6. Klasse: Historische Quellen. Vertretungsstunden Geschichte 5./6. Klasse.

Es gilt das gesprochene Wort!

Schulinternes Curriculum im Fach Geschichte für die SII

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS

A) Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben Q1

Seminar: Unterrichtsentwicklung Prof. Dr. Petra Buchwald SS Referat Bildungsstandards. Mario Del Regno Frauke Flesch Katharina Gührs

Zentralabitur 2019 Chinesisch

Verlauf Material LEK Glossar Literatur. Nils Mohl: Es war einmal Indianerland Der preisgekrönte Roman für die Schule aufbereitet VORANSICHT

Zaubern im Mathematikunterricht

Verzeichnis der Sektionsleiter

Kernlehrplan für die Hauptschule in Nordrhein Westfalen 2011, Gesellschaftslehre (Erdkunde, Geschichte/Politik) Sachkompetenz und Urteilskompetenz

"Der Richter und sein Henker" - Überlegung zum Einsatz im Schulunterricht

Institut für Wirtschaftspädagogik Prof. Dr. Susanne Weber

Abbildung durch eine Lochblende

Fachlehrpläne. Gymnasium: Latein 10 (1./2. Fremdsprache) L10 Lernbereich 1: Texte und ihr kultureller Kontext

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Die Sakramente - in der katholischen und evangelischen Kirche

ZEUGNIS 4. Schuljahr 2. Halbjahr

Erklärt euch die Aufgabe. Erklärt euch die Aufgabe gegenseitig noch einmal in euren eigenen Worten. euren eigenen Worten.

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Kinder experimentieren: Licht und Optik

phänomenale Tools in NMM - Lernaufgaben

Alwin Frerich

Interpretation zu dem Gedicht»Zum Lazarus I«von Heinrich Heine

Kulturhistorisches Museum Rostock

RHETORIK SEK. Entwickelt an den docemus Privatschulen

Aufgabenbeispiele für Klassen der Flexiblen Grundschule

Aufgabenbeispiele für Klassen der Flexiblen Grundschule

Keine Lust auf Schule Jugendliche Schulschwänzer

Themenkatalog. Geschichte und Sozialkunde / Politische Bildung. Gymnasium Realgymnasium Wirtschaftskundliches Realgymnasium Oberstufenrealgymnasium

Teilbarkeitsbetrachtungen in den unteren Klassenstufen - Umsetzung mit dem Abakus

Inhaltsverzeichnis Einführung: Was ist Physikdidaktik?...1 Warum Physikunterricht?...11 Ziele im Physikunterricht...83

Islam Politische Bildung und interreligiöses Lernen

Aufgabenbeispiele für Klassen der Flexiblen Grundschule

Sachrechnen: Größen Überschlagen Textaufgaben Diagramme Proportionen Prozentrechnung. Förderbausteine zur Sicherung mathematischer Basiskompetenzen

Die Anfänge der attischen Demokratie

Sitzung 7: Fächerübergreifender und projektorientierter GU

«Raumvorstellung und räumliche Orientierung» Marco Adamina, Nr. 6/2014, S

LehrplanPLUS Realschule Englisch Klasse 5. Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick. 1. Aufbau des Lehrplans

Transkript:

Was bleibt, was ändert sich? Die Welt zwischen Antike und Mittelalter Stand: 16.02.2017 Jahrgangsstufe 6 Fach/Fächer Übergreifende Bildungsund Erziehungsziele Zeitrahmen Benötigtes Material Geschichte Politische Bildung, Sprachliche Bildung 1 Unterrichtsstunde (ca. 45 Min.) Arbeitsblätter mit den Aufgaben A bis D ggf. große Kärtchen mit begrifflichen Hilfen ggf. Putzger-Atlas Kompetenzerwartungen G 6 Lernbereich 6: Von der Antike zum Frühmittelalter Die Schülerinnen und Schüler erfassen Kontinuität und Wandel als zentrale historische Kategorien, indem sie z. B. das antike Kaisertum und das Kaisertum Karls des Großen miteinander vergleichen und die Rolle von Missionierung und Christianisierung im Frankenreich untersuchen. [MK, OK] Die Kompetenzerwartung zerlegt in ihre einzelnen Lern- und Kompetenzprozesse: a) Die Schülerinnen und Schüler vergleichen das antike Kaisertum und das Kaisertum Karls des Großen miteinander. Diese Teilaussage setzt voraus, dass die Schüler wesentliche Merkmale des römisch-antiken Kaisertums (Kaisertitulatur: Imperator Caesar Augustus, pater patriae, auctoritas-konzept; Kaiserkult, Aufgabenbündelung) kennen und z. B. in Herrschaftsdarstellungen wie Statuen oder Münzen auffinden. Anschließend kann durch eine karolingische Münze (Abbildung und Umschrift) und die Kaisertitulatur Karls des Großen der Vergleich im Sinne einer kompetenzperformativen Aufgabenstellung angegangen werden. b) Die Schülerinnen und Schüler untersuchen die Rolle von Missionierung und Christianisierung im Frankenreich. Das Prädikat untersuchen legt den Fokus auf methodisches Arbeiten. In dieser Teilaussage muss an das bereits erarbeitete Wissen um die Rolle des Christentums im späteren römischen Kaiserreich (Duldung christlicher Kulte, Übernahme des Christentums, Erhebung zur Staatsreligion) angeknüpft werden. Seite 1 von 6

c) Die Schülerinnen und Schüler erfassen Kontinuität und Wandel als zentrale historische Kategorien. Dieser vorangestellte Hauptsatz ordnet den eigentlichen Kompetenzschwerpunkt (Orientierungskompetenz) zu: Es gilt, auf einer abstrakten Ebene die beiden Gegenpole historischer Wahrnehmung, Veränderung und Kontinuität, zu erschließen. Auf diese Weise erfassen die Schüler, dass sich in der Geschichte Dinge verändern bzw. dass sie gleich oder ähnlich bleiben. Diese Einsicht schärft die Dimensionen Historizitätsbewusstsein und Temporalbewusstsein des Geschichtsbewusstseins. Eine solche Erkenntnis kann nur an zuvor erarbeiteten konkreten Beispielen (Selbstverständnis des Kaisers und Rolle des Christentums) erwachsen. Die aus der Abstrahierung entstandene Erkenntnis ist auf andere Epochen(übergänge) übertragbar. Aufgabe Arbeitsschritt: Wissen anwenden A. Die Herrschaftsvorstellung der fränkischen Könige auf Münzen und im Kaisertitel Herrscher zeigen ihre Vorstellung von Herrschaft öffentlich, z. B. durch Statuen, Abbildungen oder Münzen. 1. Betrachtet die beiden Münzen M1 (Münze Kaiser Konstantins, ca. 320 n. Chr.) und M2 (Kaiser Karl d. Große, ca. 800 n. Chr.). Hilfe: V steht für U 2. Entziffert so weit wie möglich die Umschrift der rechten Münze und notiert sie unter den Münzen. 3. Vergleicht die Abbildungen der beiden Herrscher miteinander. Benennt Ähnlichkeiten und Unterschiede. 4. Formuliert aus der Sicht Karls des Großen einen Satz, der erklärt, warum er sich genau so auf der Münze abbilden ließ. Ich, Karl der Große, will mit meiner Münze zeigen, dass... M1 M2 Konstantin der Große, Follis, Billon (Frühjahr 307 In Treveri/Trier geprägt) Denar mit dem Kopf Karls des Großen (in Mainz geprägt) Seite 2 von 6

5. Lest euch nun die in Latein verfassten Kaisertitel von Konstantin und Karl (M3) durch. 6. Markiert Auffälligkeiten. 7. Stellt eine These (Vermutung) über die Kaisertitulatur Karls des Großen auf (z. B.: Was er mit dieser Titulatur ausdrücken wollte...). M3 Vergleich der Kaisertitulatur Kaisertitulatur Konstantins: Imperator Caesar Flavius Valerius Constantinus Pius Felix Maximus Victor Semper Augustus Kaisertitulatur Karls des Großen: Carolus (...) Augustus (...), imperator romanum (...) rex Francorum et Langobardorum* [Übersetzungshilfe: imperator = Feldherr, Kaiser; romanum = römisch; rex = König; semper = immer; Victor = Sieger; Pius = fromm; Felix = glücklich; Maximus = der Größte] B. Die Rolle des Christentums Über die Bedeutung des Christentums habt ihr in der Unterrichtsstunde zu Chlodwig schon viel gehört. 8. Seht euch nun die Rückseite der Münze Karls (M4) genau an. Die Umschrift lautet Religio Christiana. Ihr könnt die beiden Wörter auch ohne Lateinkenntnisse übersetzen. Beachtet dabei das Symbol in der Mitte der Münze. Notiert: In der Mitte der Münze befindet sich Das gleiche Symbol findet sich auf der Münze noch einmal, nämlich Religio Christiana heißt C. Die neue europäische Welt / Mittelmeerwelt 9. Betrachtet die Geschichtskarten M5 und M6 und benennt den Hauptunterschied in Bezug auf die Herrschaft über Europa und den Mittelmeerraum. Formuliert dazu einen Satz. [*vollständig: Carolus serenissimus Augustus a deo coronatus magnus, pacificus, imperator romanum gubernans imperium, qui et per misericordiam dei rex Francorum et Langobardorum] Seite 3 von 6

M5 Das römische Weltreich Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS M6 Die Völkerwanderung 10. Markiert mit den beiden Symbolen = oder, ob die beiden Geschichtskarten Gleiches oder Unterschiedliches/Anderes zeigen. Seite 4 von 6

D. Was man aus den Münzen, den Herrschertiteln und den Geschichtskarten folgern kann 11. Historiker, also Geschichtswissenschaftler, äußern sich so, wenn sie lange geschichtliche Entwicklungen betrachten: Geschichte ist geprägt von Kontinuität [= Fortdauer, Stetigkeit] und Wandel. Ordnet zu, was sich in Bezug auf die Welt zwischen römischer Antike und Frühmittelalter geändert hat und was gleich oder ähnlich geblieben ist. Nutzt als Hilfe die Kärtchen (die sich auf die Materialien M1 bis M6 beziehen). Selbstverständnis der Herrscher Herrschaftsgebiete Traditionen (z. B. religiöse) Quellen- und Literaturangaben M1 Konstantin d. Große, Follis, Billon, Frühjahr 307, Treveri (Trier) Schülerzeichnung M2 Avers Denar mit dem Kopf Karls des Großen, in Mainz geprägt Schülerzeichnung M3 Revers des Denars mit dem Kopf Karls des Großen, in Mainz geprägt Schülerzeichnung M5 Das römische Weltreich, aus: PUTZGER Historischer Weltatlas, Kartenausgabe, hrsg. vom Cornelsen Verlag unter Mitarbeit von Rudolf Berg, München, Prof. Dr. Ernst Bruckmüller, Wien, und Prof. Dr. Claus Hartmann, München, 104. Auflage, 3. Druck 2014, 2012 Cornelsen Verlag, Berlin, S. 43 Seite 5 von 6

M6 Die Völkerwanderung, aus: PUTZGER Historischer Weltatlas, Kartenausgabe, hrsg. vom Cornelsen Verlag unter Mitarbeit von Rudolf Berg, München, Prof. Dr. Ernst Bruckmüller, Wien, und Prof. Dr. Claus Hartmann, München, 104. Auflage, 3. Druck 2014, 2012 Cornelsen Verlag, Berlin, S. 57 Hinweise zum Unterricht Arbeitsschritte im Vorfeld der Aufgabe ( Wissen aufbauen) Die skizzierte Aufgabe ist als Sequenzabschluss des Themenbereichs Spätantike/Frühmittelalter konzipiert. Es müssen also die Themen zur römischen Geschichte (G6.5) ebenso behandelt worden sein wie die Themen zur Völkerwanderung, zur Reichsbildung der Franken und zur Missionierung und Christianisierung bei den Germanen (vor allem Franken). Die Wissensgenerierung kann auf ganz unterschiedliche Weise erfolgt sein und ist nicht Teil dieser Aufgabe. Arbeitsschritt Wissen anwenden Die Schülerinnen und Schüler greifen anhand der folgenden Materialien auf die oben genannten thematischen Bezüge zu: Sie werten zwei Münzvorderseiten (Konstantins und Karls) aus und beschäftigen sich mit der Kaisertitulatur der beiden Herrscher. Darin erschließen sich ihnen Kontinuitäten im Herrschaftsverständnis. Für Sechstklässler ist sicherlich fassbar, dass Karl bewusst die römisch-antike Herrschaftsidee übernimmt, um seine Herrschaft in eine bestimmte Tradition zu stellen. Sodann vergleichen sie die beiden Kaisertitulaturen Konstantins und Karls. Das Aufgreifen der römisch-antiken Begriffe fällt sofort ins Auge. Die Übernahme des Christentums, die im Unterricht vorher sicherlich im Zusammenhang mit der legendenartigen Taufe Chlodwigs thematisiert wurde, wird an dieser Stelle ebenfalls über die karolingische Münze (Revers) einmotiviert, wobei es zunächst um die Erkenntnis geht, dass Karl seine Herrschaft durch christliche Symbole absichert. Der Gegenpol zur Kontinuität als geschichtliche Kategorie der Wandel läuft über den Vergleich zweier Geschichtskarten, die in Hinblick auf ihre territorial-politische Grundaussage untersucht werden. Aufgrund der unterschiedlichen Farbgebung und Beschriftung der Karten ist das Prinzip Veränderung/Wandel bereits auf der Kartenoberfläche sichtbar. Die beiden historischen Prinzipien Wandel und Kontinuität werden abschließend über durch das Wiederaufgreifen der thematischen Schwerpunkte (Herrschaftsverständnis in Titulatur und Münzdarstellungen; Tradierung christlicher Symbole; unterschiedliche geografische Räume von Herrschaft) reflektierend abgesichert. Seite 6 von 6