Willkommen zum Workshop Nutzung wissenschaftlicher Daten für die Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel des BMI Monitorings Lisa Guggenbühl Sandra Walter Gesundheitsförderung Schweiz Bern, 09.11.2017 1
(Lern)ziele Möglichkeiten und Grenzen der kommunikativen Nutzung wissenschaftlicher Daten am Beispiel des BMI Monitorings erkennen Erfahrungen austauschen 2
Programm Wann Was 14.00 Begrüssung & gemeinsamer Einstieg Präsentation des BMI Monitorings Städte Gruppenarbeit Kurze Präsentation der Ergebnisse durch die Gruppen Erfahrungen von GFCH 15.00 Schluss Diskussion und Austausch 3
Monitoring des BMI bei Kindern und Jugendlichen in drei Schweizer Städten Ergebnisse für das Schuljahr 2015/2016 Sandra Walter Lisa Guggenbühl Gesundheitsförderung Schweiz Bern, 09.11.2017 4
Überblick 1. Hintergrund des BMI-Monitorings 2. Aufbau des Monitorings 3. Datenqualität 4. Ausgewählte Resultate 5. Fazit 5
1. Hintergrund des BMI-Monitorings Späte 1990er/frühe 2000er Jahre: WHO u.a. konstatieren eine Epidemie des Übergewichts Interventionsbedarf: Programm "Gesundes Körpergewicht" von Gesundheitsförderung Schweiz mit Hauptzielgruppe Kinder/Jugendliche wird lanciert Datenbedarf: Notwendigkeit von zuverlässigen Zeitreihendaten zwecks Standortbestimmung und Monitoring keine gesamtschweizerischen Daten für Kinder und Jugendliche, die regelmäßig aktualisiert werden 6
2. Aufbau des Monitorings 2005/06: Pilotstudie zur Verbreitung von Übergewicht und Adipositas über die schulärztlichen Dienste in den Städten Basel, Bern, Zürich Seither jährliche Erhebung und Analyse für die drei Städte 2010, 2013 und 2017 breitere Erhebung mit 8 bis 11 Kantonen/ Städten Datenzusammenführung, Analyse und Berichterstattung durch Lamprecht und Stamm, Sozialforschung und Beratung, Zürich Jährliche Publikation eines Faktenblatts zu den neuen Zahlen; Arbeitspapiere zum vergleichenden Monitoring sowie zu vertieften Analysen Jährliche Medienmitteilung mit Verweis auf das Faktenblatt 7
3. Datenqualität Stärken des BMI-Monitorings gemessene Daten Vollerhebungen (in BS, BE, ZH) ausgezeichnete Datenqualität Schwächen des BMI Monitorings nur urbane Ballungsräume in der Deutschschweiz nur ausgewählte Schulstufen (ohne Gymnasien) nur wenige zusätzliche Variablen 8
4. Ausgewählte Resultate Positive Entwicklung setzt sich fort 25% 20% 15% 10% 5% 0% Abbildung 1: Anteil übergewichtiger und adipöser Kinder (drei Städte), Schuljahre 2005/06 bis 2015/16 (n=143 113) 19.9% 19.5% 19.3% 19.5% 19.3% 20.1% 19.5% 19.0% 5.2% 5.1% 4.6% 4.6% 4.9% 5.0% 5.0% 18.4% 17.3% 17.0% 4.7% 4.5% 4.4% 4.3% 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 Wie Abbildung 1 zeigt, war im Schuljahr 2015/16 gegenüber dem Vorjahr ein weiterer, statistisch aber nicht signifikanter Rückgang des Anteils übergewichtiger und adipöser zu verzeichnen. Gegenüber dem Höhepunkt im Schuljahr 2010/11 hat sich die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas um rund drei Prozentpunkte von 20 auf 17 Prozent vermindert. Dies entspricht einer Reduktion des Anteil übergewichtiger Kinder um 15 Prozent in fünf Jahren Übergewicht (inkl. Adipositas) Adipositas 9
Unterschiede zwischen den Schulstufen Anteil übergewichtiger und adipöser Kinder auf verschiedenen Schulstufen (drei Städte), Vergleich von drei Perioden, Schuljahre 2005/06 bis 2015/16 (n=143 113) 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 15.4% 4.3% 2005/06-2008/09 14.3% 3.9% 2009/10-2012/13 12.2% 3.0% 2013/14-2015/16 22.0% 22.1% 4.9% 5.0% 2005/06-2008/09 2009/10-2012/13 21.0% 22.8% 5.4% 5.5% 2013/14-2015/16 2005/06-2008/09 25.0% 24.6% 6.4% 6.2% 2009/10-2012/13 Kindergarten Unter-/Mittelstufe Oberstufe 2013/14-2015/16 Die Abbildung zeigt bei den Kindergartenkindern eine kontinuierliche Abnahme des Anteils Übergewichtiger, auf der Unter- /Mittelstufe eine stabile Entwicklung und auf der Oberstufe einen Anstieg von der ersten zur zweiten sowie eine Stabilisierung zwischen der zweiten und der dritten Periode. Die insgesamt positive Entwicklung bei der Übergewichtsprävalenz ist damit die Folge einer Kombination aus dem Rückgang auf der Kindergartenstufe und einer Stabilisierung auf den höheren Stufen. Übergewicht (inkl. Adipositas) Adipositas 10
Soziale Unterschiede a. Bildungsniveau der Eltern/ soziale Herkunft 40% Anteil der übergewichtigen Kinder auf verschiedenen Schulstufen nach sozialer Herkunft (Bildungsniveau der Eltern) in den Städten Basel und Bern (Schuljahr 2015/16, n= 4702) 39.3% 34.8% 30% 27.4% 30.2% 31.4% 20% 20.7% 23.2% 10% 13.2% 7.0% 10.1% 12.0% 9.1% 0% Kindergarten Unter-/Mittelstufe Oberstufe alle Schulstufen ohne Lehre mit Lehre höhere Ausbildung 11
b. Nationalität Anteil der übergewichtigen Schweizer/innen und Ausländer/innen auf verschiedenen Schulstufen (drei Städte, Schuljahr 2015/16, n=12 311) 40% 31.4% 30% 28.7% 22.7% 21.8% 20% 18.1% 14.7% 14.8% 10% 10.1% 0% Kindergarten Unter-/Mittelstufe Oberstufe alle Schulstufen Schweizer/innen Ausländer/innen 12
Staatsangehörigkeit und soziale Herkunft 40% 30% 20% 10% 0% Anteil der übergewichtigen Kinder nach sozialer Herkunft (Bildungsniveau der Eltern) und Staatsangehörigkeit (alle Schulstufen, Bern und Basel, Schuljahr 2015/16, n= 4702) 31.8% 31.2% 20.6% 8.2% Schweizer/innen 27.7% 12.3% Ausländer/innen Aus der Abbildung wird deutlich, dass die soziale Herkunft in Basel und Bern eher der wichtigere Erklärungsfaktor für die Unterschiede im Übergewicht ist als die Staatsangehörigkeit, denn der Anteil übergewichtiger Kinder von Eltern der tiefsten bzw. höchsten Bildungsgruppe ist unabhängig von der Staatsangehörigkeit sehr ähnlich. Die Ausnahme bilden Kinder von Eltern mit einem Lehrabschluss ohne Lehre mit Lehre höhere Ausbildung 13
Gruppenarbeit Welche Kernbotschaft («Schlagzeile») leiten Sie aus den Ergebnissen ab? (1) für die Medien/ Bevölkerung (2) für die Politik (z.b. Regierungsrätin) (3) für Fachpersonen/ Multiplikator/innen (z.b. Schulleiter) Überlegen Sie dabei was Sie mit der Botschaft bewirken oder auslösen wollen ob Sie die Botschaft in Zusammenhang bringen wollen mit einem Projekt oder Programm Kernbotschaft auf Flipchart festhalten 15
Diskussion... Wo liegen Schwierigkeiten und Gefahren in der Nutzung der Daten für die Kommunikation? Wie zielgruppenspezifisch muss die Kommunikation sein? Wie kann der kommunikative Nutzen solcher Daten verstärkt werden? 16
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit Für weitere Informationen: Sandra.walter@promotionsante.ch Lisa.guggenbuehl@promotionsante.ch Gesundheitsförderung Schweiz Wankdorfallee 5, CH-3014 Bern Telefon +41 31 350 04 04 www.gesundheitsfoerderung.ch 17