Archive ins Netz- Förderoptionen der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Kathrin Kessen, Bonn

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Transkript:

Archive ins Netz- Förderoptionen der Deutschen Forschungsgemeinschaft Kathrin Kessen, Bonn

Archive ins Netz I. DFG als Forschungsförderorganisation II. Förderbereich Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS) III. Spezifische Förderangebote für Archive 2

I. DFG als Forschungsförderorganisation Was fördert die DFG? Die DFG fördert Forschungsvorhaben in allen Wissenschaftsgebieten auf der Basis von Anträgen. Diese betreffen: Einzelvorhaben Forschungskooperationen Wissenschaftliche Infrastruktur Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik Wissenschaftliche Literatur- und Informationsversorgung (LIS) Wissenschaftliche Kontakte 3

I. Warum fördert die DFG wissenschaftliche Infrastruktur? Die DFG fördert wissenschaftliche Infrastruktur, weil Forschung auf lokale, regionale und überregionale Infrastruktur zugreifen muss bestmöglich vernetzt sein muss auf der freien Nutzung von Informationen und Geräten basiert möglichst nachhaltig angelegt sein sollte 4

I. Jahresbezogene Bewilligungen für laufende Projekte je Programm 2013 (in Mio. und %) LIS 51,5 (2,0%) Infrastrukturförderung 190 (7,2%) Preise, weitere Förderungen 54 (2,1%) Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder 401 (15,2%) Einzelförderung 849 (32,3%) Forschungszentren 43 (1,6%) Graduiertenkollegs 164 (6,3%) Forschergruppen 167 (6,3%) Sonderforschungsbereiche 563 (21,4%) Schwerpunktprogramme 201 (7,6%) 5

II. Bewilligungen Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS) 2013 14.000.000 Fachinformationsdienste 11% 12.000.000 10.000.000 Sondersammelgebiete (SSG) 19% Allianz-Lizenzen 14% 8.000.000 Forschungsbibliotheken 1% 6.000.000 4.000.000 Erschließung und Digitalisierung 20% Objektdigitalisierung 7% 2.000.000 0 Elektronische Publikationen 8% Open Access Publizieren 3% Wissenschaftliche Zeitschriften 1% Werkzeuge und Verfahren 6% Virtuelle Forschungsumgebungen 2% Forschungsdaten 7% 6

II. Rahmenbedingungen für wissenschaftliche Informationsinfrastrukturen Veränderungsdynamik bezogen auf Erwartungen: hohe digitale Verfügbarkeit Formate: von print zu digital, von linear zu vernetzt Inhalte: Publikationen, Objekte, Forschungsdaten, Archivalien Einrichtungen: Archive, Bibliotheken, Museen, (Sammlungen), Forschungseinrichtungen, das Netz Akteure: zunehmend wichtige Rolle von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Kontexte: überregionale und internationale Vernetzung 7

II. Förderbereich LIS: Programme und Ziele Erschließung und Digitalisierung Überregionale Literaturversorgung Versorgung mit Inhalten Aufbau von Strukturen Elektronisches Publizieren / Open Access Informationsmanagement Verbesserung des Zugangs zu wissenschaftlicher Information Verstetigung der Angebote 8

II. Förderbereich LIS: Charakter, Funktion und Voraussetzung der Förderung dokumentierter Bedarf aus der Wissenschaft Impulse setzen, neuen Herausforderungen begegnen Projektorientierung: Anschubfinanzierung Komplementarität zu Grundaufgaben Institutionalisierung der Angebote überregionale Ausrichtung offene Zugänglichkeit (Verwendung von Standards) 9

II. Förderbereich LIS: Förderung entfaltet sich in Forschungs- und Innovationsprojekten Explorations- und Pilotprojekten Projekten zum Aufbau, zur Veränderung und zur Weiterentwicklung von Strukturen Projekten, die der Selbstorganisation der Community dienen Projekten zur Vernetzung und Koordination auf internationaler Ebene 10

III. Förderoptionen für Archive: Werkzeuge und Verfahren des wissenschaftlichen Informationsmanagements das offenste Programm im Förderportfolio bietet Raum für Experimente, für Explorations- und Pilotprojekte, für den modellhaften Aufbau von Strukturen; für die Selbstorganisation der Community und für Vernetzung und Koordination auf internationaler Ebene zu beachten: die generellen Förderkriterien im Förderbereich (Bedarf der Wissenschaft, überregionale Ausrichtung, Anschubfinanzierung, keine Grundaufgaben) 11

III. Retrodigitalisierung archivischer Findmittel Pilotprojekte seit 2009 Ziel: Digitalisierung von 10 % der Findmittel, bezogen auf eine Grundmenge von 60 Millionen Verzeichnungseinheiten Status Quo: derzeit 4,8 Mio Einheiten (8 % ) digitalisiert Förderoption bleibt bestehen 12

III. Pilotprojekt Digitalisierung von archivalischen Quellen (1) Pilotprojekte seit 2012 Ziel: Fragen zu Auswahl, Standards, Workflows, Durchschnittspreisen... Beteiligte Archive/Einrichtungen: Sächsisches Staatsarchiv Dresden Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Düsseldorf Stadtarchiv Mannheim Institut für Stadtgeschichte Mannheim Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns LWL-Archivamt für Westfalen Münster Landesarchiv Baden-Württemberg Stuttgart Archivschule Marburg 13

III. Pilotprojekt Digitalisierung von archivalischen Quellen (2) Pilotphase bezieht verschiedene Materialgattungen ein: Digitalisierung von Microformen Karten und Pläne Sach- und Serienakten Spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Urkunden Amtsbücher Fotobestände Koordination durch die Archivschule Marburg 14

III: Pilotprojekt Digitalisierung von archivalischen Quellen (3) Zeitplan: Halbzeit Pilotphase Roadmap aus dem Pilotprojekt Sommer/Herbst 2015 Beratung in den Gremien der DFG Ausrollen voraussichtlich ab Frühjahr/Sommer 2016 15

III: Pilotprojekt Digitalisierung von archivalischen Quellen (4) Wichtige Parameter für eine Hauptphase Koordination im Gesamtvorhaben: Empfehlungen zu übergreifenden Themen wie Qualitätskontrolle, Strukturdatenvergabe, Klärung rechtlicher Rahmenbedingungen, Speicherformate, unterschiedliche Verfahren zur Vergabe von persistenten Identifikatoren etc.) Auswahlprozess: Einbindung der Nutzerinnen und Nutzer Offener Zugang: Volle Funktionsfähigkeit des Archivportals D gewährleisten 16

III. Archive ins Netz Zusammenfassender Ausblick Erste Anlaufstelle Programm Werkzeuge & Verfahren Digitalisierung von Archivgut als Förderoption für alle ab etwa 2016 Fördermöglichkeiten für Vernetzung wichtig, da Bedarf gerade auch für größere, strukturbildende Maßnahmen nur aus der community selbst kommen kann DFG als Selbstverwaltungsorganisation dem Prinzip des response mode verpflichtet ist 17

Fragen zu Förderoptionen der DFG? Fragen? Sprechen Sie uns an die Förderoptionen der DFG sind so gut, wie sie genutzt werden! Liste mit Ansprechpartnerinnen und -partnern: http://www.dfg.de/foerderung/programme/infrastruktur/lis/ ansprechpersonen/index.html 18

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Weitere Informationen zur DFG: http://www.dfg.de zum Förderatlas: http://www.dfg.de/foerderatlas zu allen geförderten Projekten: http://www.dfg.de/gepris zu den deutschen Forschungseinrichtungen: http://research-explorer.de 19