Arbeitsgruppensitzung der Kliniken am 08.Juni 2011
Tagesordnung 1. Begrüßung 2. Einführung eines MRSA-Sanierungs/ MRE-Übergabebogens 3. MRSA-Prävalenzscreening 4. Mitwirkungserklärungen 5. Sonstiges
1. Einführung eines MRSA-Sanierungs/ MRE-Übergabebogens
Übergabeprotokoll MRSA/MRE Defizite in der Informationsweitergabe bei Verlegung der Patienten durch die Akteure im Gesundheitswesen anhand der im Dezember 2010 und Januar 2011 durchgeführten Fragebogenaktion festgestellt Möglicherweise eine unkontrollierte Weiterverbreitung in den Krankentransportfahrzeugen (private Krankentransporte) Gefahr der unkontrollierten Weiterverbreitung in anderen aufnehmenden Kliniken sowie Alten- und Pflegeheimen Weiterführung der Sanierung in der hausärztliche Praxis nicht gewährleistet, dadurch Weiterverbreitung im häuslichen Umfeld möglich Schlechte Prognosen für die Patientinnen/Patienten, aufgrund nicht ausheilender Erkrankungen werden erneute Krankenhausaufenthalte notwendig (MRSA-Kreislauf)
Parallel zu der etablierten Übergabe-Info mit Merkblatt des Rettungsdienstes soll der MRSA- Sanierungs/ MRE-Überleitungsbogen eingeführt werden
MRSA-Sanierungs-/MRE-Übergabebogen bearbeiten
Tagesordnung 1. Begrüßung 2. Einführung eines MRSA-Sanierungs/ MRE-Übergabebogens 3. MRSA-Prävalenzscreening 4. Mitwirkungserklärungen 5. Sonstiges
2. MRSA-Prävalenzscreening
Alte RKI-Richtlinien Verschiedene Screening-Empfehlungen Keine routinemäßige Untersuchung von Patienten und med. Personal auf MRSA Screening bei Patienten (Abstriche Nasenvorhöfe und ggf. Rachen, Perinealregion und Wunden) bei Wiederaufnahme mit bekannter MRSA-Anamnese Aufnahme und Verlegungen aus Einrichtungen mit bek. endemischen bzw. vermutlichen MRSA-Vorkommen (Dialyse, Brandverletztenzentren, Pflegeheime und aus Ländern mit hoher MRSA-Prävalenz) Quelle: Bundesgesundheitsblatt, Mitteilung der KRINKO 1999
Neue RKI-Richtlinien Quelle: Epid. Bull. 2008, Nr. 42
Euregio Patienten mit pos. MRSA-Anamnese Patienten, die Kontakt zu MRSA-Trägern hatten Krankenhausaufenthalt (> 24 h) innerhalb der letzten 6 Monate bzw. (< 3 Tage) innerhalb der letzten 12 Monate in einem deutschen Krankenhaus (Ausnahme: Krankenhaus ist bekanntermaßen MRSA-frei) Aufenthalt in einem Alten-/Senioren-/Pflegeheim (>24 h) innerhalb der letzten 6 Monate (Ausnahme: Einrichtungen sind bekanntermaßen MRSA-frei) Bei Vorliegen eines oder mehrerer Faktoren, ist in jedem Fall vor oder Antibiotikatherapie innerhalb der letzten 6 Monate bei Krankenhausaufnahme eine chronische Pflegebedürftigkeit Untersuchung auf Vorliegen einer Katheter (DK, SPDK, PEG etc.) MRSA-Trägerschaft durchzuführen. Dialysepflichtigkeit Offene chronische Wunden, tiefe Weichteilinfektionen oder Ulcera ( offenes Bein ) beruflicher direkter Kontakt zu Tieren der landwirtschaftlichen Tiermast (Schweinen)
Beispiele für Prävalenzscreenings und Prävalenzdaten Netzwerk/ Studie Untersuchungsmethode Prävalenz Quelle EUREGIO MRSA-net Twente/ Münster Nasenabstrich aller aufg. Patienten/ Monat > 20.000 in 40 KH 1,6 % Köck et al. 2009 Netzwerk Siegen- Wittgenstein Nasen-/Rachenabstrich aller aufg. Patienten/ Monat 6 Reha-Kliniken, 8 Akut-KH 1,4 % Epid. Bull. Mai 2010; 18 GEmeinsam gegen MRSA Nasenraum aller Patienten in KH, 4 Wochen 2,5 % GEmeinsam gegen MRSA Uniklinik Hannover Nasen-/ Rachenabstrich, Wunden (Zeitraum unbek.) aller aufg. Patienten in Chirurgie u. ITS 5,3 % Chaberny et al. 2008 Kreis Höxter Nasen-/ Rachenabstrich, ggf. Wunde bei Aufnahme aller Patienten in 5 AKH, 5 APH, 3 Reha an max. 2 Tagen innerhalb v. 4 Mon. 3,4 % (AKH) 1,2 % (Reha) Woltering et al. 2008 Netzwerk Essen Kein Screening im Mai bzw. Nov. 2009, sondern reine Tagesabfrage der n. Ärzte, KH, apd, APH, RD durch GA 2,0 % (KH), Mai 2009 1,9 % (KH), Nov. 2009 Epid. Bull.Sep. 2009 Märkischer Alle Patienten bei stat. Aufnahme über 5-Tage Beispiel Klinikum Lüdenscheid: 1,35 % maerkische-kliniken.de/presse
Mögliche Ziele eines Prävalenzscreenings in den Kliniken des es Erfassung der realen MRSA-Prävalenz bei Aufnahme in die Krankenhäuser und Umsetzung der notwendigen Maßnahmen Erfassung des Anteils nosokomialer Übertragungen und der Art der Risikofaktoren Bewertung der Risikofaktoren und Anpassung der hauseigenen Screening- Strategie an die tatsächlichen Risikofaktoren und der MRSA-Last der einzelnen Einrichtung Training des Personals im Erkennen von MRSA-Risikofaktoren Erfassung von belastbarem Datenmaterial zur Evaluierung der Effektivität der künftigen Maßnahmen Verbesserung der Einführung und Sicherung der MRSA-Prävention und Kontrollstrategien
Tagesordnung 1. Begrüßung 2. Einführung eines MRSA-Sanierungs/ MRE-Übergabebogens 3. MRSA-Prävalenzscreening 4. Mitwirkungserklärungen 5. Sonstiges 5.1MRE-Netzwerk Nordwest