Was ist Faustlos? Faustlos ist ein primäres Präventionsprogramm für die Grundschule, um impulsives und aggressives Verhalten zu vermindern, indem die Kinder ihre soziale Kompetenz erhöhen
Entwicklung und Forschung im Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie des Universitätsklinikums Heidelberg entwickelt und evaluiert finanziert (Nov. 1998 bis Dez. 2001) vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg unterstützt vom Bündnis für Kinder
Beschreibung der Einheiten Einheit I Emphatieförderung Einheit II Impulskontrolle Einheit III Umgang mit Ärger und Wut In den Klassenstufen 1 bis 3 werden Lektionen aus allen drei Einheiten erarbeitet, die inhaltlich aufeinander abgestimmt sind und aufeinander aufbauen In Klasse 4 bei Bedarf Einheiten wiederholen
Einheit I - Emphatieförderung Begriffsbestimmung Fähigkeit, den emotionalen Zustand eines anderen Menschen zu erkennen Fähigkeit, die Perspektive und die Rolle einer anderen Person zu übernehmen Fähigkeit, auf einen anderen Menschen emotional zu reagieren
Lernziele der Einheit I - Emphatieförderung Identifikation von Gefühlen anhand körperlicher und verbaler Signale und Situationen Menschen können in Bezug auf die gleiche Sache unterschiedliche Gefühle haben Gefühle können sich ändern und dafür gibt es Gründe Vorhersage von Gefühlen Menschen haben unterschiedliche Vorlieben und Abneigungen
Unterscheidung von absichtlichen und unabsichtlichen Handlungen Anwendung von Regeln für Fairness in einfachen Situationen Mitteilen von Gefühlen unter der Verwendung von Ich-Botschaften und aktivem Zuhören Ausdrücken von Sorge und Mitgefühl für andere
Einheit II - Impulskontrolle Begriffsbestimmung Fähigkeit, eine Aktivität zu stoppen und zu reflektieren, anstelle dem ersten spontanen Impuls zu folgen
Verhaltensfertigkeiten der Einheit II - Impulskontrolle mitmachen und mitspielen Spielideen aufgreifen Ablenkungen und Störungen ignorieren jemanden bei einer Unterhaltung unterbrechen Umgang damit, etwas haben zu wollen, das einem nicht gehört jemanden freundlich um Hilfe bitten zum richtigen Zeitpunkt mitmachen ein Spiel spielen
um Erlaubnis fragen eine Unterhaltung beginnen und aufrechterhalten mit dem Druck von Gleichaltrigen umgehen der Versuchung zu stehlen widerstehen dem Impuls zu lügen widerstehen sowie die Verinnerlichung des Problemlöseverfahrens
Problemlöseverfahren 1. Was ist das Problem? 2. Welche Lösungen gibt es? 3. Frage dich bei jeder Lösung: - Ist sie ungefährlich? - Wie fühlen sich die beteiligten Personen? - Ist sie fair? - Wird sie funktionieren? 4. Entscheide dich für eine Lösung und probiere sie aus 5. Funktioniert die Lösung? Wenn nicht, was kannst du jetzt tun?
Einheit III Umgang mit Ärger und Wut Begriffsbestimmung konstruktiver Umgang mit Ärger und Wut bewusster Umgang mit diesen Gefühlen, da nicht Ärger und Wut das Problem sind, sondern der Umgang mit ihnen die Fähigkeit zur Selbstberuhigung
Ziel der Einheit III Umgang mit Ärger und Wut sich aus körperlichen Auseinandersetzungen heraushalten Umgang mit Hänseleien und Neckereien Umgang mit Kritik Konsequenzen akzeptieren Umgang mit Enttäuschungen Umgang mit Vorwürfen sich beschweren
Umsetzung im Unterricht Durchführung obliegt den Klassenlehrern verankert im Sachunterricht und in TB max. eine Lektion pro Woche durchschnittlich 22 Lektionen für die 1. Klassen 15 Lektionen für die 2. Klassen 14 Lektionen für die 3. Klassen
Beispiel einer Unterrichtslektion Dies ist das Bild von Svenja 1. Was denkt ihr, wie Svenja sich fühlt? 2. Woran könnt ihr erkennen, dass sie sich freut? 3. Welche Hinweise im Gesicht und in der Körperhaltung Eures Nachbarn weisen daraufhin, dass er sich freut? 4. Welche anderen Gefühle ähneln der Freude?
Dies ist Alexander 1. Was denkt ihr, wie Alexander sich fühlt? 2. Woran könnt ihr erkennen, dass er traurig ist? 3. Welche Hinweise im Gesicht und in der Körperhaltung Eures Nachbarn weisen daraufhin, dass er traurig ist? 4. Welche anderen Gefühle ähneln der Traurigkeit?
Dies ist Jenny 1. Was denkt ihr, wie Jenny sich fühlt? 2. Woran könnt ihr erkennen, dass sie wütend ist? 3. Welche Hinweise im Gesicht und in der Körperhaltung Eures Nachbarn weisen daraufhin, dass er wütend ist? 4. Welche anderen Ausdrücke kennt ihr für ärgerliche Gefühle?
Vertiefung des Gelernten Rollenspiele du fällst hin und schürfst dir das Knie auf es gibt zum Mittagessen dein Lieblingsessen deine Mutter sagt dir, dass du bei deiner besten Freundin schlafen darfst Übertragung in den Alltag