DZA, Berlin,

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Transkript:

DZA, Berlin, 22.11.2012 Re-Flexibilisierung des Übergangs in den Ruhestand Prof. Dr. Ute Klammer Universität Duisburg- Essen

Gliederung Informationen zum Projekt Allgemeine Grundlagen Ausgewählte Ergebnisse aus der quantitativen Untersuchung (Betriebsrätebefragung) Ausgewählte Ergebnisse aus den qualitativen Untersuchungen (Branchen- und Betriebsfallstudien) Schlussfolgerungen 23.11.2012 www.uni-due.de 2

Forschungsprojekt Re-Flexibilisierung des Rentenübergangs Neue gesetzliche, tarifliche und betriebliche Möglichkeiten zur Gestaltung des Übergangs vom Erwerbsleben in die Rente Projektleitung: Ute Klammer (Universität Duisburg-Essen) Projektbearbeiter: Norbert Fröhler, Dr. Thilo Fehmel Laufzeit: 2009 2012 gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung, begleitet von ver.di Projektendbericht erscheint als Buch beim Sigma-Verlag, Berlin (Erscheinungsdatum voraussichtlich 1. Quartal 2013). 23.11.2012 www.uni-due.de 3

Ausgangslage Optionsraum des Rentenübergangs als Zusammenspiel von institutionellen (gesetzlichen, tariflichen, betrieblichen) + personalen (individuellen, familialen) Ressourcen + Restriktionen. Zunehmende Einschränkung des gesetzlichen Vorruhestands, bei gleichzeitiger Öffnung bzw. Offenhaltung von Vorruhestandsoptionen auf tariflicher + betrieblicher Ebene. Hintergrund: demografischer Wandel, Folgen für Arbeitsmarkt und soziale Sicherungssysteme (Alterung, Schrumpfung). Zugleich weiter Bedarf an flexiblen Übergangsmöglichkeiten: faktisch: arbeitsbedingte Leistungseinschränkungen; widersprüchliche Prognosen über die Erwerbschancen Älterer; Personalabbau in wirtschaftlichen Restrukturierungsbereichen normativ: Stärkung der Souveränität in der individuellen Lebenslaufgestaltung; Adaption der sozialen Sicherungssysteme an die Arbeitsmarktflexibilisierung (Flexicurity) 23.11.2012 www.uni-due.de 4

Leitfragen Führt die Ent-Flexibilisierung des Rentenübergangs auf gesetzlicher Ebene zu einer Re-Flexibilisierung auf der tariflichen und betrieblichen Ebene? Wie und von wem werden die bestehenden tariflichen und betrieblichen Übergangsinstrumente genutzt? Wo liegen Ansatzpunkte, aber auch Grenzen für eine (weitere) Re-Flexibilisierung bzw. zukünftige Übergangsmöglichkeiten in den Ruhestand? 23.11.2012 www.uni-due.de 5

Ziele Bestandsaufnahme der gesetzlichen, tariflichen + betrieblichen Normung des Rentenübergangs Erhebung von Angebot, Nutzung + Nutzungsmustern der Übergangsinstrumente und deren Entwicklung Analyse von Bedingungen + Hindernissen der Nutzung Identifizierung von Innovationen + von Möglichkeitsräumen zukünftiger Gestaltung Entwicklung von konkreten Umsetzungsmodellen auf betrieblicher, tariflicher und gesetzlicher Ebene 23.11.2012 www.uni-due.de 6

Untersuchungsdesign empirisch-explorativ Methodentriangulation 1. Sekundäranalysen quantitativer Daten: Erwerbsbeteiligung Älterer, Rentenübergangsgeschehen, Altersversorgung 2. quantitative Erhebung: standardisierte Telefon-Interviews mit Betriebsräten (eigener Fragenblock in der WSI-Betriebsrätebefragung 2010) 3. überbetriebliche Expertengespräche mit Hauptamtlichen in Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften 4. Betriebsfallstudien: Fälle guter Praxis in 9 Branchen 5. ergänzend: Dokumentenanalysen; Sekundäranalysen quantitativer Daten zu Branchen- und Betriebsstrukturen 23.11.2012www.uni-due.de 7

Arbeitsprogramm A. Bestandsaufnahme Phase 1: Forschungsstand Rentenübergang Phase 2: Forschungsstand Re-Flexibilisierung B. Erhebung Phase 3: Dokumentenanalyse Tarifverbände, Parteien Phase 4: WSI-Betriebsrätebefragung 2010 Phase 5: überbetriebliche Expertengespräche Phase 6: Betriebsfallstudien C. Übergreifende Auswertung Phase 7: zusammenfassender Vergleich Phase 8: Empfehlungen/ Umsetzungsmodelle Phase 9: Abschlussbericht 23.11.2012 www.uni-due.de 8

Allgemeine Grundlagen Altersversorgung Entwicklung der institutionellen Rahmenbedingungen des Rentenübergangs Entwicklung der Alterserwerbstätigkeit, des Rentenzugangs und der 23.11.2012www.uni-due.de 9

Ausgewählte Ergebnisse aus der quantitativen Untersuchung (Betriebsrätebefragung) Betriebliches Angebot an Rentenübergangsinstrumenten (in % der befragten Betriebe) [ 60 54,7 45 30 25,5 in % der befragten Betriebe 15 0 11,2 10,6 6,4 13,6 13,6 Altersteilzeit Langzeitkonto Beschäftigung + ALG + betriebl. vorgezogene Rente Vorruhestand + gar kein Instrument Teilrente Leistungen + betriebl. geringfügige Leistungen Beschäftigung Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 10

Einflussfaktoren darauf, dass in einem Betrieb gar kein Übergangsinstrument angeboten wird Exp.-koeff. Exp.-koeff. Betriebsstruktur Tarifbereich Betriebsgröße (log.) 0,738*** Grundstoffe & Produktionsgüter/ BCE (n=103) 0,569 Tarifgebundenheit 0,607*** Grundstoffe & Produktionsgüter/ IGM (n=71) 0,458* geografische Lage (Referenz: Westdeutschland) 1,103 Investitions- & Gebrauchsgüter/ IGM (n=286) 0,745 hoher Frauenanteil (mind. 60%) 1,293* Verbrauchsgüter/ ver.di (n=77) 0,746 Anteil Älterer (quadr.) 1,011** Baugewerbe/ BAU (n=64) 0,759 Handel (& Reparatur)/ IGM (n=82) 0,814 Personalpolitik Handel (& Reparatur)/ ver.di (n=168) 0,876 gesunde Arbeitsbedingungen 0,927 Verkehr & Nachrichten/ ver.di (n=90) 0,631 Überblick über Altersstruktur vorhanden 0,713** Kredit & Versicherungen/ ver.di (n=91) 0,277** Betriebsvereinbarung zu Arbeitszeitkonten 0,753** sonstige Dienstleistungen/ IGM (n=55) 0,410* Betriebsvereinbarung zum flex. Rentenübergang 0,190*** sonstige Dienstleistungen/ ver.di (n=305) 0,554* betriebliche Altersversorgung wird angeboten 0,700** sonstige Branchen/ ver.di (n=59) 0,142** Restbetriebe (n=333) 0,796 Personalabbau Referenzkat.: Verbrauchsgüter/ NGG (n=75) kürzlich erfolgter Personalabbau 0,887 Konstante 7,900*** geplanter Personalabbau 0,787 Cox und Snell R² 0,179 Betriebsvereinbarung zu Personalabbau 1,053 Nagelkerkes R² 0,258 Abfindung im Falle einer Kündigung 0,598** Einbezogene Fälle: 1.788 Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 11

Interesse der Belegschaft an weiteren Übergangsinstrumenten (in % der Betriebe, in denen das jeweilige Instrument bislang nicht angeboten wird) 75 68,3 60 45 30 27,2 in % der befragten Betriebe 15 0 9,0 Altersteilzeit Langzeitkonto Beschäftigung + ALG vorgezogene Rente Vorruhestand Teilrente + betriebl. + betriebl. + geringfügige Leistungen Leistungen Beschäftigung 5,9 16,7 12,4 Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 12

Gesamt West Ost bis 49 50-99 100-199 200-499 500-999 über Betriebe mit Altersteilzeitangebot nach Region und nach Betriebsgrößenklasse (2000-2010, Anteile in %) 90 85 80 78 70 67 65 64 61 60 59 61 57 55 55 54 49 50 50 46 45 Anteile in % 40 37 40 38 33 2005 2010 33 30 27 20 19 10 9 0 1.000 Beschäftigte 2000 Quellen: WSI-Betriebsrätebefragung 2000 (Klammer/ Weber 2001: 107); WSI-Betriebsrätebefragung 2005; eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 13

Einflussfaktoren auf das betriebliche Angebot von Altersteilzeit Exp(B) Betriebsstruktur Betriebsgröße (log.) 1,181*** Tarifgebundenheit 1,835*** geografische Lage (Referenz: Westdeutschland) 0,971 hoher Frauenanteil (mind. 60%) - unter Berücksichtigung der Teilzeitquote 0,747** 0,777 Anteil Älterer (quadr.) 0,985** Personalpolitik Überblick über die Altersstruktur vorhanden 1,266 gesunde Arbeitsbedingungen 1,447** Betriebsvereinbarung zum flexiblen Rentenübergang 4,997*** Betriebsvereinbarung zu Arbeitszeitkonten 1,167 betriebliche Altersversorgung wird angeboten 1,423** Personalabbau kürzlich erfolgter Personalabbau 1,077 geplanter Personalabbau 1,308 Betriebsvereinbarung zum Personalabbau 0,733** Abfindung im Falle einer Kündigung 1,322 Konstante 0,163*** Cox und Snell R² 0,185 Nagelkerkes R² 0,251 23.11.2012 Einbezogene Fälle: 1.785 www.uni-due.de 14 Signifikanzniveau: * p < 0,05; ** p > 0,01; *** p < 0,001

Bewertung der Verhandlungen über Altersteilzeit mit der Unternehmensleitung nach Tarifbereich (in % der Betriebe mit ATZ-Angebot) Gesamt 50,5 40,3 9,2 Grundstoffe/Produktionsgüter IGM 66,0 28,0 6,0 Kredit und Versicherungen ver.di 58,7 29,3 12,0 sonst. Dienstleistungen IGM 57,9 23,7 18,4 Verbrauchsgüter NGG 57,5 32,5 10,0 sonst. Branchen ver.di 55,1 40,8 4,1 Handel (& Reparatur) ver.di 54,8 32,9 12,3 Grundstoffe/Produktionsgüter IGBCE 51,6 32,8 15,6 Verkehr und Nachrichten ver.di 50,8 42,4 6,8 Baugewerbe IGBAU 50,0 40,6 9,4 sonst. Dienstleistungen ver.di 49,0 40,8 10,2 Handel (& Reparatur) IGM 48,0 48,0 4,0 Invest.- und Gebrauchsgüter IGM 43,2 49,7 7,0 Verbrauchsgüter ver.di 42,5 52,5 5,0 0% 25% 50% 75% 100% Bewertung der Verhandlungen: (nahezu) konfliktfrei nicht immer konfliktfrei/ eher konfliktreich (sehr) konfliktreich Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 15

Gründe für die Schwierigkeiten bei den Verhandlungen über Altersteilzeit mit der Unternehmensleitung (in % der Betriebe mit zumindest nicht immer konfliktfreien Verhandlungen) * ältere Beschäftigte unverzichtbar Nach Auffassung der die Regelungen die Kosten zu hoch ATZ-Stellen unvereinbar Unternehmensleitung sind zu kompliziert mit der Arbeitsorganisation Gesamt 36 84 29 35 West 36 83 30 36 Ost 34 92 24 30 Branchen- / Verbandstarifvertrag 29 86 27 33 Firmen- / Haustarifvertrag 31 89 21 28 keine Tarifbindung 35 81 33 35 36 82 29 42 bis 49 42 36 25 28 81 37 87 35 89 22 89 27 34 31 32 26 50-99 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte 9 89 20 36 Betriebe in % * Mehrfachnennungen möglich. 16 Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de

über 2000 Beschäftigte Nutzungsmuster von Altersteilzeit nach Einkommen (in % der Betriebe mit ATZ-Angebot) Gesamt 5,6 28,2 13,2 52,3 5,6 29,9 13,7 50,2 West 5,3 19,3 10,5 64,0 Ost 4,8 25,4 11,6 57,1 50-99 7,3 26,4 15,7 50,0 100-199 4,0 31,2 13,4 51,5 200-499 50,6 6,2 34,6 8,6 500-999 6,0 28,0 18,0 48,0 1000-1999 12,5 20,8 8,3 58,3 0% 25% 50% 75% 100% Überwiegend Nutzung durch niedrigem mittlerem hohem keine verweigert/ Beschäftigte mit Einkommen Einkommen Einkommen Unterschiede weiß nicht Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 17

Nutzungsmuster von Altersteilzeit nach gesundheitlichen Einschränkungen (in % der Betriebe mit ATZ-Angebot) Gesamt 7,9 39,4 5,7 46,2 West 8,7 38,4 5,9 46,1 Ost 3,5 45,1 4,4 46,9 50-99 8,9 37,9 4,7 47,4 100-199 9,0 37,6 6,7 46,1 200-499 9,4 39,6 4,0 47,0 500-999 3,7 44,4 6,2 44,4 1000-1999 3,9 37,3 13,7 41,2 über 2000 Beschäftigte 50,0 4,2 45,8 0% 25% 50% 75% 100% Überwiegend Nutzung ohne gesundheitliche mit einigen mit starken keine verweigert/ von Beschäftigten Einschränkung Einschränkungen Einschränkungen Unterschiede weiß nicht Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 18

Verbreitung sonstiger Übergangsinstrumente nach Betriebsgrößenklassen (in %) Langzeitkonto bis 49 50-99 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte 6,2 7,8 11,1 14,1 18,3 22,9 Beschäftigung + Teilrente bis 49 50-99 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte 5,6 8,9 10,2 13,8 20,7 24,6 ALG + betriebl. Leistungen bis 49 50-99 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte 4,3 5,2 6,0 6,9 8,7 11,9 bis 49 Vorgezogene Rente + 50-99 betriebl. Leistungen 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte 9,6 11,9 15,3 14,8 16,3 21,2 bis 49 Vorruhestand + 50-99 geringfügige Beschäftigung 100-199 200-499 500-999 über 1.000 Beschäftigte 10,0 11,7 13,6 14,5 17,8 20,0 Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen Betriebe in % 23.11.2012 www.uni-due.de 19

Einflussfaktoren auf das Angebot der Übergangsinstrumente Langzeitkonto Beschäftigung ALG + vorgezogene Vorruhestand (n= 263) + Teilrente betriebliche Rente + + geringfügige (n= 213) Leistungen betriebliche Beschäftigung (n= 212) Leistungen (n=203) (n=209) Exp(B) Exp(B) Exp(B) Exp(B) Exp(B) Betriebsstruktur Betriebsgröße (log.) 1,140** 1,382*** 1,028 1,084 1,061 Tarifgebundenheit 0,676* 1,194 1,327 1,277 0,735 geografische Lage (Referenz: Westdeutschland) 0,849 0,967 0,568* 0,759 0,987 hoher Frauenanteil (mind. 60%) 0,698 1,609** 0,966 0,750 1,669** Anteil Älterer (quadr.) 1,000 1,000 1,002 0,993 1,000 Titelmasterformat durch Klicken bearbeiten Personalpolitik gesunde Arbeitsbedingungen 1,056 1,082 0,670 0,995 1,371* Überblick über Altersstruktur vorhanden 1,886* 0,953 1,458 1,230 1,283 BV zu Arbeitszeitkonten 1,338 n.e. 1,235 1,034 1,060 BV zum flexiblen Rentenübergang 1,139 1,496** 1,096 1,418** 1,416* Altersteilzeit wird angeboten 1,028 n.e. 2,186** 2,157*** 2,354*** betriebliche Altersversorgung wird angeboten 0,906 1,636** 1,262 1,787** 1,730** Personalabbau kürzlich erfolgter Personalabbau 0,969 0,814 1,298 1,158 1,029 geplanter Personalabbau 1,053 1,089 1,048 1,382* 0,805 BV zu Personalabbau 1,364 0,176 1,261 1,203 0,626** Abfindung bei Kündigung 2,110** 1,145 1,671* 2,038** 2,093** Konstante 0,016*** 0,010*** 0,025 0,05 0,028 Cox und Snell R² 0,217 0,063 0,037 0,08 0,064 Nagelkerkes R² 0,381 0,122 0,092 0,138 0,120 23.11.2012 www.uni-due.de Einbezogene Fälle 1769 1780 1772 1775 1781 20 Signifikanzniveau: * p < 0,05, ** p > 0,01, ***p < 0,001; n.e. = nicht enthalten

Bewertung der Verhandlungen über das Übergangsinstrument mit der Unternehmensleitung (in % der Betriebe, die das jeweilige Instrument anbieten) Altersteilzeit 50 39 9 Langzeitkonto 50 37 9 Beschäftigung + Teilrente 38 35 19 ALG + betriebl. Leistungen 38 42 17 8 vorgezogene Rente + betriebl. 48 Vorruhestand + geringfügige 40 Leistungen 14 40 46 Beschäftigung 0% 25% 50% 75% 100% (nahezu) nicht immer konfliktfrei/ (sehr) verweigert/ konfliktfrei eher konfliktreich konfliktreich weiß nicht Verhandlungen waren Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 21

Gründe für Verhandlungsschwierigkeiten mit der Unternehmensleitung (in % der Betriebe mit Angebot des jeweiligen Übergangsinstruments)* Nach Auffassung der Unternehmensleitung sind die Regelungen zu kompliziert die Kosten zu hoch die Instrumente unvereinbar mit der Arbeitsorganisation ältere Beschäftigte unverzichtbar Altersteilzeit 36 84 29 35 Langzeitkonto 61 78 46 33 Betriebe in % Beschäftigung + Teilrente 48 91 29 34 ALG + betriebl. Leistungen 50 94 28 28 vorgezogene Rente + betriebl. Leistungen 41 92 40 30 Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung 51 80 36 39 * Mehrfachnennungen möglich Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 22

Nutzungsmuster der Übergangsinstrumente nach Einkommen (in % der Betriebe, die das jeweilige Instrument anbieten) Altersteilzeit 5,6 28,2 13,2 52,3 Langzeitkonto 7,7 23,1 9,4 58,1 Beschäftigung + Teilrente 22,8 29,3 9,8 35,9 ALG + betriebl. Leistungen 16,4 27,3 5,5 49,1 vorgezogene Rente + betriebl. Leistungen 3,9 41,9 13,2 39,5 Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung 19,2 35,2 7,2 36,8 0% 25% 50% 75% 100% Überwiegend Nutzung niedrigem mittlerem hohem keine verweigert/ durch Beschäftigte mit Einkommen Einkommen Einkommen Unterschiede weiß nicht Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 23

Nutzungsmuster der Übergangsinstrumente nach gesundheitlichen Einschränkungen (in % der Betriebe, die das jeweilige Instrument anbieten) Altersteilzeit 7,9 39,4 5,7 46,2 Langzeitkonto 8,5 27,4 8,5 53,0 Beschäftigung + Teilrente 2,2 47,8 23,9 23,9 ALG + betriebl. Leistungen 1,8 43,6 20,0 32,7 vorgezogene Rente + betriebl. Leistungen 4,7 45,0 7,0 41,9 Vorruhestand + geringfügige Beschäftigung 19,2 35,2 12,8 29,6 0% 25% 50% 75% 100% Überwiegend Nutzung ohne gesundheitliche mit einigen mit starken keine verweigert/ von Beschäftigten Einschränkung Einschränkungen Einschränkungen Unterschiede weiß nicht Quelle: eigene Teilbefragung im Rahmen der WSI-Betriebsrätebefragung 2010; eigene Berechnungen 23.11.2012 www.uni-due.de 24

Ausgewählte Ergebnisse aus den qualitativen Untersuchungen (Branchen- und Betriebsfallstudien) 23.11.2012 www.uni-due.de 25

Schlussfolgerungen 23.11.2012 www.uni-due.de 26

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 23.11.2012 www.uni-due.de 27