Akquise und Kompetenzprofil für Fachkräfte in der stationären Erziehungshilfe. Sicht einer Einrichtungsleiterin

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Transkript:

Akquise und Kompetenzprofil für Fachkräfte in der stationären Erziehungshilfe Sicht einer Einrichtungsleiterin

Overdyck heute

Grundsätze der Personalgewinnung aus Einrichtungsperspektive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource einer sozialen Einrichtung. Nur engagierte, motivierte, zufriedene Mitarbeiter können eine gute pädagogische Arbeit machen. Erziehungsarbeit ist eine Koproduktion, die nur auf der Basis gelingender Beziehungsarbeit möglich ist.

Regionale Ausbildungssituation Vier Fachschulen Drei Hochschulen Konsequenzen: Umgang mit Praktikumsanfragen Umgang mit Anerkennungsjahrpraktikanten Teilnahme an Seminaren, Hospitationstagen etc. Teilnahme an Beiräten

Regionale Situation der Jugendhilfe Sechs Einrichtungen mit stationären Angeboten in Bochum Eine große Anzahl von ambulanten Angeboten verschiedener Träger Ballungsraum Ruhrgebiet mit vielen Trägern in umliegenden Städten

Leitungsaufgabe: Mitarbeiter sprechen über ihre Arbeitszufriedenheit - eine Form von Akquise Einführungstag für neue Mitarbeiter Gute Einarbeitung Beschwerdemanagement für Mitarbeiter Fehlerfreundlichkeit Mitarbeiterparlament Regelungen zum Umgang mit psychischen Belastungen Fachliche Diskussionen unter Beteiligung von Mitarbeitern Jährliche Teamgespräche mit der Einrichtungsleitung Einmal jährlich stattfindende offene Dienstbesprechung mit Bericht über Perspektiven und Herausforderungen Gruppenleitertagungen Supervision

Leitungsaufgabe: Mitarbeiter sprechen über ihre Arbeitszufriedenheiteine Form von Akquise Feste feiern Betriebsausflug Würdigung von Jubiläen

Stellenanzeigen Verschiedene Arbeitsschwerpunkte sprechen unterschiedliche Bewerber an. Mitarbeiter mit unterschiedlichen Nationalitäten und Sprachkompetenzen Hinweis auf Homepage Bezahlung nach BAT KF

Grundsätzliche Erwartungen an eine/n BewerberIn Persönliche Kompetenz (Offenheit, Ehrlichkeit, Selbstvertrauen, Selbstreflektion, Kritikfähigkeit ) Soziale Kompetenz (Empathie, Wertschätzung, Nähe/Distanz, Rollenklarheit, Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Vertrauen Selbstmanagementkompetenz (Stress- und Konfliktbewältigung, Zeitmanagement, Selbstmotivation, Gefühle wahrnehmen, Emotionsregulation, Bewältigung von Angst und Ärger

Grundsätzliche Erwartungen an eine/n BewerberIn Fachliche Kompetenz (z.b. Wissen über das SGB VIII, sexueller Missbrauch, Umgang mit Migrationshintergründen, Moderationskompetenz, Projektmanagement-Kompetenz, Problemlösungskompetenz,) Methodenkompetenz (z.b. Ressourcenorientiertes Arbeiten, Marte Meo, Kenntnisse über Qualitätssysteme, Multi-Familientherapie, Traumapädagogik, )

Besondere Erwartungen in der stationären Heimerziehung Beziehungsfähigkeit Partizipative Haltung gegenüber Kindern und Eltern Reflektionsfähigkeit im Hinblick auf das Machtgefälle in der Pädagogik Schichtdienst mit Nachtbereitschaften Lebensgeschichten von Kindern können persönliche Lebensthemen berühren

Ablauf des Bewerbungsverfahrens 1. Gespräch mit der Bereichsleitung, Gruppenleitung, Mitarbeitervertretung und Gruppensprecher der Jugendlichen 2. Hospitation im Arbeitsbereich (Auswertung der Hospitation mit den KollegInnen und Jugendlichen/Kindern) 3. Entscheidung mit Vereinbarung einer Probezeit

Unsere Erwartungen an Bewerber im Bewerbungsgespräch Angemessenes Erscheinungsbild Kennen der Internetseite der Einrichtung Benennen von Stärken und Schwächen Begründung für die Bewerbung in diesem Arbeitsfeld Fähigkeiten, die man in das Arbeitsfeld einbringen kann Fragen zur Belastungs- und Konfliktfähigkeit

Was kann ein/e Bewerberin im Bewerbungsgespräch fragen? Frage der Eingruppierung Festvertrag/ Zeitvertrag Fragen zu Fortbildungen Fragen zur Arbeitszeit Fragen zu den allgemeinen Arbeitsbedingungen Fragen zum Konzept Fragen zur Einarbeitung und Unterstützung in Krisensituationen

Sommerfest Overdyck