Mobilkommunikation. Objektives und Subjektives Qualitätsmonitoring von H.264 IP Videostreams in Mobilfunknetzen. S. Küffner, O. Portugall, A.



Ähnliche Dokumente
NGM Network Architektur und Dienste

TV & Video Services aus der Sicht des Netzanbieters Deutsche Telekom

Videokonferenzen & multimediale Kommunikation

Verbindungslose Netzwerk-Protokolle

Lawful Interception (LI) für IP basierte Dienste. Standardisierung bei ETSI

Ergebnis der. Einspielen in. Bearbeitung im Belichtung Aufnahme. Wandlung des Datenstroms in Dateien durch Codec, 2. Kompression der Daten

Der Ü- Wagen in der Cloud

Analogabschaltung. von Eugen Himmelsbach

Multimediatechnik / Video

>> IPTV: White Paper << Ergebnisse der Arbeitsgruppe IPTV der Deutschen TV-Plattform

Streaming Media - MPEG-4 mit Linux

Netzwerktechnologie 2 Sommersemester 2004

Broadband Connectivity Services

Thema: VLAN. Virtual Local Area Network

Amino A140 Die nächste Generation der MPEG-2 und MPEG-4 HD IPTV Set-Top-Box (STB)

Video Streaming aus der Cloud

Hohe Auflösung, niedrige Verbreitung

Das richtige Signal (1): IPTV für jeden Anspruch

Multimediatechnik / Video

Fachhochschule Braunschweig / Wolfenbüttel - University of Applied Sciences -

Einführung in IP, ARP, Routing. Wap WS02/03 Ploner, Zaunbauer

Von der Kamera zur DVD Klaus Wünschel LUG-LD

Analyse und Vergleich aktueller Videokompressionsverfahren

Virtual Private Network. David Greber und Michael Wäger

... relevante Ports für Streaming bzw. Remote Control!

Voice over IP (VoIP) PING e.v. Weiterbildung Blitzvortrag. Dennis Heitmann

Wie verändern sich die Bedürfnisse unserer Gesellschaft in der Kommunikation? Jörg Halter, Partner

Video over IP / Videostreaming

Nachfrageentwicklung. Erfahrungen mit IPTV und Web 2.0-Diensten. WIK-Workshop: Breitbandschere Verlieren ländliche Regionen den Anschluss?

Breitbandkabel kann viel mehr als DSL

Beschreibung EtherNet/IP Prozessschnittstelle

Willkommen in der digitalen Zukunft.

Projekte für reale Herausforderungen Projektarbeit: Einleitung und Gliederung. Projekte für reale Herausforderungen

Der neue Weg zur Audio-Verteilung in Echtzeit im LAN/WAN

Radius Server. Bericht im Studiengang Computerengineering an der HS-Furtwangen. Student: Alphonse Nana Hoessi Martikelnr.:227106

Mobilkommunikation. REST-basierte Dienste für verteilte, mobile Anwendungen. A. Gillert, A. Grebe, M. Hüffmeyer, C. Vogt

Web-TV TV Spot Imagefilm Web-Serie Kinospot Live-Streaming Web-Soap Produktfilm Schulungsfilm Corporate TV Werbespot IP-TV Messe-TV Eventfilm

NAS 322 NAS mit einem VPN verbinden

TCP/UDP. Transport Layer

32-Bit Microcontroller based, passive and intelligent UHF RFID Gen2 Tag. Zürcher Fachhochschule

Live Streaming => Netzwerk ( Streaming Server )

CreativeNetworkConsulting Dr. Peter Barth Celle. Ganzheitlicher Workflow Schritte zur Erfüllung zukünftiger Anforderungen

meifi.net das Breitbandnetz für alle Das Wichtigste im Überblick

Das Weinfelder TV-Angebot im Überblick

Mobile Computing Fallstudie am Beispiel der sd&m AG Vortrag im Seminar Beratungsbetriebslehre am 26. Juni 2003

Systeme II 2. Multimedia

Video Unlimited -Nutzungsbeschränkungen

Campus-TV der Uni Mainz

CCNA 4 ISDN und DDR. Vorbemerkung

A1 Breitband-Offensive in der Stadtgemeinde Baden. Baden, 28. Juli 2014

Willkommen in der digitalen Zukunft. Die Technischen Werke Eschlikon bringen die Glasfaser-Technologie nach Eschlikon.

Typo3 - Schulung: Fortgeschrittene I an der Hochschule Emden/Leer

Multimedia Distribution im digitalen Fernsehen Schwerpunkt: mobile Anwendung

Security. Stefan Dahler. 4. Internet Verbindung. 4.1 Einleitung

IP Phone Grandstream BT Konfiguration für FreePhone bei statischer IP-Adresse

Wenn LiveStreaming. Schnell Professionell Effizent. sein soll.

Bildanalyse und neue Workflows für eine verbesserte Bildqualität bei der Distribution

Konferenzsysteme H.323-Videokonferenz, Acrobat Connect Webkonferenz, OCS(Lync)-Konferenz und schon wieder was Neues?

Vorlesung SS 2001: Sicherheit in offenen Netzen

Thema: IPTV. Fachbereich Medieninformatik. Hochschule Harz IPTV. Referat. Marek Bruns. Abgabe:

Agenda MPEG-2 DVB / MHP. Berlin, / 20. LV: Interaktives Digitales Fernsehen TFH Berlin Dipl.-Ing. Henrik Pantle

Netzwerkperformance 2.0

OderSpreeFibernet Zukunft orientiertes Glasfasernetz für die Region Oder - Spree

File Carving für Mediendateien. Multimedia Sicherheit, Martin Steinebach

ICMP Internet Control Message Protocol. Michael Ziegler

Domain-interne Verteilung von QoS- Ressourcen durch einen Bandwidth-Broker in einem DiffServ-Szenario

, Franz J. Hauck, Verteilte Systeme, Univ. Ulm, [2006w-MMK-D-VoD.fm, ]

Videostreaming. Josko Hrvatin DMT. Prof. Dr. Robert Strzebkowski. TFH-Berlin WS 05/06

HD-Kamerasoftware Version 4.1.0

Einbindung von Videos im ZMS

8. Bintec Router Redundancy Protocol (BRRP) 8.1 Einleitung

Breitbandversorgung in Rabenkirchen-Faulück, Grödersby und Oersberg

Ihr Mandant möchte einen neuen Gesellschafter aufnehmen. In welcher Höhe wäre eine Vergütung inklusive Tantieme steuerrechtlich zulässig?

GeFüGe Instrument I07 Mitarbeiterbefragung Arbeitsfähigkeit Stand:

Konfigurationsanleitung IGMP Multicast - Video Streaming Funkwerk / Bintec. Copyright 5. September 2008 Neo-One Stefan Dahler Version 1.

Ein Erlebnis: S3D High Definition in Echtzeit.

Zeichen bei Zahlen entschlüsseln

Selbstbaulösungen für D-STAR

Metadaten bei der Digitalisierung von analogen archivalischen Quellen. Kathrin Mileta, Dr. Martina Wiech

12. Datenschutz und Datensicherheit Datensicherheit

y P (Y = y) 1/6 1/6 1/6 1/6 1/6 1/6

Internet, TV und Telefon über das Glasfasernetz

Stefan Dahler. 2. Wireless LAN Client zum Access Point mit WPA-TKIP. 2.1 Einleitung

Grundlagen der Informatik (BSc) Übung Nr. 5

Neues Produkt Portfolio TTM 2.0 ab TITLE COMES HERE

Protokollbeschreibung Modbus TCP für EMU TCP/IP Modul

Betriebswirtschaftliches Beratungstool für Steuerberater Ziele, Inhalte und Struktur

Industrie 4.0 in Deutschland

Leseauszug DGQ-Band 14-26

Das digitale terrestrische Fernsehenneue Möglichkeiten mobiler Interaktivität

Willkommen bei Auflösung, Bildgröße, DPI und PPI. Michael Redmann

Rechnernetze und Organisation

Media Oriented Systems Transport Die MOST-Systembus Architektur

Familien in Krisensituationen:

Übersicht Handy-Adapter Stand 08/2013

Clever Frame ANLEITUNG - VORBEREITUNG DER GRAFIKEN. Modular Sale Support Architecture

9001 weitere (kleinere) Änderungen

Grundkurs Routing im Internet mit Übungen

Lagebild zur Internet-Sicherheit Internet-Kennzahlen

Transkript:

Mobilkommunikation Objektives und Subjektives Qualitätsmonitoring von H.264 IP Videostreams in Mobilfunknetzen S. Küffner, O. Portugall, A. Grebe Fachhochschule Köln, Institut für Nachrichtentechnik Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 1

Inhaltsverzeichnis NGMN Architektur Internet Protocol Television (IPTV) IPTV Streaming im NGMN Problematik Analyse der QoS/QoE Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 2

NGMN Architektur Verlagerung von Basis- und Coresystem Funktionen in den Access-Bereich Paketplaner QoS-, Authentifizierungs- und Verkehrsmanagement Drastische Veränderung der Dienste Starke Nutzung von Datendiensten (IPTV, Youtube, etc) NGMN bietet nach Definition Ende-zu-Ende QoS Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 3

Internet Protocol Television (IPTV) Videomaterial wird für IPTV aufbereitet (Transcodierung MPEG2/H.264) Headend liefert Content per Multicast ins Core Netz Content Live TV Video on Demand (VoD) NGMN ist All-IP Netz Im Access Netz Routing bis zum Endbenutzer Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 4

IPTV Streaming im NGMN H.264 Bildinformationen in NAL Units (Network Abstraction Layer Units) NAL Header enthält Informationen über codierten Inhalt des Frames Maximale Rahmengröße einer NAL Unit = 65535 Byte MPEG-2 Sequenzinformationen (GOP, Videotyp, usw) im Sequenz Header Bildinformationen im Picture Header Audioinformationen im Audio Header H.264 / MPEG-2 Videodaten werden in MPEG-TS gekapselt Bis zu 7 MPEG-TS Pakete in UDP bzw. UDP/RTP gekapselt MPEG-TS Größe ist 188 Byte (aus ATM Ära) Maximale Paketrahmengröße = 1370 Byte Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 5

Bildcodierung Momentan etabliert: Standard Definition (SD) TV Auflösung: 720x480 8-Bit 24 Bilder/Sekunde Roh Videoinformationen ~ 200 Mbit/s Streamingraten bei gängigen IPTVPlattformen 2,5 3 Mbit/s Deep Packet Inspection nötig Verfahren zur Komprimierung Aufteilung in Slices Weitere Unterteilung in Makro-Blöcke 4x4,4x8,8x8,8x16,16x16 Interger- bzw Diskrete Cosinus Transformation (ICT & DCT) Übertragung von Motion-Vector eines vorherigen Slices anstelle von Bildinformationen Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 6

Bildcodierung ff. Frames und Slices I (Vollbildinformationen) Referenzbild, entspricht einem Standbild und ist von anderen Bildtypen unabhängig dienen unteranderem als Random Access für den Decoder P (Bewegungsreferenzen) enthält Differenz-Informationen aus dem vorhergehenden I- oder P-Bild B (Bidirektional referenziert) enthält Differenz-Informationen aus dem vorhergehenden und/oder nachfolgenden I- oder P-Bild D, SP, SI Bilder dienen dem schnellen Vorlauf. Fehler in unterschiedlichen Frames führen zu unterschiedlichen Fehlern Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 7

Bildcodierung ff. MPEG-2 I-,P-,B-Frames Group of Pictures (GOP) vorhanden GOP bestimmt Reihenfolge von Bildern H.264 I-,P-,B-Slices Unterteilt in Makroblöcke Unterschiedliche Frametypes referenzieren unterschiedliche Slices oder Makro-Blöcke Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 8

Problematik QoS Problematik bei IPTV Schwankungen, Verzögerungen und Verlust Vor allem im Access Netz Speziell auf der Luftschnittstelle bis zum Endbenutzer Von 3GPP standardisierte QoS-Klassen für NGMN 1. Conversational Für direkte Kommunikation (Telefonie, IPTV) 2. Streaming Verteildienste mit Mindestbitrate 3. Interactive Nutzung interaktiver Dienste 4. Background Datentransfer mit geringer Fehlerrate Verbesserung der Übertragung durch: 1. Beamforming 2. MIMO Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 9

Auswirkung von Paketverlust H.264 0% Paketverlust HD (1920x1080) 6 Mbit/s Streamingrate H.264 1% Paketverlust HD (1920x1080) 6 Mbit/s Streamingrate Schlieren, Blockbildung Bildfragmente Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 10

Analyse der QoS/QoE Ansätze zur Bewertung und Analyse der Qualität von Videomaterial Full Reference (FR) Bild zu Bild Vergleich (Pixel zu Pixel) Video als Messreferenz muss vorliegen Benötigt ressourcenstarke Hardware Für den punktuellen Einsatzbereich geeignet Beispiel: Opticom, PEVQ Non Reference (NR) Analyse der Bildparameter bei Auswertung der Bildheader Evaluierung mit Hilfe einer Wissensdatenbank Subjektive MOS-Bestimmung nach BT500.12 Für den Flächeneinsatz gedacht Beispiel: SmartVideo, Radvision Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 11

Non Reference (NR) Abschätzung durch Evaluation einer Deep Packet Inspection und Vergleich mit verifizierten Messungen Aufnahme von: Verzögerung Verzögerungsschwankungen Paketverlust Burstverhalten Parameter der Anwendung: Bildgröße Frame-Typ (I,P,B) Profile und Level usw. First Priority ETSI TR-101 290 Parameter für die Dekordierbarkeit des Videostreams Second Priority Parameter für eine Überwachung des Streams Third Priority Parameter für Konsistenz-Checks Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 12

Differenzierung MOS Zusammenfassen von Parametersätzen Gruppe N (Network) Typische QoS Parameter Physikalische Randbedingungen (Art des Übertragungskanal) Bitrate / Fehlerwahrscheinlichkeit Gruppe V (Video) Format Auflösung Slice-Statistik Gruppe R (Relative) Zusätzliche Unterscheidung zwischen relativen und absolutem MOS Displaygröße Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 13

Differenzierung MOS Relativer MOS CIF Video auf einem CIF Display (320x288) - entspricht nicht - - entspricht HDTV auf einem HD Fernseher CIF Video auf einem HD Display (1920x1080) HDTV auf einem HD Fernseher Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 14

Berechnung des MOS 1 1 1 MOS=a 1 αn a 2 βv a 3 γr 1 e e e Gewichtungsfaktoren ai Evaluierung mit Wissensdatenbank Messungen nach BT-500.12 Faktoren N, V, R MOS - Mean Opinion Score Aus Parametersätzen der DPI Parameter unter anderem nach 1. bad (schlecht) ETSI TR 101 290 2. poor (dürftig) Normierter MOS 3. fair (ausreichend) 4. good (gut) 5. excellent (hervorragend) Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 15

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Forschungsgruppe Datennetze Forschungsprojekt SmartVideo Prof. Dr.-Ing. Andreas Grebe andreas.grebe@fh-koeln.de Dipl.Ing.(FH) Stephan Küffner stephan.kueffner@fh-koeln.de Dipl.Ing.(FH) Oliver Portugall oliver.portugall@fh-koeln.de www.smart-video.org www.dn.fh-koeln.de Fachhochschule Köln Stephan Küffner, Oliver Portugall, Andreas Grebe 16