Baden-Württemberg-STIPENDIUM für Studierende. Erfahrungsbericht. Johannes H. Blauhuth



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Transkript:

Baden-Württemberg-STIPENDIUM für Studierende Erfahrungsbericht - Johannes H. Blauhuth IPBS Student International Partnership of Business Schools Studium: Heimathochschule: European School of Business, Reutlingen (2006-2008) Gasthochschule: Northeastern University, Boston (2008-2010) Studienfach: International Business Administration Studienziel: Doppeldiplom: FH-Diplom (D) & B.Sc. in International Business (USA) Semester: 8 Semester (6 Studien- und 2 Praxissemester) Zeitpunkt: 6. Semester Abschlussjahrgang: 2010 Kommunikationsdaten: Derzeitige Anschrift: 67 Wall Street, New York, NY 10005, USA Permanente Anschrift: Schneebeerenweg 16, 85551 Kirchheim, Deutschland Email-Adresse: jblauhuth@gmail.com Tel. USA (Mobil): +1 (617) 800-3373 Tel. D (Festnetz): +49 (089) 903-7689

Themengliederung 1. Vorbereitung des Aufenthaltes 2. Studium im Gastland 3. Aufenthalt im Gastland 4. Teilnahme an Tagungen, Workshops, etc. 5. Praktische Tipps 6. Persönliche Wertung des Aufenthalts an der Gasthochschule und im Gastland 7. Zustimmungsklausel 2 P a g e

1. Vorbereitung des Aufenthaltes 1.1. Sprache Im International Business gelten hervorragende Englischkenntnisse heutzutage als Standard und die meisten Bewerber des deutsch-amerikanischen Studienganges der ESB Reutlingen erfüllen dieses Kriterium mit Bravour. Ich persönlich hatte Englisch als Leistungskurs in der Oberstufe am Gymnasium Kirchheim bei München und war zudem während der Schulzeit auf mehreren Sprachschulen im Ausland (English Venture, England [2001], Schüleraustausch, Irland [2001, 2002], NSTS English Language Institute, Malta [2003]). Um spezifisches Fachvokabular zu vermitteln, bereitet die Hochschule ihre in englischsprachige Gastländer wechselnden Studierenden zudem mit speziellen Business- Englisch-Kursen auf die bevorstehenden Jahre im Ausland vor. Darüber hinaus werden einzelne Kurse (z.b. Wirtschaftsinformatik) an der Hochschule auch auf Englisch angeboten. Um mich noch gezielter auf Business -Vorlesungen in englischer Sprache vorzubereiten, absolvierte ich vor meinem USA-Aufenthalt außerdem ein Sommersemester an der London School of Economics, London [2008] in Business Analysis and Valuation ; eine Erfahrung, die ich nur weiterempfehlen kann. 1.2. Kultur Auch in Sachen Kultur werden die Studierenden an der ESB Reutlingen fit für den Auslandsaufenthalt gemacht. Lehrplanmäßig müssen Kulturklassen in Englisch belegt werden, um Anpassungsschwierigkeiten und Missverständnissen vorzubeugen. In Bezug auf die USA werden unter anderem Themen wie Small Talk, Debatten über Religion und Politik, und Direktheit in Bezug auf Geschäftsangelegenheiten in Fallbeispielen untersucht. Mir persönlich kam das Lernen an Hand von Szenarien sehr entgegen, da ich als Einziger des Studienganges kein ganzes Schuljahr in den USA verbracht hatte. Meine bis dahin einzige Erfahrung in den USA war ein Westküsten-Trip, den ich 1998 mit meinen Eltern und meinem Bruder unternommen hatte. Dort besuchten wir unter anderem in die Vereinigten Staaten ausgewanderte Verwandte. 1.3. Politik Die politischen Differenzen zwischen den USA und Deutschland zu Zeiten der Bush Jr. Regierung waren bereits vor meinem Studium Diskussionsthema. So wurde mein geplanter Amerika-Aufenthalt in der 11. Klasse beispielsweise auf Grund des beginnenden Irak-Krieges durch eine Mehrheitsentscheidung besorgter Eltern an meinem damaligen Gymnasium abgesagt. Obgleich ich die Argumente für die Entscheidung nachvollziehen konnte, bedauerte ich den Entschluss. Auch im Rahmen des Interviewverfahrens an der ESB Reutlingen kam die Frage nach der Richtigkeit in einem Krieg führenden Land zu studieren auf. Im Bewusstsein der Sensibilität dieses Themas, entgegnete ich die exzellenten Ausbildungsmöglichkeiten sowie die Tatsache, dass zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes Neuwahlen stattfinden würden. 3 P a g e

Als eine Art Vorbereitung suchte ich unter anderem das Gespräch mit in Deutschland lebenden US-Amerikanern. Mir wurde von mehreren Seiten empfohlen, das Thema Politik in den USA zu meiden. Es ist richtig, dass viele US-Amerikaner Debatten über Football und Arbeit der politischen Diskussion vorziehen. Unter den Studenten kommen allerdings öfter Unterhaltungen über, vor allem, Wirtschafts- und Außenpolitik zu stande. Als Vorbereitung eigneten sich die Klassen Volkswirtschaftslehre (z.b. Wirtschaftspolitik Reagans und Clintons), Englisch (u.a. Vorträge über Barrack Obama, John McCane und Hillary Clinton) und Internationale Studien (z.b. Behandlung von Themen wie geschichtsund kulturbedingte Verhaltens- und Einstellungsunterschiede). 1.4. Behördengänge Die nötigen Behördengänge um in den Vereinigten Staaten studieren zu können, halten sich im Grossen und Ganzen in Grenzen. Von Seiten der Studierenden ist es notwendig, bestimmte Formulare auf der Internetseite des amerikanischen Konsulates auszufüllen und zu beantragen. Das Zusammenbringen der verlangten Informationen kann recht mühselig sein, da diese teilweise weit in die Vergangenheit zurück reichen; länger als drei Stunden sollte es jedoch nicht in Anspruch nehmen. Zu Abschluss des Prozesses wird ein gebührenpflichtiger Termin in der Botschaft ausgemacht. Nach Einreichen der benötigten Papiere und einem Kurzinterview über die Absichten des USA-Aufenthaltes wird das J1 Visum verliehen. Bei Sorgen oder Problemen ist es ratsam, sich frühzeitig an seine Studiengangsbetreuer oder Kommilitonen zu wenden. 2. Studium im Gastland 2.1. Hochschule Die Partnerhochschule der European School of Business in den Vereinigten Staaten ist die private, über 100 Jahre alte Northeastern University in Boston, Massachusetts. Reutlinger Studenten nehmen dort für zwei Jahre am landesweit hervorragend bewerteten BSIB- Programm (Bachelor of Science in International Business) teil und können sich zu Beginn der Ausbildung auf eine der folgenden Konzentrationen festlegen: Accounting, Finance and Insurance, Entrepreneurship and Innovation, Management, Management Information Systems, Marketing, oder Supply Chain Management. 2.2. Kurse Ich wählte Finance & Insurance als Major und belegte in meinem ersten Semester an der NEU folglich zwei grundlegende Finance-Kurse, Corporate Finance und Investments. Meine weiteren Fächer wurden von den Partnerhochschulen bereits im Vorhinein bestimmt: English Writing, ein für alle NEU Studenten verpflichtender Kommunikationskurs, Cultural Aspects of International Business, ein auf Fallbeispielen basierender BSIB-Kurs, und eine auf das Praktikumssemester vorbereitende Co-op class. 2.3. Praktika Mit einbegriffen in das zweijährige Auslandsstudium in den Vereinigten Staaten ist ein sechs monatiges, in den USA zu absolvierendes Praktikum. Die NEU ist landesweit für ihre 4 P a g e

hervorragenden Unternehmenskontakte bekannt und brachte auch im Herbst/Winter 2008 namenhafte Firmen wie Goldman Sachs, Merrill Lynch, Morgan Stanley, und Credit Suisse an den Campus. Auf Grund der Wirtschaftskrise gab es allerdings nur wenige hochkarätige Stellen zu vergeben, die zudem extrem umworben waren. Ich war glücklich in meinem zweiten Interview von Merrill Lynch für das Risikomanagement rekrutiert worden zu sein. Auf Grund der Übernahme durch die Bank of America wurde ich allerdings noch vor Beginn des Praktikums vom Riskiomanagement in eine Finance-IT-Inhouse Beratung transferiert, die sich mit der Auswahl geeigneter Tradingsysteme und Plattformen für die zusammengeschlossene Firma beschäftigt. In dieser Abteilung leite ich seit Januar zusammen mit meinem Manager ein Projekt mit Fokus auf Inter-Company Trades und habe das Angebot angenommen, mein Praktikum noch bis Ende Juli zu verlängern. 2.4. Vorlesungen Die 90-minütigen Vorlesungen an der NEU zeichnen sich durch kleine Klassen und engagierte Professoren aus. Ungewöhnlich für deutsche Studenten dürfte die hohe Interaktivität mit den Professor sein; der Grossteil der Endnote hängt von der Mitarbeit und dem Einreichen von Hausaufgaben ab und nicht wie in den meisten Fällen in Deutschland vom Final Exam. 2.5. Hochschullandschaft Harvard, MIT, Boston University, Emerson College, Forsyth Institute, Suffolk University, New England School of Law, Wellesley, Berklee School of Music, Northeastern University Boston ist auf Grund seiner Fülle an namenhaften Universitäten die Stadt der Städte um zu studieren. In den mehr als 100 Colleges und Schulen in der Region lernen insgesamt über 250.000 junge Leute aus allen Fachgebieten und Nationen. Noch vor New York und Washington D.C. bietet "the Athens of America" nicht zuletzt wegen der vielen Lehrstühle und Forschungszentren die meisten Arbeitsplätze pro Quadratmeile in Amerika. 2.6. Vergleichsgesichtspunkte Die Hauptunterschiede zwischen dem Studium an der ESB und der NEU sind die Anzahl der Kurse, das eigenständigere Studium, und das Benotungssystem. Während in den ersten beiden Jahren an der ESB mehr als 10 Unterrichtsfächer pro Semester von den Studenten besucht werden, ist man an der NEU in lediglich 4 Kursen eingeschrieben. Dementsprechend verbringt man weniger Zeit in den Vorlesungen sondern mehr Zeit zu Hause oder in der Bücherei, wo unterjährig ein höherer Aufwand von Nöten ist, die wenigeren Klassen vorzubereiten. Zur Vorbereitung gehören unter anderem das selbstständige Lernen an Hand von Büchern, welches an der ESB durch detailliertere Skripte und eine größere Anzahl von Vorlesungen teilweise kompensiert wird, und das Erstellen von Reports, Papers und anderen Assignments, die in der Regel 50-100% der Gesamtnote ausmachen. Folgerichtig ist das Ende des Semesters in Boston weniger intensiv als in Reutlingen, da nicht über zwei Wochen hinweg, täglich, über die Endnote entscheidende Prüfungen geschrieben werden. Die auffälligsten Gemeinsamkeiten der ESB und NEU sind die hohe Qualität der Vorlesungen und das Arbeiten in internationalen Teams. Sowohl in Deutschland wie auch in den USA werden intellektuell ansprechende Vorlesungen von motivierten und sehr gut vorbereiteten Professoren gehalten. Die Klassen sind in der Regel nicht stärker als 25 und das Potential der 5 P a g e

Diversität der Studenten in Bezug auf ihre Herkunft wird an beiden Hochschulen hervorragend genutzt indem eine Vielzahl an Gruppenprojekten ausgeschrieben wird, die in internationalen Teams erarbeitet und vorgetragen werden muss. 3. Aufenthalt im Gastland 3.1. Persönliche Erfahrungen und Eindrücke Der prägnanteste Eindruck den das Amerikastudium bei mir hinterlassen hat, ist die Fähigkeit der internationalen Studenten, schnell eine eigene Gemeinschaft zu bilden und sich untereinander als Europäer wohl zu fühlen. Obwohl die neuen US- als auch EU-Kommilitonen zu Anfang fremd sind, erleichtert der gemeinsame europäische Hintergrund, Freunde zu finden und Beziehungen zu entwickeln. Das zunächst ungewohnte Gastland wird zusammen erforscht und das (IPBS-) Netzwerk durch bekannte Gesichter aus den älteren Jahrgängen erweitert. Meine schönste Erfahrung war es, auf Grund dieses internationalen Netzwerkes, unvergleichbare 7 Monate in der Stadt der Städte, New York, verbringen zu können. Den Erfahrungswert den ich hier gewonnen habe angefangen von der Wohnungssuche mit Freunden aus Frankreich und England, über das Arbeiten in einer internationalen Topfirma im World Financial Center und dem Schließen neuer Freundschaften, bis hin zum puren Genuss des Lebens in der Stadt und dem Besuch von Eindruck hinterlassenden Veranstaltungen wiege ich enorm hoch auf. 3.2. Leben außerhalb der Hochschule Die Freizeit neben des Studiums kommt in den USA auf Grund der Fülle an Hausaufgaben kürzer als in Deutschland und wird oft durch amerikanische Hobbies gefüllt. Viele Studenten gehen nach den Vorlesungen ins Fitness-Center und abends zum Essen in Restaurants oder Fast-Food-Ketten. Zudem werden häufig amerikanische Sportveranstaltungen wie Football-, Baseball-, oder Basketball-Spiele besucht oder andere Gelegenheiten genutzt, die Stadt und den American way of life kennen zu lernen. Eine eher typisch europäische Freizeitbeschäftigung ist es, wochenends in Nachtclubs zu gehen während die meisten amerikanischen Studenten sich häufig in Kneipen, zu Hause, oder in Fraternities (Burschenschaften) treffen. Zudem sind die zahlreichen Veranstaltungen an der eigenen und an anderen Universitäten ein willkommener Anlass, neue Leute zu treffen. Beispiele hierfür sind der International Business Club, der Finance & Investment Club, das Rockensemble, und von Harvard und MIT organisierte Events. 3.3. Take-away-value Eine Fähigkeit die mir während meines gesamten Aufenthaltes zu Gute kam und die ich in den USA verstärkt ausgeübt habe ist es, mit Offenheit und einer positiven Einstellung an Leute heranzutreten und mich auf neue Gegebenheiten und Gepflogenheiten einzulassen. So simpel es klingen mag; den größten Nutzen des Auslandsaufenthaltes zieht man daraus, mit den Menschen denen man im Gastland begegnet in Kontakt zu treten und Erfahrungen auszutauschen. Der Ausbau meines Netzwerkes hat mir beruflich und privat enorm geholfen und Freude bereitet. Neben Jobangeboten nehme ich Pläne aus den USA mit, die Leute die ich hier kennen gelernt habe in Frankreich, Norwegen, Schweden und Spanien zu besuchen. 6 P a g e

4. Teilnahme an Tagungen, Workshops, etc. Im Herbst 2008 erhielt ich über das Akademische Auslandsamt der Hochschule Reutlingen die Information, mich für den Workshop Neuland bei McKinsey in Miami bewerben zu können. Unter einer Vielzahl von Bewerbern wurde ich angenommen und nutzte die Chance bei der Bearbeitung der Fallstudie und den außerhalb der Arbeit organisierten Veranstaltungen positiv aufzufallen, um in das Capstone-Mentoren-Programm des Unternehmens aufgenommen zu werden. Der Workshop brachte mir aber nicht nur ein im Herbst 2009 noch zu absolvierendes Festeinstiegsinterview ein sondern auch ein nicht zu vergessendes Wochenende mit intelligenten, kreativen, engagierten und humorvollen Menschen in einem gigantischen Hotel in der Sonne (während es in Boston anfing zu schneien). 5. Praktische Tipps Für das Studium an der NEU in Boston rate ich, sich so früh wie möglich um die Visa-Papiere und alle legalen Dokumente zu kümmern und mindestens eine Woche vor Beginn des Studiums in die USA einzureisen um sich einzuleben, Kontakte zu knüpfen und sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Es ist außerdem sinnvoll, den Zahlungsverkehr von Deutschland nach Amerika weit im Vorhinein sicherzustellen und zu testen, da schon zu Beginn des Studiums hohe Gebühren für Wohnung und Krankenversicherung anfallen. Über ein Konto bei der Deutschen Bank kann man beispielsweise kostenlos bei jedem ATM (Geldautomaten) der Bank of America Bargeld abheben. Die Postbank und andere Finanzinstitute bieten vergleichbare Konditionen. Wichtig ist es in jedem Fall das Limit schon in Deutschland zu regulieren; eine Vielzahl von Kommilitonen hatte Probleme, da es nicht möglich war, täglich/wöchentlich/monatlich genügend Geld über die Kredit- oder Debitkarte abzuheben. 6. Persönliche Wertung des Aufenthalts an der Gasthochschule und im Gastland Meinen Aufenthalt an der Northeastern University in Boston und in den USA generell, sowie in New York im Speziellen, werte ich als eine unglaublich positive Erfahrung in meinem Leben. Neben dem deutsch-amerikanischen Studiengang der European School of Business in Reutlingen bietet wohl kaum eine andere Ausbildung in Deutschland die Möglichkeit an einer solch hervorragenden Partnerschule studieren, bei renommierten Unternehmen arbeiten, und Freundschaften in der ganzen Welt schließen zu können. Ein noch nicht erwähnter, aber nicht unter zu bewertender Gesichtspunkt ist noch, dass während des Auslandsaufenthaltes lediglich die deutschen Studiengebühren und nicht die amerikanischen (ca. $30.000 p.a.) anfallen. Ich bin überaus glücklich, Teil dieses Programms zu sein und kann jedem ambitionierten, weltoffenen Abiturienten nur raten, sich bei der ESB in Reutlingen für den deutschamerikanischen Link zu bewerben. 7 P a g e

7. Zustimmungsklausel Selbstverständlich erlaube die Veröffentlichung meines Erfahrungsberichtes auf der Internetseite des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs. Die finanzielle Unterstützung ermöglichte es mir an Veranstaltungen und Reisen teil zu nehmen, die den Aufenthalt um Erfahrungen bereichert haben die mir ansonsten entgangen wären. Johannes Blauhuth IPBS Student, European School of Business ESB Reutlingen / Northeastern University Current Address: 67 Wall Street, Apt 6k, New York City, New York 10005 USA Permanent Address: Schneebeerenweg 16, 85551 Kirchheim, Germany Tel (USA): +1 (617) 800-3373 Tel (GER): +49 (089) 9037689 8 P a g e