mre-netz regio rhein-ahr
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- Dörte Michaela Kaufer
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1 Rheinisch-Bergischer- mre-netz regio rhein-ahr Köln Oberbergischer Rhein-Erft- Rhein-Sieg- Bonn Ahrweiler Dr. med. Luba Lendowski (MRE-Koordinatorin Köln) Claudia Rösing (MRE-Koordinatorin Rhein-Ahr) Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit, Universitätsklinikum Bonn 1 2 Stadt Köln Einwohner: Rhein-Erft- Einwohner: Verwaltungssitz: Bergheim Bundesstadt Bonn Einwohner: MRE-Koordination Institut für Hygiene und Mitglieder Rheinisch-Bergischer Einwohner: Verwaltungssitz: Bergisch Gladbach Rhein-Erft- Köln Bonn Rheinisch- Bergischer Rheinisch- Bergischer Ahrweiler Rhein-Sieg- Oberbergischer Oberbergischer Einwohner: Verwaltungssitz: Gummersbach Rhein-Sieg- Einwohner: Verwaltungssitz: Siegburg Öffentliche Gesundheit der Summe: Universität Bonn Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) > 3 Mio Einwohner Einwohner: Verwaltungssitz: Bad Neuenahr-Ahrweiler 3 Aufbau Vertragsbeginn 1. September 2010 Netzwerk Rhein-Ahr Vertragsbeginn 1. Januar 2012 Netzwerk Köln Mitglieder Leitende Vertreter der Gesundheitsämter der beteiligten e (ggf. Stellvertreter) Leitung des Instituts für Hygiene und öffentliche Gesundheit der Universität Bonn 2 MRE-Koordinatoren regelmäßige Treffen zur Projekt-Koordination und Feinabstimmung 4 Wer sind die Akteure? Projektvision Was soll mit unserem Netzwerk erreicht werden? 5 Zieldefinition: Aufbau und Förderung von übergreifenden Strukturen zur Bekämpfung und Kontrolle multiresistenter Erreger durch standardisierte und qualitätskontrollierte Strategien über alle Einrichtungen der medizinischen Versorgung hinweg Wissensvermittlung (Hygiene, AB-Verschreibung, Sanierung) Stärkung der Durchdringung von Hygienemaßnahmen Förderung von Screening und Surveillance Steigerung von Transparenz und Toleranz im Umgang mit MRSA und anderen MRE Förderung der Lebensqualität betroffener Personen Verbesserung der Kommunikation 6
2 Reservoir für die Verbreitung von MRE (MRSA-lauf) Schnittstellen-Problematik Rettungsdienst Rehaklinik Die Umlaufbahn Krankenhaus Pflegeheim Arztpraxis Defizite bei der Weitergabe von Informationen zu MRE zwischen den Einrichtungen (z.b. Krankenhaus Praxis, Krankenhaus Pflegeheim etc.) Überleitungsbogen Fehlende Weiterführung von Sanierungsmaßnahmen und Kontrollen im ambulanten Bereich bzw. nach Entlassung aus dem Krankenhaus neues Infektionsschutzgesetz, Vergütung KV ärztlicher Leistungen, Anpassung der Vergütungsleistung Unkenntnis der Prävalenz von MRE (v.a. MRSA) in Einrichtungen (Pflege-/Altenheime etc.) Prävalenzscreening Fehlende Einheitlichkeit im Umgang mit MRE (Schutzmaßnahmen, Screening, Isolierung, Sanierung) Schulungen Fehlende koordinierte Zusammenarbeit im Kampf gegen MRE Motivation 7 8 Welche bestehenden Kontakte / Strukturen können genutzt werden? Qualitätszirkel und Runde Tische Fallkonferenzen Netzwerkkonferenzen Arbeitsgruppen Aktionen z.b. Siegel Internetplattform Qualitätssiegel für Akutkrankenhäuser QZ Beschreibung max. QP 1 Teilnahme an mre-netz regio rhein-ahr Qualitätsverbundveranstaltungen 2 Erfassung epidemiologischer Daten 6 3 Teilnahme am kommunalen Veranstaltungen z.b. Runde Tische Gesundheitsämter 4 Zeitlich begrenztes allgemeines Prävalenzscreening 3 5 Erfassung von Risikofaktoren / Typisierung 3 6 Umsetzung der nationalen Hygieneempfehlungen 3 7 Übergabe von Informationen bei Entlassung / Verlegung 3 8 Präventionsmaßnahmen Händehygiene 6 9 Implementierung eines Antibiotikamanagements 8 10 Sicherstellung der Strukturqualität 4 max. erreichbare QP Aktivitäten regional Weiterentwicklung des Qualitätssiegels Runde Tische (v.a. HBÄ, HFK) bereits in allen Gesundheitsämtern, demnächst auch Fallkonferenzen Zielgruppenorientierte Fortbildung: z.b. MRSA KV- Zertifizierungskurs Informationen zum Netzwerk auf den Internetseiten aller beteiligten Gesundheitsämter und Verlinkung auf das Netzwerk Krankenhaussiegelung bis 2013 Vereinheitlichung der Strategien im Rettungsdienst Altenheimsiegelung Aufbau eines Qualitätsnetzwerkes in der Euregio Maas-Rhein 11 12
3 Aktivitäten Netzwerk-übergreifend Schnittstelle Hygiene-Institut Bonn (Netzwerk Nordwest und mre-netz regio rhein-ahr) Arbeitsgruppe Qualitätssiegel für Alten- und Pflegeheime (EurSafety Health-Net, Netzwerk Nordwest, mre-netz regio rhein-ahr) Arbeitsgruppe MRE im Rettungs- und Transportdienst (EurSafety Health-Net und mre-netz regio rhein-ahr) Qualitätssiegel für Alten- und Pflegeeinrichtungen Folgende Qualitätsziele sind für das Siegel definiert: Einrichtung einer Hygienekommission Messung der Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) pflegeassoziierter Infektionen Teilnahme an Qualitätsverbundveranstaltungen Erarbeitung von Richtlinien zu MRSA, Harnwegsinfektionen, Influenza, Gastroenteritis, Basis- und Händehygiene Benennung einer hygienebeauftragten Kraft Durchführung qualifizierter Mitarbeiterschulungen
4 aktuelle Problemkeime Nase, Haut, Wunden, Ekzeme, ZVK, Sonden, Tracheostoma, HWK MRSA VRE Darmtrakt ESBL-Bildner Darmtrakt ESBL-Bildner mit Carbapenem-R Pseudomonas aeruginosa (MR) Acinetobacter baumannii (MR) Clostridium difficile Darmtrakt Darmtrakt Lunge Lunge MSSA Spektrum von Staph. aureus Isolaten ohne Virulenzfaktoren mit Virulenzfaktoren z.b. PVL(2%) HA-MRSA typisch nosokomialer MRSA mit Multiresistenz HCA-MRSA im Krhs erworben tritt er erst nach Entlassung als Besiedler oder Infektionserreger in Erscheinung CA-MRSA häufig mit PVL, in der Regel multisensibel (nur Methicillinresistent) MR-CA-MRSA zunehmend multiresistent LA-MRSA Tiermastbetriebe Tabelle 1 aus Krankenhaushygieneup2date 3/2008 Phänotypische und genotypische Unterschiede von CA-MRSA und HA-MRSA (zusammengefasst nach [3, 28, 35]) Resistenz CA-MRSA HA-MRSA Oxacillin-MHK (mg/l) 0, Resistenz gegen Erythromycin, Clindamycin, Chinolone, Tetrazykline, Aminoglykoside Selten Häufig SCCmec-Typ IV, V I, II, III Virulenz CA-MRSA HA-MRSA PVL (Leukozidin zur Immunevasion) + PSM (Leukozidin zur Immunevasion), hohe Expression u. a. USA300 (weit verbreiteter Epidemie stamm in den USA) Bsa (Bakteriozin gegen Normalflora) + ACME (Adhäsion/Überleben auf Haut) USA300 Enterotoxin H (Superantigen) + HA-MRSA - HCA-MRSA Erst Besiedlung, dann Infektion! Entlassung aus einem Krankenhaus bedeutet häufig Mitnahme einer Besiedlung Die Multiresistenz-Erreger bei Heimbewohnern sind typischerweise KH- Mitbringsel Definition der Risikofaktoren für ein MRSA-Screening im Krankenhaus 1. Patienten mit bekannter MRSA-Anamnese 2. Patienten aus Regionen/Einrichtungen mit bekannt hoher MRSA- Prävalenz 3. Patienten mit einem stationären Krankenhausaufenthalt (> 3 Tage) in den zurückliegenden 12 Monaten 4. Patienten, die (beruflich) direkten Kontakt zu Tieren in der landwirtschaftlichen Tiermast (Schweine) haben 5. Patienten, die während eines stationären Aufenthaltes Kontakt zu MRSA-Trägern hatten (z. B. bei Unterbringung im selben Zimmer) 6. Patienten mit zwei oder mehr der nachfolgenden Risikofaktoren: chronische Pflegebedürftigkeit, Antibiotikatherapie in den zurückliegenden 6 Monaten, liegende Katheter (z. B. Harnblasenkatheter, PEG-Sonde), Dialysepflichtigkeit, Hautulcus, Gangrän, chronische Wunden, tiefe Weichteilinfektionen, Brandverletzungen.
5 Definition Risikofaktoren für ein MRSA- Screening im ambulanten Bereich Ein MRSA-Risikopatient muss in den letzten sechs Monaten stationär (mindestens 4 zusammenhängende Tage Verweildauer) behandelt worden sein und zusätzlich die folgenden Risikokriterien erfüllen: Patient mit positivem MRSA-Nachweis in der Anamnese und/oder Patient mit zwei oder mehr der nachfolgenden Risikofaktoren: chronische Pflegebedürftigkeit (mindestens Stufe 1), Antibiotikatherapie in den zurückliegenden 6 Monaten, liegende Katheter (z. B. Harnblasenkatheter, PEG-Sonde), Dialysepflichtigkeit, Multiresistente Erreger in Heimen MRSA-Häufigkeit in Deutschland 1,1 2,4% - 3% der Bewohner Bis 17% in Großbritannien < 1% in den Niederlanden MRSA in Heimen ist Folge von MRSA in Krankenhäusern MRSA-positive Heimbewohner sind in der Regel entlassene Krankenhauspatienten Übertragungen in Heimen sind selten Hautulcus, Gangrän, chronische Wunden, tiefe Weichteilinfektionen. RKI-Leitlinie Infektionsprävention in Heimen 2005 Risikofaktoren für eine Besiedlung bzw. Infektion mit multiresistenten Erregern bei Altenheimbewohnern Sanierungsmaßnahmen Patienteneigene Faktoren Hohes Alter, Immobilität Schluckstörung Blasenentleerungsstörung Chronische Erkrankungen (Multimorbidität) Diabetes mellitus, Dialysepflichtigkeit Chronische Hautläsionen, Dekubitalulcera, Ekzeme, nässende Hautentzündungen Immunschwäche Externe Faktoren Invasive Massnahmen Gefäßkatheter, Blasenkatheter, Ernährungssonden, Trachealkanülen Wiederholte Antibiotikatherapien MRSA-Risiko: Chinolone, 3.- Gen.-Cephalosporine Häufige Krankenhausaufenthalte Nase: lokales Antibiotikum o. Antiseptikum Rachen: antiseptische Mund-/Rachenspüllösung Haut: antiseptische Waschlotion Haare: antiseptisches Shampoo Begleitende Maßnahmen: Täglich frische Zahnbürste, Kämme, Wäsche, Bettwäsche (waschbar mit 60 C), Einmalrasierer, Einmalpflegeprodukte Trinkgläser/-becher wechseln Händedesinfektion Wischdesinfektion der handberührten Flächen Sanierungshemmende Faktoren: Ulcera Psoriasis, Neurodermitis Dialysepflicht Jegliche Form der Katheterisierung Systemische Antibiose (Chinolone) Erfolg der Sanierung zuhause: 90% Erfolg der Sanierung bei Hospitalisierung: 50%
6 Zusammenfassung Quellen Durch MRE (inklusive MRSA) werden z.t. schwerwiegende und schwer zu therapierende Krankenhausinfektionen verursacht und sie stellen ein beachtliches Problem in der modernen Medizin dar. Die Einhaltung der Basishygiene ist der effektivste Faktor bei der Eindämmung der Ausbreitung von MRE in den verschiedenen Gesundheitsbereichen. Das neue IfSG ist ein wichtiger Baustein in der Bekämpfung von wirklich vermeidbaren KH- Infektionen _11.pdf? blob=publicationfile ads/mrsa_handlungsempfehlungen.pdf _Infektionen/Uebersicht_NI.pdf? blob=publicationfile Downloads/Heimp_Rili.pdf? blob=publicationfile Ergaenzende_Texte/MRSA_Vortrag.pdf? blob=publicationfile Downloads/MRSA_Rili.pdf? blob=publicationfile Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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