Frauen in Verwaltung und Unternehmen des Landes

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Mit dem Landesgleichstellungsgesetz (LGG) wurde der Berliner Senat zur beruflichen Gleichstellung der im Landesdienst beschäftigten Frauen und Männer verpflichtet. Im Abstand von zwei Jahren berichtet er dem Abgeordnetenhaus über die Umsetzung des LGG. Der 13. LGG-Bericht dokumentiert weitere Fortschritte in der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Män- nern sowie in der Beteiligung an Gremien. Im Folgenden sind die wichtigsten Ergebnisse zusammengestellt. Frauenquote in allen Laufbahngruppen bei rund 60 % Seit einigen Jahren liegt der Frauenanteil für die Beschäf- tigten in der Haupt- und Bezirksverwaltung Berlins insgesamt bei etwa 60 %. Frauen sind in allen Laufbahn- gruppen gut repräsentiert, auch im höheren Dienst. Beschäftigte insgesamt am 30.06.2016 Frauen Laufbahngruppen Insgesamt absolut in % Höherer Dienst 22 976 14 042 61,1 Gehobener Dienst 54 311 33 050 60,9 Einfacher/mittlerer Dienst 37 361 20 974 56,1 Insgesamt* 114 725 68 114 59,4 * Einschließl. 77 Beschäftigte, die keiner Laufbahngruppe zuzuordnen sind Teilzeit weiter auf hohem Niveau Ein Fünftel des Personals arbeitet in Teilzeit; 86 % der Teilzeitkräfte waren Frauen. Am höchsten ist die Teilzeitquote im höheren Dienst, sie lag für Frauen bei 37 % und für Männer bei 15 %. Steigende Frauenquote im höheren Dienst Der kontinuierliche Anstieg der Frauenquote im höheren Dienst hat dazu geführt, dass 2016 erstmals ein größerer Teil des weiblichen als des männlichen Personals im höheren Dienst eingruppiert war (21 % zu 19 %); 2000 waren es erst 11 % der Frauen.

Innerhalb des höheren Dienstes bestehen noch Gleichstellungsdefizite, die allerdings in letzter Zeit ausschließlich die oberste Besoldungs- bzw. Entgelt- stufe sowie die B-Besoldung betreffen. Auch hier hat sich der Frauenanteil aber laufend erhöht. Höherer Dienst insgesamt Frauen Anteile in % 2016 2014 B 2, R 3 und höher, AT 2 5 295 97 32,9 30,7 A 16, R 2, C 3, E 15 Ü, AT 1 852 335 39,3 35,8 A 15, R 1, E 15, AT 3 609 1 969 54,6 53,0 A 14, E 14 2 723 1 466 53,8 51,3 A 13, E 13 Ü, E 13 15 497 10 175 65,7 66,4 Insgesamt 22 976 14 042 61,1 60,1 Mehr Frauen auch in Spitzenpositionen Da es sich bei den obersten Besoldungs- und Entgelt- stufen in der Regel um Leitungspositionen handelt, ist die Frauenquote auch in diesem Bereich stetig gestiegen. In den obersten Landesbehörden wurden 2016 bereits 43 % der Referate und 39 % der Abtei- lungen von Frauen geleitet.

Im Hochschulbereich stieg der Anteil der Professo- rinnen nochmals leicht auf 31,4 %; bundesweit ergab sich eine Quote von 22,7 %. Auch in den großen Landesämtern, den Landesbetrieben und den Bezirksverwaltungen sind im höheren Dienst überwiegend Frauen beschäftigt; im Leitungs- bereich lagen die Quoten i.d.r. über 40 %. Frauen auch in öffentlichen Unternehmen und Instituten gut repräsentiert Öffentliche Anstalten, darunter Wasserbetriebe, Stadtreinigungsbetriebe, Investitionsbank und Deutsches Institut für Bautechnik, sowie Wissen- schaftsinstitute, wie die Akademie der Wissenschaft und das Max-Delbrück-Centrum wiesen im höheren Dienst Frauenanteile zwischen 40 % und 62 % auf. Defizite der Gleichstellung in Männerdomänen Besonders gering ist der Frauenanteil im höheren Dienst der Polizei, im IT-Dienstleistungszentrum, im Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik und bei der BVG (zwischen 20 % und 33 %). Daran hat sich in den letzten Jahren auch nur wenig geändert, nur bei der BVG sind die Frauenquoten im Aufwärtstrend.

Nochmals mehr Frauen in Vorstands- und Geschäftsführungspositionen In Vorstands- und Geschäftsführungspositionen verharrte der Frauenanteil lange Zeit auf geringem Niveau. In den letzten Jahren ist die Quote aber kräftig gestiegen und zwar für Anstalten öffentlichen Rechts auf 38 % und in Beteiligungsunternehmen auf 41 %. Vorstand, Direktion, Geschäftsführung Insge- Männer Frauen Anteile in % samt 2016 2014 Anstalten öffentlichen Rechts 34 21 13 38,2 35,2 Beteiligungsunternehmen 42 25 17 40,5 30,8 Frauen in Gremien weiterhin gut repräsentiert Der Senat engagiert sich aktiv für eine ausgewogene Besetzung der Gremien. In Beiräten, Kommissionen und Ausschüssen waren 46 % der Mitglieder, die das Land vertraten, Frauen. Gremien im unmittelbaren Vertreter/-in Land Berlin Einflussbereich der ober- Zahl der Insge- Frauen Anteil in % sten Landesbehörden Gremien samt 2016 2014 Beiräte, Kommissionen, Ausschüsse* 76 551 253 45,9 43,8 * ohne Jurys, Auswahlkommissionen und Prüfungsausschüsse In Aufsichts- und Entscheidungsgremien der Anstal- ten, Stiftungen und Körperschaften öffentlichen Rechts sowie der Beteiligungsunternehmen entsandte das Land Berlin 383 Mitglieder, davon waren 47 % Frauen. Gremien Zahl der Gremien Entsendungen Insge- Frauen samt absolut in % Aufsichtsräte/Verwaltungsräte 39 204 97 47,5 darunter in 28 153 70 45,8 Beteiligungsunternehmen* Stiftungsräte/Kuratorien 20 26 12 46,2 Insgesamt 87 383 179 46,7 * Quelle: Erhebung zum LGG-Bericht

Der Senat hat weitere 96 Mandate für Aufsichts- und Entscheidungsgremien außerhalb des Landesdienstes insgesamt zu gleichen Teilen an Frauen und Männer vergeben. Gremien* Zahl der Gremien Entsendungen Insge- Frauen samt absolut in % Aufsichtsräte/Verwaltungsräte 20 26 10 38,5 Stiftungsräte/Kuratorien 63 70 38 54,3 Insgesamt 83 96 48 50,0 * Gremien außerhalb des Landesdienstes Öffentliche Auftragsvergabe und staatliche Leistungsgewährung Bei Vergabe öffentlicher Aufträge und staatlicher Leistungsgewährung sind Auftragnehmende bzw. Leistungsempfangende unter bestimmten Voraus- setzungen zu Frauenfördermaßnahmen verpflichtet. Auf diese Weise setzt das LGG Anreize für die Gleich- stellung von Beschäftigten auch außerhalb von Verwaltung und Unternehmen des Landes. Insgesamt wurden rund 30 400 derartige Aufträge vergeben und 2 300 Leistungen mit Auflagen zur Frauenförde- rung gewährt. Oranientraße 106 10969 Berlin pressestelle@sengpg.berlin.de Tel.: 030 9028 2853 Fax: 030 9028 2053 Abteilung Frauen und Gleichstellung gabriele.cueppers@sengpg.berlin.de 08/2017