Prof. Dr. Franz Jaeger DIE SCHWEIZ EIN ZUKUNFTS- ODER AUSLAUFMODELL? SGKB, Walenstadt, Mai 2015 1
AGENDA Sorgenvoller Blick auf die Weltwirtschaft Der Euro im Auge des Taifuns Komparative Vorteile eines städtegeprägten Kleinstaates Kleinstaat Schweiz und als makroökonomischer Outperformer und Wohlstandsoase Herausforderungen werden schwieriger Fazit 2
Jan. 00 Jul. 00 Jan. 01 Jul. 01 Jan. 02 Jul. 02 Jan. 03 Jul. 03 Jan. 04 Jul. 04 Jan. 05 Jul. 05 Jan. 06 Jul. 06 Jan. 07 Jul. 07 Jan. 08 Jul. 08 Jan. 09 Jul. 09 Jan. 10 Jul. 10 Jan. 11 Jul. 11 Jan. 12 Jul. 12 Jan. 13 Jul. 13 Jan. 14 Jul. 14 Jan. 15 Jul. 15 200% Tägliche Aktienkurse 3.1.2000 heute Kurs vom 3.1.2000 = 100% 180% 160% 140% 120% 100% 80% 60% 40% 20% 0% 11. September- Schock 2 Enron- 1 Schock Irak- Schock 3 US-Zins- Schock Madrid- Schock 4 5 Shanghai- Schock 6 7 8 Subprime- Konkurs- Schock Schock Fukushima effekt 9 10 Schuldenkrise DAX DJI NIKKEI SMI 3 Quelle: Yahoo
Produktionslücken (Output-Gaps) 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0-1.0-2.0-3.0-4.0-5.0-6.0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015* 2016* USA Japan Deutschland Schweiz Abweichung des tatsächlichen BIP vom potenziellen BIP in Prozent des potenziellen BIP, * Prognose Quelle: OECD 4
in Prozent 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0-1 -2-3 -4-5 -6-7 Reales BIP Wachstum 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2017* 2018* Schweiz Eurozone Deutschland USA China * Prognose Quelle: Global Insight 5
in Prozent 14 Arbeitslosenquote 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 Schweiz USA Eurozone China Deutschland 3 2 1 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2017* 2018* * Prognose Quelle: Global Insight 6
in Prozent 7 Inflationsrate 6 5 4 3 2 1 Schweiz Eurozone China Deutschland USA 0-1 -2 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2017* 2018* * Prognose Quelle: Global Insight 7
Die globalwirtschaftliche Bedeutung einer gemeinsamen Währung Geographie der Eurozone-19 (Stand: 2015) 1999 Belgien 1999 Finnland 1999 Frankreich 1999 Deutschland 1999 Irland 1999 Italien 1999 Luxemburg 1999 Niederlande 1999 Österreich 1999 Portugal 1999 Spanien 2001 Griechenland 2007 Slowenien 2008 Malta 2008 Zypern 2009 Slowakei 2011 Estland 2014 Lettland 2015 Litauen 8
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Schuldenquoten und Staatsdefizite (2015) Schulden Defizit Österreich 84.7-1.3 Belgien 107.6-1.2 Estland 9.4 0.2 Finnland 60.6-3.3 Frankreich 96.5-3.1 Deutschland 71.2 0.2 Griechenland 183.4-4.3 Irland 101.0-4.1 Italien 134.3-2.1 Luxemburg 24.9 0.9 Niederlande 68.1-2.0 Portugal 128.2-3.0 Slovakei 52.9-2.7 Spanien 100.5-4.2 Schweiz* 33.1* 0.4 Euro-Zone 94.1-1.8 *Schuldenquote Schweiz 2015: Bruttoschulden gemäss Finanzstatistik (FS-Modell), in Anlehnung an die Definition von Maastricht Beide Kriterien erfüllt Beide Kriterien erfüllt Beide Kriterien erfüllt Beide Kriterien erfüllt Quelle: OECD Economic Outlook 98
nominelle Lohnstückkosten, indexiert 1.60 1.50 1.40 1.30 1.20 1.10 Frankreich Deutschland Griechenland Irland Italien Spanien Schweiz USA Eurozone (15) Schweiz (in EUR) 1.00 0.90 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015* 2016* 2017* Pro-Kopf-Arbeitnehmereinkommen im Verhältnis zur gesamtwirtschaftlichen Produktivität (BIP je Erwerbstätigen) auf Basis der Landeswährungen, * provisorische Werte, Quelle: OECD, Lohnstückkosten der Schweiz in EUR sind gewichtet mit nominellem Wechselkurs CHF/EUR 11
AGENDA Sorgenvoller Blick auf die Weltwirtschaft Der Euro im Auge des Taifuns Komparative Vorteile eines städtegeprägten Kleinstaates Kleinstaat Schweiz und als makroökonomischer Outperformer und Wohlstandsoase Herausforderungen werden schwieriger Fazit 12
Komparative Vorteile des städtegeprägten Kleinstaates CH Politische Stabilität / direkte Demokratie / Föderalismus Kleinstaatlichkeit Urbanität Souveränität (vergleichsweise) Flexibler Arbeitsmarkt Starker KMU-Sektor Dienstleistungs-Hub Universelle Offenheit 13
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Makroindex (Inflation, Arbeitslosigkeit, reales BIP-Wachstum, Defizitquote)* 400 350 Luxemburg Norwegen Schweiz 300 250 200 150 100 50 0 Irland Deutschland Österreich USA 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2017* * Summe der normierten Werte von 23 Ländern in einer Standardländerauswahl Datenquellen: IMF
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BIP pro Kopf in USD, laufende Preise (2010)* Zusammenhang zwischen Wettbewerbsfähigkeit und BIP (pro Kopf, real) 120'000 Luxenburg Norwegen 100'000 80'000 60'000 y = 0.0393x 8.3806 R² = 0.7155 Finnland USA Schweiz (1. Rang) 40'000 China Schweden 20'000 Indien Singapur Deutschland 0 2.5 3.0 3.5 4.0 4.5 5.0 5.5 6.0 Global Competitiveness Index 2010-2011 (Punktzahl) * Schätzungen des IMF; 132 Länder Datenquellen: WEF, IMF
Herausforderungen des Kleinstaates Auslandabhängigkeit Exportverteuernde Aufwertungsschocks Binnenwirtschaftliche Abschottung Outperformance statt Trendsetting Das Too-big-to-fail - und "Too-big-to-save"-Risiko Platznot und Staukollaps 18
Nomineller und Gleichgewichtswechselkurs Quelle: UBS 19
Veränderung gegenüber Vorjahr Quelle: EZV 20
Veränderung gegenüber Vorjahr Quelle: EZV 21
Veränderung der Beschäftigung 2008 Q4 bis 2015 Q2 (Vollzeitäquivalente) Grundstücks- und Wohnungswesen Gesundheits- und Sozialwesen Information und Kommunikation Erziehung und Unterricht Erbringung von freiberufl., wissen. u. techn. Dienstl. Wasserversorgung, Beseitigung von Umweltverschmutz. Energieversorgung 22.1% 19.2% 16.3% 15.3% 13.7% 13.1% 12.3% Öffentliche Verwaltung Baugewerbe/Bau 9.1% 9.0% Verkehr und Lagerei Handel, Instandhaltung und Rep. von Kraftfahrzeugen 0.7% 2.1% Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstl. -2.2% Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren -6.2% Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie-11.8% -15.0% -10.0% -5.0% 0.0% 5.0% 10.0% 15.0% 20.0% 25.0% 22
Gewitterwolken über dem Wirtschaftsstandort Schweiz Zweitwohnungs-/Einwanderungsstopp- und Antifreizügigkeitsinitiativen (Ecopop-, Zweitwohnungs- und Masseinwanderungsinitiative) Initiativen zur Wohnungs- und Arbeitsmarktregulierung (flankierende Massnahmen, Lohngleichheit, Frauenquote, Lohnpolizei, bedingungsloses Grundeinkommen, Ferieninitiative, Mindestlohnund 1:12-Initiative) Erosion der CH-Steueroase (Unternehmenssteuerreform III, private Kapitalgewinnsteuer, Pauschalbesteuerungsinitiative, Erbschaftssteuerinitiative u.a.m.) Service Public- und Wohlfahrtssozialismus (Service Public-Initiative, Einheitskrankenkasse) Unsicherheit bzgl. des Bilateralen Vertragswerks mit der EU Rentenreformen/Schieflage öffentliche Finanzen Protektionismus (Lebensmittel/Agrarwirtschaft/Swissness usw.) 23
Fazit Öffnung und Flexibilität Innen- und Aussenwettbewerb Freiheit Wissen und Innovation Leistung und Wagnis 25