03 2014 TOURISMUS AKTUELL Tourismus im ersten Halbjahr 2014 Gäste- und Übernachtungsplus dank gutem zweiten Quartal Auch das zweite Quartal 2014 konnte im rheinland-pfälzischen Tourismus mit einem kräftigen Gästeplus an die drei guten Vorquartale anknüpfen. Anders als im Vorquartal konnten neben den Gästezahlen auch die Übernachtungszahlen deutlich gesteigert werden. Dies bescherte dem Land eine positive Halbjahresbilanz, die sich vor allem auf die guten Monate April und Juni zurückführen lässt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass mit Pfingsten und Fronleichnam in diesem Jahr zwei Feiertage in den Juni fielen, deren Termine im vergangenen Jahr im Mai lagen. Im April und Juni 2014 zählte Rheinland- Pfalz zu den wärmeren Regionen Deutschlands. G 1 Gästeankünfte und Übernachtungen in Rheinland-Pfalz und in Deutschland 2012 2014 nach Quartalen 1 jeweiligen Vorjahresquartal in % 10 5 0-5 -10 10 5 0-5 -10 8,4 Gästeankünfte 4,6 3,0 2,7 3,3 4,9 3,0 3,4 2,0 3,8 2,5 3,1 0,3 0,2 0,41,6 2,7 4,0-1,9-3,7-1,9-1,6-2,8-2,7 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. Jahr 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. Jahr 1. Q. 2. Q. 2012 2013 2014 Übernachtungen 8,1 4,1 2,8 2,8 2,2 3,6 2,5 2,1 1,8 3,0 0,7 1,1 4,83,4-1,9-3,0-1,9-1,5-0,5-2,2-0,5-1,4-0,2-4,8 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. Jahr 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. Jahr 1. Q. 2. Q. 2012 2013 2014 Rheinland-Pfalz Deutschland 1 Ohne Privatquartiere, einschließlich Camping; 2014 vorläufig.
T 1 Kennzahlen zum Tourismus in Rheinland-Pfalz und in Deutschland von Januar bis Juni 2014 Rheinland-Pfalz Deutschland Merkmal Januar - Juni Vorjahreszeitraum Anteil an Deutschland Januar - Juni Vorjahreszeitraum Gästeankünfte 3 603 164 3,7 4,9 73 149 119 4,0 Übernachtungen 9 062 483 2,8 4,8 187 751 885 3,4 Anteil in % Prozentpunkte Anteil in % Prozentpunkte Inland 78,0 0,1 x 82,5 0,5 Ausland 22,0-0,1 x 17,5-0,5 darunter aus Niederlande 848 242 7,3 20,0 4 243 586 1,5 Belgien 319 553 3,9 26,3 1 214 573 3,2 USA 153 450-3,0 6,6 2 332 476 4,5 Vereinigtes Königreich 118 631 0,7 5,3 2 237 004 4,9 Frankreich 59 399-5,2 4,0 1 491 826 3,9 in Tagen % in Tagen % Durchschnittliche Verweildauer 2,5-1,1 x 2,6-0,6 Betriebe 1 3 591-2,0 6,9 51 823-1,2 Betten 2 232 859-1,6 6,6 3 535 171 0,0 Betten je Betrieb % Betten je Betrieb % Durchschnittliche Betriebsgröße 1 64,8 0,0 x 68,2 1,2 % Prozentpunkte % Prozentpunkte Bettenauslastung 25,0 5,5 x 32,6 3,8 1 Ohne Privatquartiere. 2 Schlafplätze Camping: 1 Stellplatz entspricht 4 Schlafplätzen. Im bisherigen Saisonverlauf von Januar bis Juni 2014 kamen mehr als 3,6 Millionen Gäste ins Land. Das entsprach einem Zuwachs von 3,7 Prozent gegenüber dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der gebuchten Übernachtungen stieg um 2,8 Prozent auf gut neun Millionen. Deutschlandweit wurden im gleichen Zeitraum 73,1 Millionen Ankünfte (+4 Prozent) und 187,8 Millionen Gästeübernachtungen (+3,4 Prozent) registriert. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurde Rheinland-Pfalz von 2,8 Millionen Übernachtungsgästen (+4,2 Prozent), die aus Deutschland anreisten, besucht. Die Zahl der von ihnen gebuchten Übernachtungen konnte um 2,7 Prozent auf gut sieben Millionen erhöht werden. Rund 21 Prozent aller Gäste (758 000; +1,6 Prozent) kamen aus dem Ausland. Auf diese Besuchergruppe entfielen fast zwei Millionen Übernachtungen (+3,1 Prozent). Deutschlandweit buchten die aus dem Inland angereisten Gäste 154,9 Millionen Übernachtungen (+2,8 Prozent); die ausländischen Gäste vereinigten gleichzeitig 32,8 Millionen Übernachtungen (+6 Prozent) auf sich. Statistik nutzen Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2
G 2 Gästeankünfte und Übernachtungen von Januar bis Juni 2014 nach Tourismusregionen Mosel-Saar 870 200 2 527 900 8,2 7,5 Rheintal 480 200 1 032 900 5,2 6,1 Eifel 466 900 1 515 300 4,4 7,3 Pfalz 856 700 1 991 800 3,5 2,2 Ahr 222 300 599 900 3,4 1,6 Westerwald-Lahn 275 600 763 400-0,8 0,2 Rheinhessen Hunsrück Naheland 422 700 699 400 122 200 Gästeankünfte 320 100 Übernachtungen 194 400 690 600-8,7-4,0-4,4-1,4-0,6 2,0 RLP: +4,1 RLP: +2,9 0 1 000 000 2 000 000 3 000 000-10 -5 0 5 10 Tourismusregionen In den neun rheinland-pfälzischen Tourismusregionen verlief die Entwicklung überwiegend günstig. Fünf Regionen Mosel-Saar, Rheintal, Eifel, Pfalz und Ahr verzeichneten ein Gäste- und Übernachtungsplus. In die Gebiete Westerwald-Lahn und Rheinhessen kamen mehr Gäste, die Übernachtungszahlen gingen jedoch zurück. Im Hunsrück und im Naheland waren sowohl das Gäste- als auch das Übernachtungsaufkommen rückläufig. Sieben von neun Regionen konnten demnach ein Gästeplus verzeichnen, aber nur fünf Regionen registrierten mehr Übernachtungen. Deutlich mehr Übernachtungen ausländischer Gäste wurden in den Regionen Mosel-Saar und Eifel registriert, überdurchschnittlich starke Übernachtungsrückgänge im Ausländertourismus mussten auf der anderen Seite Rheinhessen und der Hunsrück hinnehmen. Statistik nutzen Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 3
G 3 Gästeankünfte und Übernachtungen von Januar bis Juni 2014 nach ausgewählten Herkunftsländern Niederlande Schweiz Belgien Österreich Luxemburg Vereinigtes Königreich Italien USA Frankreich Polen 277 300 928 300 29 300 54 900 143 000 375 600 17 600 39 400 16 600 33 500 55 400 128 600 15 400 30 000 69 900 158 100 32 000 Gästeankünfte 62 800 Übernachtungen 10 700 37 500-0,5-5,0-7,9-2,3-0,3-5,0-5,1-12,5 10,2 7,6 9,2 7,5 7,1 4,9 8,0 2,6 3,1 1,3 0,4 0,1 RLP: +2,2 RLP: +3,6 0 500 000 1 000 000-20 -10 0 10 20 Herkunftsländer Unter den rheinland-pfälzischen Gästen aus dem Ausland bilden die Niederländerinnen und Niederländer traditionell die mit Abstand größte Gruppe. Im Vergleich zu den anderen wichtigen Herkunftsländern gingen von ihnen im ersten Halbjahr 2014 aber auch die höchsten Zuwachsraten bei den Gästeankünften und bei den Übernachtungen aus. In rheinland-pfälzischen Beherbergungsbetrieben führte dar- über hinaus die Nachfrage aus der Schweiz, Belgien, Österreich und Luxemburg zu positiven Impulsen. Weniger Übernachtungen entfielen hingegen auf Gäste aus den USA, Frankreich und Polen. Außerhalb der Top Ten ging insbesondere von den Gästen aus Dänemark und der Volksrepublik China ein Übernachtungsplus aus. Die Nachfrage schwedischer Touristinnen und Touristen blieb rückläufig. Statistik nutzen Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 4
G 4 Gästeankünfte und Übernachtungen von Januar bis Juni 2014 nach Betriebsarten Camping- und Reisemobilplätze Privatquartiere Hotels Pensionen Hotels garnis Ferienzentren Ferienhäuser, Ferienwohnungen Jugendherbergen, Hütten und ähnliche Einrichtungen Vorsorge- und Rehabilitationskliniken Gasthöfe Erholungs-, Ferien-, Schulungsheime 296 700 887 200 307 900 1 078 800 2 031 800 3 818 000 145 200 377 800 239 800 473 000 197 800 859 500 73 100 267 400 245 200 515 400 48 400 1 035 100 115 400 261 700 Gästeankünfte 209 700 Übernachtungen 567 500 0 2 000 000 4 000 000-1,4-0,8-1,7-1,9-2,1-2,7-6,5 9,2 4,4 2,4 2,1 4,9 1,9 1,4 1,6 5,5 1,1 1,9 1,1 1,0 RLP: +4,1 RLP: +2,9 27,5 33,0-10 0 10 20 30 40 Betriebsarten Camping- und Reisemobilplätze, die im ersten Halbjahr 2013 stark unter rückläufigen Zahlen litten, Privatquartiere, Hotels, Pensionen, Hotels garnis und Ferienzentren verbuchten in den ersten sechs Monaten ein Gäste- und Übernachtungsplus. Ferienhäuser und Ferienwohnungen, Vorsorge- und Rehabilitationskliniken sowie Gasthöfe verzeichneten gestiegene Gästezahlen, die Zahl der dort gebuchten Übernachtungen ging jedoch zurück. In den übrigen Betriebsarten sanken beide Werte. Auslän- dische Gäste übernachten am liebsten in Hotels und Ferienzentren, gefolgt von Camping- und Reisemobilplätzen. Gut vier von zehn Übernachtungen ausländischer Gäste entfielen alleine auf Hotels, weitere 22 Prozent auf Ferienzentren. Sehr viel mehr Übernachtungen ausländischer Gäste als im ersten Halbjahr des Vorjahres fanden auf Camping- und Reisemobilplätzen, in Erholungs-, Ferien- und Schulungsheimen sowie in Privatquartieren statt. Statistik nutzen Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 5
G 5 Gästeankünfte und Übernachtungen in Deutschland von Januar bis Juni 2014 nach Bundesländern Saarland Bremen Schleswig Holstein Berlin Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Mecklenburg-Vorpommern Baden-Württemberg Hamburg Rheinland-Pfalz Sachsen Hessen Niedersachsen Brandenburg Thüringen Bayern 0,5 1,4 0,6 1,0 2,9 1,4 3,4 3,0 5,5 2,8 5,5 3,6 9,1 3,3 8,5 6,4 6,0 2,0 5,2 1,7 4,3 10,3 10,2 13,2 11,1 8,8 in Mill. 14,6 14,4 17,8 22,8 22,0 Gästeankünfte Übernachtungen 37,7 0 10 20 30 40 6,1 10,9 8,8 6,6 4,4 6,3 5,5 5,3 5,7 5,1 4,8 4,3 5,2 4,0 2,2 3,4 3,7 2,8 5,0 2,7 2,5 2,4 2,1 1,5 3,7 1,4 D: +4,0 2,7 D: +3,4 1,1 2,2 0,9 17,7 26,3 0 10 20 30 Deutschlandvergleich In Rheinland-Pfalz verlief die Entwicklung der Gästeund Übernachtungszahlen im ersten Halbjahr 2014 nicht ganz so günstig wie im bundesdeutschen Durchschnitt. In allen Bundesländern konnte ein Anstieg der Gäste- und der Übernachtungszahlen registriert werden. Das Saarland und Bremen verbuchten die höchsten Übernachtungszuwächse, wenngleich auf niedrigem Niveau. Auch die Bundesländer Schleswig-Holstein, Berlin, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg wiesen ein überdurchschnittliches Übernachtungsplus aus. Andererseits blieb das Übernachtungsplus in den Bundesländern Sachsen, Hessen, Niedersachsen, Brandenburg und Thüringen hinter der rheinland-pfälzischen Entwicklung zurück. Bayern, das Bundesland mit den meisten Gästen und Übernachtungen, meldete im ersten Halbjahr 2014 die geringsten Zuwächse. Statistik nutzen Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 6
G 6 Gästeankünfte und Übernachtungen von Januar bis Juni 2014 nach ausgewählten deutschen Weinregionen Mosel-Saar (RP) Rheintal (RP) Sächsisches Elbland (SN) Nördliches Baden- Württemberg (BW) Ahr (RP) Pfalz (RP) Fränkisches Weinland (BY) Rheingau-Taunus (HE) Rheinhessen (RP) Naheland (RP) 708 700 1 994 800 461 000 967 000 192 500 636 000 1 646 600 3 809 100 217 000 586 100 811 600 1 813 300 528 500 937 700 466 900 1 069 000 420 300 Gästeankünfte 690 600 Übernachtungen 185 000 662 900-3,7-1,4-0,2 1,1 1,8 1,8 0,4 2,3 8,2 7,7 4,8 6,5 8,8 5,4 6,1 4,2 4,8 3,0 3,0 2,2 D: +4,0 D: +3,4 0 2 000 000 4 000 000-5 0 5 10 Weinregionen Die wichtigen deutschen Weinregionen wiesen in den ersten sechs Monaten 2014 eine überwiegend günstige Entwicklung auf. Nach rückläufigem Vorjahr konnte die Weinregion Mosel-Saar aktuell wieder mehr Übernachtungen vermelden und übernahm die Spitzenposition. Auch an zweiter Stelle folgt mit dem Rheintal eine rheinland-pfälzische Region, und zwar noch vor dem Sächsischen Elbland, dem Nördlichen Baden-Württemberg und der Ahr. Das Rheintal konnte bereits im Vorjahr ein Übernachtungsplus in der Größenordnung von 1,3 Prozent vorweisen. Mehr Gäste und Übernachtungen, wenngleich unterdurchschnittlich hoch, meldeten im bisherigen Jahresverlauf die Regionen Pfalz, Fränkisches Weinland und Rheingau-Taunus. Ein kräftiges Übernachtungsminus musste das Naheland hinnehmen. Statistik nutzen Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 7
G 7 Gästeankünfte und Übernachtungen von Januar bis Juni 2014 nach ausgewählten deutschen Mittelgebirgsregionen Eifel (RP/NW) Teutoburger Wald (NW) Schwarzwald (BW) Sauerland (NW) Harz (NI/ST/TH) Thüringer Wald (TH) Westerwald-Lahn (RP) Erzgebirge (SN) Bayerischer Wald (BY) Hunsrück (RP) 971 700 2 612 400 945 400 3 173 400 3 358 400 9 078 300 921 300 2 969 300 944 500 2 881 100 613 200 1 823 700 268 900 735 300 470 700 Gästeankünfte 1 397 100 Übernachtungen 779 800 3 019 800 114 000 282 800-9,2-0,3-0,5-1,1-4,2-3,0-0,5-3,6-3,9 1,5 1,4 0,7 0,0 0,0 5,6 4,5 2,8 3,2 2,7 D: +4,0 D: +3,4 9,7 0 5 000 000 10 000 000-10 -5 0 5 10 Mittelgebirgsregionen Die Entwicklung der Tourismuszahlen verlief in den ausgewählten deutschen Mittelgebirgsregionen von Januar bis Juni 2014 sehr unterschiedlich. Die Eifel, der Teutoburger Wald, der Schwarzwald und der Harz konnten mit positiven Gäste- und Übernachtungszahlen aufwarten. Die Eifel hielt wie bereits im Jahr 2013 erneut den Spitzenplatz, wobei der nordrheinwestfälische Teil der Eifel und die Region Aachen das sehr gute Gesamtergebnis nachhaltig bestimmten. Einen uneinheitlichen Verlauf ließen die Regionen Sauerland, Thüringer Wald und Westerwald-Lahn erkennen. In den weiteren Mittelgebirgsregionen Erzgebirge, Bayerischer Wald und Hunsrück verlief die erste Jahreshälfte 2014 durchweg negativ. Unter allen genannten Mittelgebirgsregionen weist der Bayerische Wald mit 3,9 Tagen die höchste durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf. Auf dem Hunsrück verweilt der Gast im Durchschnitt nur 2,5 Tage. Impressum Herausgeber: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz Ansprechpartner: Rainer Klein Telefon: 02603 71-2710 Telefax: 02603 71-192710 Internet: www.statistik.rlp.de/wirtschaft/tourismus Titelfoto: Romy Siemens, Motiv: Mainzer Altstadt Erschienen im September 2014 Zeichenerklärung: x Nachweis nicht sinnvoll Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz Bad Ems 2014 Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mit Quellenangabe gestattet.