4.5 STRATEGISCHE PROJEKTE IN DER STADT WIEN



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Transkript:

4.5 STRATEGISCHE PROJEKTE IN DER STADT WIEN Die Stadtplanung Wien schlägt im Strategieplan eine Reihe von strategischen Projekten zur Erreichung der dargelegten Ziele vor. In den folgenden Erläuterungen werden jene Projekte der Stadtplanung und auch anderer Institutionen (z.b. WIFI, WWFF,...) ausgewählt, die zur Forcierung der technologischen Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Wien beitragen und die Gründung bzw. Ansiedlung von technologieorientierten Unternehmen unterstützen. In diesen Projekten übernehmen die Unternehmen der New Economy einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Vorhaben. Im ersten Teil dieses Kapitels werden die drei strategischen Hauptprojekte der Stadtplanung beschrieben, die nicht nur Auswirkungen auf die Branche New Economy haben, sondern auf ganze Stadtteile Wiens. Diese Projekte sind von hoher Relevanz für die Entwicklung des jeweiligen Stadtteils, aber auch der ganzen Stadt und sogar für die Etablierung der Stadt als wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort im europäischen Städtesystem. In einem zweiten Teil werden andere Einrichtungen beschrieben, die ebenfalls für die Stadtentwicklung von Bedeutung sind, aber einen kleineren räumlichen und thematischen Wirkungsradius als die strategischen Projekte der Stadtplanung aufweisen. 4.5.1 Strategische Projekte der Stadtplanung 4.5.1.1 Technologiepark Wien TechGate Die Errichtung des Technologieparks TechGate ist ein Projekt des Strategieplans, konkret des Strategiefeldes 2 Wien schafft neue Perspektiven für Wirtschaft und Arbeit. Das Basisziel ist die Schaffung einer engeren Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft. Der Beitrag zum Strategieplan erfolgt insofern, als dass der Wirtschaftsstandort Wien mordernisiert wird und die modernen Technologien verstärkt unterstützt werden. Das TechGate ist der erste Wissensund Technologiepark ( Glossar) Wiens. (Stadtplanung Wien, 2000, S. 20) 110

Abbildung 13: Lageplan für das TechGate in der Donaucity Quelle: Gründorfer, 2001. Das TechGate wird am Standort Donauplatte gebaut und ist ein Teil des Konzeptes Donaucity, die zur Zeit einer der attraktivsten und modernsten Firmenstandorte Wiens ist. Die Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum (WED AG) ist für die Planung und Errichtung der Donaucity zuständig. Die Realisierung des gesamten Projektes erfolgt in drei großen Bauabschnitten im Zeitraum von insgesamt 12 Jahren. Eine Besonderheit liegt in der Errichtung von drei Nutzungsebenen, einer Basisebene für Fußgänger, einer Medienebene für die technische Aufschließung und einem darunter befindlichen Grundniveau mit Erschließungsstraßen und Garagen. Architektonische Besonderheiten in der Donaucity sind der Andromeda Tower, der Ares Tower, und die DC Twin Towers, die den signifikantesten Teil der Donaucity ausmachen werden. Das Projekt wird nach Bauende eine Gesamtfläche von 17,4 ha umfassen und Platz für 10.000 Arbeitsplätze in Büros und Geschäften, die ein Drittel der Nutzfläche einnehmen werden, 1.500 Wohnungen und soziale Einrichtungen wie ein Kindergarten, eine Volksschule und ein kleines Nahversorgungszentrum anbieten. Die Donaucity wird ein völlig neuer, moderner und multifunktionaler Stadtteil im 22. Bezirk. (Marth und WED, Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum AG, 2001) 111

Das Tech Gate Vienna, das sich momentan in der Errichtungsphase befindet, ist ein wichtiger Part dieses Stadtteilkonzeptes. Es soll vor allem Platz für technologieorientierte Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen, insbesondere Universitätsinstitute, bieten. Auch innovative Unternehmensgründer bzw. Jungunternehmer und komplementäre Dienstleistungs- und Beratungseinrichtungen gehören zu den Zielgruppen. Eine hochwertige Infrastruktur mit modernen Büro-, Labor-, Präsentations- und Veranstaltungsräumen, Tiefgaragen und Cafeteria wie auch die Bereitstellung von mannigfaltigen Service- und Dienstleistungen soll den Unternehmen und Forschungseinrichtungen die Kommunikation untereinander und den Zugang zu nationalen und internationalen Kooperationsnetzwerken erleichtern. (Marth, 2001) Konkrete universitäre Einrichtungen der Donaucity sind die Fakultät Maschinenbau und eventuell die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU Wien. Bereits zwei Drittel der vermietbaren Nettofläche sind an Mieter vergeben (Gründorfer, 2001). Damit das Anliegen der engeren Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft leichter bewerkstelligt werden kann, ist das Tech Gate Vienna Virtual Reality Center geplant, das Hard- und Software zur Realisierung von Virtual Reality Anwendungen an Unternehmen vermietet. Das Institut für Computergraphik der TU Wien ist mit der technischen Leitung betraut, damit eine kompetente wissenschaftliche Unterstützung und die ständige Gewährung des aktuellen technischen Niveaus gesichert werden. Die Ansiedlung dieser wissenschaftlichen und wirtschaftlichem Institutionen wird enorme Agglomerationsvorteile in Form von Synergieeffekten bewirken (Gründorfer, 2001). Die Services seitens der Trägergesellschaft Tech Gate Vienna Wissenschafts- und Technologiepark GmbH bestehen einerseits aus Beratungsleistungen und andererseits aus Dienstleistungen. Zum ersten Bereich zählen beispielsweise die Beratung in Technologiethemen, Technologietransfer, Marketing, Management, Hilfe bei Unternehmensgründung. Die Dienstleistungen reichen vom Empfangsservice über Büro- und Informationsdienste bis hin zur Vermietung von Konferenzmedien. Die Konzentration auf spezifische Themenbereiche wie Telekommunikation, IuK-Technologien, Softwareentwicklung, Medizintechnik, Sensorik und Werkstofftechnik soll die Entfaltung von Synergieeffekten bewirken. Nicht zu unterschätzen ist die Verstärkung von Kooperationen und informellen Kontakten durch die räumliche Konzentration der wissenschaftlichen und privatwirtschaftlichen Einrichtungen. Die vorgesehene Grundstücksfläche umfasst 5,6 ha nach Abschluss der Bauarbeiten. Die wesentlichen Akteure sind die Stadt Wien, der Bund und die Wiener Städtische Versicherung. Die Trägergesellschaft ist die Tech Gate Vienna Wissenschafts- und Technologiepark GmbH. (Gründorfer, 2001) 4.5.1.2 Stadtentwicklungszone Erdberger Mais Aspanggründe Dieses Projekt gehört ebenfalls zum Strategiefeld Wien schafft neue Perspektiven für Wirtschaft und Arbeit des Strategieplans. Die konkreten Vorhaben Gasometer und Wienerbergcity werden im Strategiefeld 5 Wien bleibt Stadt der Lebens- und Umweltqualität detailliert beschrieben. Die grundlegenden Ziele sind die konzentrierte Standortaufwertung und der Imagewandel des Erdberger Mais und der Aspanggründe durch Kombination von leistungsfähiger Infrastruktur und der verfügbaren Flächen mit hohem Entwicklungspotenzial. Es soll eine Nutzungsmischung von Wohnen mit überwiegend betrieblicher Nutzung bzw. Dienstleistungen von technologieorientierten Unternehmen im räumlichen Zusammenhang mit dem Forschungszentrum Arsenal und dem Biozentrum Rennweg erfolgen (Stadtplanung Wien, 2000, S. 25-26). 112

Abbildung 14: Übersicht über das Projektgebiet Erdberger Mais mit den Schlüsselzonen Quelle: MA 18 Stadtplanung Wien,, 2001 Für dieses Gebiet werden die bestehenden Entwicklungsleitbilder überarbeitet, wobei die Teilbereiche nördliches Gasometerumfeld, St. Marx und die Aspanggründe zu den Schlüsselzonen werden. 4.5.1.3 Gasometerumfeld Die verkehrstechnische Anbindung an das Straßennetz und das öffentliche Verkehrsnetz ist hervorragend, da es einen Anschluss zur Süd- Ost-Tangente und zur verlängerten U3 aufweist. Konkrete Initialprojekte sind die U3-Verlängerung und die Umnutzung der historischen Gasometer. Die im Jahre 1986 stillgelegten Gasometer werden durch die Architekten J. Nouvel, W. Holzbauer, M. Wehdorn und C. Himmelb(l)au einer neuen Nutzung zugeführt (Mierau, 2001). Abbildung 15: Blick auf die Gasometer Das Nutzungskonzept sieht Büro- und Gewerbenutzungen gemischt mit einem Wohnanteil von maximal 25 % vor, wobei Platz Quelle: Kobmaier, 2000 für ca. 1.500 Einwohner und für 3.500 Arbeitsplätze geschaffen werden soll. Im Gasometerumfeld ist eine Bebauung geplant, die die Handels- und Gewerbeflächen in einer drei- bis viergeschossigen Sockelzone mit hoher Dichte konzentriert, darüber sollen Wohn- und Büroflächen mit attraktiver Belichtung angeordnet werden (Kobermaier, 2001). Die den Gasometerumbau nachfolgenden Projekte sind beispielsweise das Kino- und Entertainmentcenter Pleasuredome in der Guglgasse (Kobermaier, 2001), wo auch ein Büroobjekt Adler und Ameise genannt errichtet wird und zur gewünschten Nutzungsmischung beitragen soll. Martin Kobler siegte in einem Wettbewerb mit einem neun Stockwerk hohen Bürokomplex gekennzeichnet durch eine Stufenpyramide aus Aluminium und Glas, so dass die runden Formen der Gasometer ihr Geltung nicht verlieren. Es werden 21.000 m² Fläche geschaffen, die aufgrund des 113

gestiegenen Images im Laufe des Gasometer-Projektes bereits zu einem Drittel vermietet sind. Die restliche Fläche ist so gut wie vergeben. Die Fertigstellung war für März 2001 geplant (Mierau, 2001). Weiters werden Konzepte für die folgenden Areale erstellt. Diese sind aber für einen langfristigen Zeithorizont und mit noch sehr unkonkreten Inhalten versehen. (Kobermaier, 2001): St. Marx Schlachthausareal Für das 10 ha große Schlachthausareal, das durch den bereits geschlossenen Schlachtbetrieb St. Marx und den derzeit noch bestehenden Fleischgroßmarkt gekennzeichnet ist, ist eine Nutzungsänderung erwünscht. Der funktionale Zusammenhang mit dem Vienna Biocenter soll bei der Erstellung des Nutzungskonzeptes im Rahmen der Überarbeitung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes beachtet werden. Durch den Ausbau der Flughafen Schnellbahn und die in diesem Zusammenhang geplante Station St. Marx wird die Erreichbarkeit erheblich verbessert. Aspanggründe Die neue S7-Station St. Marx wird auch die Aspanggründe aufwerten. Die 22 ha großen Aspanggründe sind mit Ausnahme von Laborbauten der TU-Wien in geringem Umfang in der Mitte des Areals ungenutzt. Zur Erstellung eines Masterplanes für dieses Gebiet wurde die Arbeitsgemeinschaft Eurogate eingerichtet. Erste konkrete Konzepte gibt es am Ende des Masterplanungsprozesses (Mitte 2001). Konkrete Projekte, die im Erdberger Mais verwirklicht werden und zur langsamen Mutation Wiens zum High-Tech-Wirtschaftsstandort beitragen sollen, wurden bereits 1999 in Die Presse veröffentlicht, deren Verwirklungswahrscheinlichkeit nicht aktuell bestätigt ist. Trotzdem soll angemerkt werden, dass sie die technologische Entwicklung Wiens in hohem Maße unterstützen würden. Am Rennweg Geschäfte, Büro und Technologiepark, im Gebiet bei den Gasometern Büro- und Gewerbegebiet samt Wohnungen und in St. Marx Fachmärkte und Büros (Die Presse, 25.10.99). 4.5.2 Gürtelmanagement Das Gürtelmanagement ist im Strategieplan dem Abschnitt Wien stärkt Qualität von Naturraum und Stadtraum zugeordnet. (Stadtplanung Wien, 2000, S. 52-55) Ein bereits 1995 begonnenes Projekt im Gürtelgebiet ist URBION (URBan InternvetiON Gürtel West). Folgende Zielsetzungen werden mit diesem Projekt verfolgt: Umwandlung und Verbesserung des Gürtel-Images, Ansiedlung einer Jugend- und Kulturszene, Erhöhung der öffentlichen Sicherheit, Schaffen eines Naherholungsgebietes, u.v.a. (Stadtplanung Wien, 2000) Die Webpage www.guertel.at - lebensraum online ist hierbei ein Versuch, eine Online-Plattform für Geschäfte, Betriebe und Lokale entlang des Gürtels zu bilden. Die Homepage besteht aus folgenden fünf Teilen: Architektur und Stadtgestaltung Es werden die Architekturprojekte rund um den Gürtel mit Hilfe von aktuellen Grafiken und Konstruktionsplänen dargestellt, um Interessierte über die einzelnen Projekte zu informieren. Bogeninformation Interessierte finden hier Informationen zum Prozedere der Vermietung der sanierten Stadtbögen. Neben allgemeinen Grund-Informationen ist auch ein Formular abrufbar, mit 114

dessen Hilfe ein erster Kontakt mit dem Vermieter (Wiener Linien) aufgenommen werden kann. Events Ein Veranstaltungskalender bietet eine Übersicht über die Veranstaltungen der Gürtel- Lokale. Aber auch Informationen der Stadt Wien oder der EU (Förderungen für Unternehmer, für Unternehmer relevante neue EU-Richtlinien, etc.) können abgerufen werden. Lokal-Szene Für die Lokale am Wiener Gürtel wurde eine separate Webpage eingerichtet, auf der sie sich individuell präsentieren können. Ein Adressenverzeichnis erleichtert Interessierten die Suche nach bestimmten Lokalen. Geschäfte Etwa 100 Geschäfte werden in einer Liste und eventuell kartographisch mit Wegbeschreibung dargestellt, deren Homepage mit einem Link auf das Logo aufgerufen werden kann. Ein Bestandteil des Projektes lebensraum-online ist Gürtel Plus unterstützt durch EU-Förderungen im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative URBAN, das zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Problemzonen von europäischen Großstädten beitragen soll. Die Basisziele sind die Verhinderung von Verslumung und die Schaffung von Impulsen für öffentliche und private Investitionen. (Stadtplanung Wien, 2001) Diese Projekte werden laufend fortgeführt und ergänzt. Ein langfristig angelegtes Umsetzungsprogramm soll entwickelt und mit Hilfe eines Gürtelmanagements umgesetzt werden. Das Ziel hinsichtlich der diesem Projekt zugrundeliedenden Aufgabenstellung ist die Aufwertung des Gürtels als Wirtschaftsraum, insbesondere sind Handel, Gewerbe und Dienstleistungen von Bedeutung. Es werden vor allem die Nutzungsmischung von Wohnen und Arbeiten, Bündelung des Förderinstrumentariums und Marketing für den Gürtelraum angestrebt (Stadtplanung Wien, 2000, S. 55). Das Gürtelprojekt liefert einen beträchtlichen Beitrag zur Forcierung der technologischen Entwicklung der Stadt Wien. 4.5.3 Strategische Projekte anderer Institutionen Bevor die Projekte genauer erläutert werden, müssen zuerst die unterschiedlichen Zielsetzungen der einzelnen Formen von Technologie- und Gewerbeparks erläutert werden. Dadurch werden die diesen Projekten zugrundeliegenden Wirkungen verständlicher und deutlicher. 4.5.3.1 EXKURS: Wirkungen und Haupttypen von Technologie- und Gewerbeparks Die Gründungsanzahl von Technologie- und Gewerbeparks ( Glossar) hat in den letzten Jahren eine stark steigende Tendenz verzeichnet, die sich weiter fortsetzen wird. In der ersten Phase der Entwicklung wurden überwiegend Unternehmensgründer angesprochen, während in der zweiten Phase eine Spezifizierung auf Themenbereiche wie z.b. EDV, Kommunikation oder Technik erfolgte. Die Auslösung und Nutzung von Synergieeffekten trat in den Mittelpunkt (Koschat, 2001). Der Überbegriff für Technologie- und Gewerbeparks ist Wirtschaftspark ( Glossar), der im niederösterreichischen Raumordnungsplan für Gewerbe und Industrie wie folgt definiert wird: größere, in sich geschlossene, parkähnlich gestaltete Gebiete großes Angebot sofort verwertbarer Grundstücke Einrichtungen der wirtschaftsnahen Infrastruktur leistungsfähige Anbindung an das übergeordnete Verkehrssystem. 115

Die Haupttypen werden nun näher beschrieben (Koschat, 2001): Technologietransferzentrum Diese Form von Wirtschaftspark dient nicht der Betriebsansiedlung, sondern der Beratung und Kontaktvermittlung. Im Mittelpunkt dieses Zentrums steht der Beitrag zur technikrelevanten Forschung und die Förderung der Vermittlung von Forschungsergebnissen. Diese sollen von den Forschungseinrichtungen zu den Klein- und Mittelunternehmen transferiert werden und vice versa. Konkrete Tätigkeiten sind Problemanalysen, Technologie- und Marktübersichten, Vermittlung von Experten, Forschungseinrichtungen und Kooperationspartnern, Beratung bei Umweltschutz- und Energiesparprojekten sowie Beratung zur finanziellen Förderung bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Ein hervorragendes Beispielprojekt zur Umsetzung der Zielsetzung Technologietransfer zwischen KMUs und Forschung wurde bereits genauer erläutert: Das Tech Gate Vienna in der Donaucity (siehe Kapitel Technologiepark Wien TechGate). Forschungszentrum In einem Forschungszentrum sind hauptsächlich Forschungs- und Entwicklungsbetriebe angesiedelt, um einerseits Produkte im Hochtechnologiebereich zu entwickeln und andererseits die Kooperation und den Know-how Transfer zur Wirtschaft zu verstärken. Die engere Verbindung zu Hochschuleinrichtungen wird z.b. durch außeruniversitäre Einrichtungen, von denen es in Österreich zwei gibt, hergestellt. Es wird versucht, gründungswillige Wissenschafter im Bereich neuer Technologien aus den universitären Forschungsinstituten zu einer privatwirtschaftlichen Gründung zu bewegen. Beispielhaft zu erwähnen wären hierbei das Außeninstitut der Technischen Universität Wien oder der Softwarepark Hagenberg. Technologie- und Gründerzentrum Diese Form von Wirtschaftspark unterstützt Neugründungen im Technologiebereich durch Maßnahmen wie z.b. Abnahme des Marktrisikos, Bereitstellung eines variablen Raumangebotes, Errichtung gemeinsamer Büro- und Verwaltungseinrichtungen und die Unterstützung im Management. Diese Betriebe haben meist einen geringen bis sehr geringen Flächenbedarf. Bei den nachfragenden Firmen handelt es sich entweder um selbständige Neugründungen oder um Betriebsgründungen von etablierten Unternehmen (meist im Forschungsbereich tätig) bzw. Forschungsinstituten. Die angebotenen Büro- und Gewerbeflächen werden den Bedürfnissen der Mieter angepasst und zu einem je nach Verweildauer gestaffelten Mietpreis vergeben. Die Regionalen Innovationszentren, eine Initiative des Landes und der Regionen, wurden mit der Zielsetzung Unterstützung von Neugründungen in verschiedenen niederösterreichischen Bezirkshauptstädten (Wr. Neustadt, Amstetten, Gänserndorf, Mistelbach, Hollabrunn,..) eingerichtet. Das S.I.G Simmeringer Innovations- und Gründerzentrum ist ein weiteres beispielhaft zu erwähnendes Projekt, das anschließend konkret erläutert werden soll. Technologiepark Technologieorientierte Neugründungen vor allem im High-Tech-Bereich sollen Unterstützung im Technologiepark bekommen. Im Mittelpunkt steht die Verringerung des hohen Marktrisikos und des hohen Kapitalbedarfs für derartige Produkte. Das grundlegende Ziel ist weiters die Verbindung von regionalen Forschungseinrichtungen und der Austausch von technischem Wissen. Es werden Gemeinschaftseinrichtungen (Sitzungsräume, Kopierer, Telex, Sekretariat, Kantine, etc.), Beratungsdienste (Patent- und Lizenzberatung, Unterstützung im Behördenkontakt) sowie 116

Finanzierungshilfen (Förderung aus Zentrumsmitteln, Kontakte zu Subventionsgebern und Banken) zur Verfügung gestellt. Die Unternehmen sind oft an eine maximale Aufenthaltsdauer gebunden. Wenn dies nicht der Fall ist, so können Synergieeffekte zwischen etablierten und jungen innovativen Technologieunternehmen entstehen und ausgenutzt werden. Der Steirische Technologiepark ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Industrie- und Gewerbepark In diesem Typ von Wirtschaftspark können sich auch Betriebe mit großem Flächenbedarf ansiedeln. Die Flächen können sowohl für Industrie- und Gewerbebetrieben als auch für Handelseinrichtungen zur Verfügung stehen. Die Grundstücke werden im Regelfall dem Ansiedler zum Kauf angeboten. Die Definition des Industrie- und Gewerbeparks entspricht am ehesten der des Wirtschaftsparks nach dem Niederösterreichischen Raumordnungsprogramm. Das allseits bekannte Industriezentrum Niederösterreich Süd - Wiener Neudorf oder der Campus 21 Business Park Süd sind gute Beispiele zur Veranschaulichung dieses Typs von Wirtschaftspark. Gewerbehof Die Gründe für die Ansiedlung in einem Gewerbehof resultieren meistens aus innerstädtischen Problemen im dichtverbauten Gebiet wie zu geringe Produktions-/Lagerflächen, Probleme mit Anrainern aufgrund von Lärmemissionen. Es werden neben Räumlichkeiten auch Dienstleistungen und technische Infrastruktur, vor allem für Klein- und Mittelbetriebe angeboten. Für die Ansiedlung in einem Gewerbehof ist der Branchenmix, der sich aus einer bestimmten Anzahl von Betrieben ergibt, besonders attraktiv. Näheres über Beispiele in Wien wird später noch genauer erläutert. Telezentrum Ein Telezentrum ist eine Sonderform der Wirtschaftsparks, bei der Telearbeitsplätze angeboten werden; d.h. es kann Arbeit über weite Entfernung hinweg ausgeübt werden. Die Nutzung der Arbeitsplätze und der technischen Infrastruktur stehen im Vordergrund. Das Telezentrum muss aufgrund der Aufgabenstellung des Projektes genannt und genauer betrachtet werden. Der Begriff Telearbeit wird unterschiedlich definiert in Abhängigkeit von Gesprächspartner und dessen Interessen. Wichtig ist, dass ein Mitarbeiter, der teilweise Telearbeit betreibt, über einen eigenen Schreibtisch im Unternehmen verfügt. Da in einem Telearbeitszentrum nicht alle Telearbeiter ständig anwesend sind, meist sind es nur ca. 50% gleichzeitig, können Schreibtische enger gestellt bzw. gewisse Abstellflächen gemeinsam genutzt werden. Die EDV-Ausstattung sollte dem Stand der Technik entsprechen und laufend adaptiert und nachgerüstet werden Grundvoraussetzungen für Telearbeit sind stabile EDV-Strukturen, Vertrauen und Selbständigkeit sowie adäquate Kontrollstrukturen. Die Betreuung (EDV-Betreuung, einfache Sekretariatsdienste, Büroatmosphäre) spielt eine übergeordnete Rolle bei Telearbeit. In Telezentren werden besonders oft Servicedienste wie Telefondienst, Übernahme der Ausgangspost und ähnliche Kleinigkeiten" nachgefragt. Dies erfordert, dass das Betreuungspersonal für all diese Dienste und eine EDV-Betreuung ständig vorort ist. Die potenziellen Nutzer eines Telezentrums sind: Dienstnehmer von Unternehmen: Unternehmen mietet einen Telearbeitsplatz für Mitarbeiter Selbständige: Der Arbeitsplatz wird z.b. nur fallweise oder nur in sehr geringen Ausmaß benötigt. Die Anmietung eines eigenen Büros und Anschaffung der entsprechenden Infrastruktur rechnet sich nicht. Kooperation von Unternehmen: mehrere Unternehmen arbeiten gemeinsam an einem Projekt/Auftrag. Telearbeitsplätze werden für den Zeitraum des Projektes angemietet. 117

Ein Telearbeitsplatz kann natürlich auch einer kurzfristigen Nutzung dienen. Das Angebot reicht von der Möglichkeit zur Nutzung eines PC-Arbeitsplatzes, der Möglichkeit zum Surfen oder Recherchieren im Internet, über Nutzung von Scanner oder Spezialdruckern (auch hier wieder die Kooperation mit dem Bürodienstleister), bis hin zur Gestaltung und Erstellung von z.b. Aussendungen unter Nutzung der Infrastruktur und unter Anleitung des Fachpersonals. In Deutschland wird dieser Typ von Telearbeitsplatz auch Telestube genannt (Telearbeits- und Seminar-Zentrum GmbH Hagenberg, 2001). 4.5.3.2 Wiener Gewerbehofinitiative Die Wiener Gewerbehofinitiative ist ein Pilotprojekt des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer Wien. Es werden neben den im Exkurs erwähnten Angeboten auch Kostenvergünstigungen im Rahmen der Aktion Abgeltung von Betreiberleistungen seitens der Stadt Wien offeriert. Dienstleistungen und Einrichtungen werden zu einem sehr günstigen Preis bzw. entgeltlos angeboten. Wenn ein Unternehmen die Kriterien der Wiener Strukturverbesserungsaktion erfüllt, erhält es zusätzliche Mietvergünstigungen. Die Errichtung von Gewerbehöfen wird vom ERP-Fonds im Rahmen des ERP-Infrastrukturprogrammes gefördert (www.erp-fonds.at). Die Gemeinde Wien hat eine Koordinationsstelle beim WWFF zur Klärung von Fragen und zur Vermittlung von potentiellen Mietern, Investoren und Betreiber. (Iseman, 2001) Tabelle 20: Wiener Gewerbehöfe mit einigen Erläuterungen Bezeichnung Adresse Nutzfläche Preis pro m² Sonstiges in ATS IP.ONE 1100 Wien, Fernkorngase 10 6800 m² (Neubau und renovierter Altbau) 90-120 Offener loftartiger Charakter, Raumeinteilung selbst bestimmbar S.I.G. Technologiezentrum Wien Gewerbe- und Solarzentrum Wien Gewerbehof Nauseagasse Gewerbehof Lerchenfelder Gürtel Compact City Gewerbehof Floridsdorf Quelle: Iseman, H. 1140 Wien, Simmeringer Hauptstraße 24 1150 Wien, Stutterheimstr. 16-18 1020 Wien, Nauseagasse 1160 Wien, Lerchenfelder Gürtel 43 1210 Wien, Donaufelder Str. 101 1210 Wien, Ignaz- Köck-Straße 8 5.371 m² 155 65 für Lagerflächen 9.321 m² 72-140,- (Altbauteil-WWFF und Neubauteil- SEG) 7.575 m² 85-100,- Bezugsfertig Ende 2001 3.660 m² Ab 90,- Bezugsfertig Ende 2001 5.967 m² 80-130,- Bezugsfertig Herbst 2001 9.203 m² Mischmiete 90,- Bezugsfertig Ende 2001 118

4.5.3.3 S.I.G. Simmeringer Innovations- und Gründerzentrum Das S.I.G. gehört einerseits zum Wirtschaftsparktyp Technologie- und Gründerzentrum und andererseits weist es auch Merkmale eines Gewerbehofes auf. Bemerkenswert ist, dass es das einzige private Technologiezentrum Österreichs ist. Es sind rund 45 junge und auch etablierte Unternehmen im S.I.G. ansässig. Die Zielgruppen sind ausländische Investoren, Unternehmensneugründungen und andere interessierte Klein- und Mittelbetriebe. Die Angebote des S.I.G reichen von Sekretariatsservices über die Bereitstellung von Veranstaltungsräumen und technischer Infrastruktur bis hin zu spezifischen Dienstleistungen wie z.b. Abwicklung der Post, Telefondienst, Weiterleiten von Nachrichten per Email, Fax oder SMS, Kundenbetreuung sowie Betreuung bei Besprechungen, u.v.a. Das zentrale Sekretariatsservice und ein Großteil der technischen Infrastruktur werden seit Januar 2000 kostenlos im Rahmen der Wiener Gewerbehofinitiative zur Verfügung gestellt. Das Technologiezentrum S.I.G. wird von der S.I.G. Simmeringer Innovations- und Gründerzentrum Management GmbH betrieben (Semerad, 2001). 4.5.3.4 Telezentrum Autokaderstrasse Das Telezentrum Autokaderstrasse wurde vom WIFI und der SIEMENS AG mit Unterstützung der Stadt Wien gegründet. Als das erste Telecenter Wiens bietet es neue Dienstleistungsformen im Bereich der Telematik an, wie z.b. Telearbeit, Teletraining und Teleservice-Einrichtungen. Es wird angenommen, dass die Arbeit der Zukunft nicht länger an Räumlichkeiten einer Firma gebunden ist, sondern mit Computer und Telefon im Telezentrum des Wohnbezirks ausgeübt wird. Die Einsparung und Verkürzung von Wegen führt zu einem flexibleren Arbeiten und höherer Produktivität hinsichtlich der Arbeitsorganisation. Außerdem werden Faktoren wie Verkehrsinfrastruktur und Umwelt entlastet und zugleich werden wirtschaftliche Impulse für außerhalb des Zentrums gelegene Stadtteile gesetzt. Dieses Konzept des Telezentrums soll als Prototyp für weitere Standorte in den Stadtrandgebieten gelten. Ein Teil des Telezentrums ist die Call Center Acadamy, die folgende Ausbildungsmöglichkeiten anbietet: Call Center Agent Basics-Ausbildung: Basiswissen und Traning für Call Center Job Call Center Agent-Ausbildung: Training mit höchster Service-Orientierung Call Center Supervisor-Ausbildung: Stärkung der Sozial- und Führungs-Kompetenz sowie der Motivationsfähigkeit Call Center Administrator-Ausbildung: technische Betreuung Abbildung 16: Lageplan für das Telezentrum Autokaderstraße Quelle: Lifka, E 119

Call Centers verbinden als multimediale Kundenservicecenter optimal die gezielte Kundenbetreuung mit Informations- und Kommunikationstechnik. Sie können als betriebsinterne Abteilung oder eigene kommerzielle Unternehmen geführt werden. Das Telezentrum Autokaderstrasse inmitten einer angenehmen, grünen Umgebung ist besonders günstig mit den öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln erreichbar. Die Angebote des Telezentrums reichen von einer Beratung bei der Gestaltung von Homepages bis hin zu Trainingsund Weiterbildungsmöglichkeiten. Ein Telearbeitsplatz ist inklusive Infrastruktur um ös 500,- pro Tag vermietbar. (Lifka, 2001) 4.5.3.5 Telecenter Floridsdorf Das Telecenter Floridsdorf wurde in Form eines Joint-Ventures des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF), seiner Tochterfirma ISTEG Infrastruktur Errichtungsgesellschaft und der Kapsch AG gegründet. Der Grundgedanke des Konzepts ist die Idee, dass die Telearbeit nicht isoliert von zu Hause aus, sondern in einer lebendigen Gemeinschaft ausgeübt wird. Vorteile, die durch die Nutzung des Telecenters, genutzt werden können sind einerseits Flexibilität, Reduktion von Fahrtstrecken und zeiten zum Dienstort, verbesserte Produktivität und auch optimale technische Einrichtungen. Abbildung 17: Lageplan für das Telezentrum Floridsdorf Es stehen den Mietern ein vollvernetzter Bildschirmarbeitsplatz mit Laptop-Anschluss und Internetzugang, ausgestattet mit einem Pentium Prozessor, der Standardsoftware MS Office und einem Komforttelefon, zur Verfügungen. Mithilfe eines ISDN- Anschlusses kann zwischen dem Telearbeitsplatz und dem Standort der Firma bzw. einem anderen Empfänger/Sender kommuniziert werden. Zentrale Quelle: Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, WWFF Einrichtungen wie Faxgerät, Kopierer, Farbund Laserdrucker sowie ein eigenes Besprechungszimmer können in Anspruch genommen werden. Geschultes Fachpersonal steht für jeglichen Support zur Verfügung. Insgesamt werden 20 Arbeitsplätze mit individueller Konfiguration in unterschiedlichen Raumgrößen angeboten. Das Telecenter Floridsdorf liegt in einer angenehmen, verkehrsgünstigen Umgebung. Die Nähe zum Shopping-Center Nord, zur Bahnhaltestelle Brünnerstrasse bzw. zur Straßenbahnhaltestelle (31, 33) und der Anschluss an die Brünner Bundesstrasse machen das Telecenter besonders attraktiv (Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, 2001). 120

4.5.4 Quellen Die Presse: Büroviertel statt Gstätten. In: Die Presse, 20.09.99. http://www.google.com/search?q=cache:members.chello.at/ ewald.fruehwirth/presseschau2.htm+adler%2bameise%2bwien&hl=de, letzter Zugriff: 17.04.01. Gründorfer, St.: www.tech-gate-vienna.at, letzter Zugriff: 17.04.01. Iseman H.: www.tig.or.at, letzter Zugriff: 29.01.01. Lechner, M.: Wohnen mit Panoramablick. In: Die Presse, 20.10.99. http://www.google.com/search?q=cache:members.chello.at/ewald.fruehwirth/presseschau2.h tm+adler%2bameise%2bwien&hl=de, letzter Zugriff: 17.04.01. Kobmaier, F.: http://www.magwien.gv.at/ma18/erdberger_mais/index.htm, letzter Zugriff: 17.04.01. Koschak, J.: http://www.bluedanuabepark.co.at. letzter Zugriff: 28.04.01. Lifka, E.: http://www.ccacademy.at/n_index2.htm. letzter Zugriff: 28.04.01. Lifka, E.: http://www.municipia.at/fallstudien/f0000064.html. letzter Zugriff: 28.04.01. Marth, M.: www.magwien.gv.at/ma18/donaucitty/index.html, letzter Zugriff: 17.04.01. Mierau, C.: Erdberger Aufschwung: Bürohaus bei Gasriesen. In: Kurier, 12.10.99. http://www.google.com/search?q=cache:members.chello.at/ewald.fruehwirth/presseschau2.h tm+adler%2bameise%2bwien&hl=de, letzter Zugriff: 17.04.01. Semerad, H.: www.sig.co.at. letzter Zugriff: 29.01.01. Stadtplanung Wien, Magistratsabteilung 18: http://www.magwien.gv.at/licht/newsplus.htm, letzter Zugriff: 26.01.01 Stadtplanung Wien, Magistratsabteilung 18: Werkstattbericht 32 A / Strategieplan Wien Strategische Projekte. Wien, 2000. Stadtplanung Wien, Magistratsabteilung 18: www.guertel.at, letzter Zugriff: 17.04.01 Stadtplanung Wien, Magistratsabteilung 18: www.magwien.gv.at/ma18/02/11/01.htm, letzter Zugriff: 28.04.01. Telearbeits- und Seminar-Zentrum GmbH Hagenberg: http://www.cyber.at/telearbeit/telearb.htm, letzter Zugriff: 28.04.01 WED, Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum AG: www.donau-city.at, letzter Zugriff: 17.04.01. Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, WWFF: www.telecenter.co.at, letzter Zugriff: 28.04.01. 121