Qualitätsbericht DMP KHK der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg

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Transkript:

Qualitätsbericht DMP KHK der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg Berichtszeitraum 01.01.2005 bis 31.12.2005 Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 1

I. Einleitung Koronare Herzkrankheit Definition und Prävalenz 3 II. DMP KHK 1. Strukturierte Behandlung bei KHK 3 2. Ziele des DMP KHK 4 3. Qualitätssicherung 4 4. Dokumentation/Datenlieferung/Datenqualität 6 5. Basisdaten 7 III. Ergebnisse des DMP KHK 1. Vermeidung/Reduktion der Schwere von Angina pectoris Symptomen 10 2. Erhöhung der Zahl normotensiver Patienten mit bekannter Hypertonie 11 3. Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern zur Sekundärprävention 13 4. Therapie mit Betablockern bei Patienten nach einem akuten Koronarereignis 14 5. Therapie mit ACE-Hemmern bei KHK-Patienten mit Herzinsuffizienz 15 6. Therapie mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern bei Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt - Cholesterinbestimmung 16 7. Verbesserung oder Verhinderung einer Verschlechterung der Angina pectoris Symptomatik 18 8. Kooperation der Versorgungsebenen 19 Kooperation der Versorgungsebenen - Überweisung bei zunehmender oder erstmalig aufgetretener Angina pectoris Symptomatik 19 Kooperation der Versorgungsebenen - Überweisung bei neu aufgetretener Herzinsuffizienz 20 Kooperation der Versorgungsebenen - Überweisung bei neu aufgetretenen symptomatischen Herzrhythmusstörungen 21 9. Wahrnehmung empfohlener Diabetes-Schulungen 22 10. Wahrnehmung empfohlener Hypertonie-Schulungen 23 11. Stationäre notfallmäßige Behandlung innerhalb von 12 Monaten 24 12. Nicht-stationäre notfallmäßige Behandlung innerhalb von 6 Monaten 25 IV. Fazit 25 Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 2

I. Einleitung Koronare Herzkrankheit Definition und Prävalenz Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist die Manifestation einer Arteriosklerose an den Herzkranzarterien. Sie führt häufig zu einem Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und -angebot im Herzmuskel. Die KHK und die damit im Zusammenhang stehenden Begleit- und Folgeerkrankungen stellen angesichts ihrer Häufigkeit Volkskrankheiten dar, die zu einer erheblichen Reduzierung der Leistungsfähigkeit und Lebenserwartung der Erkrankten führen können. Die Prävalenz der KHK hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Als chronische Erkrankung bleibt sie lebenslang bestehen. Die Prävalenz bezogen auf 1 Jahr beträgt für ischämische Herzkrankheiten bei der erwachsenen Bevölkerung ca. 5%. Die Lebenszeitprävalenz für ischämische Herzkrankheiten bei der erwachsenen Bevölkerung beträgt mindestens 1. Die KHK ist ebenfalls die häufigste Todesursache in Deutschland. Die Sterblichkeit bei ischämischen Herzkrankheiten je 100.000 Einwohner beträgt 217,9 (1998), die Sterblichkeit bei akutem Myokardinfarkt 92.6 je 100.000 Einwohner (1998). (ÄZQ, Leitlinienbericht KHK 2002) Die KHK ist die wichtigste Ursache der Herzinsuffizienz. Allein in Deutschland erleiden mehr als 300.000 Menschen pro Jahr einen Herzinfarkt. Angesichts der zum Teil beträchtlichen Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und der Folgekosten hat die koronare Herzerkrankung eine herausragende Bedeutung als chronische Erkrankung. II. DMP KHK 1. Strukturierte Behandlung bei KHK Epidemiologische Untersuchungen zur Prognose der KHK zeigen, dass durch eine adäquate Betreuung und kompetenten Umgang der Patienten mit der Erkrankung der Gesundheitszustand, die Lebensqualität und die Folgekrankheiten positiv beeinflusst werden können. Durch eine frühzeitige Diagnostik im Rahmen einer optimalen Koordination und Einbindung der Versorgungssektoren, eine qualifizierte Schulung und Betreuung der Patienten sowie eine individualisierte Therapie können die Lebensqualität der Patienten deutlich erhöht und die Behandlungskosten erheblich reduziert werden. Strukturierte Behandlungsprogramme (Disease Management Programme) haben zum Ziel, die Versorgung chronisch kranker Menschen zu verbessern. Patienten sollen durch eine gut abgestimmte, kontinuierliche Betreuung und Beratung mehr Lebensqualität erlangen und vor Spätfolgen ihrer Erkrankung bewahrt werden. Die Behandlung der Patienten soll auf der Grundlage des besten verfügbaren Wissens, kontinuierlich, strukturiert und qualitätsgesichert erfolgen. Der Vertrag zum DMP KHK im Land Brandenburg wurde zum 01.09.2004 zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) und den Krankenkassen/-verbänden im Land Brandenburg geschlossen. Die Beteiligung der Krankenhäuser erfolgt auf der Basis einer Rahmenvereinbarung zwischen den Krankenkassen/-verbänden und der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg. Nahmen im Kalenderjahr 2004 insgesamt 21 Krankenhäuser am DMP-KHK-Vertrag teil, so konnte die Anzahl bereits ein Jahr später auf 30 Krankenhäuser erhöht werden. Ebenso sind bisher 4 Reha-Einrichtungen in diesen Vertrag eingebunden, so dass strukturell eine auf die leitliniengerechte Versorgung ausgerichtete medizinische Betreuung flächendeckend im Land Brandenburg sichergestellt werden kann. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 3

Für die ärztliche Qualitätssicherung im DMP ist die Gemeinsame Einrichtung, die von KV und Krankenkassen gebildet wurde, zuständig. Die Gemeinsame Einrichtung legt hiermit den ersten Qualitätsbericht für das DMP KHK für den Zeitraum 01.01.2005 bis 31.12.2005 vor. 2. Ziele des DMP KHK Das Disease-Management-Programm (DMP) KHK verfolgt die Ziele: Reduktion der Sterblichkeit Vermeidung von Herzinfarkten und der Entwicklung einer Herzinsuffizienz Steigerung der Lebensqualität durch Vermeidung von Angina-Pectoris-Beschwerden Erhaltung der Belastungsfähigkeit des Patienten Um diese Ziele zu erreichen, wurden im Rahmen des DMP KHK Anforderungen an die Strukturqualität, Prozessqualität und Ergebnisqualität definiert und in Qualitätszielen festgehalten. 3. Qualitätssicherung Die Ziele, Indikatoren und Maßnahmen der Qualitätssicherung auf der Grundlage der in den Erstund Folgedokumentationen erhobenen Daten sind insbesondere in der Anlage zur Qualitätssicherung des DMP-Vertrages detailliert beschrieben. Im Folgenden möchten wir Ihnen die vereinbarten Qualitätssicherungsziele sowie die erreichten Ergebnisse zusammenfassend darstellen. 1. Blutdruckeinstellung Anteil der Patienten, die bei bekannter Hypertonie aktuell normotensive Blutdruckwerte aufweisen 4 60,3% 10 2. Thrombozytenaggregationshemmer Anteil der Patienten ohne Kontraindikation, die mit Thrombozytenaggregationshemmer behandelt werden 83,2% 9 10 3. Betablocker Anteil der Patienten ohne Kontraindikation, die mit Betablocker behandelt werden 7 77% 10 4. ACE-Hemmer Anteil der Patienten mit Herzinsuffizienz, die ACE-Hemmer erhalten 7 72,4% 10 5. HMG-CoA-Reduktase-Hemmer Anteil der Patienten mit Herzinfarkt, die mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmer behandelt werden 79% 9 10 Zielergebnis Ziel erfüllt Ziel nicht erfüllt Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 4

6. Bestimmung des Gesamt-Cholesterin Anteil der Patienten mit HMG-CoA- Reduktase-Hemmer, bei denen Gesamt- Cholesterin bestimmt wurde 7 76% 10 7. Bestimmung des LDL-Cholesterin Anteil der Patienten mit HMG-CoA- Reduktase-Hemmer, bei denen LDL- Cholesterin bestimmt wurde 7 79,8% 10 8. Verbesserung der Angina pectoris Symtomatik Anteil der Patienten mit gleichbleibender oder verbesserter Angina pectoris Symptomatik 4 97% 10 9. Überweisung bei AP-Symptomatik Anteil der Patienten mit zunehmender oder erstmaliger AP-Symptomatik mit 34% 10 veranlasster Überweisung 10. Überweisung bei Herzinsuffizienz Anteil der Patienten mit neu aufgetretener Herzinsuffizienz, mit veranlasster Überweisung 29,7% 10 11. Überweisung bei symptomatischen Herzrhytmusstörungen Anteil der Patienten mit symptomatischen Herzrhymusstörungen mit veranlasster Überweisung 40,9% 10 12. Diabetes-Schulungen Anteil der Patienten, die eine empfohlene Diabetes-Schulung wahrgenommen haben 44,8% 10 13. Hypertonie-Schulungen Anteil der Patienten, die eine empfohlene Hypertonie-Schulung wahrgenommen haben 43,7% 10 14. Stationäre Notfallbehandlung KH Anteil der Patienten mit notfallmäßiger stationärer Behandlung 5,3% 10 (wegen fehlendem Vergleichszeitraum noch nicht auswertbar) Zielergebnis Ziel erfüllt Ziel nicht erfüllt Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 5

4. Dokumentation/Datenlieferung/Datenqualität Der Bericht wertet nur Datensätze von Patienten aus, von denen mindestens zwei Dokumentationen (z.b. Erst- und Folgedokumentation mit einem zeitlichen Abstand von mindestens drei Monaten) vorlagen, da Längsschnittbetrachtungen über den Halbjahreszeitraum erfolgen. Weitere Voraussetzung ist, dass deren Datensätze von der Datenstelle als vollständig und plausibel bewertet und an die Gemeinsame Einrichtung übermittelt wurden. Inhaltliche Grundlage der Auswertungen sind die Anlage 5 der Risikostrukturausgleichsverordnung (RSAV), auf deren Basis das DMP KHK entwickelt wurde, sowie die vertraglich vereinbarten Ziele zu den einzelnen Qualitätsindikatoren. Zum 31.12.2005 waren 36.200 Patienten in das DMP KHK eingeschrieben. Ebenfalls mit Stand 31.12.2005 nahmen 1116 Vertragsärzte koordinierend und 47 kardiologisch qualifiziert am DMP KHK teil. Dies entspricht einem Anteil von ca. 73% der ambulant tätigen Hausärzte. Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse und Verläufe von 22285 Patienten dargestellt, von denen mindestens eine Erstdokumentation sowie mindestens eine Folgedokumentation im zweiten Halbjahr 2005 vorlagen. Tabelle 1 Vollständigkeit, Qualität und Verfügbarkeit der Dokumentation Vollständigkeit, Qualität und Verfügbarkeit der Dokumentation KHK % Meldung lt. Datenstelle 2005 Dokumentationen korrekt bei Ersteingang in Datenstelle 22573 85,2 Dokumentationen korrekt nach Korrektur 2588 9,8 Dokumentationen verfristet 116 0,4 Dokumentationen verfrüht 512 1,9 Sonstiges 721 2,7 Gesamt 26510 100 Tabelle 2 Anzahl ausgewerteter Dokumentationen Anzahl Patienten, für die in der Berichtsstelle Dokumentationsbögen eingingen bis 31.12.2005 36746 Anzahl Patienten, die im Bericht berücksichtigt werden konnten 2749 22285 davon Anzahl Patienten mit Erst- und Folgedokumentation 2748 16017 davon Anzahl Patienten mit zwei Folgedokumentationen 1 6265 Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 6

5. Basisdaten Alters- und Geschlechtsverteilung Die Angaben zur Alters- und Geschlechtsverteilung Ihrer Patienten tragen dazu bei, Unterschiede in der Behandlung und dem Verlauf beurteilen zu können. Die unten stehende Tabelle stellt die Alters- und Geschlechtsverteilung der eingeschriebenen Patienten dar. 39,9 % (34,8 % im ersten Halbjahr 2005) der eingeschriebenen Patienten sind Frauen, 60,1 % (65,2 % im ersten Halbjahr 2005) der eingeschriebenen Patienten sind Männer. Der Anteil der eingeschriebenen Patienten über 75 Jahre steigt vom ersten zum zweiten Halbjahr 2005 bei den Männern von 19,6 % auf 21,2 %. Bei den Frauen steigt dieser Anteil von 33,9 % auf 37,2 %. Der Altersdurchschnitt der eingeschriebenen Patienten steigt von 69 Jahren auf 70 Jahre. Tabelle 3 Altersverteilung der eingeschriebenen Patientinnen und Patienten männlich männlich weiblich weiblich Alter Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % <= 45 35 2 224 1,7 10 1 66 0,7 46-55 164 9,1 1131 8,4 43 4,5 373 4,2 56-65 386 21,5 2978 22,2 174 18,2 1394 15,7 66-75 857 47,8 6216 46,4 405 42,4 3756 42,2 > 75 351 19,6 2843 21,2 324 33,9 3304 37,2 Gesamt 1793 100 13392 100 956 100 8893 100 eventuelle Abweichungen in den Prozentzahlen ergeben sich durch Rundungsdifferenzen Der Blutdruck ist ein wesentlicher Parameter bei der individuellen Therapieziel-Planung. Entsprechend der Einteilung der WHO werden folgende Blutdruckklassen differenziert: Tabelle 4 Blutdruckeinstellung der eingeschriebenen Patientinnen und Patienten Blutdruckklassen (WHO) systolisch (mmhg) diastolisch (mmhg) optimal <=120 <=80 normal < 130 <80 hoch normal 130 139 80 89 Hypertonie (Grad 1) 140 159 90 99 Hypertonie (Grad 2) 160 179 100 109 Hypertonie (Grad 3) >= 180 >= 110 Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 7

Abb. 1 Anteile und Anzahl der Patienten nach Blutdruckklassen 10 9 8 7 6 5 4 3 1 RR <140/90 Hypertonie Grad 1 Hypertonie Grad 2 Hypertonie Grad 3 RR <140/90 1380 60,2% 11015 60,3% Hypertonie Grad 1 747 32,6% 5943 32,5% Hypertonie Grad 2 134 5,8% 1147 6,3% Hypertonie Grad 3 32 1,4% 174 1, Der Anteil der Patienten mit RR <140/90 lag konstant bei ca. 6. Von diesen hatten im 2. HJ 2005 12,8% einen optimalen Blutdruck, etwas mehr als im 1. HJ 2005, 37,9% einen normalen Blutdruck und 49,2% einen hoch normalen Blutdruck nach den Kriterien der WHO. Übergewicht Gewichtsklassifikation bei Erwachsenen anhand des BMI nach WHO (2000): Untergewicht: <18,5 Normalgewicht: 18,5 bis <25 Übergewicht: >= 25 Präadipositas: 25 bis <30 Adipositas Grad 1: 30 bis <35 Adipositas Grad 2: 35 bis <40 Adipositas Grad 3: >=40 Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 8

Abb. 3 Anteile und Anzahl der Patienten differenziert nach BMI-Klassen 10 9 8 7 6 5 4 BMI >= 25 BMI 18,5 bis <25 BMI <=18,5 3 1 BMI >= 25 2175 79,2% 17819 80,1% BMI 18,5 bis <25 557 20,3% 4329 19,5% BMI <=18,5 15 0,5% 108 0,5% Die Patienten mit einem BMI > 25 wurden weiter differenziert nach dem Grad der Adipositas: Abb. 4 Bei BMI >25 weiter differenziert nach Adipositas-Klassen 10 9 8 7 6 5 4 3 1 Patienten mit BMI >=40 34 1,6% 374 2,1% Patienten mit BMI 35 bis <40 167 7,7% 1330 7,5% Patienten mit BMI 30 bis <35 696 32, 5585 31,3% Patienten mit BMI 25 bis <30 1278 58,7% 10530 59,1% Gesamt 2175 10 17819 10 Die Verteilung der Patienten über die Adipositas-Klassen bleibt im Wesentlichen unverändert. Es muss allerdings betont werden, dass es sich hier um unterschiedliche Kohorten handelt, so dass ein Gewichtsverlauf der einzelnen eingeschriebenen Patienten nicht dargestellt werden kann. Bemerkenswert ist jedoch, dass ca. 8 aller eingeschriebenen Patienten übergewichtig oder adipös ist. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 9

III. Ergebnisse des DMP KHK 1. Vermeidung/Reduktion der Schwere von Angina pectoris Symptomen Ein wichtiges Ziel des DMP KHK ist die Steigerung der Lebensqualität der betroffenen Patienten, insbesondere durch die Vermeidung von Angina pectoris Beschwerden. Eine koronare Herzkrankheit ist mit einem erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko verbunden. Bei häufigem Auftreten von Angina pectoris Beschwerden ist die Lebensqualität vermindert. Daraus ergeben sich folgende Therapieziele.... Steigerung der Lebensqualität, insbesondere durch Vermeidung von Angina pectoris Beschwerden und Erhaltung der Belastungsfähigkeit. (Anl. 5, RSAV) Als Qualitätsziel wurde im DMP-Vertrag vereinbart, dass im ersten Jahr mehr als 3 im zweiten Jahr mehr als 4 im dritten Jahr mehr als 5 der Patienten eine gleichbleibende AP-Symptomatik oder eine Verbesserung der AP-Symptomatik aufweisen sollen. Abb. 5 Anteile und Anzahl der Patienten mit gleicher oder verbesserter AP-Symptomatik 10 8 6 4 neue/verschlechterte AP-Symptomatik gleiche/verbesserte AP-Symptomatik neue/verschlechterte AP-Symptomatik gleiche/verbesserte AP-Symptomatik 144 6,1% 1395 7% 2235 93,9% 18638 93% Der Anteil der Patienten mit gleicher oder verbesserter AP-Symptomatik betrug im Berichtszeitraum 93,. Das Qualitätsziel wurde damit erreicht. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 10

2. Erhöhung der Zahl normotensiver Patienten mit bekannter Hypertonie Die Hypertonie ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entstehung der Arteriosklerose und damit der koronaren Herzkrankheit. Die Senkung erhöhter Blutdruckwerte in den Bereich < 140 und < 90 mmhg ist deshalb ein wichtiger Parameter bei der individuellen Therapiezielplanung. Als Qualitätsziel wurde vereinbart, dass im 1. Jahr mehr als 3, im 2. Jahr mehr als 4, im 3. Jahr mehr als 6 der Patienten mit bekannter Hypertonie normotensive Werte aufweisen sollen. Abb. 6 Anteile und Anzahl der Patienten mit normotensiven Blutdruckwerten bei bekannter Hypertonie 10 9 8 7 6 5 4 3 1 1 2 < 140/90 >= 140/90 RR < 140/90 1380 60,2% 11015 60,3% RR >= 140/90 913 39,8% 7264 39,7% Grundgesamtheit: 18279 Patienten (Patienten mit bekannter Hypertonie) alle eingeschriebenen Patienten: 22285 Insgesamt haben 82, der im zweiten HJ 2005 eingeschriebenen Patienten eine Hypertonie, im Vergleich zu 83,4% im ersten HJ 2005. Der Anteil der Patienten mit bekannter Hypertonie, die normotensive Blutdruckwerte aufweisen, betrug im aktuellen Berichtszeitraum 60,3% und liegt nahezu unverändert zum ersten Halbjahr 2005. Das Qualitätsziel von mehr als 4 wurde damit erreicht. Hier kann aufgrund der unterschiedlichen Kohorten allerdings keine wirkliche Längsschnittbetrachtung erfolgen. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 11

Betrachtet man die Veränderung innerhalb der Blutdruckwerteklassen, so ergibt sich folgendes Bild: Abb. 7 Veränderung der Blutdruckwerteklassen 10 9 8 7 6 5 4 3 1 bisher hyperton, neu normoton hyperton und mind. eine Klasse besser unverändert mind. eine Klasse schlechter Anzahl Prozent Anzahl Prozent bisher hyperton, neu normoton 428 18,7% 3300 18,1% hyperton und mind. eine Klasse besser 124 5,4% 833 4,6% unverändert 1332 58,1% 10901 59,6% mind. eine Klasse schlechter 409 17,8% 3242 17,7% Grundgesamtheit 2293 18276 18,1% der Patienten, die bei der letzten Dokumentation hyperton waren, haben aktuell normotensive Blutdruckwerte. 4,6% der hypertensiven Patienten (5,4% im 1. HJ 2005) waren im aktuellen Berichtszeitraum eine Blutdruckwerteklasse besser. Eine unveränderte Blutdruckwerteklasse zeigte sich bei 59,6% (58,1%) der Patienten. Insgesamt haben sich also 22,7% der Patienten in den Blutdruckklassen verbessert, entweder sie wurden normoton oder haben sich um mindestens eine Klasse verbessert. Dies zeigt angesichts der Relevanz, die der Hypertonus für die Prognose der KHK hat, eine deutliche Verbesserung. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 12

3. Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern zur Sekundärprävention Grundsätzlich sollen alle Patienten mit chronischer KHK unter Beachtung der Kontraindikationen und/oder Unverträglichkeiten Thrombozytenaggregationshemmer erhalten (Anl. 5 RSAV) Als Qualitätsziel wurde vereinbart, dass im 1. Jahr mehr als 9, im 2. Jahr mehr als 9, im 3. Jahr mehr als 9 der Patienten ohne Kontraindikationen mit Thrombozytenaggregationshemmern (TAH) behandelt werden sollen*. Abb. 8 Anteile und Anzahl der Patienten ohne Kontraindikationen, die mit Thrombozytenaggregationshemmern (TAH) behandelt werden 10 9 8 7 6 5 4 3 1 ohne TAH mit TAH ohne TAH 276 10,3% 3653 16,8% mit TAH 2411 89,7% 18125 83,2% Grundgesamtheit (Patienten ohne Kontraindikationen gegen TAH): 21778 Patienten Der Anteil der Patienten ohne Kontraindikationen, die mit TAH behandelt werden, betrug im Berichtszeitraum 83,2% und hat sich im Vergleich zum Vorberichtszeitraum leicht verringert. Das Qualitätsziel wurde nicht erreicht. * bezieht sich auf alle eingeschriebenen Versicherten in der Nachsorge des Herzinfarktes sowie nach arteriellen Eingriffen Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 13

4. Therapie mit Betablockern bei Patienten nach einem akuten Koronarereignis Für die Behandlung der chronischen KHK insbesondere nach akutem Myokardinfarkt, sind Betablocker hinsichtlich der in Ziffer 1.3 (7. RSAV) genannten Therapieziele Mittel der ersten Wahl, auch bei relativen Kontraindikationen. (Anlage 5 RSAV) Als Qualitätsziel wurde im DMP-Vertrag vereinbart, dass im 1. Jahr mehr als 7, im 2. Jahr mehr als 7, im 3. Jahr mehr als 7 der Patienten ohne Kontraindikationen mit Betablockern behandelt werden sollen. Abb. 9 Anteile und Anzahl der Patienten ohne Kontraindikationen, die mit Betablockern behandelt werden 10 8 6 4 ohne Betablocker mit Betablocker ohne Betablocker 469 18,1% 4933 23% mit Betablocker 2116 81,9% 16556 77% Grundgesamtheit (Patienten ohne Kontraindikationen gegen Betablocker): 21489 Patienten Der Anteil der Patienten ohne Kontraindikationen, die mit Betablocker behandelt werden, betrug im Berichtszeitraum 77%, lag somit niedriger als im 1. HJ 2005. Das Qualitätsziel wurde damit erreicht. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 14

5. Therapie mit ACE-Hemmern bei KHK-Patienten mit Herzinsuffizienz Bei chronischer KHK mit gleichzeitig vorliegender Herzinsuffizienz oder mit asymptomatischer linksventrikulärer Dysfunktion ist eine Therapie mit Angiotensin-Conversions-Enzym-Hemmern (ACE-Hemmer) grundsätzlich indiziert. (Anl. 5 RSAV) Als Qualitätsziel wurde im DMP-Vertrag vereinbart, dass im 1. Jahr mehr als 7 im 2. Jahr mehr als 7 im 3. Jahr mehr als 7 der Patienten mit vorliegender Herzinsuffizienz mit ACE-Hemmern behandelt werden sollen. Abb. 10 Anteile und Anzahl der Patienten mit Herzinsuffizienz, die mit ACE-Hemmern behandelt werden 10 8 6 4 ohne ACE-Hemmer mit ACE-Hemmer ohne ACE-Hemmer 141 23,3% 1512 27,6% mit ACE-Hemmer 463 76,7% 3957 72,4% Grundgesamtheit (Patienten mit Herzinsuffizienz): 5469 Der Anteil der Patienten mit Herzinsuffizienz, die mit ACE-Hemmern behandelt wurden, betrug im Berichtszeitraum 72,4%. Damit wurde das Qualitätsziel erreicht. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 15

6. Therapie mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern bei Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt Für die Therapie der chronischen KHK sollten HMG-CoA-Reduktasehemmer (Statine) erwogen werden, für die eine morbiditäts- und mortalitätssenkende Wirkung nachgewiesen ist... (Anl. 5 RSAV) Als Qualitätsziel wurde vereinbart, dass im 1. Jahr mehr als 9, im 2. Jahr mehr als 9, im 3. Jahr mehr als 9 der Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern behandelt werden sollen. Abb. 11 Anteile und Anzahl der Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt, die mit HMG- CoA-Reduktase-Hemmern (Statinen) behandelt werden 10 9 8 7 6 5 4 3 1 ohne Statine mit Statine ohne Statine 194 19,7% 1582 21% mit Statine 793 80,3% 5968 79% Grundgesamtheit (Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt): 7550 Der Anteil der Patienten mit Zustand nach Herzinfarkt, die mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern (Statinen) behandelt werden, betrug im Berichtszeitraum 79,. Das Qualitätsziel wurde damit nicht erreicht. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 16

Messung von Gesamt- und LDL-Cholesterin Zur medikamentösen Einstellung und Therapiekontrolle sollten bei Patienten, die HMG-CoA- Reduktase-Hemmer erhalten, mindestens einmal jährlich Gesamt-Cholesterin und LDL-Cholesterin gemessen werden. Als Qualitätsziel wurde vereinbart, dass bei Patienten, die mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmer behandelt werden, jährlich Gesamt-Cholesterin und LDL-Cholesterin gemessen werden. Der Anteil sollte bei 70 % liegen. Abb. 11 10 9 8 7 6 5 4 3 1 Messung Gesamt- und LDL-Cholesterin LDL-Cholesterin 2005 Gesamt-Cholesterin 2005 Anteil Patienten ohne Cholesterin-Messung Anteil Patienten mit Cholesterin-Messung Anzahl Patienten % LDL-Cholesterin 12689 76,0 Gesamt-Cholesterin 13330 79,8 Grundgesamtheit 16694 100,0 Der Anteil der Patienten die mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern behandelt werden beträgt im Auswertungszeitraum 2005 insgesamt 16694 Patienten. Von diesen Patienten wurde bei 13330 Patienten das Gesamt-Cholesterin gemessen. Dies entspricht einem Anteil von 79,8%. Bei 12689 Patienten wurde das LDL-Cholesterin bestimmt, was einem Anteil von 76,0 % entspricht. Für beide Auswertungskriterien wurde das Qualitätsziel erreicht. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 17

7. Verbesserung oder Verhinderung einer Verschlechterung der Angina pectoris Symptomatik Ein wichtiges Ziel des DMP Koronare Herzkrankheit ist die Steigerung der Lebensqualität der betroffenen Patienten, insbesondere durch die Vermeidung von Angina pectoris Beschwerden. Eine koronare Herzkrankheit ist mit einem erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko verbunden. Bei häufigem Auftreten von Angina pectoris Beschwerden ist die Lebensqualität vermindert. Daraus ergeben sich folgende Therapieziele.... Steigerung der Lebensqualität, insbesondere durch Vermeidung von Angina-Pectoris-Beschwerden und Erhaltung der Belastungsfähigkeit. (Anl.5 der RSAV) Als Qualitätsziel wurde vereinbart, dass im 1. Jahr mehr als 3, im 2. Jahr mehr als 4, im 3. Jahr mehr als 5 der Patienten eine gleichbleibende AP-Symptomatik oder eine Verbesserung der AP-Symptomatik aufweisen sollen. Abb. 12 Anteile und Anzahl der Patienten mit neu aufgetretener oder verschlechterter AP-Symptomatik 10 8 6 4 neue/verschlechterte AP-Symptomatik gleiche/verbesserte AP-Symptomatik neue/verschlechterte AP-Symptomatik 144 6,1% 1395 7% gleiche/verbesserte AP-Symptomatik 2235 93,9% 18638 93% Grundgesamtheit (alle Patienten ohne Shift-Symptomatik): 20033 Als Shift-Patienten werden Patienten bezeichnet, deren AP-Symptomatik von einer typischen zu einer atypischen oder umgekehrt wechselt. Der Anteil der Patienten mit gleicher oder verbesserter AP-Symptomatik betrug im Berichtszeitraum 93,. Das Qualitätsziel wurde damit erreicht. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 18

8. Kooperation der Versorgungsebenen Anders als beim DMP Diabetes mellitus Typ 2 gibt es beim DMP KHK keine quantitativen Zielvorgaben für die Überweisung an die nächste Versorgungsebene. Es gibt lediglich Hinweise mit empfehlendem Charakter. Kooperation der Versorgungsebenen Überweisung bei zunehmender oder erstmalig aufgetretener Angina pectoris Symptomatik In der RSAV ist der Therapieablauf für Patienten mit chronischer KHK unter Berücksichtigung der an der Versorgung teilnehmenden Ärzte und Einrichtungen dargestellt. Der Arzt hat zu prüfen, ob insbesondere bei folgenden Indikationen/Anlässen eine Überweisung/Weiterleitung zur Mitbehandlung und zur erweiterten Diagnostik und Risikostratifizierung von Patienten mit chronischer KHK zum jeweils qualifizierten Facharzt/zur qualifizierten Einrichtung bzw. zum Psychotherapeuten erfolgen soll: - zunehmende oder erstmalige Angina pectoris Beschwerden... (Anl.5, RSAV) Abb. 13 Anteile und Anzahl der Patienten mit zunehmender oder erstmaliger AP- Symptomatik, die überwiesen wurden 10 9 8 7 6 5 4 3 1 ohne Überweisung mit Überweisung ohne Überweisung 97 67,4% 921 66% mit Überweisung 47 32,6% 474 34% 1. HJ 2005: Grundgesamtheit (Patienten mit zunehmender oder erstmaliger AP-Symptomatik): 144 alle eingeschriebenen Patienten: 2749 2. HJ 2005: Grundgesamtheit (Patienten mit zunehmender oder erstmaliger AP-Symptomatik): 1395 alle eingeschriebenen Patienten: 22285 Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 19

Der Anteil der Patienten mit zunehmender (typischer) oder erstmaliger (typischer oder erstmaliger) AP-Symptomatik, für die eine Überweisung veranlasst wurde, betrug im zweiten HJ 2005 34,, im Vergleich zu 32,6% im ersten Halbjahr 2005, hier ist also eine leichte Verbesserung zu beobachten, auch wenn die Überweisungsquote insgesamt noch recht niedrig erscheint. Insgesamt nahm der Anteil der Patienten, bei denen erstmalig oder zunehmend Angina pectoris Beschwerden auftraten von 5,2% auf 6,3% zu. Kooperation der Versorgungsebenen - Überweisung bei neu aufgetretener Herzinsuffizienz Der Arzt hat zu prüfen, ob insbesondere bei folgenden Indikationen/Anlässen eine Überweisung/Weiterleitung zur Mitbehandlung und zur erweiterten Diagnostik und Risikostratifizierung von Patienten mit chronischer KHK zum jeweils qualifizierten Facharzt/zur qualifizierten Einrichtung bzw. zum Psychotherapeuten erfolgen soll:... neu aufgetretene Herzinsuffizienz... (Anl.5, RSAV) Abb. 14 Anteile und Anzahl der Patienten mit neu aufgetretener Herzinsuffizienz, die überwiesen wurden 10 9 8 7 6 5 4 3 1 ohne Überweisung mit Überweisung ohne Überweisung 18 66,7% 161 70,3% mit Überweisung 9 33,3% 68 29,7% 1. HJ 2005: Grundgesamtheit (Patienten mit neu aufgetretener Herzinsuffizienz): 27 alle eingeschriebenen Patienten: 2749 2. HJ 2005: Grundgesamtheit (Patienten mit neu aufgetretener Herzinsuffizienz): 229 alle eingeschriebenen Patienten: 22285 Der Anteil der Patienten mit neu aufgetretener Herzinsuffizienz, für die eine Überweisung veranlasst wurde, betrug 29,7% im Vergleich zu 33,3% im ersten Halbjahr 2005. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 20

Kooperation der Versorgungsebenen - Überweisung bei neu aufgetretenen symptomatischen Herzrhythmusstörungen "Der Arzt hat zu prüfen, ob insbesondere bei folgenden Indikationen/Anlässen eine Überweisung/Weiterleitung zur Mitbehandlung und zur erweiterten Diagnostik und Risikostratifizierung von Patienten mit chronischer KHK zum jeweils qualifizierten Facharzt/zur qualifizierten Einrichtung bzw. zum Psychotherapeuten erfolgen soll:...- neu aufgetretene oder symptomatische Herzrhythmusstörungen..."(Anl.5, RSAV) Abb. 15 Anteile und Anzahl der Patienten mit neu aufgetretenen symptomatischen Herzrhythmusstörungen, die überwiesen wurden 10 9 8 7 6 5 4 3 1 ohne Überweisung mit Überweisung ohne Überweisung 14 66,7% 107 59,1% mit Überweisung 7 33,3% 74 40,9% 1. HJ 2005: Grundgesamtheit (Patienten mit neu aufgetretenen symptomatischen Herzrhythmusstörungen): 21 2. HJ 2005: Grundgesamtheit (Patienten mit neu aufgetretenen symptomatischen Herzrhythmusstörungen): 181 Der Anteil der Patienten mit neu aufgetretenen symptomatischen Herzrhythmusstörungen, für die eine Überweisung veranlasst wurde, betrug 40,9%. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 21

Zur Wahrnehmung von empfohlenen Patientenschulungen wurden keine quantitativen Zielvorgaben definiert. 9. Wahrnehmung empfohlener Diabetes-Schulungen "Patientenschulungen dienen der Befähigung des Versicherten zur besseren Bewältigung des Krankheitsverlaufs und zur Befähigung zu informierten Patientenentscheidungen..." (Anl. 5) Abb. 17 Anteile und Anzahl der Patienten, die eine empfohlene Diabetes-Schulung wahrgenommen / nicht wahrgenommen haben bzw. bei denen eine Schulung aktuell nicht möglich war 10 9 8 7 6 5 4 3 1 wahrgenommen nicht wahrgenommen aktuell nicht möglich wahrgenommen 29 38,7% 195 44,8% nicht wahrgenommen 9 12, 47 10,8% aktuell nicht möglich 37 49,3% 193 44,4% Grundgesamtheit im ersten HJ 2005 (Patienten mit Empfehlung einer Diabetes-Schulung): 75 Grundgesamtheit im zweiten HJ 2005 (Patienten mit Empfehlung einer Diabetes-Schulung): 435 Der Anteil der Patienten, die eine empfohlene Schulung wahrgenommen haben oder bei denen eine Schulung aktuell nicht möglich war, steigerte sich vom ersten zum zweiten Halbjahr 2005 von 88 % auf 89,2 %. Der Anteil der Patienten, die eine empfohlene Schulung wahrgenommen haben, stieg von 38,7 % auf 44,8 %. Diese Entwicklung ist sehr positiv zu verzeichnen. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 22

10. Wahrnehmung empfohlener Hypertonie-Schulungen Abb. 18 Anteile und Anzahl der Patienten, die eine empfohlene Hypertonie-Schulung wahrgenommen/nicht wahrgenommen haben, bzw. bei denen eine Schulung aktuell nicht möglich war 10 9 8 7 6 5 4 3 1 wahrgenommen nicht wahrgenommen aktuell nicht möglich wahrgenommen 257 49,3% 841 43,7% nicht wahrgenommen 23 4,4% 152 7,9% aktuell nicht möglich 241 46,3% 931 48,4% Grundgesamtheit im ersten HJ 2005 (Patienten mit Empfehlung einer Hypertonie-Schulung): 521 Grundgesamtheit im zweiten HJ 2005 (Patienten mit Empfehlung einer Hypertonie-Schulung): 1924 Der Anteil der Patienten, die eine empfohlene Hypertonie-Schulung wahrgenommen haben oder bei denen eine Schulung aktuell nicht möglich war, lag im ersten Halbjahr 2005 bei 95,6 % und fiel im Folgehalbjahr leicht auf 92,1 % ab. Der Anteil der Patienten, die eine empfohlene Schulung nicht wahrgenommen haben, stieg von 4,4 % auf 7,9 % an, ob dieser negative Trend an noch nicht ausreichenden Schulungskapazitäten liegt oder verstärkter Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit der betreuenden Ärzte bedarf, muss beobachtet werden. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 23

11. Stationäre notfallmäßige Behandlung innerhalb von 12 Monaten Die Reduktion notfallmäßiger Behandlungen ist im Sinne der Steigerung der Lebensqualität von Patienten mit KHK ein wesentliches Therapieziel Als QS-Ziel wurde definiert Reduzierung des Anteils der Patienten, die eine stationäre notfallmäßige Behandlung von Angina Pectoris/KHK in den letzten 12 Monaten erhalten haben. Der Anteil der Patienten, die eine stationäre notfallmäßige Behandlung von Angina Pectoris/KHK in den letzten 12 Monaten erhalten haben, soll im zweiten Jahr gegenüber dem ersten Jahr um 1 reduziert werden, im dritten Jahr gegenüber dem zweiten um. Abb. 19 Anteile und Anzahl der Patienten mit stationärer notfallmäßiger Behandlung innerhalb von 12 Monaten 10 9 8 7 6 5 4 3 1 1 2005 ohne stationäre Behandlung mit stationärer Behandlung Anzahl Prozent Patienten ohne stationäre Behandlung 24273 94,7 Patienten mit mindestens einer stationären Behandlung 1350 5,3 Grundgesamtheit 25623 100,0 Aufgrund der Auswertungszeit von lediglich einem Jahr und dem fehlenden Vergleichszeitraum kann dieses QS-Ziel noch nicht beurteilt werden. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 24

12. Nicht-stationäre notfallmäßige Behandlung innerhalb von 6 Monaten Die Reduktion notfallmäßiger Behandlungen ist im Sinne der Steigerung der Lebensqualität von Patienten mit KHK ein wesentliches Therapieziel. Abb. 20 Anteile und Anzahl der Patienten mit nicht-stationärer notfallmäßiger Behandlung innerhalb von 6 Monaten 4 35% 3 25% 15% 1 5% Anzahl 1. HJ 2005 Anzahl 2. HJ 2005 nie einmal mehr als einmal Anzahl % Anzahl % nie 2669 97,1 21829 98 einmal 41 1,5 341 1,5 mehr als einmal 39 1,4 115 0,5 Der Anteil der Patienten, die keine notfallmäßige nicht-stationäre Behandlung hatten, ist geringfügig angestiegen, von 97,1% im ersten Halbjahr 2005 auf 98% im zweiten Halbjahr 2005. III. Fazit Die Ergebnisse des DMP KHK im Land Brandenburg zeigen, dass die vereinbarten Qualitätsziele bereits nach ca. einem Jahr überwiegend erreicht wurden. 1. Die QS-Ziele zu den Anforderungen an die Behandlung nach evidenzbasierten Leitlinien Vermeidung/Reduktion der Schwere von Angina pectoris sowie Senkung des Blutdruckes bei Patienten mit zunächst hypertensiven Werten auf Werte unter 140/90 mmhg wurden jeweils erreicht, wobei der Anteil der eingeschriebenen KHK-Patienten mit Hypertonie mit ca. 80 % sehr hoch ist. Angesichts der Bedeutung, die dem Bluthochdruck für die Prognose der KHK beigemessen wird, sollte die weitere Optimierung der Blutdruckeinstellung angestrebt werden und an der Erweiterung der bestehenden Hypertonie-Schulungskapazitäten gearbeitet werden. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 25

2. Die Ziele zu den Anforderungen an eine qualitätsgesicherte und wirtschaftliche Arzneimitteltherapie gem. 12 SGB V wurden nur zum Teil erreicht. Das QS-Ziel Gabe von Betablockern, insbesondere bei Patienten nach einem akuten Koronarereignis unter Beachtung der Kontraindikationen wurde erreicht. Ebenso wurde das QS-Ziel ACE-Hemmer bei KHK-Patienten mit Herzinsuffizienz unter Beachtung der Kontraindikationen erreicht. Das QS-Ziel Gabe von Thrombozytenaggregationshemmern zur Sekundärprävention unter Beachtung der Kontraindikationen wurde nicht erreicht. Der Anteil der Patienten, die unter Berücksichtigung der Kontraindikation und Nebenwirkungen einen Thrombozytenaggregationshemmer erhalten, sollte über die Laufzeit des Programms bei etwa 90 % liegen. Nach einem Jahr lag dieser Anteil bei ca. 83 %. Über die Laufzeit des Programms sollten mindestens 90 % aller eingeschriebenen KHK- Patienten, die einen Myokardinfarkt erlitten hatten, eine Therapie mit HMG-CoA-Reduktase- Hemmer erhalten. Dieser Anteil lag im Berichtszeitraum bei 79 % und damit noch nicht im Zielbereich. Zur medikamentösen Einstellung und Therapiekontrolle sollten bei 70 % der entsprechenden Patienten Gesamt-Cholesterin und LDL-Cholesterin mindestens einmal jährlich bestimmt werden. Die Auswertung zeigte, dass im Berichtszeitraum von 16694 mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmer behandelten Patienten bei 79,8% das Gesamt-Cholesterin und bei 76,0 % das LDL-Cholesterin bestimmt wurde. 3. Das QS-Ziel Reduzierung des Anteils der Patienten, die eine stationäre notfallmäßige Behandlung von Angina Pectoris/KHK in den letzten 12 Monaten erhalten haben ist auf die Vergleichszahlen des zweiten und dritten Jahres der Programmlaufzeit bezogen und damit zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beurteilbar. 4. Zu dem Qualitätsziel Einhaltung der Überweisungskriterien wurden keine quantitativen Zielvorgaben genannt. Es fällt aber auf, dass die Überweisungsquoten an die jeweils spezialisierte Fachebene bei einer zunehmenden oder erstmalig auftretenden Angina pectoris Symptomatik, einer neu aufgetretenen Herzinsuffizienz sowie neu aufgetretenen symptomatischen Herzrhytmusstörung insgesamt mit Quoten zwischen 29,7 % und 40,9 % eher niedrig erscheinen. Möglicherweise ist dies der strukturschwachen Situation im Land Brandenburg geschuldet, eine kritische Diskussion dieser Zahlen sollte im Rahmen von ärztlichen Fortbildungen und Qualitätszirkeln geführt werden. 5. Auch das QS-Ziel Wahrnehmung empfohlener Schulungen wurde nicht mit konkreten Zahlen hinterlegt. Der Anteil der Patienten, die eine empfohlene Diabetes-Schulung wahrgenommen haben oder bei denen dies aktuell nicht möglich war, lag mit fast 90 % in einem sehr guten Bereich. Bei lediglich ca. 10 % der KHK-Patienten wurde eine Hypertonie-Schulungsempfehlung ausgesprochen, allerdings lag der Anteil der Patienten, die die empfohlene Schulung wahrgenommen haben oder bei denen dies aktuell nicht möglich war bei über 90 %. Die geringe Anzahl an Empfehlungen einer Hypertonie-Schulung liegt möglicherweise an den noch nicht flächendeckend vorhandenen Hypertonie-Schulungsangeboten im Land Brandenburg. Der Anteil der Ärzte, die eine Hypertonie-Schulungsberechtigung haben, ist zur Zeit noch deutlich geringer als der Anteil der Ärzte mit Diabetes-Schulungsberechtigung. Der Trend ist aber positiv. In Anbetracht der hohen Bedeutung, die der Hypertonus als Risikofaktor für Apoplex, Nephropathie und Myokardinfarkt hat, sollte über den weiteren Ausbau der Hypertonie- Schulungsstrukturen im Land mit den Ärzten diskutiert werden. Qualitätsbericht der Gemeinsamen Einrichtung Land Brandenburg 26