Bedeutung von ausländischen Fachkräften in der stationären Versorgung in NRW

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Transkript:

Bedeutung von ausländischen Fachkräften in der stationären Versorgung in NRW Lothar Kratz, Referatsleiter Politik, PR und Presse, Krankenhausgesellschaft Nordrhein Westfalen 28.01.2014 im Landeszentrum für Gesundheit Nordrhein Westfalen, Bochum KGNW 2013

Agenda I. Zahlen, Daten Fakten II. Personalsituation in den Krankenhäusern Nordrhein Westfalens III. Maßnahmen zum Abbau des Fachkräftemangels KGNW 2013 2

Strukturdaten Nordrhein Westfalen Veränderungen in 17 Jahren 1995 2012 38,8% Verweildauer in Tagen 12,6 7,7 19,6% Betten 150.431 120.973 20,2% Krankenhäuser 483 385 2,5% [ 4,9%] Beschäftigte* 256.044 249.499 [2011:244.790] Fälle in Mio. +25,7% 3,5 4,4 *Die Beschäftigten ergeben sich als Summe aus den hauptamtlichen Ärzten/ innen, den Belegärzten/ innen, den Zahnärzten/ innen, dem nichtärztlichen Personal sowie dem Personal der Ausbildungsstätten, ohne die Schüler/ innen und Auszubildenden Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Fachserie 12, Reihe 6.1.1, 2012 Statistische Berichte, Krankenhäuser und Vorsorge oder Rehabilitationseinrichtungen in Nordrhein Westfalen; Information und Technik Nordrhein Westfalen, Jg.1995, 2011 und 2012 KGNW 2013 3

Entwicklung im Personalbereich seit 1995 KGNW 2013 4

Entwicklung im Personalbereich im Vorjahresvergleich KGNW 2013 5

Agenda I. Zahlen, Daten Fakten II. Personalsituation in den Krankenhäusern Nordrhein Westfalens III. Maßnahmen zum Abbau des Fachkräftemangels KGNW 2013 6

Herausforderungen durch den demographischen Wandel Mehr ältere Patienten Mehr multimorbide Patienten Längere Lebenserwartung Ältere Ärzte und Schwestern Weniger Nachwuchskräfte Der demographische Wandel wird die schon jetzt kritische Personalsituation in den Krankenhäusern weiter verschärfen! KGNW 2013 7

Personal und Fachkräftemangel: Pflege Derzeit 3.000 nicht besetzte Stellen in der Normal und Stationspflege Weitere 2.700 offene Stellen in der Funktions und Intensivpflege Bis zum Jahr 2030 fehlen mindestens 50.000 Pflegekräfte in den Kliniken, durch: knappes Arbeitskräfteangebot (derzeit nur 4.500 arbeitslose examinierte Krankenpflegekräfte) mangelnde Attraktivität der Pflegeberufe Darüber hinaus: Arbeitszufriedenheit, Perspektive, Dienstplangestaltung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Arbeitsplatzsicherheit, Quelle: u. a. DKI Studie: Ärztemangel im Krankenhaus, Oktober 2010, DKI Krankenhausbarometer 2011, Wifor, PwC Gutachten KGNW 2013 8

Personal und Fachkräftemangel: Ärzte Ambulant: 3.600 vakante Arztsitze Stationär: 3.800 offene Arztstellen Bis 2019 sogar 37.000 fehlende Ärzte, durch: Mangelnder Nachwuchs (Studienplatzkapazitäten!) Zunehmende Abwanderung ins Ausland Zunahme Teilzeitstellen (Feminisierung der Medizin, Wertewandel ( Work Life Balance )) Zunahme der Tätigkeitsfelder für Ärzte außerhalb der Medizin KGNW 2013 9

Agenda I. Zahlen, Daten Fakten II. Personalsituation in den Krankenhäusern Nordrhein Westfalens III. Maßnahmen zum Abbau des Fachkräftemangels KGNW 2013 10

Maßnahmen zum Abbau des Fachkräftemangels Steigerung der Attraktivität von Krankenhäusern im Wettbewerb um Mitarbeiter mit anderen Organisationen und Branchen Neuorganisation der Aufgaben innerhalb der Krankenhäuser Aufgabenaufteilung zwischen Ärzten und Pflege Aufgabenaufteilung zwischen Pflege und Pflegeassistenz Schaffung neuer Assistenzberufe (OTA, ATA, CTA) und von Zusatzausbildungen (z. B. Stroke Nurse) Innovative Arbeitszeitmodelle (Teilzeit, Arbeitszeitgestaltung, ) Lebensphasengerechtes Arbeiten [Weitere Informationen dazu unter www.pflege krankenhaus.de] KGNW 2013 11

Maßnahmen zum Abbau des Fachkräftemangels Faire Rahmenbedingungen als Grundvoraussetzung Ein wirtschaftlich geführtes, bedarfsnotwendiges Krankenhaus muss sich aus der normalen Preisentwicklung finanzieren können! Die Mehrheit der Krankenhäuser hat in den vergangenen Jahren ihre Betriebsabläufe gestrafft und Rationalisierungs reserven auch im Personalbereich gehoben. Der weiter bestehende Kostendruck führt daher nicht mehr zur Effizienzsteigerung und besserer Organisation, sondern zu weiterer Arbeitsverdichtung und Verschlechterungen im Ablauf des Krankenhausbetriebs, insbesondere in der Pflege. (909. Sitzung des Bundesrates am 03.05.2013) Investitionsfinanzierung: Stärkung der Pauschalförderung, erforderliches Volumen: 6 Mrd. Euro (aktuell: 2,7 Mrd. Euro) KGNW 2013 12

Maßnahmen zur Unterstützung der Krankenhäuser Internationalisierung des Gesundheitswesens und des Krankenhausbereich = Ausgangpunkt Internationale Aktivitäten der KGNW Aktuell in der gemeinsamen Initiative Ärztinnen und Ärzte für NRW Ziel: Zusammenarbeit im Bereich der ärztlichen Weiterbildung Portal www.docjobs nrw.de Jobmessen in Österreich und Griechenland KGNW 2013 13

Maßnahmen zur Unterstützung der Krankenhäuser Berufsbezogene Deutsch Förderung von ausländischen Ärztinnen und Ärzten Information der Krankenhäuser durch die Krankenhausgesellschaft Nordrhein Westfalen Rundschreiben E Mails (besondere Gruppen) Bereitstellung der Zugangsdaten für www.docjobs nrw.de KGNW 2013 14

Entwicklung der Zahl ausländischer Ärztinnen und Ärzte ab 2006 KGNW 2013 15

Ausländische Ärztinnen und Ärzte nach Herkunftsland in NRW Jahre 2010 2012 KGNW 2013 16

Maßnahmen zur Unterstützung der Krankenhäuser aus dem Inland Gewinnung von Fachkräften im Pflegebereich im Inland: durch Präsenz auf Jobbörsen, Messen und anderen Rekrutierungsveranstaltungen durch die Schaltung von Zeitungsanzeigen, Online Anzeigen auf der eigenen Homepage oder in Jobbörsen KGNW 2013 17

Maßnahmen zur Unterstützung der Krankenhäuser aus dem Ausland Gewinnung von Fachkräften im Pflegebereich aus dem Ausland: mit Unterstützung der Zentralen Auslands und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur Pflegekräfte insbesondere aus Spanien, Polen, Kroatien und Griechenland die ZAV und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Vermittlungsstellen Projekt Triple Win Pflegekräfte Partnerländer Serbien, Bosnien Herzegowina und Philippinen KGNW 2013 18

Bedeutung von ausländischen Fachkräften in der stationären Versorgung in NRW Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! KGNW 2013 19