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Transkript:

Brand Kompendium Obst- und Getreidebrennerei Enzymierung Verschiedene Verarbeitungsschemata

Hefe und Enzyme und in Enzyme der Brennerei Ziele der mit Reinzuchthefen: Möglichst hohe Ausbeute an Alkohol Erhalt des Fruchtaromas, reintönige Unterdrückung der Sekundärflora (Bakterien, Wildhefen) Richtige Hefeanwendung: Rehydrieren in warmem Wasser (37 42 C) Nach 10 15 min auf Vitalität (Schaumbildung) prüfen Innerhalb von 30 min in die Maische einrühren Bei niedriger Maischetemperatur (< 20 C) Ansatz 1:1 mit Maische verdünnen Reinzuchthefen für die alkoholische werden in der Regel als Weinhefen selektioniert und durch gezielte Adaption an höhere Alkoholgehalte gewöhnt. Alle Erbslöh -Hefen vergären bei entsprechenden Gärbedingungen mindestens auf 12 % vol. Alkohol, besonders leistungsfähige Hefen wie z. B. Spiriferm Arom schaffen bei guter Nährstoffversorgung auch 15 % vol. und mehr. Charakteristik der Hefen Verschiedene Hefestämme unterscheiden sich in der Bildung von Gärungsnebenprodukten (höhere Alkohole, Ester), im Gärverhalten und in der Toleranz gegen ungünstige äußere Bedingungen (niedrige Temperaturen, schlechte Nährstoffversorgung). Letztere ist bei Gärhefen vom Typ Bayanus besonders ausgeprägt. Einige Hefen verfügen über eine höhere Aktivität glycosidischer Enzyme und sind dadurch in der Lage, gebundene Aromastoffe (z. B. Terpene) abzuspalten. Diese bezeichnet man auch als Buketthefen. Hefe Spiriferm Arom Spiriferm Classic Spiriferm Oenoferm Freddo Oenoferm C2 Hefetyp Cerevisiae Cerevisiae Cerevisiae Bayanus Cerevisiae Gärverhalten zügig und sicher gemäßigt, aber kontinuierlich zügig unter normalen Bedingungen langsamer Start, dann zügig und sicher zügig und gleichmäßig Bildung flüchtiger Begleitstoffe hoch mittel hoch gering gering Besonderheiten glycosidische Aktivität, Buketthefe keine keine geringe Schaumbildung, säureerhaltend keine Nährstoffbedarf mittel bis hoch mittel mittel gering hoch Empfohlene Gärtemperatur 18 25 C 18 25 C 16 22 C 14 20 C 20 30 C Alkoholtoleranz bis 15 % vol. bis 12 % vol. bis 14 % vol. bis 15 % vol. bis 17 % vol. Empfehlung für gelbes Steinobst, Trauben, Trester Kernobst, Kirschen, Getreide, Melasse alle Früchte Beeren, Williams, Wildfrüchte Getreide, Kartoffel, Melasse Hefeernährung Zur ausreichenden Versorgung der Hefe mit Nährstoffen stehen verschiedene Präparate zur Verfügung. Für eine sichere Endvergärung ist ein Zusatz von 25 40 g Vitamon Combi (Diammoniumphosphat + Thiamin) auf 100 kg Früchte zu empfehlen. Aus zollrechtlichen Gründen dürfen deutsche Abfindungsbrenner Hefenährstoffe nicht einsetzen.

Kaltgärung Kaltgärung in der Obstbrennerei Bei Temperaturen unter 20 C spricht man von einer kühlen, bei unter 15 C von einer Kaltgärung. Auch bei einer Kaltgärung sollte eine Temperatur von 12 C nicht unterschritten werden. Das Risiko einer Gärstockung ist zu groß. Eine verzögerte oder unterbrochene Gärung führt meist zu einer Verschlechterung von Ausbeute und Aromatik. Damit ist der positive Effekt der Kaltgärung in Frage gestellt. Eine kühle macht dann Sinn, wenn empfindliche Aromen von Beeren, Williamsbirnen oder Wildfrüchten vor dem Austrag durch starke CO 2 - Bildung während der stürmischen Gärung geschützt werden sollen. Begünstigt wird dieser Effekt durch den Einsatz einer Bayanus-Hefe wie Oenoferm Freddo. Sie weist eine hohe Temperaturtoleranz auf und begünstigt durch ihr Gärverhalten eine moderate CO 2 -Bildung. Für einen sicheren Gärverlauf sind folgende Schritte zu beachten: Erhöhung der Hefeeinsaat auf 20 25 g/100 kg Maische Wenn möglich, Einsatz von Hefenährstoff (25 40 g/100 kg Vitamon Combi) Tägliche Beobachtung des Gärverlaufs, Reduzierung der Kühlung, wenn eine langsamere Gärung eintritt Eine Kühlung des Gärtanks ist nur während der ersten Gärphase (2 3 Tage) erforderlich. Danach reguliert sich das Gärtempo auf ein moderates Niveau. Eine fortgesetzte Kühlung wäre kontraproduktiv. Bei Kühlung von außen durch Berieselung der Tanks muss auf eine gute Durchmischung geachtet werden, da sonst im Inneren Temperaturen deutlich über 20 C entstehen können. Enzyme Enzyme sind Proteine (Eiweißstoffe), die durch ihre Struktur als sogenannte Biokatalysatoren wirken. Diese besondere Eigenschaft sorgt dafür, dass bestimmte biochemische Reaktionen beschleunigt werden bzw. ablaufen können. Ohne Enzyme würden keine Stoffwechsel- oder Verdauungsvorgänge funktionieren. Neben den natürlich in Organismen arbeitenden Enzymen gibt es auch Enzyme, die durch Fermentation aus Bakterien oder Schimmelpilzen gewonnen werden. Sie werden vielfältig angewendet, wie z. B. bei der Herstellung von Lebensmitteln und Reinigungsmitteln oder bei der Lederverarbeitung. Die Aktivität von Enzymen hängt zum einen vom Konzentrierungsgrad, zum anderen von äußeren Faktoren wie ph-wert und Temperatur ab. Als Proteine denaturieren Enzyme bei hohen Temperaturen und verlieren dadurch ihre Wirksamkeit. Daher ist es wichtig, für die angestrebten Prozesse einen bestimmten ph- und Temperaturbereich einzuhalten, bei dem die Enzyme eine entsprechende Wirksamkeit aufweisen. Enzyme werden bei der Getränkeherstellung in der Regel zur Unterstützung der fruchteigenen Enzyme für einen schnelleren biochemischen Vorgang eingesetzt. 1. Amylasen (Stärke abbauende Enzyme): In der Getreide- und Kartoffelbrennerei werden heute fast ausschließlich Amylasen anstelle von Malz (vorbehandeltes Getreide mit hoher Enzymaktivität) eingesetzt, um stärkehaltige Rohstoffe zu verflüssigen und zu verzuckern. Für einen optimalen Abbauprozess ist die Einhaltung eines entsprechenden Temperaturverlaufs erforderlich. Nur unter dieser Voraussetzung kann eine maximale Verzuckerung der Stärke in der enzymierten Maische und damit die optimale Ausbeute erzielt werden. Ein unvollständiger Stärkeabbau hat eine verringerte Ausbeute zur Folge. In Obstbrennereien werden Amylasen als ergänzende Enzyme beim Einsatz stärkehaltiger Früchte (z. B. Äpfel) eingesetzt. 2. Pektinasen (Pektin abbauende Enzyme) Pektinstoffe stellen die Stützsubstanz von Früchten dar und sind daher praktisch in allen Obstsorten vorhanden.

Pektin in Früchten Obstsorte Pektingehalt in % bezogen auf: Apfel 0,6 3,8 5,4 Birne 0,5 2,9 5,1 Quelle: Belitz/Grosch, Lehrbuch der Lebensmittelchemie Frischgewebe Trockenmasse Zuckeranteil Aprikose 1,0 7,9 16,4 Süßkirsche 0,3 1,6 2,4 Pflaume 0,9 6,4 11,5 Brombeere 0,7 3,7 14,0 Himbeere 0,4 2,9 8,9 Schwarze Johannisbeere 1,1 5,6 17,5 Aprikose, Pflaume und schwarze Johannisbeere weisen die höchsten absoluten Pektingehalte auf. In Bezug auf den Zuckergehalt liegen Früchte wie z. B. Brombeere und Himbeere im Pektingehalt höher als Äpfel und Birnen. Im Destillat kann es dadurch zu erhöhten Methanolgehalten kommen. Bedingt durch die unterschiedlichen Pektingehalte und Verzweigungsgrade des Pektins ergibt sich je nach Frucht und Reifegrad ein unterschiedlicher Bedarf an pektolytischen Enzymen. Das Weichwerden von Früchten im Zuge der Reifung weist auf die Wirkung von natürlich in den Früchten enthaltenen Enzymen hin. Gerade bei längere Zeit kühl gelagerten Früchten reicht die Aktivität der fruchteigenen Enzyme nicht mehr aus, um eine ausreichende Verflüssigung der Maische zu gewährleisten. Dünnflüssige Maischen ermöglichen eine rationelle Verarbeitung und bieten zahlreiche weitere Vorteile: 3. Beta-Glucosidasen ( Aromaenzyme ) Glycosidisch wirkende Enzyme spalten gebundene Aromastoffe von Zuckerresten ab. Interessant ist die ß-Glucosidase, die insbesondere Terpene abspaltet. Diese Gruppe von Aromastoffen kommt in geringen Konzentrationen in Trauben von Bukettrebsorten (Muskateller, Gewürztraminer) und in gelben Steinfrüchten (Aprikosen, Mirabellen) vor, trägt aber in diesen geringen Mengen zur Intensivierung des Aromas bei. Weiterhin werden auch Aromen aus der Gruppe der Phenole (z. B. Eugenol) aus Beeren und Steinfrüchten (Pflaume) freigesetzt, die zu einem komplexeren Aroma beitragen. Richtiger Einsatz von Enzymen Enzyme wirken am besten im optimalen ph- und Temperaturbereich. Diese Bedingungen (ph 4 5, T = 40 50 C) sind im Sinne einer sauberen und aromaschonenden nicht sinnvoll. Idealerweise erfolgt die Enzymbehandlung vor der Säure- und Hefezugabe, so dass annähernd optimale Bedingungen vorliegen. Bei warm geernteten Früchten und dem natürlichen ph-wert vollzieht sich die enzymatische Verflüssigung innerhalb von 3 4 Stunden. Anschließend kann nach der Ansäuerung auf ph < 3 und nach einer möglichen Kühlung die Gärung durch Beimpfung mit Hefe und ggf. mit Nährstoffen eingeleitet werden. Voraussetzung ist die Ausstattung des Gärtanks mit einem Rührwerk, so dass Säure und Hefeansatz eingerührt werden können. Besteht diese Möglichkeit nicht, können die Enzyme auch mit allen anderen Zusätzen beim zugegeben werden. Durch eine erhöhte Einsatzmenge (20 30 % mehr) und entsprechend längere Einwirkzeit kann dabei ein vergleichbarer Verflüssigungseffekt erzielt werden. Die Temperatur von 15 C in der Maische sollte nicht unterschritten werden. Bessere Verteilung von Zusätzen (Säure, Hefe, Gärsalz), dadurch schnellere Angärung begünstigt Geringere Deckenbildung, weniger Steigraum erforderlich Bessere Pumpfähigkeit, keine Verdünnung erforderlich Optimaler Wärmeübergang beim Destillieren

Verarbeitungsschemata Obstbrennerei Beerenobst (z. B. Himbeeren, Brombeeren, Vogelbeeren) Rohstoffe Auslese beschädigter und fauler Früchte, gründliche Reinigung Anquetschen mit Walzenmühle oder Stampfer Distizym FM 20 30 ml/100 kg Früchte, Johannisbeeren bis zu 50 ml Ansäuerung auf ph 2,8 3,0 Erbslöh ph-senker 2 3 L/100 kg Früchte Normalvergärung bei 20 25 C Spiriferm 15 20 g/100 kg Früchte Kühle bei 18 20 C Oenoferm Freddo 20 25 g/100 kg Früchte Nährstoffzusatz* Vitamon Combi 30 g/100 kg Früchte Unmittelbar nach Gärende abdestillieren, schonende, langsame 2 4 ml/100 L Maische Lichtgeschützt in inerten Materialien (Glas, Edelstahl) bei Temperaturen < 20 C Harmonisierung und Beseitigung sprittiger Noten mit DistiPur 20 30 g/100 L Destillat Kernobst (z. B. Äpfel, Birnen, Quitten) Rohstoffe Auslese beschädigter und fauler Früchte, gründliche Reinigung, Entfernung von Blättern Zerkleinern mit Walzen- oder Rätzmühle, Quitten über Mixer mit Häckselwerk Distizym FM-TOP 5 10 ml/100 kg Früchte, Quitten bis zu 20 ml Ansäuerung auf ph 2,8 3,0 Erbslöh ph-senker 2 3 L/100 kg Früchte Normalvergärung bei 20 25 C Spiriferm Classic 15 20 g/100 kg Früchte Kühle bei 18 20 C Oenoferm Freddo 20 25 g/100 kg Früchte Nährstoffzusatz* Vitamon Combi 30 g/100 kg Früchte Bald nach Gärende destillieren, schonende, langsame 2 4 ml/100 L Maische Lichtgeschützt in inerten Materialien (Glas, Edelstahl) bei Temperaturen um 20 C, Holzfasslagerung bei kräftigen Apfelbränden möglich Harmonisierung und Beseitigung muffiger Noten mit DistiPur 30 60 g/100 L Destillat * Nicht zulässig in deutschen Abfindungsbrennereien.

Steinobst (z. B. Kirschen, Marillen, Pflaumen, Schlehen) Rohstoffe Auslese beschädigter und fauler Früchte, gründliche Reinigung, Entfernung von Blättern Anquetschen mit Walzenmühle oder Stampfer, möglichst keine Beschädigung der Steine Distizym FM Trenolin Bouquet Plus bei gelbfleischigen Früchten 20 30 ml/100 kg Früchte, Aprikosen bis zu 50 ml 5 10 ml/100 kg Früchte Ansäuerung auf ph 3,0 3,2 Erbslöh ph-senker 1 2 L/100 kg Früchte Normalvergärung bei 20 25 C Spiriferm Arom 15 20 g/100 kg Früchte Kühle bei 18 20 C Oenoferm Freddo 20 25 g/100 kg Früchte Nährstoffzusatz* Vitamon Combi 30 g/100 kg Früchte Spätestens 1 2 Monate nach Gärende destillieren, schonende, langsame 2 4 ml/100 L Maische Lichtgeschützt in inerten Materialien (Glas, Edelstahl) bei Temperaturen um 20 C, Holzfasslagerung bei kräftigen Pflaumenbränden möglich Harmonisierung und Beseitigung stechender Noten mit DistiPur 30 60 g/100 L Destillat Trauben und Trester (z. B. Gewürztraminer, Muskateller) Rohstoffe Auslese beschädigter und fauler Früchte, gründliche Reinigung Vermahlen mit Traubenmühle, trockenen Trester wässern Distizym FM-TOP Trenolin Bouquet Plus bei Bukett-Rebsorten 2 3 ml/100 kg Trauben bei Trester bis zu 20 ml/100 kg 5 10 ml/100 kg Früchte Ansäuerung auf ph 3,0 3,2 Erbslöh ph-senker 1 2 L/100 kg Früchte Normalvergärung bei 20 25 C Spiriferm Arom 15 20 g/100 kg Früchte Kühle bei 18 20 C Oenoferm Freddo 20 25 g/100 kg Früchte Nährstoffzusatz* Vitamon Combi 30 g/100 kg Früchte Spätestens 1 2 Monate nach Gärende destillieren, schonende, langsame 2 4 ml/100 L Maische Lichtgeschützt in inerten Materialien (Glas, Edelstahl) bei Temperaturen um 20 C, Holzfasslagerung bei kräftigen Tresterbränden möglich Harmonisierung und Beseitigung stechender Noten mit DistiPur 30 60 g/100 L Destillat * Nicht zulässig in deutschen Abfindungsbrennereien.

Verarbeitungsschemata Whisky/Wodka Verarbeitungsschemata Getreide Gerste, Weizen, Roggen, Mais bei 45 C im Verhältnis Schrot zu Wasser: 1:3 Mais 1:5 Malz CraftZYM opal 20 40 ml/100 kg Schrot Gerste, Weizen, Roggen, Mais Malz, Gerste, Weizen langsames Aufheizen auf 65 C nach 2,5-3 h beendet CraftZYM opal CraftZYM ruby 20 40 ml/100 kg Schrot 10 20 ml/100 kg Schrot Verkleisterung und Hydrolyse Roggen langsames Aufheizen auf 70 C nach 2,5-3 h beendet Mais langsames Aufheizen auf 80 C nach 2,5-3 h beendet Verzuckerung Rückkühlung auf 60 C und Enzymrast für 1 2 h CraftZYM quartz 10 20 ml/100 kg Schrot Rückkühlung auf Gärungstemperatur Schnelle bei 35 40 C Oenoferm C2 Vitamon Combi* 20 30 g/100 L Maische 30 50 g/100 L Maische Normalvergärung bei 20 25 C Spiriferm Classic 20 30 g/100 L Maische Vitamon Combi* 30 50 g/100 L Maische Bald nach Gärende destillieren, schonende, langsame 2 4 ml/100 L Maische Whisky Gesetzliche Fasslagerdauer beachten Wodka Harmonisierung und Neutralisierung DistiPur und/oder Granucol GE 30 60 g/100 L Destillat 200 500 g/100 L Destillat * Nicht zulässig in deutschen Abfindungsbrennereien.

Produkt Beschreibung Anwendung Dosage (g oder ml pro 100 kg/l) Spiriferm Arom Buketthefe von gelbem Steinobst, Trauben, Trester 15-40 Spiriferm Classic Trockenreinzuchthefe Kernobst, Kirschen, Getreide, Melasse 15-40 Spiriferm Trockenreinzuchthefe zur zügigen Oenoferm Freddo Kaltgärhefe alle Früchte 15-40 schwierige Gärbedingungen, Beeren, Williams und Wildfrüchte 20-40 Oenoferm C2 Alkoholtolerante Hefe Getreidebrennerei, Melasse 20-40 Distizym FM Enzym zur Verflüssigung von Brennmaischen Beerenobst, Steinobst 20-50 Distizym FM-TOP Enzym zur Verflüssigung von Brennmaischen aus harten Früchten Kernobst, Steinobst, Knollen/Wurzeln, Topinambur 5-50 Trenolin Bouquet Plus Aromaenzym Freisetzung glcycosidisch gebundener Aromen, Muskat Trauben, Steinobst 5-10 CraftZYM opal Bakterielle alpha-amylase Stärkeverkleisterung und Verflüssigung in der Maische 20-40 CraftZYM quartz Hochkonzentrierte Glucoamylase Stärkeverzuckerung 10-20 CraftZYM ruby Fungal Pentosanase und beta-glucanase Viskositätsreduzierung in Getreidemaischen 10-20 Vitamon Combi Diammoniumphosphat + Thiamin Hefeernährung 25-40 Erbslöh ph-senker Flüssige Säurekombination Ansäuerung von Brennmaischen 1000-3000 Erbslöh Schaum-ex Silikonentschäumer Vermeidung von Schaumbildung während der Gärung und 2-80 DistiPur Mineralisches Adsorbens Bukettharmonisierung im fertigen Destillat 20-70 Granucol GE Granulierte Aktivkohle Entfernung von Geruchs- und Geschmacksfehler, Herstellung von neutralem Alkohol 10-500 OakyVin AM/AH Amerik. Eichenholzchips, heavy und medium toasted Verbessertes Mundgefühl und erweitertes Aromaspektrum Details siehe Produktmerkblatt OakyVin FM/FH Franz. Eichenholzchips, heavy und medium toasted Verbessertes Mundgefühl/ Geschmacksprofil: Fasslagerung Details siehe Produktmerkblatt ERBSLÖH Geisenheim AG 65366 Geisenheim Tel.: +49 6722 708-0 www.erbsloeh.com