MIC - Monitoring and Instrument Coordination: Informationen und Empfehlungen Seite 1 von 5 MIC - Monitoring and Instrument Coordination Ein Test zur Erfassung von Psychomotorik und Mehrfacharbeitskapazität 1 Allgemeines Im MIC werden Ihnen verschiedene Instrumente begegnen, die denen in einem Flugzeugcockpit ähneln. Ihre Aufgabe in den einzelnen Testaufgaben wird es sein, die Parameter, die diese Instrumente anzeigen, zu überwachen und gegebenenfalls gezielt zu steuern. Dieser Test soll keine realistische Flugsimulation sein! Es geht ausschließlich darum, Ihre motorischen Fähigkeiten und Ihre Kapazität für Mehrfacharbeit zu erfassen. Flugerfahrungen sind deshalb nicht erforderlich. Der MIC beinhaltet einen umfangreichen Instruktions- und Übungsteil. Dennoch ist es sinnvoll, dass Sie sich mit den verwendeten Instrumenten Kompass, Höhenmesser und Fahrtmesser schon vorher auseinandersetzen. Kurs (Kompass) und Flughöhe (Höhenmesser) werden durch einen Joystick gesteuert. Weitere erforderliche Eingaben erfolgen wie abgebildet über Tasten auf dem Touchscreen. Hier können Sie einen Eindruck davon bekommen, wie der MIC-Bildschirm ungefähr aussieht: Kompass, Höhen- und Fahrtmesser verteilen sich auf dem Bildschirm in Anlehnung an den Standardaufbau eines einfachen Cockpits ( Basic T ohne künstlichen Horizont).
MIC - Monitoring and Instrument Coordination: Informationen und Empfehlungen Seite 2 von 5 2 Kurs Der Kompass zeigt Ihren Kurs an. N steht für Norden und ist identisch mit einem Steuerkurs von 360. S steht für Süden, also 180 und W für Westen, d. h. 270. E steht für East oder Osten und bedeutet Steuerkurs 90. Eine dreieckige Pfeilspitze (in der Kompassabbildung oberhalb des Flugzeugsymbols) auf der 12 Uhr-Position des Instruments markiert Ihren aktuellen Kurs. Bei Kursänderungen bewegt sich nicht die Pfeilspitze, sondern es dreht sich die Kompass-Skala: Eine Rechtskurve führt zu einer Vergrößerung der Gradzahl, wobei sich die Kompassskala nach links dreht. In einer Linkskurve dreht sich die Kompassskala rechtsherum und der Kurs verringert sich. Im Test werden Sie den Joystick mit der rechten Hand benutzen, um Kursänderungen vorzunehmen. Seitliches Drücken des Joysticks leitet Kursänderungen ein. Je stärker und länger Sie nach links oder rechts drücken, umso schneller wird sich Ihr Kurs ändern. Haben Sie die gewünschte Drehrate erreicht, bringen Sie den Joystick zurück in die Neutralstellung. Dann wird das Flugzeug den Kurvenflug weiter fortsetzen, bis Sie ihn durch eine entsprechende Gegensteuerung beenden. 3 Flughöhe Der Höhenmesser informiert Sie über Ihre Flughöhe in Fuß (ft) über dem Meeresspiegel. Das entsprechende Instrument im MIC besitzt sowohl eine digitale als auch eine analoge Anzeige (ähnlich wie im hier abgebildeten Höhenmesser). Während die digitale Anzeige die Flughöhe vollständig darstellt (im abgebildeten Höhenmesser sind das 28.720ft), markiert die analoge Anzeige nur die letzten drei Stellen, also ohne die Tausender (720ft). Bei Änderungen der Höhe bewegt sich der Zeiger des Instruments. Beispielsweise führt ein Steigen um 500 Fuß zu einer halben Umdrehung des Zeigers rechtsherum, also im Uhrzeigersinn. Ein Sinken um 2000 Fuß führt zu einer zweifachen Umdrehung des Zeigers linksherum, also gegen den Uhrzeigersinn. Natürlich wird sich dabei auch die Digitalanzeige entsprechend ändern.
MIC - Monitoring and Instrument Coordination: Informationen und Empfehlungen Seite 3 von 5 Höhenänderungen werden ebenfalls durch den Joystick herbeigeführt: Ziehen Sie den Stick nach hinten zu sich heran, um einen Steigflug einzuleiten. In diesem Fall wird sich der Zeiger im Uhrzeigersinn drehen und die angezeigte Höhe vergrößern. Um einen Sinkflug einzuleiten, drücken Sie den Joystick nach vorne vom Körper weg, dann wird sich der Zeiger gegen den Uhrzeigersinn drehen und die Höhe verringern. Je stärker und länger Sie drücken oder ziehen, umso schneller wird sich Ihre Höhe ändern. Haben Sie die gewünschte Steig- oder Sinkrate erreicht, bringen Sie den Joystick zurück in die Neutralstellung. Das Flugzeug wird dann weiter steigen oder sinken, bis Sie eine entsprechende Gegensteuerung vornehmen. In der Regel ist eine kombinierte Steuerung von Kurs und Höhe erforderlich. Um beispielsweise eine Steigflugkurve nach rechts einzuleiten, ziehen Sie den Joystick nach rechts hinten. Für eine Sinkflug-Linkskurve drücken Sie nach vorne links. 4 Fahrt Der Fahrtmesser informiert Sie über Ihre Fluggeschwindigkeit. Die angezeigte Einheit heißt Knoten (kts), das bedeutet Nautische Meilen pro Stunde. Beeinflusst wird die Fahrt erstens durch die Motorleistung und zweitens durch die Längsneigung des Flugzeuges.
MIC - Monitoring and Instrument Coordination: Informationen und Empfehlungen Seite 4 von 5 Die Motorleistung wird über Schubregler-Schaltflächen (+/-) auf dem Touchscreen verändert. Im Horizontalflug (also bei konstanter Höhe) führt eine Vergrößerung der Motorleistung zu einer Erhöhung der Fahrt. Umgekehrt verringert sich die Fahrt durch eine Reduktion der Motorleistung. Die Fahrt hängt nicht nur von der Motorleistung ab, sondern auch von der Längsneigung Ihres Flugzeuges. (Das ist ähnlich wie beim Autofahren: Ihre Tachoanzeige ist nicht nur davon abhängig, wie viel Gas Sie geben, sondern auch davon, ob Sie gerade einen Berg hinauf- oder hinunterfahren). Wenn Sie also mit dem Flugzeug auf eine größere Flughöhe steigen, wird Ihre Fahrt bei gleicher Motorleistung zurückgehen. Umgekehrt werden Sie während eines Sinkfluges automatisch Fahrt aufnehmen. Wenn Sie also eine konstante Fahrt halten wollen, müssen Sie während eines Steigfluges die Motorleistung erhöhen, im Sinkflug müssen Sie die Motorleistung reduzieren. Um welchen Betrag Sie die Motorleistung verändern müssen, hängt davon ab, wie stark Sie steigen oder sinken. 5 Akustikaufgabe Diese Aufgabe besteht darin, über Kopfhörer dargebotene Zahlenfolgen zu überwachen und dann per Knopfdruck zu reagieren, nachdem Sie entweder die dritte gerade Zahl in Folge ( grüne Taste) oder die dritte ungerade Zahl in Folge ( rote Taste) gehört haben. Beispiel: 2 10 1 9 10 4 8 3 6 4 7 9 5 6 10 1 7. Reaktionen müssten zwischen 8 und 3 ( grüne Taste) sowie zwischen 5 und 6 ( rote Taste) erfolgen. 6 Test Die ersten Testaufgaben des MIC sehen vor, dass Sie bestimmte Manöver durchführen, z. B. auf Steuerkurs 300 fliegen oder eine Flughöhe von 5200 ft halten oder eine Rechtskurve fliegen oder sinken etc. Steuerkurse oder Flughöhen sowie Dreh-, Steig- und Sinkraten brauchen Sie sich dabei nicht einzuprägen. Die Zielwerte werden Ihnen während der Aufgabe angezeigt. Im Laufe des Tests müssen Sie zunehmend verschiedene Aufgaben gleichzeitig bewältigen. Das fängt damit an, dass die oben beschriebenen Manöver simultan ausgeführt werden, z. B.
MIC - Monitoring and Instrument Coordination: Informationen und Empfehlungen Seite 5 von 5 eine Rechtskurve fliegen und dabei sinken oder mit einem Steuerkurs von 300 steigen oder eine Linkskurve auf Flughöhe 3250 ft durchführen oder Kurs 140 und Höhe 6500 ft halten etc. Dann müssen Sie zusätzlich für eine konstante Geschwindigkeit sorgen, indem Sie etwaige Fahrt-Abweichungen durch eine Veränderung der Motorleistung ausgleichen. Und schließlich sollen Sie neben der Instrumentenüberwachung auch die Akustikaufgabe bearbeiten. Ausschlaggebend für die Bewertung Ihrer Leistung sind sowohl die Abweichungen der Parameter Höhe, Fahrt und Kurs von ihren jeweiligen Sollwerten als auch Fehler und Auslassungen bei der Akustikaufgabe. 7 Empfehlung Im Rahmen der Vorbereitung auf diesen Test ist es hilfreich, sich z. B. anhand von Instrumentenabbildungen (wie den oben dargestellten) darüber Klarheit zu verschaffen, wie ein bestimmtes Flugmanöver die jeweiligen Anzeigen beeinflusst. Vergegenwärtigen Sie sich auch, mit welchen Steuereingaben Sie die angezeigten Werte bei verschiedenen Flugmanövern regeln können. Falls Sie die beschriebenen Flugmanöver z. B. mit einem Flugsimulatorprogramm zuhause üben wollen, ist dagegen grundsätzlich nichts einzuwenden. Bedenken Sie aber bitte unbedingt, dass sowohl Darstellung als auch Steuerdynamik (Empfindlichkeit, Trägheit, Turbulenzen usw.) des Tests nicht zwangsläufig denen eines handelsüblichen Simulators entsprechen! Wenn Sie also übermäßig mit einem solchen Programm üben, besteht das Risiko, dass Sie nicht mehr flexibel genug auf Veränderungen der Aufgabenstellung und der Steuerdynamik im eigentlichen Test reagieren können! Flugerfahrungen sind nicht erforderlich. Während der Untersuchung werden Sie Gelegenheit bekommen, Fragen zu klären sowie die Steuerung des MIC schrittweise kennenzulernen und intensiv zu üben. Setzen Sie sich deshalb nicht unter Druck. Wie für die anderen DLR-Tests gilt: Eine intensive Vorbereitung wird in der Regel hilfreich sein, alleine sie garantiert aber noch keinen Erfolg.