Abstimmungsbroschüre Gemeinde Sevelen Sanierung Mitteltrakt Schulhaus Gadretsch Abstimmung vom 3. März 2013
Ausgangslage Die Schulanlage Gadretsch besteht aus drei Gebäudeteilen. Zwei dieser Teile sind bereits früher renoviert worden und sind sowohl baulich als auch energetisch in einem guten Zustand. Der eigentliche Hauptteil, der Mitteltrakt der Anlage ist der älteste Gebäudekomplex. Er wurde in den 50-er Jahren erstellt, ist also rund 60 Jahre alt. Zwischenzeitlich sind nur sanfte Renovationen ausgeführt worden. Es ist schon länger bekannt, dass dieser Gebäudeteil extrem viel Energie für die Heizung verbraucht. Durch den Einbau von Energiezählern kann das Ausmass jetzt genau beziffert werden. Die bestehenden Räumlichkeiten des Mitteltrakts sind zwar von Grösse und Anordnung absolut genügend, doch ist der Ausbau veraltet und entspricht nicht mehr den Bedürfnissen und Anforderungen. Die Heizung für die ganze Anlage Gadretsch muss heute auf eine Vorlauftemperatur von 65 C gefahren werden, damit auch im Mitteltrakt eine vertretbare Zimmertemperatur erreicht werden kann. Normal wäre nach heutigem Stand der Technik und den andern beiden Gebäudeteilen eine Vorlauftemperatur von 35 45 C. Selbst mit dieser hohen Heizleistung von 65 C bleibt die Raumtemperatur im Winter bei ungenügenden 16 C. Die hohe Heizungsauslegung nur für den Mitteltrakt macht wenig Sinn. Dies umso mehr, als dass die moderne Heizanlage im Neubau dadurch nicht optimal genutzt werden kann. Als Energiestadt legt unsere Gemeinde grossen Wert auf einen schonungsvollen und effizienten Umgang mit der Energie. Ein Gebäude mit einem derart hohen, ineffizienten und unwirtschaftlichen Energieverbrauch ist aus finanzieller wie auch aus ökologischer Sicht nicht zu verantworten. Da sich die übrigen Gebäudeteile der Schulanlage Gadretsch in einem einwandfreien Zustand befinden, sollten diese letzten energetischen Schwachstellen unbedingt saniert werden. Dies auch deshalb, weil mit der neu realisierten Schul- und Sportanlage versorgungstechnisch eine sehr gute Basis für die Mitteltraktsanierung gegeben ist. Fazit Nachdem der Zustand des Mitteltraktes sehr detailliert beurteilt worden ist, kann der eindeutige Schluss gezogen werden, dass eine Gesamtsanierung notwendig und sinnvoll ist. Damit die finanzielle Belastung der Gemeinde etwas abgefedert wird, soll die Realisierung auf zwei Jahre verteilt werden. Ein Aufschieben dieser notwendigen baulichen Renovation verursacht hohe wiederkehrende Mehrkosten im Unterhalt, weil die Heizkosten nach der Sanierung rechnerisch um 44% tiefer sein werden als bisher. Es kann mit einer Heizkostenreduktion von mindestens CHF 15 000 jährlich gerechnet werden. - 2 -
Erdgeschoss Das Erdgeschoss besteht aus der Eingangshalle mit grossflächigen Verglasungen, dem Eingangs- / Aufgangsbereich ins Obergeschoss, dem Gangbereich mit Garderoben, Nebenräumen und WC-Anlagen als auch Sekretariats-, Sitzungs- und Schulzimmer sowie Verbindungsgängen in die Schulhausflügelbauten. Obergeschoss Das Obergeschoss besteht ebenfalls aus der Eingangshalle mit grossflächigen Verglasungen, dem Eingangs- / Aufgangsbereich ins Obergeschoss, dem Gangbereich mit Garderoben, den Nebenräumen und den WC-Anlagen als auch Schulzimmer, den Verbindungsgängen in die Schulhausflügelbauten. - 3 -
Aussensanierung Umfang Die Fassaden sind als einfache Massivmauerwerke erstellt und praktisch ungedämmt. Eine Aussendämmung und Verkleidung/Verputzung sind erforderlich. Dies umfasst die Fassadensanierung mit den Fenster- und Storenanlagen. Diese muss auf den Minergiestandard gebracht werden. Der Dachraum soll wie bis anhin als Kaltbereich genutzt werden. Somit sind nur die schulisch genutzten Gebäudebereiche, die eigentlich beheizten Räume, isolationstechnisch zu dämmen. Innensanierung Umfang Die Schulhaus-Eingangstüren sind energetisch und technisch ungenügend und müssen deshalb ersetzt werden. Zudem werden die Brandabschlüsse ersetzt, weil die Brandabschnittstüren in den Gängen nicht mehr den aktuellen, gesetzlichen brandschutztechnischen Vorgaben und Richtlinien entsprechen. An den bestehenden Zimmertüren wird ebenfalls der Schall- und Brandschutz verbessert. Die WC-Anlagen aus den Erstellungsjahren sind veraltet und werden sowohl im Erd- als auch im Obergeschoss erneuert. Die Bodenbeläge sind teilweise sanierungsbedürftig und sollen ersetzt, die gemalten Teile neu gestrichen werden. Alle Fassaden- und Fensterkonstruktionen sowie die Storenanlagen sind sanierungsbedürftig und müssen ersetzt werden. Um den Dachraum als nicht beheizten Abstellraum besser nutzen zu können, soll ein Aussenzugang über das bestehende Flachdach die Zugänglichkeit wesentlich verbessern. Gleichzeitig soll auch der Flachdachbereich saniert werden. Die Bodenkonstruktion im Dachraum soll zusätzlich gedämmt und verkleidet werden. Die eigentliche Dachkonstruktion und -eindeckung befindet sich in einem guten Zustand und kann so als Kaltdach belassen werden. Hier sind nur die nötigsten Spenglerarbeiten auszuführen Elektroanlagen Die bestehenden Elektroinstallationen und Beleuchtungen, welche vor einiger Zeit saniert worden sind, werden grundsätzlich so belassen. Die eigentlichen Bedienungselemente wie Schalter, Steckdosen etc. sowie die Ergänzungen der Storenund Fensteroblichter-Elektrifizierung sollen ausgewechselt werden. Die Oblichter der Fenster in den Sekretariats-, Besprechungs- und Schulräumlichkeiten sollen künftig elektrisch betrieben werden. Da sich auch die manuellen Storenanlagen in einem sehr schlechten Zustand befinden, sollen auch diese durch elektrifizierte Neuanlagen ersetzt werden. - 4 -
Heizung Mit den baulich energetischen Sanierungsmassnahmen soll auch die Heizungssteuerung und Heizungsregulierung angepasst werden. Die bestehenden Installationen werden belassen. Hingegen sollen die eigentlichen Bedienungselemente wie Danfos etc. erneuert werden. Durch die energetische Bauteilsanierung kann die Heizung mit ihrem bestehenden Verteilsystem im Vorlauftemperaturbereich optimal auf eine Vorlauftemperatur von 35 45 C eingestellt und genutzt werden (bisher 65 C ). Be- und Entlüftungsanlage Eine Sanierung nach Minergie-P Standard verlangt zusätzlich eine Be- und Entlüftungsanlage. Diese würde nebst einem grossen baulichen Eingriff Kosten von CHF 673 400 verursachen. Da die bisherige Praxis zeigt, dass die Funktionalität vergleichbarer Einrichtungen nur mit grossem Aufwand aufrechterhalten und garantiert werden kann und die Kosten extrem hoch sind, verzichten wir auf diese Massnahme. Sanierungserfolg Bauteile U-Wert Ist U-Wert saniert Wärmegewinn Aussenwände 1.10 0.15 16% Decke über OG 0.47 0.15 32% Fenster 2.10 1.00 48% Eingangsverglasungen 1.30 0.70 54% Boden gegen Erdreich 1.30 1.30 0% Die Einsparung an Energie am Gebäude bei einer Gesamtsanierung beträgt rechnerisch 44% oder mindesten CHF 15 000 jährlich. Kostenvoranschlag Die Kosten beruhen auf Berechnungen mit Erfahrungswerten in den jeweiligen Arbeitsgattungen. Die Genauigkeit liegt bei +/- 10%. Im Anschluss an die Tabelle sind jeweils die wichtigsten und grössten Beträge aufgeführt. Weitere Details erfahren Sie am Informationsanlass oder direkt bei der Abteilung Infrastruktur. - 5 -
Fassadensanierungen 1 Vorarbeiten 25'000 2 Gebäude 1'129'500 5 Baunebenkosten 112'950 Anlagekosten Total 1'267'450 Die grössten Kostenblöcke bei der Fassadensanierung fallen bei den Fenstern (CHF 276 500), bei den Glasfronten in der Eingangshalle (CHF 67 000), bei der Aussendämmung im Minergiestandard (CHF 203 600) an. Weiter schlagen die Ersatz- und Erweiterungsinstallationen bei den Elektroanlagen mit CHF 90 700 sowie die neuen Bodenbeläge im Estrich aus Holz (CHF 65 600) zu Buche. Für Honorare rechnen wir mit CHF 158 000 und die Reserve ist mit CHF 50 000 veranschlagt. Innensanierung 1 Vorarbeiten 15'000 2 Gebäude 815'200 5 Baunebenkosten 81'520 Anlagekosten Total 911'720 Diese erklären sich wie folgt: Die Sanitärinstallationen betragen CHF 136 200. Türen und Brandschutzelemente kosten CHF 111 000. Bodenbeläge kosten insgesamt CHF 201 500. Die Malerarbeiten betragen weitere CHF 88 500. Für Honorare werden CHF 125 200 ausgegeben, in Reserve behalten wir CHF 35 000. Dachraumzugang 1 Vorarbeiten 1'500 2 Gebäude 65'100 5 Baunebenkosten 6'510 Anlagekosten Total 73'110 Die allgemeinen Schlosserarbeiten für die Aussentreppenanlage mit Podest betragen CHF 19 500. Das neu begehbare Flachdach kostet CHF 11 500. Honorare und Übriges machen zusammen weitere CHF 12 400 aus. - 6 -
Antrag Geschätzte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger Der Gemeinderat beantragt, folgendem Kreditbegehren zu zustimmen: 1 Vorarbeiten 41'500 2 Gebäude 2'009'800 5 Baunebenkosten 200'980 Anlagekosten Total 2 252 280 Dem Kredit für die Sanierung des Mitteltrakts Schulhaus Gadretsch über CHF 2 252'280 ist zu zustimmen. Sevelen, 17. Januar 2013 Gemeinderat Informationsanlass Am 13. Februar 2013, um 20.00 Uhr, findet ein Informationsanlass zu dieser Abstimmungsvorlage im Gemeindesaal, hinter Hotel drei Könige, statt. Dort wird das Projekt genau vorgestellt und offene Fragen beantwortet. - 7 -