Liebe Gemeinde, heute feiern wir das Pfingstfest: Gott hat uns Seinen Heiligen Geist geschenkt. Pfingsten, das bedeutet: Ein Beweis der Treue Gottes; ER hat dieses Ereignis nämlich bereits im Alten Testament durch den Propheten Joel angekündigt (Joel 3, 1-5). Und darüber hinaus hat Jesus Christus dies den 12 Aposteln versprochen, bevor ER diese Erde an Himmelfahrt verlassen hat (Apg. 1, 8). Gott hält, was ER verspricht, Halleluja! Darauf können wir uns auch heute noch verlassen! Das Pfingstfest ist aber nicht nur ein Beweis für Gottes Zuverlässigkeit. Darüber hinaus steckt auch die Botschaft darin, dass die Sache mit Jesus Christus weiter geht, auch nachdem er zum Vater im Himmel aufgefahren ist. Und auch das gilt heute noch für uns: Der Herr geht weiter auch mit uns. Mit ihm bleibt unser Leben spannend! Passend dazu lese ich uns den Predigttext aus: Apostelgeschichte 2, 1-13 1. Und als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle einmütig beieinander. 2 Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes und erfüllte das ganze Haus, da sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen; 4 und sie wurden alle voll des Heiligen Geistes und fingen an, zu predigen mit anderen Zungen, nach dem der Geist ihnen gab auszusprechen. 5. Es waren aber Juden zu Jerusalem wohnend, die waren gottesfürchtige Männer aus allerlei Volk, das unter dem Himmel ist. 6 Da nun diese Stimme geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn es hörte ein jeglicher, dass sie mit seiner Sprache redeten.
7 Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich und sprachen untereinander: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? 8 Wie hören wir denn ein jeglicher seine Sprache, darin wir geboren sind? 9 Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und in Judäa und Kappadozien, Pontus und Asien, 10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und an den Enden von Lybien bei Kyrene und Ausländer von Rom, 11 Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie mit unsern Zungen die großen Taten Gottes reden. 12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden irre und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? 13 Die andern aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll süßen Weins. I.) Begeistert durch den Heiligen Geist Die Begegnung mit dem Heiligen Geist lässt einen nicht kalt. Das kann man auch bei den Jüngern Jesu feststellen, die hier an Pfingsten durch den Heiligen Geist be-geistert wurden. Die gewaltigen Auswirkungen fallen sofort auf: Nach der Kreuzigung Jesu waren sie praktisch von der Bildfläche verschwunden. Zu dem Zeitpunkt, als ihnen dann der Auferstandene später begegnete, hielten sie sich an einem geheimen Ort hinter verschlossenen Türen auf und sie waren von Angst erfüllt (Joh. 20, 19): Ihre bisherige Sicherheit, der Sohn Gottes, war nicht mehr da, die Sache mit Jesus Christus schien im wahrsten Sinne des Wortes gestorben zu sein. Und die 11 hatten berechtigte Sorge, dass sich ihre Situation auch noch verschlimmern könnte: Vielleicht wären sie die Nächsten für eine Hinrichtung auf Golgatha! Und nun an Pfingsten? Auf einmal waren sie wieder da! Und wie sie wieder da waren! In aller Öffentlichkeit taten sie genau das, was für sie lebensgefährlich werden konnte: Sie verkündigten bzw. verherrlichten Gott. Was für eine Veränderung, bewirkt durch den Heiligen Geist!
Auch für die Umstehenden war das Pfingstereignis nicht folgenlos geblieben und führte zu unterschiedlichen Reaktionen. Einige der Umstehenden bekamen es mit der Angst zu tun bzw. haben sich über die ganze Szene lustig gemacht (Vers 12f). Bei anderen sprang die Begeisterung der Jünger durch den Geist Gottes auf sie über. In Folge dessen kamen an einem Tag 3.000 Menschen zur Sündenerkenntnis, Buße, Umkehr und als Konsequenz daraus auch zur Taufe auf das Bekenntnis ihres Glaubens. Was wir hier sehen können und was bis heute für uns immer noch gilt: Durch den Heiligen Geist finden geistlich prägende Veränderungen statt, die enorme Auswirkungen haben: Geistliches Leben entsteht! Genau das macht beispielsweise die Vision deutlich, die der Prophet Hesekiel hunderte von Jahren vor diesem Pfingstereignis gesehen hat (Hesekiel 37, 1-14): Da rücken tote Knochenteile, die auf einer Art Schlachtfeld liegen, wieder zusammen. Sie werden wieder mit Fleisch und Haut überzogen. Aber erst durch den Ruach, den Odem Gottes, der auch für den Heiligen Geist steht, kommt Leben in die ansonsten leblosen Gestalten hinein. Unserem Christsein fehlt das Entscheidende, wenn uns der Geist Gottes fehlt: Da kann eine Gemeinde noch so perfekt organisiert und strukturiert sein und das Gemeindehaus noch so bewundernswert erscheinen Ohne den Heiligen Geist fehlt das geistliche Leben, das auch Außenstehende anzieht. Oder da kannst Du noch so treu und diszipliniert jeden Tag Deine Stille Zeit machen Ohne die dritte Person der Dreieinigkeit wird das Ganze auf Dauer zu einer Art Pflichterfüllung, die keine Freude sondern Last ist. Aber das muss nicht so bleiben, denn der Herr hat uns den Heiligen Geist geschenkt. Und der wirkte nicht nur unter den ersten Christen, sondern tut dies zeitlos bis heute.
Und der kommt nicht nur auf bestimmte geistliche Persönlichkeiten, wie im Alten Testament (Könige, Priester und Propheten), sondern wurde an Pfingsten auf alles Fleisch ausgegossen, ist also für jeden Gläubigen seitdem gleichermaßen erhältlich. So wie bei den Jüngern damals in Jerusalem, will der Heilige Geist uns auch heute erfüllen und begeistern, damit das Anliegen Gottes für diese Welt, das mit Jesus Christus in eine entscheidende Phase eingetreten ist, weitergeht II.) Die Sache mit Jesus Christus geht weiter Pfingsten trägt demnach auch die Botschaft Die Sache mit Jesus Christus geht weiter bis ER wiederkommt! Es hätte ja auch ganz anders kommen können nach Ostern: Stellt Euch doch nur einmal vor, der Sohn Gottes wäre nach der Auferstehung zum Himmel aufgefahren und hätte den Jüngern lediglich Seine Lehren und Erinnerungen an IHN zurückgelassen, mehr aber nicht Was wäre daraus wohl entstanden? Ich bin mir ziemlich sicher, die Apostel, so auf sich allein gestellt, aus eigener Kraft heraus Reich Gottes bauend,wären in ihrer eigentlichen Entwicklung stehen geblieben. Ein Petrus beispielsweise hätte nicht die nötige Horizonterweiterung bekommen, dass das Evangelium auch den Nichtjuden gilt (Apg. 10, 9ff). Und die gute Nachricht von Jesus Christus hätte sich nicht so kraftvoll, umfassend und rasant ausgebreitet, wie es die Apostelgeschichte berichtet. Von Jerusalem ausgehend bis an die Enden der damals bekannten Welt (Apg. 1, 8). Durch den Heiligen Geist ging die Sache mit Jesus Christus weiter. Allerdings in einer anderen Art und Weise als Petrus & Co. das bisher kannten. An mindestens zwei Punkten wird dies deutlich:
1.) Bisher konnten sie sich an den sichtbaren Jesus Christus klammern ; das vermittelte sicher ein gutes Gefühl der Sicherheit. Außerdem waren sie bis dato eher Zuschauer und -hörer des Herrn geblieben. Jetzt war der für ihre menschlichen Sinne wahrnehmbare Sohn Gottes weg und sie wurden sozusagen in die erste Reihe geholt und wurden zu den entscheidenden Trägern des Wirkens Gottes. 2.) Dabei wollte der Herr auch neue Wege mit ihnen gehen, die nicht unbedingt ihren Vorstellungen entsprachen. Das macht ja bereits die Szene am Anfang der Apostelgeschichte deutlich. Da ist der Herr wieder da, hat den Tod überwunden und die 11 Nachfolger denken: Jetzt geht s los! Der Herr wird jetzt das Reich Gottes in und für Israel wieder aufrichten und wir dürfen dabei zuschauen, Halleluja! (Apg. 1, 6) Aber nein! Ja, es geht weiter, aber erst einige Tage später und auch nicht direkt durch Jesus Christus, sondern durch die Apostel. Begeistert durch den Heiligen Geist und geographisch und ethnisch zwar angefangen in Israel, aber von dort aus sich ausbreitend bis an die Grenzen der damals bekannten Welt! Also sowohl was den Zeitpunkt, als auch was die Akteure und die Zielpersonen betraf, lagen sie hier kräftig daneben - aber so war es im Plan Gottes vorgesehen. All das und noch mehr wäre so niemals möglich geworden, wenn der Herr nicht gegangen und durch den Heiligen Geist wiedergekommen wäre, um das Werk Gottes fortzusetzen. Nur anders als bisher, eben durch sie, begeistert vom Heiligen Geist, sollte das geschehen. Der Herr will jeden Gläubigen mit hinein nehmen als Mitgestalter seines Reiches. Der Heilige Geist holt uns aus der Zuschauerrolle heraus. Dabei verändert er auch bisherige Vorstellungen und erweitert unsere Horizonte. Das kann manchmal auch beängstigend sein. Auch die Reaktion der umstehenden Menschen am Pfingsttag macht das deutlich: Die waren zunächst überhaupt nicht verständnisvoll für das, was da geschah, sondern bekamen Angst bzw. interpretierten das als Folge eines sehr frühen Frühschoppens der Jünger.
Dabei ist der Herr aber kein Gott der Unordnung, sondern des Friedens (1. Kor. 14, 33). In seinem Shalom dabei zu sein heißt, in Übereinstimmung mit seinem Willen und nicht unbedingt mit unseren Vorstellungen zu sein. Daher müssen wir auch beweglich bleiben für Veränderungen, die der Herr tut und die vielleicht herausfordernd, aber letztlich auch notwendig sind, damit die Sache mit Jesus auch in Seinem Sinne weitergeht! Liebe Gemeinde, der Herr hat uns nicht allein gelassen, die Sache mit Jesus Christus geht weiter. Dazu hat ER uns mit dem Heiligen Geist beschenkt. Der will uns begeistern auch für neue und ungewöhnliche Wege, die in Übereinstimmung mit seinem Willen liegen. Amen!!!