Minimalplan Fach: Arbeitslehre Das Fach `ArbeitslehreA wird ab der Klasse 7 unterrichtet und gliedert sich in 3 große Bereiche: 1. Wirtschaftslehre 2. Hauswirtschaft 3. Technisches Werken Minimalplan Arbeitslehre / Wirtschaftslehre (Stand: Frühjahr 2000) Seite 1 Vorstellen des Faches `ArbeitslehreA Erste Übersicht bezüglich aller 3 Bereiche des Faches (Wirtschaftslehre / Hauswirtschaft / Technisches Werken) Menschen haben Bedürfnisse - Unterscheidung `GrundbedürfnisseA / `KulturbedürfnisseA / `LuxusbedürfnisseA - Bedürfnisse und Taschengeld (der Schüler) - Bedürfnisse und Einkommen (der Erwachsenen) - Die Erfüllung von Bedürfnissen setzt im Regelfall die Notwendigkeit des Gelderwerbs bzw. einer Arbeitstätigkeit voraus. Die Schüler werden für die Inhalte des Faches sensibilisiert und motiviert. Nennung wichtiger Inhalte und Ziele. - Was braucht man unbedingt zum Überleben? - Was ist nicht unbedingt notwendig, aber sinnvoll? - Was dient nur dem Vergnügen? - Wieviel Taschengeld bekommen die Schüler? - Wofür geben Schüler ihr Taschengeld aus? - Für welche Zwecke geben die Eltern Geld aus? - Woher nehmen die Eltern das Geld? - Was passiert, wenn Erwachsene arbeitslos werden? (Ggf. Vergleich `Deutschland - Staaten SüdamerikasA) Vom Jäger und Sammler der Steinzeit zu ersten `BerufenA - Der Ur-Mensch versorgte sich selbst rundum. - Durch Sesshaftwerdung erfolgte Spezialisierung: - Überschüsse entstehen - Tauschhandel / Märkte entstehen - Funktion des Geldes - Angebot / Nachfrage und Preise Die Schüler werden sich ihrer aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse bewusst und sollen erkennen, dass eine geregelte Berufstätigkeit (und vorher schulische/berufliche Ausbildung) die notwendige Grundlage für die Befriedigung der Bedürfnisse in der Erwachsenenwelt darstellt. - Übernehmen der Berufe von den Eltern / Lernen von den Vorfahren (Traditionen entstehen) - Rollenspiele zum Tauschhandel. Die Notwendigkeit der Einführung von Geld soll deutlich werden. - Rollenspiele zu Angebot, Nachfrage und der Entwicklung von Preisen.
Minimalplan Arbeitslehre / Wirtschaftslehre (Stand: Frühjahr 2000) Seite 2 Entstehung traditioneller Berufe - typische Handwerksberufe - typische Berufe in der Landwirtschaft - Kennenlernen einfacher Werkzeuge / Werkstoffe / Produkte - Zuordnung der Werkzeuge / Werkstoffe / Produkte zu den Berufen Versorgung - Nahrungsmittel - Wasser - Brennstoffe (Gas, Kohle, Erdölprodukte) - Kleidung, Dinge des täglichen Bedarfs - Stoffe für die Industrie und Landwirtschaft Entsorgung - Abwasser / Wasserverschmutzung / -aufbereitung - Hausmüll / Giftmüll - Recycling (Papier, Glas u.a.) - Umweltverschmutzung Vorbereitete Besuche entsprechender Museen (z.b. in Altena und/oder Hagen) Filmbetrachtungen (`Vom Schaf zum PulloverA / `Vom Baum zum SchrankA) Einsatz einfacher Werkzeuge im Werkraum der Schule (Nachnamen entstanden nach `BerufenA) Verbindungen zu Geographie Filmbetrachtung Werbung für Produkte Besuch einer Kläranlage Besuch eines Wasserwerkes Wandel von Berufsbildern durch Fortschritte in der Technik - Arbeitsteilung - Spezialisierung - Automatisierung
Minimalplan Arbeitslehre / Wirtschaftslehre (Stand: Frühjahr 2000) Seite 3 Einzelbedürfnisse - Wirtschaften mit dem Einkommen (durch Arbeit, Mieten, Sozialamt u.a.) - Planen von Ausgaben im Haushalt - Bedürfnis nach Sicherheit: Versicherungen Führen eines Haushaltsbuches (Einnahmen - Ausgaben) (fixe Kosten / variable Kosten) Vorstellen verschiedener Versicherungen (private Haftpflichtversicherung, Rechtschutzversicherung, Fahrzeugversicherung u.a.) Gemeinschaftsbedürfnisse - Gesundheitswesen (Krankenkassen, Krankenhäuser u.a.) - Bildungswesen (Schulen) - Öffentlicher Verkehr (Verkehrsmittel / Straßen u.a.) - Öffentliche Sicherheit (Polizei / Gerichte u.a.) - Behörden und Verwaltung Finanzierung der Gemeinschaftsbedürfnisse durch - Pflichtversicherungen (Krankenversicherung / Rentenversicherung / Arbeitslosenversicherung) - Steuern Beispiele anführen für die Aufgaben von Ämtern und Behörden Unterscheidung `BruttolohnA / `NettolohnA Gegenüberstellung der verschiedenen Steuern (u.a. `verbrauchsabhängige SteuernA / `festea Steuern) KLASSE 9 Der Jugendliche als Verbraucher Werbung (für Produkte und Dienstleistungen) - Formen der Werbung - Wirkung von Werbung - Wahrheitsgehalt von Werbung Das Jugendschutzgesetz Die Strafmündigkeit Jugendlicher Erarbeiten verschiedener Werbungsformen: Mundpropaganda, gedruckte Werbung in Zeitschriften, Plakate, `WerbeblättchenA, Radiowerbung, Fernsehwerbung, Internetwerbung u.a. Problem von Überschuldung ansprechen Problem, dass es zumeist nur um das Geld des Verbrauchers geht, anführen Prestigedenken wird durch Werbung gefördert Beispiele zu den Verboten und zur Sinnhaftigkeit dieser Vorschriften Die verstärkte Übernahme von Verantwortung herausstellen ggf. andere Gesetze und Verordnungen erwähnen (STGB / BGB / StVO u.a.)
Minimalplan Arbeitslehre / Wirtschaftslehre (Stand: Frühjahr 2000) Seite 4 KLASSE 9 Handel - Prinzipien des Handels - Einkaufspreis / Verkaufspreis Projekt `PausenladenA (Unterlagen zum Projekt liegen gesondert bereit) - Umgang mit der Ware - Umgang mit Kunden - Einkauf / Verkauf - Listenführung - Abrechnungen KLASSE 9 Berufsorientierung 1 - Schaffung von Problembewusstsein: `Was geschieht nach der Schulzeit?A - Erste Informationen durch den Berufsberater des Arbeitsamtes - Informationen durch das Arbeitsamt an die Schüler (in der Schule) - Elterninformation durch den Berufsberater (Elternabend) - Kennenlernen des Arbeitsamtes (Fahrt nach Lüdenscheid zum Arbeitsamt) - Aufarbeiten sämtlicher Informationen im Unterricht KLASSE 9 Berufsorientierung 2 - eigene Wünsche artikulieren und ggf. auf realistisches Niveau setzen - eigene Fähigkeiten überdenken, herausfinden - Angleichen der Wünsche an die Fähigkeiten - Anforderungen verschiedener Berufe kennen lernen - Berufsbilder vorstellen (Informationen in gesondertem Ordner) - Betriebsbesichtigungen durchführen - Berufsgruppen voneinander abgrenzen Einsatz von Informationsmaterial des Arbeitsamtes (Broschüre / CD-Rom) Einsatz von Filmen KLASSE 9 Berufsorientierung 3 - Vorbereitung auf das erste Schülerbetriebspraktikum (incl. Sicherheitsaspekte / Grundsätze) - Durchführung des ersten Schülerbetriebspraktikums - Nachbereitung des ersten Schülerbetriebspraktikums Unterlagen liegen in einem gesonderten Ordner bereit Die Auswahl des Betriebes ggf. den Schülern selbst überlassen - Schwellenängste werden überwunden - Förderung des Selbstbewusstseins - Steigerung der Zufriedenheit Schüler erkennen ggf. schon nach dem ersten Praktikum, ob die grundsätzliche Berufsrichtung, in der sie das Praktikum abgeleistet haben, für sie die richtige ist.
Minimalplan Arbeitslehre / Wirtschaftslehre (Stand: Frühjahr 2000) Seite 5 KLASSE 9 Berufsorientierung 4 - Kennenlernen eines `FörderlehrgangsA - Durchführung von Einzel-Beratungsgesprächen mit dem Berufsberater - freiwillige Teilnahme der Schüler an einem arbeitspsychologischen Test Fahrt nach Lüdenscheid mit dem Berufsberater zu einem Förderlehrgang (Kolpingförderungszentrum oder DGB-Haus) - Elternteilnahme ist sinnvoll Die etwa halbstündigen Gespräche finden in der Schule statt. Teilnehmer sind: Schüler/in, Eltern, Berufsberater, Klassenlehrer/in KLASSE 9 / KLASSE 10 Berufsorientierung 5 - Der Lebenslauf in schriftlicher Form - Die schriftliche Bewerbung bei einem Betrieb - Das Vorstellungsgespräch Verbindungen zum Deutsch-Unterricht Muster liegen in gesondertem Ordner bereit KLASSE 10 Berufsorientierung 6 - Durchführung von Einzel-Beratungsgesprächen mit dem Berufsberater - ggf. Abschluss von Verträgen zwischen den Eltern, den Schülern und dem Berufsberater nach Auswertung des arbeitspsychologischen Tests Die etwa halbstündigen Gespräche finden in der Schule statt. Teilnehmer sind: Schüler/in, Eltern, Berufsberater, Klassenlehrer/in KLASSE 10 Sicherheitsaspekte am Arbeitsplatz Unfallgefahren / Krankheit und Invalidität / Schutzmaßnahmen / Vorschriften KLASSE 10 Weitere Informationen über das Berufsleben - Ausbildungsverträge - Arbeitsverträge - Probezeiten - Kündigungsfristen - Kündigungsgründe - Aufgaben von Betriebsräten - Aufgaben von Gewerkschaften
Minimalplan Arbeitslehre / Wirtschaftslehre (Stand: Frühjahr 2000) Seite 6 KLASSE 10 Berufsorientierung 7 - Vorbereitung auf das zweite Schülerbetriebspraktikum (incl. Sicherheitsaspekte / Grundsätze) - Durchführung des zweiten Schülerbetriebspraktikums - Nachbereitung des zweiten Schülerbetriebspraktikums Die Wahl des Praktikumsplatzes sollte nach Möglichkeit in dem Berufsfeld erfolgen, das nach bisherigen Erfahrungen und Berufsberatungen für den Jugendlichen nach der Schulzeit relevant sein wird Die Vermittlung der Jugendlichen in bestimmte Betriebe kann ggf. durch die Schule vorgenommen werden Eine Liste von `Kooperations-BetriebenA ist in Vorbereitung