Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten 2018

Ähnliche Dokumente
Wahlanalyse Stichwahl Bundespräsidentschaft 2016

Wahlanalyse Gemeinderatswahl Wien 2015

Wahlanalyse Nationalratswahl 2013

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Bundespräsidentenwahl 2016 Wiederholung der Stichwahl. Martina Zandonella Flooh Perlot 6.

Wahltagsbefragung und Wählerstromanalyse Nationalratswahl 2013

Wahlanalyse Europawahl 2009

Analyse Volksbefragung Wehrpflicht 2013

LTW Burgenland. ORF-Wahltagsbefragung. 9. Oktober 2005 OGM. Österreichische Gesellschaft für Marketing Bösendorferstraße 2 A-1010 Wien

Frauen in der Spitzenpolitik in Österreich

Das Wahljahr Wahlverhalten, Wählerwanderung und neue Parteien

11. Wahlverhalten nach Alter und Geschlecht Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik in der Landeshauptstadt Hannover

Das Wahljahr 2013 : Wahlverhalten, Wählerwanderung und neue Parteien Filzmaier, Peter; Perlot, Flooh; Zandonella, Martina

Konferenz Bürger und Parlamente Bürger gegen Parlamente? am 25. Februar 2013 Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung

Frauen in der Spitzenpolitik in Österreich

GLOBALISIERUNG: ZWEI SEELEN WOHNEN,

EINSTELLUNG DER VORARLBERGER BEVÖLKERUNG

Österreich vier Wochen vor der Nationalratswahl Nr. 18

Bürgerbeteiligung und Direkte Demokratie in Baden-Württemberg

Landtagswahl in Hessen

Landtagswahl in Thüringen

ARD-DeutschlandTREND: Mai 2010 Untersuchungsanlage

SORA Presseunterlage Erste Wahlanalysen zur AK Wien Wahl 2014

Gesundheitsbarometer Burgenland

Tirol hat gewählt vorläufiges Ergebnis

Baden-WürttembergTREND Stimmung vor dem Volksentscheid zu Stuttgart 21 am 27. November 2011

NS-Geschichtsbewusstsein und autoritäre Einstellungen in Österreich

Nur jeder zweite Wahlberechtigte benennt entscheidende Stimme für Mandatsverteilung richtig

Das Thema Suizidassistenz in Deutschland Eine Studie von infratest dimap im Auftrag der Deutschen PalliativStiftung

Ausgewählte Ergebnisse aus der Studie von GMS im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung vom Frühjahr 2016

Engagiert Erfahren Erfolgreich. Umfrage Kinderarzneimittel

Wie sportlich sind die Österreicher? Viele Sportverweigerer aber Laufen und Nordic Walking stehen hoch im Kurs! SPECTRA-AKTUELL

Sieger und Verlierer der Europawahl 2009 in Österreich

Rheinland-PfalzTREND März 2016 Eine Umfrage im Auftrag der ARD

Legalisierung von Cannabis. Legalisierung von Cannabis. Eine Studie im Auftrag vom Deutschen Hanf Verband (DHV)

meinungsraum.at Februar 2013 Radio Wien Politik und Demokratie

Sachsen-AnhaltTREND März 2016 Eine Umfrage von infratest dimap im Auftrag der ARD

Entwicklung der Stärke der sechs parlamentarischen Klubs in der XXV. Gesetzgebungsperiode

Ergebnisse Umfrage Generationengerechtigkeit. TNS Infratest im Auftrag der IG Metall, April 2014

Abgeordnete und Bürger in Bayern Eine Studie im Auftrag des Bayerischen Landtages

Gesundheitsbarometer. Ergebnisse der vierten Welle

Kein Wachstum um jeden Preis

I N F O R M A T I O N

Fotodoppelseiten Lektion 9: Überzeugt?

P R E S S E K O N F E R E N Z

Gesundheitsversorgung in den Bundesländern. Welle 1 Oktober 2012

Zufriedenheit Rathauspolitik Zufriedenheit OB Dieter Reiter

Landtagswahl in Rheinland-Pfalz. am 13. März Wahlanalyse. Amtliches Endergebnis

Umfrageergebnisse. Forschungsprojekt Wahlen der Universität Freiburg Prof. Dr. Uwe Wagschal Sören Finkbeiner M.A. Elisabeth Lippert Markus Breitweg

ARD-DeutschlandTREND: Februar ARD- DeutschlandTREND Februar 2013 Eine Studie im Auftrag der tagesthemen

Was bedeutet Pflege für Deutschland? Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im September

Analyse der Bundespräsidentschaftswahl 2004

ARD-DeutschlandTREND: August 2012 Untersuchungsanlage

Deutschland ein kinderfreundliches Land? Eine Studie von infratest dimap im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes e.v. und von UNICEF Deutschland

ZAHL DER LÄUFER SEIT JAHREN STABIL - UND AUCH BEIM NORDIC WALKING IST ZENITH ERREICHT

Zustimmung zu Palliativmedizin und Hospizarbeit wächst

EINSTELLUNG DER VORARLBERGER BEVÖLKERUNG

Flüchtlingskinder in Deutschland Eine Studie von infratest dimap im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes e.v.

ATV Österreich.Trend. 11. Welle, September Dr. Peter Hajek Mag. Alexandra Siegl, MSc. Inhaltsverzeichnis. ATV Österreich.

Umfrage zum Thema Flüchtlinge/Integration Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des NDR Redaktion PANORAMA Die Reporter

DOWNLOAD VORSCHAU. Kleines Politiklexikon. zur Vollversion. Politik ganz einfach und klar. Sebastian Barsch. Downloadauszug aus dem Originaltitel:

Politik. Themenbericht. Februar und Juni 2002 (KW 6 bis und KW 23 bis )

NATIONALER BERICHT ÖSTERREICH. Standard Eurobarometer 82 DIE ÖFFENTLICHE MEINUNG IN DER EUROPÄISCHEN UNION

Wer sind die Nichtwähler? Langfristige Trends und die Wahlbeteiligung in Großstädten

Studie Marketagent.com - Refugee Report: Österreich zwischen Hilfsbereitschaft und Fremdenfeindlichkeit

PC hat Buch in der Freizeit endgültig überholt, die digitale Revolution bleibt vorerst aber aus!

I N F O R M A T I O N

ARD-DeutschlandTREND: Dezember 2012 Untersuchungsanlage

Viola Neu Die Bundestagswahl 2013 Analyse einer Umfrage. 1. Die Anhängerschaften der Parteien

Wahrnehmung und Bewertung der Ukraine-Krise und Meinungen zu Wirtschaftssanktionen gegen Russland

Die Stimme der Jugend

Das politische System der Bundesrepublik Deutschland

Der neue Jugendmonitor

Inhalt. 3 Wahlen. 4 Wer wählt hier wen? 6 Was wird gewählt? 6 Wahlen zu verschiedenen Interessensvertretungen. 7 Wählen ab 16

US-WAHLEN: ÖSTERREICH WÜNSCHT SICH BARACK OBAMA ALS NEUEN PRÄSIDENTEN

ARD-DeutschlandTREND: September ARD- DeutschlandTREND September 2013 Eine Studie im Auftrag der tagesthemen

Antworten Wissens-Check:

ARD-DeutschlandTREND: Februar 2012 Untersuchungsanlage

Wie funktioniert die Bundestagswahl? Warum ist das Wählen so wichtig? Wie läuft die U18-Wahl ab?

Exkursion: Parlament, am 21. April Programm

Gekürztes Protokoll des DemokratieWEBstatt-Chats mit dem Politologen Peter Filzmaier am

GETEILTE MEINUNG ZU STUDENTENPROTESTEN! ABER KLARE MEHRHEIT FÜR WIEDEREINFÜHRUNG DER STUDIENGEBÜHREN!

DOWNLOAD. Die Landtagswahl. Politik ganz einfach und klar. Sebastian Barsch. Downloadauszug aus dem Originaltitel:

ARD-EuropaTREND: Mai ARD-EuropaTREND Mai Eine Studie im Auftrag der tagesthemen

report Mainz - Islam in Deutschland

Vertrauen in Medien-Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt Eine Studie von infratest dimap für das Medienmagazin ZAPP. Tabellarische Übersichten

Mathemonitor Untersuchungsziel

POLITISCHE EINSTELLUNGEN VON TÜRKISCHSTÄMMIGEN MIGRANTEN IN HAMBURG

ÄLTER WERDEN. MENSCH BLEIBEN.

meinungsraum.at Mai 2012 Radio Wien Adoption

WAS DENKT ÖSTERREICH ÜBER VERMÖGENSSTEUERN?

Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg seit 1952

Stimmungsbild im Februar 2014

Der neue Jugendmonitor

FORSCHUNGSTELEGRAMM 04/2008

SINITMG SPARTMG SBERUFMG SGEWERMG

HD, Hybrid, 3D auf dem Weg in die Bildschirmwelt der Zukunft

Die duale Ausbildung in den Augen der Österreicher. September, 2016

Kulturelle Wünsche der Verbraucher bei der Auswahl ihrer Lebensmittel. Ergebnisse einer internationalen Umfrage

STIMMUNGSBILD ZUR EURO 2008 : WIRTSCHAFTLICH TOP, SPORTLICH EIN FLOP! 5/07

Transkript:

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten SORA/ISA im Auftrag des ORF Bei der Landtagswahl Kärnten am 4. März erreicht die SPÖ 47,9 Prozent (+10,8), die FPÖ 23 Prozent (+6,1) und die ÖVP 15,5 Prozent (+1,1). Die Grünen kommen auf 3,1 Prozent (-9) und schaffen den Einzug in den Landtag nicht mehr, ebenso scheitern die NEOS mit 2,1 Prozent. Das Team Kärnten hingegen überspringt mit 5,7 Prozent (-5,5) die 5- Prozent-Hürde. Die weiteren Listen erreichen keine Mandate, die Liste Verantwortung Erde kommt auf 1,9 Prozent, das BZÖ auf 0,4 Prozent (-6), die KPÖ auf 0,3 Prozent und FAIR auf 0,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl betrug 68,6 Prozent. Das sind um 6,5 Prozentpunkte weniger als bei der Landtagswahl vor fünf Jahren. Landtagswahlen in Kärnten 1999- Wahlbeteiligung SPÖ FPÖ/FPK ÖVP GRÜNE FRANK/ TEAM Kärnten BZÖ KPÖ 1999 80,50 32,86 42,06 20,74 0,41 2004 78,63 38,43 42,43 11,64 6,71 0,59 2009 81,78 28,74 3,76 16,83 5,15 44,89 0,53 2013 75,15 37,13 16,85 14,40 12,10 11,18 6,40 68,6 47,9 23,0 15,5 3,1 5,7 0,4 0,3 Angaben in Prozent; Rest auf 100 Prozent: andere Parteien. Quelle: wahldatenbank.at/land Kärnten Wählerströme Die SORA Wählerstromanalyse, durchgeführt im Auftrag des ORF, zeigt die Wählerwanderungen ausgehend von der Landtagswahl 2013. Bei deutlich gesunkener Wahlbeteiligung mobilisiert die SPÖ am besten und überzeugt acht von zehn WählerInnen von 2013 erneut. Zusätzlich kann sie mit 17.000 Stimmen am meisten von den NichtwählerInnen dazugewinnen (bzw. von Personen, die 2013 noch nicht wahlberechtigt waren). 13.000 SPÖ-Stimmen kommen von den Grünen hinzu. Die FPÖ überzeugt rund drei Viertel (73 Prozent) ihrer WählerInnen erneut. Ihre Zugewinne Seite 1

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten stammen vor allem vom Team Stronach (11.000 Stimmen) und vom BZÖ (7.000 Stimmen). Rund ein Drittel der BZÖ-WählerInnen von 2013 (35 Prozent) haben diesmal nicht gewählt. Die ÖVP mobilisiert rund zwei Drittel (65 Prozent) ihrer WählerInnen erneut. Zugewinne kommen mit 4.000 Stimmen von der SPÖ und je 3.000 von FPK, Team Stronach und BZÖ. Auf der anderen Seite verliert die ÖVP auch 5.000 Stimmen an die SPÖ. Die Grünen, die 2013 ein außergewöhnlich gutes Wahlergebnis erzielt hatten, lösen sich vor allem in Richtung Nichtwahl (14.000 Stimmen) und SPÖ auf (13.000 Stimmen). Nur 7.000 Grün-WählerInnen von 2013 haben auch diesmal Grün gewählt. Das Team Kärnten gewinnt nur jede dritte Team-Stronach-Stimme von 2013, rund ebenso viele WählerInnen (11.000) gehen diesmal zur FPÖ. Das BZÖ löst sich vor allem in Richtung FPÖ und Nichtwahl auf (je 7.000 Stimmen). Die KPÖ sowie die Listen Erde und Fair werden in der Wählerstromanalyse als Sonstige zusammengefasst. Basierend auf dem vorläufigen Ergebnis vom 4.3. inkl. ORF/SORA Briefwahl-Prognose Wählerstromanalyse Landtagswahl Kärnten ausgehend von der Landtagswahl 2013 (absolut, in 1.000 Stimmen) SPÖ FPÖ ÖVP Grüne TK Neos BZÖ Sonst. Nichtw. SPÖ 2013 97 3 4 1 1 1 0 1 14 FPK 2013 2 40 3 0 0 0 0 0 9 ÖVP 2013 5 2 31 0 1 1 0 0 6 Grüne 2013 13 1 1 7 1 2 0 1 14 TS 2013 3 11 3 0 12 1 0 1 5 BZÖ 2013 2 7 3 0 1 0 1 0 7 Sonstige 2013 2 2 1 0 0 0 0 1 0 Nichtw. 2013 17 2 2 0 0 0 0 3 86 Summe 140 67 46 9 17 6 1 7 141 Beispiel: Von den SPÖ-WählerInnen der Landtagswahl Kärnten 2013 haben 97.000 wieder SPÖ gewählt, 3.000 haben die FPÖ gewählt, usw. Seite 2

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten Wählerstromanalyse Landtagswahl Kärnten ausgehend von der Landtagswahl 2013 (Zeilenprozent) SPÖ FPÖ ÖVP Grüne TK Neos BZÖ Sonst. Nichtw Sum 2013 SPÖ 2013 80% 2% 3% 1% 1% 1% 0% 0% 12% 100% FPK 2013 4% 73% 5% 0% 1% 0% 0% 0% 17% 100% ÖVP 2013 11% 4% 65% 1% 3% 2% 0% 1% 13% 100% Grüne 2013 32% 2% 2% 19% 3% 5% 0% 2% 35% 100% TS 2013 8% 31% 8% 0% 33% 3% 0% 3% 14% 100% BZÖ 2013 8% 32% 15% 0% 3% 2% 4% 1% 35% 100% Sonstige 2013 29% 27% 11% 0% 3% 4% 0% 18% 7% 100% Nichtw. 2013 15% 2% 2% 0% 0% 0% 0% 3% 78% 100% Nur zeilenweise lesen Beispiel: Von den SPÖ-WählerInnen der Landtagswahl Kärnten 2013 haben 80 Prozent wieder SPÖ gewählt, 2 Prozent haben die FPÖ gewählt, usw. Wählerstromanalyse Landtagswahl Kärnten ausgehend von der Landtagswahl 2013 (absolut, in 1.000 Stimmen) SPÖ FPÖ ÖVP Grüne TK Neos BZÖ Sonst. Nichtw. SPÖ 2013 69% 4% 8% 8% 6% 19% 3% 8% 10% FPK 2013 2% 59% 6% 1% 2% 3% 1% 4% 6% ÖVP 2013 4% 3% 67% 4% 7% 13% 3% 7% 4% Grüne 2013 9% 1% 2% 83% 7% 32% 1% 9% 10% TS 2013 2% 17% 6% 1% 71% 16% 2% 13% 4% BZÖ 2013 1% 10% 7% 1% 3% 6% 85% 3% 5% Sonstige 2013 1% 3% 2% 0% 1% 4% 2% 16% 0% Nichtw. 2013 12% 3% 4% 2% 2% 8% 2% 39% 61% Summe 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% 100% Nur spaltenweise lesen Beispiel: Die SPÖ-WählerInnen der Landtagswahl Kärnten setzen sich wie folgt zusammen: 69 Prozent haben auch 2013 SPÖ gewählt, 2 Prozent haben 2013 die FPK gewählt, usw. Seite 3

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten Wer hat wen gewählt? Bei der Landtagswahl Kärnten zeigten sich große Unterschiede im Wahlverhalten nach Geschlecht: Unter Frauen erreichte die SPÖ mit 56 Prozent eine absolute Mehrheit. Unter männlichen Wählern gibt es hingegen eine blau-türkise Mehrheit von 47 Prozent. Die SPÖ konnte ältere WählerInnen stärker ansprechen und kam in der Gruppe der über 59- Jährigen auf 58 Prozent. Bei WählerInnen unter 60 Jahren erreichte sie 44 Prozent. Die ÖVP erhielt insbesondere Stimmen von Personen zwischen 30 und 59 Jahren, bei der FPÖ gab es hingegen nur geringe Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Wahlverhalten in ausgewählten Gruppen Männer Frauen bis 29-Jährige 30- bis 59- Jährige 60 und älter SPÖ 40 56 44 44 58 FPÖ 29 17 24 23 20 ÖVP 18 13 9 19 14 GRÜNE 1 6 7 3 1 TEAM Kärnten 7 4 7 6 4 NEOS 2 3 5 2 1 Angaben in Prozent. SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.224, Feldzeit 1. bis 4. März, Wahlberechtigte zur Landtagswahl ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von ipr. Wahlverhalten nach Erwerbsstatus Unter Erwerbstätigen war bei dieser Wahl die SPÖ mit 43 Prozent stärkste Partei, ihr Vorsprung vor der FPÖ war in dieser Gruppe aber deutlich geringer als unter PensionistInnen. Hier kam sie auf 61 Prozent. Wahlverhalten nach Erwerbsstatus Erwerbstätige PensionistInnen SPÖ 43 61 FPÖ 26 18 ÖVP 17 14 GRÜNE 3 1 TEAM Kärnten 7 3 NEOS 2 0 Angaben in Prozent. Seite 4

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.224, Feldzeit 1. bis 4. März, Wahlberechtigte zur Landtagswahl ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von ipr. Wahlverhalten nach formaler Bildung Die Unterscheidung nach formaler Bildung zeigt, dass die SPÖ bei allen Bildungsschichten ähnlich gut punkten konnte, mit Ausnahme der Befragten mit dem Abschluss einer berufsbildenden mittleren Schule. In dieser Gruppe war die ÖVP mit 30 Prozent besonders stark. Die FPÖ erhielt mehr Stimmen von Personen mit Pflichtschulabschluss bzw. Lehrabschluss, das gilt auch für das Team Kärnten. Im Detail zeigt sich, dass auch in der Unterscheidung nach Bildung das Geschlecht eine große Rolle spielte: So schnitt die ÖVP unter Männern mit Matura besonders gut, unter Frauen mit Matura hingegen unterdurchschnittlich ab. SPÖ und FPÖ lagen bei Männern mit formal niedriger Bildung fast gleichauf. Wahlverhalten nach formaler Bildung Pflichtschule Lehre BMS Matura Universität SPÖ 47 48 44 51 51 FPÖ 29 30 17 13 8 ÖVP 10 12 30 15 20 GRÜNE 2 1 2 6 12 TEAM Kärnten 8 8 3 2 2 NEOS 3 1 3 4 3 Angaben in Prozent. SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.224, Feldzeit 1. bis 4. März, Wahlberechtigte zur Landtagswahl ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von ipr. Bewertung der Entwicklung Kärntens 45 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich Kärnten in den vergangenen fünf Jahren eher positiv entwickelt hat, 17 Prozent sehen negative Veränderungen (Rest=keine Veränderung und keine Angabe). Damit hat sich diese Einschätzung gegenüber der Landtagswahl 2013 fundamental geändert: Damals sprachen nur 13 Prozent von einem positiven Trend, 54 Prozent beklagten eine negative Entwicklung des Bundeslandes. Personen, für die sich Kärnten positiv entwickelt hat, wählten zu rund drei Vierteln die SPÖ. Die FPÖ erhielt umgekehrt über 60 Prozent der Stimmen jener WählerInnen, für die sich das Bundesland negativ entwickelt hat. Die ÖVP wurde stärker von jenen gewählt, die keine wesentlichen Veränderungen in Kärnten sehen. Seite 5

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten Wahlverhalten nach Entwicklung Kärnten Kärnten hat sich eher positiv entwickelt Kärnten hat sich eher negativ entwickelt Kärnten hat sich nicht verändert SPÖ 73 9 30 FPÖ 6 59 29 ÖVP 12 11 24 GRÜNE 4 3 2 TEAM Kärnten 1 13 8 NEOS 2 1 3 Hat sich Kärnten in den vergangenen fünf Jahren eher positiv oder eher negativ entwickelt, oder hat sich alles in allem nichts verändert? Angaben in Prozent. Rest auf 100=keine Angabe. SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.224, Feldzeit 1. bis 4. März, Wahlberechtigte zur Landtagswahl ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von ipr. Blick in die Zukunft Die Erwartungen für die Zukunft fallen in Kärnten geteilt aus: Je rund ein Drittel befürchtet Verschlechterungen bzw. rechnet mit wenig Veränderungen, ein Viertel meint, dass die Jugend einmal ein besseres Leben haben wird (Rest keine Angabe). OptimistInnen wählten insbesondere die SPÖ (68 Prozent), neutral gestimmte Personen ebenfalls die SPÖ und die ÖVP. Bei PessimistInnen kam die FPÖ knapp an eine absolute Mehrheit heran. Wahlverhalten nach Erwartung an die Zukunft Leben für Jugend wird eher besser sein (..) eher schlechter (..) gleich gut SPÖ 68 21 54 FPÖ 5 48 16 ÖVP 15 12 19 GRÜNE 5 3 2 TEAM Kärnten 1 10 6 NEOS 2 2 2 Wird das Leben für die junge Generation in Kärnten einmal eher besser, eher schlechter oder gleich gut sein wie heute? Angaben in Prozent. Rest auf 100=keine Angabe. Seite 6

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.224, Feldzeit 1. bis 4. März, Wahlberechtigte zur Landtagswahl ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von ipr. Zufriedenheit mit Landesregierung Mit der Arbeit der aktuellen Landesregierung in Kärnten sind 17 sehr und weitere 43 Prozent ziemlich zufrieden. Insbesondere SPÖ-WählerInnen zeigen sich zufrieden, während ÖVP- WählerInnen etwas skeptischer und FPÖ-WählerInnen offene KritikerInnen sind. GegnerInnen der Landesregierung haben vor allem FPÖ und Team Kärnten gewählt. Die SPÖ erreichte unter Zufriedenen 71 Prozent. Wahlverhalten nach der Zufriedenheit mit der Landesregierung sehr/ziemlich zufrieden wenig/gar nicht zufrieden SPÖ 71 8 FPÖ 4 55 ÖVP 15 16 GRÜNE 4 1 TEAM Kärnten 2 12 NEOS 2 3 Sind Sie mit der bisherigen Arbeit der Landesregierung sehr, ziemlich, wenig oder gar nicht zufrieden? Angaben in Prozent. Rest auf 100=keine Angabe. SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.224, Feldzeit 1. bis 4. März, Wahlberechtigte zur Landtagswahl ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von ipr. Zufriedenheit mit Bundesregierung Mit der Arbeit der Bundesregierung aus ÖVP und FPÖ sind in Kärnten 9 Prozent sehr und 33 Prozent ziemlich zufrieden, FPÖ-WählerInnen mit 25 Prozent sehr Zufriedenen noch eher als ÖVP-WählerInnen. AnhängerInnen der SPÖ äußern sich klar kritisch. Auch hier finden sich Unterschiede im Wahlverhalten: Befragte, die mit der Bundesregierung zufrieden sind, haben in erster Linie FPÖ und ÖVP gewählt, zusammen kommen die beiden Parteien auf knapp 70 Prozent. KritikerInnen der Regierung gaben ihre Stimme vor allem der SPÖ und dem Team Kärnten. Seite 7

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten Wahlverhalten nach der Zufriedenheit mit der Bundesregierung sehr/ziemlich zufrieden wenig/gar nicht zufrieden SPÖ 24 68 FPÖ 42 5 ÖVP 26 6 GRÜNE 0 6 TEAM Kärnten 5 7 NEOS 1 3 Sind Sie mit der bisherigen Arbeit der neuen Bundesregierung unter Bundeskanzler Kurz und Vizekanzler Strache sehr, ziemlich, wenig oder gar nicht zufrieden? Angaben in Prozent. Rest auf 100=keine Angabe. SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.224, Feldzeit 1. bis 4. März, Wahlberechtigte zur Landtagswahl ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von ipr. Seite 8

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten In den folgenden Auswertungen können TEAM Kärnten, Grüne und NEOS aufgrund zu geringer Fallzahlen in der Stichprobe nicht gesondert ausgewiesen werden. Wahlmotive Hauptgrund der Wahlentscheidung war für SPÖ-WählerInnen dieses Mal der Spitzenkandidat (für 33 Prozent der befragten SPÖ-WählerInnen), die bisherige Arbeit der der Partei und ihre inhaltlichen Standpunkte. Diese beiden Argumente zählten auch für FPÖund ÖVP-UnterstützerInnen viel. FPÖ-WählerInnen nannten darüber hinaus auch als Motiv, dass ihre Partei wieder Erste wird. ÖVP-AnhängerInnen nannten auch den Spitzenkandidaten und dass die Partei eine gute Wahl für die Zukunft des Bundeslandes sei. Wahlmotive: Hauptgrund zu wählen SPÖ FPÖ ÖVP Spitzenkandidat/in 33 10 12 inhaltlichen Standpunkte der Partei 16 21 30 bisherige Arbeit der Partei 21 12 17 Glaubwürdigkeit der Partei 5 7 4 Partei ist gut für Zukunft Kärntens 3 8 10 keine andere Partei wählbar 7 5 7 Partei soll in Regierung 0 9 5 bestimmte Koalition ermöglichen 0 5 7 Erhalt der Mehrheit der SPÖ 5 0 0 FPÖ soll wieder Erste werden 0 12 0 Man entscheidet sich ja aus verschiedenen Gründen für eine Partei. Wenn Sie einen Hauptgrund für Ihre Wahl nennen müssten, was wäre das? (ohne Antwortvorgabe, nur eine Antwort) Angaben in Prozent der jeweiligen deklarierten WählerInnen; Lesebeispiel: SPÖ-WählerInnen sagen zu 33 Prozent, dass der Spitzenkandidat der Hauptgrund für ihre Wahlentscheidung war. SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.224, Feldzeit 1. bis 4. März, Wahlberechtigte zur Landtagswahl ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von ipr. Seite 9

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten Diskutierte Themen im Wahlkampf Die meistdiskutierten Themen im Wahlkampf waren Zuwanderung, Arbeitsplätze und Maßnahmen der Bundesregierung. Für SPÖ-WählerInnen waren generell Sozialthemen wie Sozialleistungen oder Gesundheit und Pflege wichtig, für FPÖ-WählerInnen Sicherheit und für ÖVP-WählerInnen das Thema Wirtschaft. Die Schulden des Bundeslandes spielten bei allen Gruppen nur eine untergeordnete Rolle. Im Wahlkampf sehr diskutierte Themen Gesamt SPÖ FPÖ ÖVP Sicherheit 17 11 33 17 Umweltschutz 15 17 7 11 Bildung 22 26 11 21 Wohnen 9 12 7 6 Zuwanderung 29 16 66 27 Arbeitsplätze 26 28 30 26 Wirtschaft 19 16 19 36 Gesundheit und Pflege 25 30 15 23 Sozialleistungen 24 33 21 15 Schulden des Landes 16 15 13 18 die Maßnahmen der neuen ÖVP/FPÖ- Bundesregierung 26 29 31 31 Haben Sie im Wahlkampf über folgende Themen sehr, ziemlich, wenig oder gar nicht diskutiert? Angaben in Prozent der jeweiligen deklarierten WählerInnen; Lesebeispiel: SPÖ-WählerInnen sagen zu 33 Prozent, dass sie im Wahlkampf sehr über das Thema Sozialleistungen diskutiert haben. SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.224, Feldzeit 1. bis 4. März, Wahlberechtigte zur Landtagswahl ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von ipr. Parteien in der nächsten Regierung Die WählerInnen der jeweiligen Parteien wünschen sich einhellig, dass ihre Partei der nächsten Landesregierung angehört. Darüber hinaus sind SPÖ-WählerInnen zwischen rottürkis und (dem nun nur mehr fiktiven) rot-grün gespalten, ÖVP-WählerInnen zwischen rot- Seite 10

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten türkis und blau-türkis. AnhängerInnen der FPÖ sprechen sich klar für eine Zusammenarbeit mit der ÖVP aus. Generell meinen rund 80 Prozent, dass die stärkste Partei den Landeshauptmann stellen soll. FPÖ- und ÖVP-WählerInnen stimmten dem häufiger nur mit Vorbehalt zu. Direktwahl In einer fiktiven Direktwahl des Landeshauptmannes/der Landeshauptfrau hätten 54 Prozent der WählerInnen ihre Stimme Peter Kaiser gegeben, er liegt in dieser Frage über dem Ergebnis seiner Partei. Gernot Darmann hätten 18 Prozent gewählt, Christian Benger 11 Prozent und Gerhard Köfer 5 Prozent. Geschlossen unterstützten vor allem WählerInnen der SPÖ ihren Kandidaten (98 Prozent). Aussagen zur Politik Rund ein Drittel der Befragten sagt, dass sie sich große Sorgen machen, dass sich die Gesellschaft immer weiter auseinanderentwickelt, ein weiteres Drittel teilt die Sorge ziemlich. Frauen äußern diese Bedenken unabhängig vom Bildungsgrad häufiger. Zwei Drittel stimmen der Aussage sehr zu, dass die Demokratie trotz Problemen die beste Regierungsform ist, weitere 27 Prozent stimmen ziemlich zu. Niedriger ist die gesamte Zustimmung vor allem bei FPÖ-WählerInnen, die zu 37 Prozent sehr zustimmen. Eine Mehrheit von 76 Prozent vertraut darauf, dass die Politik in Kärnten gute Lösungen für kommende Herausforderungen findet, ältere Personen haben mehr Vertrauen als jüngere. Die Hauptverantwortung für die Hypo-Alpe-Adria-Pleite sehen 38 Prozent bei der FPÖ, 51 Prozent widersprechen hingegen der Aussage. Vor allem WählerInnen der SPÖ stimmen häufiger zu. Dass es Zeit für einen Landeshauptmann von einer anderen Partei ist, dieser Meinung schließen sich 20 Prozent sehr und 16 Prozent ziemlich an. Besonders hoch ist die Zustimmung bei FPÖ-WählerInnen (89 Prozent insgesamt), ÖVP-WählerInnen stimmen mit 63 Prozent weniger eindeutig zu. Aussagen zur Politik Ich mache mir große Sorgen, dass sich unsere Gesellschaft immer weiter auseinanderentwickelt. stimme sehr zu stimme ziemlich zu stimme weniger zu stimme gar nicht zu 36 31 24 8 Seite 11

Wahlanalyse Landtagswahl Kärnten Die Demokratie mag Probleme mit sich bringen, aber sie ist besser als jede andere Regierungsform. Ich vertraue darauf, dass die Politik in Kärnten gute Lösungen für die kommenden Herausforderungen findet. 66 27 4 1 38 38 14 6 Für die Hypo-Alpe-Adria-Pleite ist allein die FPÖ verantwortlich 19 19 22 29 Es wird Zeit, dass einmal eine andere Partei den Landeshauptmann in Kärnten stellt. 20 16 20 32 Stimmen Sie folgenden Aussagen sehr, ziemlich, wenig oder gar nicht zu? Angaben in Prozent. Rest auf 100=keine Angabe. SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF: telefonische Umfrage, n=1.224, Feldzeit 1. bis 4. März, Wahlberechtigte zur Landtagswahl ab 16 Jahren, Interviews durchgeführt von ipr. Angaben zur Methodik Die SORA/ISA Wahltagsbefragung im Auftrag des ORF beruht auf 1.224 telefonischen Interviews im Zeitraum von 1. bis 4. März (Durchführung der Interviews: ipr Umfrageforschung Dr. Richard Költringer). Die Stichprobe beruht auf einer Zufallsauswahl. Die Daten wurden soziodemographisch (nach Geschlecht, Alter, Bildung, Erwerb) sowie nach der Hochrechnung von 17.30 Uhr am Wahltag gewichtet. Aufgrund von Stichprobenschwankung, Gewichtung und Rundungen sind geringe Abweichungen der Wahltagsbefragung vom endgültigen Wahlergebnis möglich. Die maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse beträgt +/- 2,8 Prozentpunkte. Bei der Auswertung von Untergruppen muss berücksichtigt werden, dass die Schwankungsbreiten größer werden: für z.b. 150 Personen maximal +/- 8 Prozentpunkte. Die Stichprobengrößen der ausgewerteten Untergruppen werden in den Grafiken zur Wahltagsbefragung vollständig dokumentiert (s. www.sora.at bzw. www.strategieanalysen.at). Seite 12