Fruchtfolgen im Ökolandbau im Mitteldeutschen Trockengebiet. Wie sehen sie aus und

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Transkript:

DLG Feldtage 212 welche sind zukünftig 2. Juni 212 in UPDADE im Juli 212 Trockengebiet Wie DLG-Feldtage 212 2. Juni 212

Standort Lage Südrand der Magdeburger Börde nordöstlicher Regenschatten des Harzes 8 m NN DLG-Feldtage 212 2. Juni 212

Standort Boden Bodenart: Schluffiger Lehm Bodentyp: Löß-Schwarzerde Humus: 2,5-3 % Gesamt-N:,16 % C/N-Verhältnis: 1 : 1 nutzbare Feldkapazität: 21 Vol% ph-wert: > 7, Ackerzahl: 85 96 Foto: Kuratorium Boden des Jahres Foto: Dr. Joachim Bischoff (211) DLG-Feldtage 212 2. Juni 212

Standort Temperatur [ C] 2 15 1 Klima im mitteldeutsches Trockengebiet Jahresniederschlagssumme: 469 mm Jahresdurchschnittstemperatur: 9,1 C 5 LJM = 9,1 C mm 8 7 6 5 4 3 2 1 1 2 3 4 5 6 7 8 Klimatische Wasserbilanz im mitteldeutschen Trockenraum Niederschlag minus reale Verdunstung Klimastation 15 27 13 25 12 12 31 37 5 56 48 6 37 7 9 24-3 4-22 -8-2 72 74 71 6 39 LJM = 469 mm 3 21 34 34 16 2 18 14 real. Verd. = 457 mm J F M A M J J A S O N D -23 mm 8 7 6 5 4 3 2 1 1 2 3 4 5 6 7 8 DLG-Feldtage 212 2. Juni 212-5 J F M A M J J A S O N D

Fruchtfolge 1 Kartoffel Winterroggen Winterweizen Sommergerste Ertrag [dt/ha; absolut trocken], vierjährig (n = 64) 8 Gesamtmittel 4,3 dt/ha 6 52,3 42,2 38,2 4 28,5 2 DLG-Feldtage 212 Kartoffel Winterroggen Winterweizen Sommergerste 2. Juni 212

Fruchtfolge 2 Ackerbohne Winterroggen Kartoffel - Winterweizen Ertrag [dt/ha; absolut trocken], vierjährig (n = 64) 8 Gesamtmittel 42,3 dt/ha 68,6 6 4 29,2 38,8 32,5 DLG-Feldtage 212 2 Ackerbohne Winterroggen Kartoffel Winterweizen 2. Juni 212

Fruchtfolge 1 vs. 2 1 Kartoffel Winterroggen Winterweizen Sommergerste 2 Ackerbohne Winterroggen Kartoffel Winterweizen Ertrag [dt/ha; absolut trocken], vierjährig (n = 64) 2 15 29,2 28,5 Sommergerste 1 52,3 68,6 Ackerbohne 5 38,2 38,8 Kartoffel Winterroggen DLG-Feldtage 212 42,2 32,5 Fruchtfolge 1 Fruchtfolge 2 Winterweizen 2. Juni 212

Fruchtfolge 1 vs. 2 1 Kartoffel Winterroggen Winterweizen Sommergerste 2 Ackerbohne Winterroggen Kartoffel Winterweizen C org -Gehalt [M.-%] - 25 cm tief, vierjährig (n = 64) 2, 1,5 1,,5 1,26 1,43 DLG-Feldtage 212, Fruchtfolge 1 Fruchtfolge 2 2. Juni 212

Fruchtfolge 1 vs. 2 1 Kartoffel Winterroggen Winterweizen Sommergerste 2 Ackerbohne Winterroggen Kartoffel Winterweizen Stickstoff- und Humusbilanz, vierjährig Cross Compliance Fruchtfolge 1 Änderung Boden-N- Vorrat [kg N/ha/a] -3 [kg C/ha/a] -121 erweiterte Humusbilanz 1) [%] 42 DLG-Feldtage 212 2-11 -5 76 2. Juni 212 1) Im erweiterten Modus erfolgt die Angabe als Humusversorgungsgrad in %.

Fruchtfolge 3 mit unterschiedlichem Management 1 Ackerbohne 2 Winterweizen 3 Sommergerste 4 Kartoffel 5 Winterweizen 6 Erbse 7 Winterroggen 8 Sommerhafer Management 1 Stroh - - - - N [kg/ha] Management 2 Stroh 4 Das Koppelprodukt verbleibt auf dem Feld. - Das Koppelprodukt verlässt den Betrieb. 1) Produkte pflanzlichen Ursprungs für Düngezwecke gem. EG-Öko-VO Nr. 889/28, Anhang I N [kg/ha] 1) 4 4 6 6 DLG-Feldtage 212 2. Juni 212

Fruchtfolge 3 Management 1 AB WW1 SG Ka WW2 Er WR Ha Ertrag [dt/ha; absolut trocken], 1994-211 (n = 54) 8 67,3 Gesamtmittel 39,6 dt/ha 6 45,7 4,8 4, 4,6 4 28,6 3, 24,2 DLG-Feldtage 212 2 2. Juni 212 Ackerbohne WWeizen SGerste Kartoffel WWeizen Erbse WRoggen SHafer

Fruchtfolge 3 Management 2 AB WW1 SG Ka WW2 Er WR Ha Ertrag [dt/ha; absolut trocken], 1994-211 (n = 54) 8 78,9 Gesamtmittel 44,6 dt/ha 6 51,5 49,6 4 42,1 42,6 36,8 29,3 25,7 DLG-Feldtage 212 2 2. Juni 212 Ackerbohne WWeizen SGerste Kartoffel WWeizen Erbse WRoggen SHafer

Fruchtfolge 3.1 vs. 3.2 AB WW1 SG Ka WW2 Er WR Ha Stickstoff- und Humusbilanz, 1994-29 Cross Compliance Fruchtfolge Änderung Boden-N- Vorrat [kg N/ha/a] [kg C/ha/a] erweiterte Humusbilanz 1) [%] DLG-Feldtage 212 3.1-22 -125 4 3.2-2 233 97 2. Juni 212 1) Im erweiterten Modus erfolgt die Angabe als Humusversorgungsgrad in %.

Direkt- und Arbeitskostenfreie Leistung nach DLG Leistung von 4 [ /ha] 15 139 1241 116 145 1 5 DLG-Feldtage 212 FF 1 FF 2 FF 3.1 FF 3.2 2. Juni 212

Fruchtfolge 3 Was der Weizen bringt AB WW1 SG Ka WW2 Er WR Ha Ertrag Winterweizen [dt/ha; 86% TS], 1994-29 (n = 48) Management 1 (ohne N-Düngung; 4 von 5 Strohernten verlassen den Betrieb.) nach AB56,3 nach Ka 49,9 DLG-Feldtage 212 Management 2 (3 kg/ha N im Betriebsmittel; Stroh bleibt auf den Feldern.) 4 kg N/ha 6 kg N/ha nach AB 62,9 nach Ka 6,7 2. Juni 212

Zusammenfassung Beachte: Der grundsätzlich einzufordernde Anbau von Untersaaten und Zwischenfrüchten erfolgte in den hier vorgestellten Versuchen nicht. In der Fruchtfolge 1 (ohne Körnerleguminosen) ging der C org - Gehalt zurück; in Fruchtfolge 2 (mit 25% Körnerleguminosen in Hauptfruchtstellung) stieg der C org -Gehalt. Doch sind beide in der Humusbilanz defizitär; auch Fruchtfolge 3.1. In der Fruchtfolge 3.2 wurde mithilfe von Strohverbleib und Zufuhr von organischem Düngemittel (3 kg N/ha und Jahr). der C org -Gehalt langjährig gesteigert,. Stickstoff- und Humusbilanzen ausgeglichen und. ein Ertragszuwachs von 3,3 dt Getreideeinheiten/ha/a erzielt. Um nachhaltig und dauerhaft erfolgreich zu arbeiten, brauchen ökologisch wirtschaftende Ackerbaubetrieben breit aufgestellte mit angepasstem Management sowie ausreichend Augenmaß für Boden und Kontenbewegungen! DLG-Feldtage 212 2. Juni 212