13. Studie der UnternehmerPerspektiven Neue Märkte, neue Chancen Wachstumsmotor Internationalisierung. 1. Untersuchungsdesign Seite 2



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Transkript:

13. Studie der UnternehmerPerspektiven Neue Märkte, neue Chancen Wachstumsmotor Internationalisierung Ergebnisse für die chemische und pharmazeutische Industrie Projektteam UnternehmerPerspektiven Agenda 1. Untersuchungsdesign Seite 2 2. Politische und wirtschaftliche Bedingungen Seite 6 3. Internationaler Absatz Seite 13 4. Internationale Beschaffung und Produktion Seite 23 5. Rolle der Finanzwirtschaft Seite 31 1 1

Agenda 1. Untersuchungsdesign 2. Politische und wirtschaftliche Bedingungen 3. Internationaler Absatz 4. Internationale Beschaffung und Produktion 5. Rolle der Finanzwirtschaft 2 Repräsentativität für die chemische und pharmazeutische Industrie ab 2,5 Mio. Jahresumsatz Branchen-Stichprobe: Gesamtstichprobe: Unternehmensgröße: Verfahren: Gesprächspartner: Durchführung: 186 Unternehmen aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie (: 174 Unternehmen) 4.000 Unternehmen (im Folgenden ) ab 2,5 Mio. Jahresumsatz, Verteilung nach Umsatzsteuerstatistik Telefonische Befragung, Dauer 20 Minuten Führungskräfte der ersten Ebene TNS Infratest Zeitraum: 29.10.2012 bis 20.12.2012 Vergleich mit Ausgewählte Fragestellungen können mit Befragungsergebnissen aus verglichen werden. 3 2

Größenverteilung der Branchen-Stichprobe Jahresumsatz 2,5 bis 12,5 Mio. 54 69 12,5 bis 50 Mio. 22 20 50 bis 100 Mio. über 100 Mio. 5 6 13 12 Chemische und pharmazeutische Industrie 4 Zusätzliche Befragung von Ökonomen zum Abgleich der Einschätzungen Befragung von Ökonomen 145 Dozenten für Volkswirtschaftslehre an deutschen Hochschulen Online-Befragung (daher zum Teil abweichende Skalierung) Zeitraum: 29.11.2012 bis 21.01. Akademischer Grad (in Prozent) Professor 27 Akademischer Rat, wissenschaftlicher Mitarbeiter 49 Wissenschaftlicher Mitarbeiter auf Drittmittelstelle 15 an Hundert Fehlende: keine Angabe 5 3

Agenda 1. Untersuchungsdesign 2. Politische und wirtschaftliche Bedingungen 3. Internationaler Absatz 4. Internationale Beschaffung und Produktion 5. Rolle der Finanzwirtschaft 6 Der Mittelstand aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie rechnet mit massiven politischen Folgen der Eurokrise Die Unternehmen sehen aufgrund der Eurokrise große Risiken: 46 Prozent der Befragten rechnen mittelfristig mit der Insolvenz einzelner Euro-Staaten, immerhin 11 Prozent mit einem Auseinanderbrechen der Eurozone in den nächsten drei bis fünf Jahren. Ökonomen teilen diese Befürchtungen um den Bestand des Euroraums. Viele Unternehmen aus dem Bereich Chemie und Pharma haben weitere ordnungspolitische Sorgen: 61 Prozent fürchten die Zunahme von Protektionismus, 50 Prozent die mangelnde Handlungsfähigkeit der EU. Hier sind die Ökonomen weniger pessimistisch. 7 4

Unternehmen und Wissenschaft sind sich einig: Krise schwächt den Euroraum auf politischer Ebene Mit welchen Auswirkungen der Euro- und Finanzkrise rechnen Sie in den nächsten drei bis fünf Jahren? Chemische und pharmazeutische Industrie Ökonomen Bestand des Euroraums Insolvenz einzelner Euro-Staaten 46 50 (53) Ein Auseinanderbrechen des Euroraumes 11 18 (17) Weitere politische Risiken Zunahme von Protektionismus 61 58 (39) Verlust politischer Handlungsfähigkeit in der EU 50 49 (33) Eindämmung von Exportüberschüssen durch die EU 25 30 (8) Mehrfachnennungen Top Two* *5er Skala sehr wahrscheinlich sehr unwahrscheinlich 8 Erwartung von schwacher konjunktureller Entwicklung, Finanzierungsproblemen und schwankender Nachfrage Infolge der Eurokrise erwarten die Unternehmen aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie, aber auch die Ökonomen eine anhaltend schwache Konjunktur in den nächsten drei bis fünf Jahren vor allem im Euroraum, aber auch für die Weltwirtschaft. 69 Prozent der Unternehmer rechnen darüber hinaus mit wachsenden Finanzierungsproblemen für den Mittelstand. Die Ökonomen gehen mehrheitlich nicht von diesem Szenario aus. Weitere häufige Sorgen der mittelständischen Unternehmen aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie betreffen: schwankende Nachfrage, Inflation und häufige Zahlungsausfälle. Die Ökonomen blicken auch hier weniger pessimistisch in die Zukunft als die Unternehmer. 9 5

Schwache Konjunkturerwartungen vor allem im Euroraum, aber auch global Mit welchen Auswirkungen der Euro- und Finanzkrise rechnen Sie in den nächsten drei bis fünf Jahren? Mittelfristige Konjunktur- Erwartungen Chemische und pharmazeutische Industrie Ökonomen 87 Schwache Konjunktur im Euroraum 81 (77) 52 Schwache Konjunktur der Weltwirtschaft 56 (42) Unternehmerische Risiken Wachsende Finanzierungsprobleme für Unternehmen 69 68 (21) Starke Schwankungen der Nachfrage 62 64 (41) Starke Inflation im Euroraum 58 60 (33) Zunehmende Zahlungsausfälle im intern. Geschäftsverkehr 52 52 (41) Mehrfachnennungen Top Two* *5er Skala sehr wahrscheinlich sehr unwahrscheinlich 10 Ruf nach mehr Außenhandel jenseits der EU; Grenzen des Wachstums werden zum Thema 85 Prozent der Befragten aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie meinen, dass sich die deutsche Volkswirtschaft auf Grenzen des Wachstums einstellen muss. Die Ökonomen sind hier deutlich optimistischer eingestellt. Die Branche fordert außerdem in besonderem Maße die Intensivierung des Außenhandels jenseits der Eurozone. Ein Zurückfahren der deutschen Exportüberschüsse ist aus Sicht des Mittelstands wie auch aus Sicht der Ökonomen keine Option. Beim Thema Löhne plädiert die exportorientierte Branche mehrheitlich für ein moderates Niveau und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Fast ein Fünftel der Unternehmen und ein Drittel der Ökonomen vertreten hingegen eine nachfrageorientierte Position: Sie sprechen sich für höhere Löhne aus, um die Binnenkonjunktur zu beleben. 11 6

Mittelstand sieht Grenzen des volkswirtschaftlichen Wachstums, Ökonomen sind wachstumsorientierter eingestellt Wie muss sich unsere Volkswirtschaft in Zukunft verändern, um die Herausforderungen der Eurokrise zu meistern? Die deutsche Volkswirtschaft Chemische und pharmazeutische Industrie Ökonomen muss den Außenhandel jenseits der Eurozone intensivieren. 87 85 (41) muss sich auf Grenzen des Wachstums einstellen. 85 88 (69) braucht moderatere Löhne, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. 74 68 (43) muss den Dienstleistungsbereich liberalisieren, um mehr Wachstum zu schaffen. 58 60 (46) muss mehr importieren, um die Kaufkraft der Kunden im Ausland zu stärken. 25 26 (21) braucht ein höheres Lohnniveau, um die Binnenkonjunktur zu beleben. 18 27 (32) muss ihre Exporte zurückfahren, um die Leistungsbilanzüberschüsse abzubauen. 8 8 (12) Mehrfachnennungen Top Two* *5er Skala stimme zu stimme nicht zu 12 Agenda 1. Untersuchungsdesign 2. Politische und wirtschaftliche Bedingungen 3. Internationaler Absatz 4. Internationale Beschaffung und Produktion 5. Rolle der Finanzwirtschaft 13 7

85 Prozent der Mittelständler aus dem Bereich Chemie und Pharma exportieren Zurückhaltung bei der neuen Aufnahme von Auslandsgeschäften 85 Prozent der mittelständischen Unternehmen ab 2,5 Mio. Jahresumsatz aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie setzen ihre Produkte und Dienstleistungen auch im Ausland ab. Die Branche ist überdurchschnittlich stark internationalisiert. Der Anteil von Unternehmen mit Auslandsumsatz ist im Vergleich zu weiter gestiegen gegen den Trend der. 14 Starke und weiter zunehmende Internationalisierung in der chemischen und pharmazeutischen Industrie Werden Produkte bzw. Dienstleistungen auch im Ausland abgesetzt? 71 75 80 85 81 81 76 71 54 55 Metall- u. Elektroindustrie 10 17 7 19 23 24 9 36 Verarbeitendes Gewerbe 17 12 7 17 Ausgewählte Unterbranchen: Chemie und Pharma 6 14 8 6 Maschinenbau 11 5 8 14 Internationalisierte: Auslandsabsatz ist vorhanden Planer: Auslandsabsatz ist eine Option oder geplant Abstinente: Auslandsabsatz kommt nicht in Frage 15 8

Auslandsabsatz überwiegend auch in BRIC-Staaten und weiteren Schwellenländern Welche der folgenden Länder und Regionen sind Absatzmärkte Ihres Unternehmens? 85 12 Internationalisierte Planer Abstinente 55 17 38 73 Gesamt- Chemische und Wirtschaft pharmazeutische Industrie pharmazeutische Chemische und Industrie 9 6 8 36 Euroraum (außerhalb D) 53 85 EU-Mitgliedsstaaten ohne Euro 46 79 Absatz nur in etablierten Schweiz 44 75 Volkswirtschaften Europäische Länder o. EU-Mitgliedschaft 36 65 USA und Kanada 29 51 Japan 17 34 Absatz auch in BRIC-Staaten und weiteren Schwellenländern Russland 28 50 China 26 52 ASEAN 21 46 weitere Länder aus Latein- / Südamerika 18 43 Brasilien 19 40 Indien 19 36 16 Die chemische und pharmazeutische Industrie hat sich in Märkten jenseits Europas etabliert und verstärkt weiter seine Auslandspräsenz Starke regionale Diversifizierung: Europa bleibt ein zentraler Markt für international tätige Unternehmen, der Handel mit Schwellenländern gehört aber heute zum Regelfall. Mehr als drei Viertel der international tätigen Unternehmen aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie setzen auch außerhalb der etablierten Volkswirtschaften ab. Wachstum jenseits der eigenen Landesgrenzen: Die Unternehmen haben sich vor Ort stärker vernetzt. Im Vergleich zu hat sich die Zahl der langfristigen Kooperationen mehr als verdreifacht; jedes zweite Unternehmen unterhält heute eine Niederlassung oder Tochtergesellschaft im Ausland. 17 9

Unternehmen mit Auslandsabsatz sind auch vor Ort präsent und haben sich international stärker vernetzt In welcher Form unterhält Ihr Unternehmen Geschäftsbeziehungen mit dem Ausland? Kurzfristige Kooperationen (projektbezogen) Langfristige Kooperationen (Rahmenvertrag) Chemische und pharmazeutische Industrie 46 33 67 20 35 27 33 14 Eigene Auslandsstandorte (Niederlassung und/oder Tochtergesellschaft) 49 35 25 20 Joint Venture: Formen der Kapitalbeteiligung im Ausland Mehrfachnennungen 19 10 9 7 18 Internationale Wettbewerbsfähigkeit nimmt zu Die exportierenden Unternehmen aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie sehen sich als Qualitäts- und Innovationsführer. Stärken liegen auch im Service; großer Nachholbedarf besteht allerdings bei der Vermarktung noch mehr als. Wettbewerbsfähige Preise bleiben eine zentrale Herausforderung. Bei den international tätigen Unternehmen ist das Vertrauen in die eigenen Stärken deutlich gewachsen. Die Unternehmen trauen ihrer Intuition und Erfahrung; dabei orientieren sie sich klar an den Bedürfnissen des Marktes. Die externen Herausforderungen nehmen jedoch zu in Form von Währungsrisiken, Handelsbarrieren, aber auch beim Schutz geistigen Eigentums. Finanzierungsprobleme sind eher die Ausnahme. 19 10

Exporteure aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie sehen sich als Qualitäts- und Innovationsführer Wie schneiden deutsche Unternehmen im Vergleich zu ausländischen Wettbewerbern ab? deutlich / etwas besser vergleichbar etwas / deutlich schlechter : Unternehmen mit Auslandsabsatz aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie : Unternehmen mit Auslandsabsatz aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie Qualität 82 18 0 81 18 0 Innovation und Technologie 80 19 1 81 16 2 Service und Beratung 77 19 3 74 18 5 Vermarktung 34 59 5 41 52 5 Preis 15 34 50 13 34 49 An Hundert Fehlende: keine Angabe n=157 n=140 20 Wachsendes Vertrauen in die eigenen Stärken bei international tätigen Unternehmen aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie Was waren die wesentlichen Anpassungen, die Ihr Unternehmen im Verlauf der Internationalisierung vollzogen hat? Unternehmen mit Auslandsabsatz aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie stärkere Orientierung an den Bedürfnissen des jeweiligen Zielmarktes 81 79 mehr Vertrauen in die eigene Intuition und schrittweises Lernen 72 70 mehr Vertrauen in die bewährten Geschäftskonzepte 55 63 stärkere Betonung von Alleinstellungsmerkmalen in den neuen Märkten 48 61 stringentere Steuerung aus der deutschen Unternehmenszentrale 52 48 stärkere Einbindung von Mitarbeitern aus dem Ausland 38 49 Mehrfachnennungen Alle n=157 n=140 21 11

Zunehmende externe Probleme: Währungsrisiken, Handelsbarrieren und Plagiate Was sind für die Unternehmen die größten Schwierigkeiten in der internationalen Geschäftstätigkeit? Währungsrisiken und zu lange Zahlungsfristen mangelnde Rechtssicherheit, rechtliche Hemmnisse und Handelsbarrieren Probleme beim Schutz geistigen Eigentums kulturelle oder sprachliche Barrieren Finanzierungsprobleme Probleme in der Zusammenarbeit mit ausländischen Kooperationspartnern unzureichende Qualifikation der Mitarbeiter Mehrfachnennungen Alle Unternehmen mit Auslandsabsatz aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie 64 50 7 12 16 n=157 n=140 24 23 20 31 34 38 43 54 55 22 Agenda 1. Untersuchungsdesign 2. Politische und wirtschaftliche Bedingungen 3. Internationaler Absatz 4. Internationale Beschaffung und Produktion 5. Rolle der Finanzwirtschaft 23 12

Global Sourcing wird zum Regelfall 60 Prozent der mittelständischen Unternehmen aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie beschaffen Produkte oder Dienstleistungen aus dem Ausland. Die Branche ist auch auf der Beschaffungsseite überdurchschnittlich internationalisiert. Die mittelständischen Beschaffungsmärkte sind globalisiert; sie liegen häufig auch in den BRIC-Staaten und weiteren Schwellenländern. Immerhin ein Drittel der Unternehmen produziert selbst im Ausland. 24 60 Prozent der Unternehmen aus der Branche nutzen die Vorteile internationaler Beschaffung Beschaffen die Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen im Ausland, oder lassen sie sie dort herstellen? Wir beschaffen Produkte / Dienstleistungen aus dem Ausland oder lassen sie dort herstellen Verarbeitendes Gewerbe 57 13 30 48 11 40 Internationale Beschaffung findet statt ausgewählte Unterbranchen ist in Planung oder eine Option kommt grundsätzlich nicht in Frage Chemische und pharmazeutische Industrie 60 18 22 Metall- u. Elektroindustrie 58 12 29 Maschinenbau 57 13 30 an Hundert Fehlende: keine Angabe 25 13

Beschaffung vor allem auch aus BRIC-Staaten und Schwellenländern Aus welchen der folgenden Länder und Regionen beschafft Ihr Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen? Internationalisierte Planer Abstinente 48 17 31 Gesamt- Chemische und Wirtschaft pharmazeutische Industrie 11 40 60 4 56 Chemische und pharmazeutische Industrie 18 22 Euroraum (außerhalb D) 45 60 EU-Mitgliedsstaaten ohne Euro 30 45 Beschaffung nur aus etablierten Schweiz 19 30 Volkswirtschaften USA und Kanada 17 28 Europäische Länder o. EU-Mitgliedschaft 17 25 Japan 11 24 Beschaffung auch aus BRIC-Staaten und weiteren Schwellenländern China 25 47 Indien 12 22 ASEAN 10 20 Russland 7 13 Brasilien 7 12 weitere Länder aus Latein- / Südamerika 5 11 26 Ein Drittel der Unternehmen aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie produziert selbst im Ausland Produzieren die Unternehmen selbst im Ausland? Wir stellen selbst Produkte / Dienstleistungen im Ausland her Verarbeitendes Gewerbe 26 14 59 21 10 68 Eigene Produktion im Ausland findet statt ausgewählte Unterbranchen ist in Planung oder eine Option kommt grundsätzlich nicht in Frage Chemische und pharmazeutische Industrie 32 16 51 Maschinenbau 30 17 53 Metall- u. Elektroindustrie 24 13 61 an Hundert Fehlende: keine Angabe 27 14

Wettbewerbsvorteile durch Made in Germany und Managed in Germany Wer im Ausland einkauft oder produziert, hat Vorteile durch ein erweitertes Angebot im heimischen Absatzmarkt, aber auch beim Preis. Immerhin 34 Prozent der Unternehmen aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie berichten von einem Imagegewinn durch Global Sourcing. Produktion in Deutschland ist nach wie vor wichtig, aber nicht mehr das entscheidende Kriterium: Internationale Kunden legen vor allem Wert darauf, dass ein deutsches Unternehmen die Qualität garantiert und den Produktionsprozess steuert. Made in Germany wird durch Managed in Germany erweitert. 28 Global Sourcing schafft Wettbewerbsvorteile vor allem durch ein erweitertes Sortiment Welche Auswirkungen hat es für Ihr Angebot im deutschen Markt, dass sie im Ausland produzieren oder produzieren lassen? Unternehmen die im Ausland beschaffen und / oder produzieren n=122 n=2009 62 56 53 46 39 34 20 21 erweitertes Sortiment günstigerer Preis Image- Gewinn bessere Qualität Chemische und pharmazeutische Industrie 29 15

Managed in Germany erweitert die Marke Made in Germany Welche Bedeutung hat das Thema Made in Germany für internationale Kunden? Kunden aus dem Ausland ist wichtig dass ein deutsches Unternehmen den Produktionsprozess steuert dass Produkte / Dienstleistungen in Deutschland hergestellt werden dass es sich um eine deutsche Marke handelt Unternehmen mit internationalem Absatz (n=2121) 79 63 57...aus dem verarbeitenden Gewerbe (n=1.094) 86 71 62 aus dem Maschinenbau (n=219) 88 81 68 aus der Metall- und Elektroindustrie (n=231) 89 71 62 aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie (n=157) 75 64 56 Mehrfachnennungen 30 Agenda 1. Untersuchungsdesign 2. Politische und wirtschaftliche Bedingungen 3. Internationaler Absatz 4. Internationale Beschaffung und Produktion 5. Rolle der Finanzwirtschaft 31 16

Weiterhin Kritik an Banken und Sparkassen, Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie fordern mehr Engagement für kleinere Unternehmen Im Vergleich zu hat sich die Kritik der Branche an der internationalen Aufstellung der Banken und Sparkassen nicht geändert. Mehr als ein Drittel der Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie hält, wie schon, das deutsche Bankensystem für zu schwach aufgestellt, um eine internationale Expansion der deutschen Wirtschaft zu unterstützen. Ökonomen teilen diese Einschätzung nicht. Sie kritisieren aber (wie auch der Mittelstand im Bereich Chemie und Pharma), dass sich Banken und Sparkassen zu wenig für die Internationalisierung kleiner Unternehmen interessieren. Verbesserungsbedarf sehen die Unternehmen aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie vor allem in der strategischen Beratung: bei der Beurteilung von Risiken, bei der Entwicklung individueller Lösungen, bei der Information über Auslandsmärkte und dem Verständnis individueller internationaler Geschäftsstrategien. 32 Wenig veränderte Kritik an Banken und Sparkassen Inwiefern stimmen Sie folgenden Aussagen zur Bankenlandschaft in Deutschland zu?* Das deutsche Bankensystem ist international zu schwach aufgestellt, um eine internationale Expansion der deutschen Wirtschaft zu unterstützen. Unser Unternehmen ist zu klein, als dass sich Banken für die Finanzierung einer Auslandsexpansion ernsthaft interessieren würden. Unsere Hausbanken sind für die Anforderungen, die sich aus der Internationalisierung unseres Geschäfts ergeben, nicht gut gerüstet. Chemische und pharmazeutische Industrie* 36 36 29 43 29 25 * 44 32 49 56 38 27 Ökonomen** 16 47 15 Das deutsche Bankensystem ist international zu schwach aufgestellt, um eine internationale Expansion der deutschen Wirtschaft zu unterstützen. *Mehrfachnennungen **Top Two 5er Skala (stimme voll und ganz - stimme überhaupt nicht zu) Die deutschen Banken interessieren sich zu wenig für die Finanzierung der Auslandsexpansion kleiner mittelständischer Unternehmen. Die deutschen Banken sind für die Anforderungen, die sich aus der Internationalisierung deutscher Unternehmen ergeben, nicht gut gerüstet. 33 17

Verbesserungsbedarf vor allem in der strategischen Beratung Wo müssen sich Ihre Bankpartner im Bereich internationaler Geschäftstätigkeit verbessern? bei der Beurteilung von Risiken von internationalen Geschäften bei der Entwicklung individueller Lösungen für schwierige Länder bei der regionalen Präsenz vor Ort in den Auslandsmärkten bei der Bereitstellung von Informationen über Auslandsmärkte beim Verständnis individueller internationaler Geschäftsstrategien bei der Absicherung von Währungsrisiken bei der Finanzierung von Direktinvestitionen im Ausland bei der Absicherung von Exportgeschäften generell im Auslandszahlungsverkehr bei der Absicherung von Importgeschäften speziell bei der Umstellung auf SEPA Mehrfachnennungen Chemische und pharmazeutische Industrie Unternehmen mit intern. Geschäftstätigkeit 51 52 47 46 45 42 44 47 39 47 38 45 36 38 33 40 30 43 25 32 20 26 n=177 n=2.865 34 18