Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

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Transkript:

Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage April/Mai 2015 FGW Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH 681 Mannheim N7, 1-15 Tel. 0621/12-0 Fax: 0621/12-199

FGW Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH N7, 1-15 681 Mannheim Tel. 0621/12-0 Fax: 0621/12-199 E-Mail: info@forschungsgruppe.de www.forschungsgruppe.de Amtsgericht Mannheim HRB 618 Geschäftsführer: Matthias Jung Andrea Wolf Analyse: Michaela Langner Juni/Juli 2015

Versichertenbefragung der KBV Für die Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat die Forschungsgruppe Wahlen Telefonfeld GmbH vom 0. März bis 05. Mai 2015 in Deutschland insgesamt 6.089 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger telefonisch befragt. Die Ergebnisse der Untersuchung sind repräsentativ für die erwachsene Deutsch sprechende Wohnbevölkerung. Alle Ergebnisse sind in Prozent angegeben. Methodische Einzelheiten werden im Anhang erläutert. Die Studie ist in drei Kapitel gegliedert: Das erste Kapitel Arztbesuche untersucht Häufigkeiten und Anlässe von Konsultationen bei Haus- und Fachärzten sowie die Auslösung von Facharztbesuchen. Ein Schwerpunktthema bilden die Wartezeiten für Termine und in der Praxis sowie die Termintreue der Patienten. Wie gewohnt gibt es eine Beurteilung des behandelnden Arztes und Fragen zur Zufriedenheit mit Ärzten. Im letzten Abschnitt wird die Bereitschaft für ausgewählte Wahltarife der gesetzlichen Krankenversicherung behandelt. Im zweiten Kapitel Gesundheitsversorgung und Gesundheitsvorsorge bilden die Versorgungssituation mit Haus- und Fachärzten am Wohnort die Schwerpunkte. Darüber hinaus interessiert der ärztliche Bereitschafts- und Notdienst. Neben dem Ist-Zustand wird an dieser Stelle auch die Bereitschaft abgefragt, sich bei kleineren Erkrankungen von einer Arzthelferin versorgen zu lassen. Beim Thema individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL-Leistungen) werden sowohl die Angebote von Arzt- als auch die Nachfrage von Patientenseite beleuchtet, weiterhin geht es um Vorsorgeuntersuchungen und um den Impfschutz. Kapitel drei zur individuellen Situation beinhaltet einen Kompaktüberblick zum Gesundheitszustand, den Lebensgewohnheiten, zu chronischen Erkrankungen und ganz allgemein zum Zukunftsoptimismus. Dort, wo es möglich ist und sinnvoll erscheint, werden Differenzierungen zwischen haus- und fachärztlicher Versorgung, gesetzlich und privat versicherten Personen, Ost und West oder verschiedenen demografischen und sozialen Gruppen vorgenommen. Befragt wurden zum zweiten Mal auch Versicherte im Alter ab 80 Jahren. Um Veränderungen oder Kontinuitäten zu den KBV- Versichertenbefragungen aus den Vorjahren darstellen zu können, sind im Folgenden die methodisch vergleichbaren Ergebnisse der 18- bis 79-Jährigen ausgewiesen. Alle Ergebnisse der Studie, darunter auch sämtliche Altersgruppen im Detail, sind tabellarisch dokumentiert und stehen wie gewohnt unter www.kbv.de zum Download bereit.

Inhalt 1. Arztbesuche 1.1 Haus- und Facharztbesuche... 1.2 Praxisbesuch: Arztkontakt und Anlass... 7 1. Facharztbesuch: Auslösung und Dringlichkeit... 9 1. Wartezeiten... 12 1.5 Termintreue... 20 1.6 Bewertung des Arztes... 22 1.7 Unzufriedenheit, Beschwerden und Arztwechsel... 25 1.8 Wahltarife und Hausarztsteuerung... 28 2. Gesundheitsversorgung und Gesundheitsvorsorge 2.1 Versorgungssituation mit Haus- und Fachärzten... 0 2.2 Häusliche Betreuung und Versorgung durch Arzthelferinnen... 2. Ärztlicher Bereitschafts- und Notdienst... 5 2. Nachfrage und Angebot von IGeL-Leistungen... 7 2.5 Information und Vorsorge... 0 2.6 Impfschutz... 2. Individuelle Situation.1 Eigene Gesundheit und Lebensgewohnheiten....2 Chronische Erkrankungen... 6. Zukunftsoptimismus... 7. Methodisch-statistische Anmerkungen... 8

2 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

1. Arztbesuche 1.1 Haus- und Facharztbesuche Wie schon im letzten Jahr waren auch 2015 86% aller 18- bis 79-jährigen Bürgerinnen und Bürger in den letzten zwölf Monaten beim Arzt in der Praxis, um sich selbst behandeln oder beraten zu lassen. Nach wie vor ist diese Zahl in den letzten Jahren sehr konstant: 201 hatten 85%, 2011 8%, 20 Arztbesuch im letzten Jahr? (ausgenommen Zahnarzt oder Krankenhausaufenthalt) nein ja 1 86 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015(n=5.65;.85) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern nur bei Hausarzt 9 (+1) 15 (-2) 6 (+1) nur bei Facharzt bei Hausund Facharzt 82%, 2008 8% und 2006 82% der Befragten mindestens einmal einen Arzt konsultiert. 1% aller Befragten waren im letzten Jahr nicht beim Arzt, wobei Besuche bei Zahnärzten oder Krankenhausaufenthalte hier keine Berücksichtigung finden. Unabhängig von der Anzahl der Praxisbesuche insgesamt waren 9% derjenigen Befragten, die in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal beim Arzt waren, ausschließlich beim Hausarzt und 15% ausschließlich bei einem Facharzt. 6% haben sowohl Haus- als auch Facharzt aufgesucht. Es gibt praktisch keine demografische oder soziale Gruppe, in der nicht mindestens drei Viertel der Befragten ärztlichen Rat bzw. eine Behandlung benötigt haben. Lediglich bei den Männern zwischen 18 und Jahren sagen 26%, dass sie im letzten Jahr keinen Arzt aufgesucht haben und damit Nein, ich war im letzten Jahr nicht beim Arzt (ausgenommen Zahnarzt oder Krankenhausaufenthalt) 26 Männer 19 9 18- J. 5-59 J. 60-79 J. 18- J. 5-59 J. 60-79 J. FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=5.65) Frauen etwas mehr (plus vier Prozentpunkte) als 201. Auch bei denjenigen, die angeben, nicht regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen, waren 26% in den letzten zwölf Monaten bei keinem Arzt. Bei Männern ist die Tendenz keinen Arzt aufzusuchen etwas verbreiteter (18%) als bei Frauen (11%). 1 9 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

Anzahl der Arztbesuche im letzten Jahr (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt) 1 Arztbesuch 2 Arztbesuche bis 5 Arztbesuche 6 bis Arztbesuche 11 bis 20 Arztbesuche über 20 Arztbesuche 5 (+1) 1 (-1) 11 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern 18 22 (+2) Anzahl der Arztbesuche im letzten Jahr (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt) alle eigener Gesundheitszustand: sehr gut gut weniger gut/schlecht 15 2 29 7 50 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) 52 57 6 0 (-2) 1- bis 2-mal - bis -mal über -mal Anzahl der Arztbesuche im letzten Jahr (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt) 2008 20 2011 201 201 2015 0 1 2 2 2 2 1- bis 2-mal - bis -mal über -mal FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85); Summenabweichung rundungsbedingt 55 5 5 51 52 52 1 15 15 7 Hohe Stabilität gibt es auch bei der Anzahl von Arztbesuchen: Zur Vorjahresbefragung so gut wie unverändert und in der längerfristigen Analyse ebenfalls sehr beständig, haben etwas mehr als die Hälfte der Befragten, die in den letzten 12 Monaten beim Arzt waren, drei bis zehn Mal eine Arztpraxis aufgesucht. Bei knapp einem Drittel waren es im letzten Jahr ein bis zwei Konsultationen und bei % mehr als zehn Arztbesuche. 1% haben im entsprechenden Zeitfenster genau einmal eine Praxis aufgesucht, 18% zweimal, 0% drei- bis fünfmal, 22% sechs- bis zehnmal, 11% elf- bis zwanzigmal und 5% mehr als zwanzigmal. Relevant ist in diesem Zusammenhang naturgemäß der individuelle Gesundheitszustand der Befragten: % der Bürgerinnen und Bürger mit weniger gutem oder schlechtem Gesundheitszustand waren im vergangenen Jahr mehr als zehn Mal beim Arzt, aber nur 7%, die sich einer sehr guten Gesundheit erfreuen und 1%, die ihre eigene gesundheitliche Verfassung als gut bezeichnen, waren ebenfalls mehr als zehn Mal beim Arzt. Auch Befragte mit einer chronischen Erkrankung unterscheiden sich in der Häufigkeit der Arztbesuche deutlich von der Gesamtheit: 25% suchten mehr als zehn Mal einen Arzt auf, lediglich % ein- bis zweimal. FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

Deutliche Zusammenhänge gibt es wie schon in den Vorjahren zwischen der Anzahl der Arztbesuche und dem Lebensalter der Befragten: In den Altersgruppen unter 60 Jahren gibt jeweils ca. ein Drittel an, nur ein- bis zweimal einen Arzt aufgesucht zu haben, bei den 60- bis 69-Jährigen 29% und bei den 70- bis 79- Jährigen suchten 2% vergleichsweise selten (ein- bis zweimal) einen Arzt auf. Dagegen konsultierten 22% der 70- bis 79- Jährigen, aber nur 12% der unter 0-Jährigen in den letzten 12 Monaten mehr als zehn Mal einen Arzt. Wesentlich ist an dieser Stelle auch eine Betrachtung der Kombination von Alter und Geschlecht: So unterscheiden sich die jüngeren Frauen am stärksten von den Männern derselben Altersgruppe. Bei den 60- bis 79-Jährigen gibt es dann kaum noch geschlechtsspezifische Abweichungen. Was schließlich gesetzlich und privat Anzahl der Arztbesuche im letzten Jahr (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt) Altersgruppe: 18-29 Jahre 0-9 Jahre 0-9 Jahre 50-59 Jahre 60-69 Jahre 70-79 Jahre 2 1- bis 2-mal - bis -mal über -mal 2 5 7 29 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Anzahl der Arztbesuche im letzten Jahr (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt) Männer: 18- Jahre 5-59 Jahre 60-79 Jahre Frauen: 18- Jahre 5-59 Jahre 60-79 Jahre 27 25 26 9 8 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) 5 52 5 56 5 56 8 52 51 9 1- bis 2-mal - bis -mal über -mal Anzahl der Arztbesuche im letzten Jahr (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt) 1 Arztbesuch 2 Arztbesuche bis 5 Arztbesuche 6 bis Arztbesuche 11 bis 20 Arztbesuche über 20 Arztbesuche 5 5 (+2) 1 (-1) 12 (-5) 12 (+1) 11 (+) FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern 8 51 17 2 (+) 22 (+2) 20 (-1) 17 12 1 15 18 22 18 19 20 0 (-2) 29 (-) 1 gesetzlich versichert privat versichert Versicherte betrifft, so haben aktuell fast so viele PKV-Versicherte wie GKV- Versicherte, mehr als zehn Mal einen Arzt aufgesucht. FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 5

Haus- und Facharztbesuche im letzten Jahr (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Haus- und/oder Facharzt) 1 Arztbesuch 2 Arztbesuche bis 5 Arztbesuche 6 bis Arztbesuche 11 bis 20 Arztbesuche über 20 Arztbesuche 5 6 (+1) 2 (+1) (+1) 11 (+1) 12 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.095; 2.97) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern 21 (+1) 2 (-2) 2 2 7 (-2) 2 Hausarzt-Besuche Facharzt-Besuche Haus- und Facharztbesuche im letzten Jahr (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Haus- und/oder Facharzt) Hausarzt-Besuche gesetzlich versichert privat versichert Facharzt-Besuche gesetzlich versichert privat versichert 1- bis 2-mal - bis -mal über -mal 6 52 8 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.095; 2.97) Haus- und Facharztbesuche im letzten Jahr (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Haus- und/oder Facharzt) Hausarzt-Besuche Ost West Facharzt-Besuche Ost West 5 7 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.095; 2.97) der Republik. 9 9 8 9 2 1 1- bis 2-mal - bis -mal über -mal 7 7 9 9 7 7 6 In der Differenzierung der Anzahl von Haus- bzw. Facharztbesuchen gibt es im Vergleich zur letzten Befragung kaum Bewegung. Lediglich in der Kategorie drei- bis fünfmal einen Arzt aufgesucht gibt es zwischen Haus- und Facharztbesuchen einen Unterschied: Hier wird der Hausarzt etwas häufiger konsultiert als der Spezialist. Privatpatienten sind seltener beim Hausarzt als gesetzlich Versicherte. Beide Gruppen haben sich in der Häufigkeit der Besuche sowohl bei Haus- als auch bei Facharztbesuchen aber angenähert. Zwischen Ost und West gibt es bei den Hausarztbesuchen keine Unterschiede und kaum Veränderungen zur Vorjahresbefragung. Beim Gang zum Spezialisten wird in den neuen Bundesländern die Kategorie drei bis zehn Facharztbesuche etwas öfter genannt. Dagegen wird in den alten Bundesländern der Facharzt häufiger mehr als zehnmal aufgesucht als im Osten 6 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

1.2 Praxisbesuch: Arztkontakt und Anlass 87% der Befragten hatten bei ihrem letzten Praxisbesuch Kontakt zum Arzt. 11% hatten diesen nicht, da sie z.b. zum Abholen eines Rezeptes, zur Blutabnahme oder wegen einer Bestrahlung in der Praxis waren und damit Dienstleistungen in Anspruch nahmen, die von anderen Praxismitarbeitern betreut und durchgeführt wurden. Im Vergleich zwischen Hausarzt- und Facharztpraxen, gibt es beim Spezialisten häufiger den direkten Kontakt mit dem Mediziner. Arztkontakt bei Praxisbesuch? (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) 2008 20 2011 201 201 2015 ja 88 87 85 86 86 87 nein FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85); fehlende Prozent zu 0 = beides/keine Angabe Arztkontakt bei Praxisbesuch? (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) alle Besuch bei ja 87 nein 9 11 1 12 12 11 11 Hauptsächlicher Anlass für den letzten Praxisbesuch mit Arztkontakt war bei der Hälfte der Befragten ein aktuelles Problem, also beispielsweise eine Grippe oder Schmerzen. 22% waren zur Vorsorge oder Impfung beim Arzt, ebenso viele wegen einer chronischen Krankheit. Die Verteilung in der Gesamtheit ist auch hier in den letzten Jahren relativ stabil. Hausarzt Facharzt FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85); fehlende Prozent zu 0 = beides/keine Angabe Grund für Arztbesuch (Auswahl: Ja, war beim Arzt; letzter Praxisbesuch mit Arztkontakt) 2008 20 2011 201 201 2015 aktuelles Problem chron. Krankheit Vorsorge/Impfung sonst. 8 8 7 52 51 50 82 9 25 2 26 22 21 22 2 2 2 21 2 22 5 5 5 5 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.287) FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 7

Grund für Arztbesuch (Auswahl: Ja, war beim Arzt; letzter Praxisbesuch mit Arztkontakt) Männer: 18- Jahre 5-59 Jahre 60-79 Jahre Frauen: 18- Jahre 5-59 Jahre 60-79 Jahre aktuelles Problem chron. Krankheit Vorsorge/Impfung sonst. 6 52 59 58 69 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.287) 5 9 19 18 1 27 26 26 22 18 12 7 7 6 In den einzelnen soziodemografischen Gruppen gibt es allerdings deutliche Unterschiede: Wegen eines aktuellen Problems haben sich bei den Männern 69% der unter 5- jährigen, aber nur ein Drittel der über 60-jährigen Männer beraten oder behandeln lassen. Ein Drittel der über 60-jährigen männlichen Befragten hat den Arzt zuletzt wegen einer chronischen Erkrankung aufgesucht. In den Altersgruppen unter 60 Jahren ist der Anteil der Frauen, die zur Vorsorge oder Impfung zuletzt einen Arzt aufsuchten, deutlich höher als bei den Männern der jeweiligen Altersgruppen. Befragte in Ostdeutschland suchen den Arzt häufiger wegen einer chronischen Erkrankung auf als in Westdeutschland. Grund für Arztbesuch ( Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch mit Arztkontakt) alle Krankenversicherung gesetzlich privat aktuelles Problem chron. Krankheit Vorsorge/Impfung sonst. 50 51 9 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.287) 17 22 2 27 22 21 5 5 6 Privat Versicherte gehen etwas häufiger zur Vorsorge als gesetzlich Krankenversicherte. Gesetzlich Versicherte suchen den Arzt häufiger wegen einer chronischen Erkrankung auf. Sonst gibt es bei dieser Frage so gut wie keine Unterschiede zwischen Privat- und Kassenpatienten. Befragte, die nur ein- bis zweimal im letzten Jahr einen Arzt konsultierten, taten dies überdurchschnittlich häufig wegen einer Vorsorgeuntersuchung oder Impfung. 8 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

1. Facharztbesuch: Auslösung und Dringlichkeit Nach wie vor geht die Mehrheit der Befragten auf eigene Veranlassung zum Facharzt: 6%, und damit vergleichbar viele wie im Vorjahr, haben zuletzt ohne Überweisung einen Facharzt aufgesucht, 5% hatten für diesen Besuch eine Überweisung. Diese Facharztbesuch: Auslösung (Auswahl: Ja, war beim Arzt; letzter Praxisbesuch bei Facharzt) Überweisung von anderem Arzt? nein 6 (-2) 5 (+1) FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=1.882; 660) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern ja Überweisung durch 85 (-1) 12 (+2) Hausarzt anderen Facharzt Krankenhaus wurde bei 85% der Patienten vom Hausarzt ausgestellt, bei 12% von einem anderen Facharzt und bei % war der Auslöser für die Überweisung ein Krankenhaus bzw. ein Mediziner im Krankenhaus. Jüngere Befragte suchen den Facharzt deutlich häufiger ohne Überweisung auf als ältere Personen. Bewohner von Großstädten ab 0.000 Einwohnern verzichten eher auf eine Überweisung als Bewohner kleinerer Städte oder ländlicher Regionen. Lediglich 1% der PKV- Versicherten gehen mit Facharztbesuch ohne Überweisung (Auswahl: Ja war beim Arzt; letzter Praxisbesuch bei Facharzt) 6 (-2) in den Altersgruppen 75 (-9) 76 (-) 66 6 (+) 57 (+1) 52 (+) alle 18-29 J. 0-9 J. 0-9 J. 50-59 J. 60-69 J. 70-79 J. FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=1.882) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern einer Überweisung zum Facharzt, 86% ohne; bei den GKV-Befragten sind es 0% mit und 59% ohne Überweisung. Im Osten geht man häufiger mit Überweisung zum Facharzt (0%) als im Westen (%). Je häufiger die Befragten im letzten Jahr einen Arzt konsultierten, desto eher ließen sie sich überweisen. 1% der Personen, die mehr als zehn Mal eine Arztpraxis besuchten, suchten mit Überweisung den Spezialisten auf, bei Personen die im letzten Jahr ein- bis zweimal in einer Arztpraxis waren es 2%. Je schlechter der allgemeine Gesundheitszustand ist, desto häufiger lässt man sich überweisen. Auch chronisch Kranke gehen deutlich häufiger mit einer Überweisung zum Facharzt als Personen ohne chronische Erkrankungen. Personen die zur Vorsorge oder Impfung einen Facharzt aufsuchen, tun dies wesentlich häufiger ohne Überweisung. FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 9

Facharztbesuch mit Überweisung (Auswahl: Ja, war beim Arzt; letzter Praxisbesuch bei Facharzt mit Überw.) Überweisung durch Hausarzt 85 (-1) Krankenhaus 12 (+2) anderen Facharzt FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=660; 561) Veränderung zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern Terminvereinbarung 87 (-1) 12 (+1) Patient selbst Hausarzt w.n. Patienten, die mit Überweisung einen Facharzt aufsuchen, haben diese in der Mehrzahl vom Hausarzt. Doch selbst wenn 85% aller Facharztbesuche mit Überweisung vom Hausarzt ausgelöst werden, organisieren 87% dieser Patienten ihren Termin für den Facharztbesuch selbstständig. Lediglich bei 12% der Befragten mit Überweisung vom Hausarzt hat dieser bzw. die Arztpraxis den Termin beim Facharzt vereinbart. Bei Männern ist diese Quote etwas höher als bei Frauen. Bei Befragten, die generell selten einen Arzt aufsuchen, kommt es öfter vor, dass der Hausarzt auch gleich die Terminierung beim Facharzt vornimmt. Bei Überweisung: Facharztbesuch vom Hausarzt als dringlich bezeichnet? (Auswahl: Ja, war beim Arzt; letzter Praxisbesuch bei Facharzt mit Überw. von HA) 58 (-6) ja FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=561) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern 8 (+6) nein Insgesamt 58% der von Hausärzten ausgelösten Facharztbesuche und damit sechs Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr, wurden nach Angaben der Befragten vom Hausarzt als dringlich bezeichnet, in 8% der überwiesenen Fälle war dies nicht der Fall. Den Zusatz dringend gab es bei 6% im Osten und 57% im Westen sowie bei 6% der Männer und 5% der Frauen, die vom Hausarzt zu ihrem letzten Facharztbesuch überwiesen wurden. FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

Wenn Patienten eine Überweisung zum Facharzt ausgestellt bekamen, war es für 6%, acht Prozentpunkte weniger als im letzten Jahr, wichtig einen Termin bei einem bestimmten Facharzt zu Bei Überweisung: Bestimmter Facharzt wichtig? (Auswahl: Ja, war beim Arzt; letzter Praxisbesuch bei Facharzt mit Überw.) 6 (-8) (+7) ja, war mir wichtig, Überweisung durch 67 (-7) 8 (-) ja nein Hausarzt anderen Facharzt FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=68) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern bekommen. Einem bestimmten Facharzt aufsuchen zu können, ist häufiger Befragten ab 50 Jahren wichtig, wogegen es nur für 19% der unter 0-Jährigen eine wesentliche Rolle spielt. Wenn Patienten direkt vom Hausarzt kamen, hatte es mit 67% für deutlich mehr Befragte eine starke Bedeutung, einen ganz bestimmten Facharzt zu konsultieren, als für diejenigen mit Überweisung von einem anderen Facharzt (8%). Auch für Befragte, die aus Unzufriedenheit einen Arztwechsel vorgenommen haben, war der bestimmte Spezialist tendenziell wichtiger (76%) als für den Durchschnitt. Unterschiede gibt es bei der Wahl zwischen den einzelnen Facharztgruppen, für die bei ausreichender Fallzahl belastbare Ergebnisse vorliegen. Zu beachten ist an dieser Stelle die geringe Fallzahl bei den Frauen- und Hautärzten, die die Interpretation nur bedingt aussagefähig macht. Wurden die Bei Überweisung: Bestimmter Facharzt wichtig? (Auswahl: Ja, war beim Arzt; letzter Praxisbesuch bei Facharzt mit Überw.) Frauenarzt* Internist Augenarzt Chirurg Urologe Kardiologe Orthopäde Hautarzt* Psychiater HNO-Arzt 18 2 2 0 0 nicht wichtig wichtig w.n./k.a. 5 6 51 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=68); *geringe Fallzahl Befragten etwa zu einem Internisten oder Frauenarzt überwiesen, legten mehr Patienten Wert auf einen ganz bestimmten Arzt als unter denjenigen Befragten, die zum Psychiater, Haut- oder zum HNO-Arzt mussten. 81 82 77 75 70 68 62 65 6 9 5 2 2 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 11

1. Wartezeiten Sowohl bei den Wartezeiten auf einen Termin als auch bei der Wartezeit in der Praxis gibt es kaum Veränderungen im Vergleich zur Vorjahresbefragung. Zu beachten sind in diesem Zusammenhang besonders Details wie Anlass des Arztbesuches, Wohnort, haus- und fachärztliche Versorgung, Facharztgruppen, Art der Krankenversicherung. Diese haben maßgeblich Einfluss bei den Wartezeiten. So müssen sich beispielsweise Patienten bei Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen länger gedulden, bis sie einen Termin bekommen, als Patienten mit einer chronischen Erkrankung oder einem aktuellen Problem. Es zeigt sich aber auch, dass selbst Wartezeiten, die über drei Wochen dauern, von der Mehrzahl der Befragten nicht als störend empfunden werden. Wartezeiten für Termin (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) 2008 20 2011 201 201 2015 keine Wartezeit / (Praxis) ohnetermin bis Tage über Tage 50 8 8 8 5 7 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Wartezeiten für Termin (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) keine Wartezeit ein Tag 2 bis Tage bis eine Woche bis Wochen über Wochen ohne Termin/ Termin unnötig Praxis macht keine Termine 2 6 9 (-2) 12 (-1) 1 (+1) 12 17 15 (+2) 15 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern drei Wochen. 18 19 18 1 7 7 2 2 0 Wenn es zunächst um Wartezeiten für einen Termin beim Arzt geht, sagen nach 5% im letzten Jahr aktuell 7% aller Befragten, dass sie nicht warten mussten, weil sie entweder sofort einen Termin bekommen haben (0%), ohne Vereinbarung direkt zum Arzt (1%) gegangen sind, die Praxis keine Termine macht bzw. ein Termin nicht notwendig (%) ist. 15% haben einen Tag (6%) oder zwei bis drei Tage (9%) gewartet und insgesamt 7% mussten sich länger als drei Tage gedulden, darunter 12% bis zu einer Woche, 1% bis zu drei Wochen und weitere 12% länger als 12 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

Wie lang es von der Terminvereinbarung bis zum Arztbesuch dauert, ist in Ost- und Westdeutschland unterschiedlich: Nach wie vor sind kurze Wartezeiten in den alten Bundesländern häufiger als in den neuen. In den neuen Bundesländern gehen dagegen überdurchschnittlich viele Patienten zum Arzt, ohne vorher einen Termin zu vereinbaren. Für diejenigen, die dort einen Termin vereinbaren, gibt es sichtbar häufiger Wartezeiten von mehr als drei Wochen. Im Gesamtergebnis erhalten aber in Ost wie in West rund 60% aller Patienten innerhalb von drei Tagen einen Termin beim Arzt. Die deutliche Mehrheit aller Befragten wartet bei Hausärzten höchstens drei Tage auf einen Termin. Auf einen Facharzttermin wartet die Mehrheit der Befragten länger als drei Tage. Bei Hausärzten müssen, wie schon im vergangenen Jahr, 22% länger als drei Tage warten. Allerdings besuchen deutlich mehr Patienten Wartezeiten für Termin (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) keine Wartezeit ein Tag 2 bis Tage bis eine Woche bis Wochen über Wochen ohne Termin/ Termin unnötig Praxis macht keine Termine 2 1 6 7 12 1 11 11 1 17 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) 22 0 28 Wartezeiten für Termin (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) keine Wartezeit ein Tag 2 bis Tage bis eine Woche bis Wochen über Wochen ohne Termin/ Termin unnötig Praxis macht keine Termine 1 7 7 8 8 1 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=1.882) 19 19 22 26 West Ost bei Hausarzt bei Facharzt Wartezeiten für Termin bei Facharzt (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Facharztpraxisbesuch) 2008 20 2011 201 201 2015 keine Wartezeit / (Praxis) ohnetermin bis Tage über Tage ihre Hausarztpraxis ohne Termin: Zum Facharzt gehen nur 7% ohne Termin, beim Hausarzt sind es 19%. Je jünger die Befragten desto häufiger gehen sie ohne Termin zum Hausarzt. Bei den Hausärzten in Ostdeutschland sprechen die Befragten eher ohne Termin vor (29%) als im Westen des Landes (%). Den 0 29 1 0 28 27 15 1 12 1 1 5 56 5 55 58 62 7 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 1

Facharzt ohne Termin zu konsultieren, kommt dagegen in Ost wie West eher selten vor. Wartezeiten für Termin (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) Grund für Arztbesuch: aktuelles Problem chronische Krankheit Vorsorge/ Impfung keine Wartezeit / (Praxis) ohnetermin bis Tage über Tage 2 2 57 11 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) 6 1 27 Der wohl wichtigste Faktor beim Thema Wartezeiten ist nach wie vor die Dringlichkeit einer Behandlung: Insgesamt 57%, und damit noch einmal etwas mehr Befragte als 201, die zuletzt wegen aktueller Probleme wie z.b. einer Grippe oder Schmerzen beim Arzt waren, suchten ohne Wartezeit den Arzt auf. Auch chronisch Erkrankte hatten es etwas einfacher ohne Wartezeit oder Termin die Praxis aufzusuchen (2%) als vor einem Jahr (8%). Dagegen mussten Patienten, die zur Vorsorge oder Impfung einen Arzttermin vereinbarten, häufiger mehr als drei Tage warten (6%) als 201 (59%). Wartezeiten für Termin (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) Hausarzt HNO-Arzt Chirurg Kardiologe Urologe Psychiater Internist Augenarzt Orthopäde Hautarzt Frauenarzt keine Wartezeit / (Praxis) ohnetermin bis Tage über Tage 2 22 22 0 0 28 7 6 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=2.97; 1.882) 2 9 6 60 9 5 9 1 12 71 7 6 65 18 59 60 62 56 51 7 21 Deutliche Unterschiede bei den Wartezeiten gibt es auch zwischen den Facharztgruppen: Patienten, die einen HNO-Arzt oder Chirurgen aufsuchten, mussten deutlich weniger Zeit einplanen, um einen Termin zu erhalten als Personen, die bei einem Frauen- oder einem Hautarzt einen Beratungs- oder Behandlungstermin benötigten. Während beim HNO-Arzt 2% ohne Wartezeit behandelt wurden, % bis zu drei Tagen warten mussten und weniger als die Hälfte mehr als drei Tage, sind es knapp drei Viertel der Patienten beim Frauenarzt, die auf ihren Termin mehr als drei Tage warten mussten. Nur % hatten keine Wartezeit beim Gynäkologen. 1 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

Besonders schnell werden aktuelle Probleme nach wie vor in Hausarztpraxen behandelt. Bei Fachärzten ist die Wartezeit für solche Fälle höher: % der Patienten mit einem entsprechend aktuellem Anliegen konnten dieses innerhalb von drei Tagen mit einem Fachmediziner erörtern bzw. sich von diesem behandeln lassen. Wartezeiten für Termin bei aktuellem Problem (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) alle bei Hausarzt bei Facharzt keine Wartezeit / (Praxis) ohnetermin bis Tage über Tage 0 57 72 1 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=2.156) 56 17 27 11 29% der Befragten, die keine Überweisung hatten, gaben an, ohne Wartezeit einen Termin beim Facharzt bekommen zu haben. Bei denen, die eine Überweisung hatten, waren es 2%. Der Anteil derjenigen, die ohne Überweisung länger als drei Tage warten mußten, hat im Vergleich zum letzten Wartezeiten für Termin bei Facharzt (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) alle ohne Überweisung keine Wartezeit / (Praxis) ohnetermin bis Tage über Tage 27 Facharztbesuch ausgelöst mit Überweisung Überweisung und dringlich Überweisung und Terminvereinbarung durch Hausarzt 2 29 25 8 9 11 11 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=1.882) Jahr um sechs Prozentpunkte zugenommen. Er ist aber weiterhin geringer als bei Patienten mit Überweisung und ähnlich wie bei dringlich gekennzeichneten Überweisungen. Erst wenn eine Überweisung mit Terminvereinbarung durch den Hausarzt erfolgt, wird die Wartezeit deutlich reduziert. Weniger als die Hälfte dieser Patienten mussten länger als drei Tage warten, 8% haben einen Termin ohne Wartezeit erhalten und jeder Zehnte konnte innerhalb von drei Tagen beim Arzt vorsprechen. 67 62 59 62 8 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 15

Wartezeiten für Termin (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) keine Wartezeit ein Tag 2 bis Tage bis eine Woche bis Wochen über Wochen ohne Termin/ Termin unnötig Praxis macht keine Termine 2 1 6 8 (-1) 8 (-2) 12 (-1) 11(-2) 1(+1) 1(+1) 1(+1) 1 8 (+) (-1) (+) FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern 0 (-2) gesetzlich versichert privat versichert Wartezeiten für Termin bei Facharzt (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Facharztpraxisbesuch) keine Wartezeit ein Tag 2 bis Tage bis eine Woche bis Wochen über Wochen ohne Termin/ Termin unnötig Praxis macht keine Termine Wartezeiten für Termin bei Hausarzt (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Hausarztpraxisbesuch) keine Wartezeit ein Tag 2 bis Tage bis eine Woche bis Wochen über Wochen ohne Termin/ Termin unnötig Praxis macht keine Termine 1 (-1) 8 (+1) 9(-1) (-) 11(-) (-2) 11(+1) 8(+2) 7 (+1) (-1) 2 (+1) 2 (+1) 6 (-2) 6 (-1) 7 (+1) 6 1 (+) 1 1 (-1) 1 (+) FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=1.882) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern 20(+) FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=2.97) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern 19 22 (-8) 18 (+2) 22 (+1) 20 (+) gesetzlich versichert privat versichert 6 (+) gesetzlich versichert privat versichert 28(+2) Privat Krankenversicherte erhalten schneller Arzttermine als gesetzlich Versicherte. Die Unterschiede haben allerdings im Verlauf der letzten Jahre abgenommen. Aktuell müssen auch privat Versicherte länger warten als im Vorjahr. Der Anteil der privat Versicherten, die sofort einen Termin beim Facharzt erhalten, hat im Vergleich zum letzten Jahr abgenommen, bei den GKV-Patienten stagniert er. Es gibt Unterschiede bei den Fachärzten zwischen gesetzlich und privat Versicherten. Dies betrifft vor allem längere Wartezeiten. Allerdings gibt es mittlerweile bei den Fachärzten auch längere Wartezeiten für einen Termin bei privat versicherten Patienten. Bei Hausärzten erhalten privat Versicherte schneller sofort einen Termin, dafür gehen mehr gesetzlich Versicherte ohne Termin in die Hausarztpraxis. FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

Entscheidend ist in diesem Zusammenhang nicht primär die Frage, wie lange es dauert bis man einen Termin bekommt, sondern ob man damit subjektiv zufrieden ist. Selbst wenn bei zahlreichen Arztbesuchen lange Wartezeiten anfallen, sieht dies nur eine Minderheit der Patienten als Problem an: Lediglich jedem zehnten Befragten hat es bei seinem letzten Arztbesuch zu lange gedauert, bis dafür ein Termin zu bekommen war. 2% sehen die Wartezeit unproblematisch und für 8% stellt sich die Frage nicht, da sie keine Wartezeiten hatten. Bei Befragten, die mindestens einen Tag auf den Termin warten, wird diese Zeit, wie schon im Vorjahr, von knapp einem Fünftel als zu lange empfunden. Die Unzufriedenheit über die Wartezeit wächst naturgemäß je länger die Patienten bis zum Termin warten mussten. 2% der Befragten, die länger als drei Wartezeiten: Hat es Ihnen zu lange gedauert, bis Sie einen Termin bekommen haben? (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) 8 (+1) Keine Wartezeit/ Keine Terminvereinbarung alle Befragten 2 (-1) nein, nicht zu lange ja, zu lange FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85; 2.55) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern Befragte mit Wartezeit von mind. einem Tag 81 19 Wartezeiten: Hat es Ihnen zu lange gedauert, bis Sie einen Termin bekommen haben? (Auswahl: Ja, war beim Arzt; letzter Besuch; Wartezeit mind. einen Tag) 2006 2008 20 2011 201 201 2015 Wartezeiten: Hat es Ihnen zu lange gedauert, bis Sie einen Termin bekommen haben? (Auswahl: Ja, war beim Arzt; letzter Besuch; Wartezeit mind. einen Tag) 19 17 20 17 17 22 19 19 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=2.55) 81 7 7 9 ja nein 1 Tag 2 bis Tage FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=2.55) ja 8 80 8 82 77 81 81 nein ja, zu lange, nach Wartezeit bis eine Woche 19 bis Wochen 2 über Wochen Wochen auf ihren Behandlungs- oder Beratungstermin warteten, sind darüber unzufrieden. Bei Patienten mit bis zu drei Tagen Wartezeit sind es nur 7%. Etwas häufiger unzufrieden als die Gesamtheit sind Befragte, die sich laut eigenen Angaben in einem nicht guten Gesundheitszustand befinden (25%); Patienten, die zuletzt einen Facharzt aufgesucht haben (2%), sowie solche mit einem aktuellem Problem (2%). FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 17

Wartezeiten in der Praxis (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) 2008 20 2011 201 201 2015 11 12 12 9 keine Wartezeit bis 15 Min. bis 0 Min. über 0 Min. 0 1 2 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Wartezeiten in der Praxis (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) keine Wartezeit bis 15 Min. bis 0 Min. bis 60 Min. bis 2 Std. über 2 Std. 2 8 (+1) (+1) 0 29 0 29 29 0 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern 29 25 25 25 26 26 0 (+1) Wartezeiten in der Praxis (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) keine Wartezeit bis 15 Min. bis 0 Min. bis 60 Min. bis 2 Std. über 2 Std. 1 7 7 11 1 15 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) 5 21 2 0 29 (-1) 5 West Ost Die Wartezeiten in der Praxis sind in den letzten sieben Jahren sehr konstant geblieben. Knapp drei Viertel aller Patienten warteten maximal dreißig Minuten bis zur Sprechstunde. Auch aktuell hatte jeder Zehnte keine Wartezeit, ein Drittel wartete bis zu einer Viertelstunde, 0% bis zu einer halben Stunde. % verbrachten bis zu einer Stunde im Wartezimmer des Arztes, 8% bis zu zwei Stunden und 2% mehr als zwei Stunden. Ältere Befragte kamen etwas schneller in die Sprechstunde als jüngere. Im Osten dauert es nach wie vor deutlich länger bis zum Behandlungsbeginn als im Westen: So warteten im Osten mehr Befragte länger als eine Stunde (18%) auf ihre Behandlung oder Beratung als im Westen (8%). An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass Patienten in den neuen Bundesländern eher ohne Termin den Arzt aufsuchen (vgl. S. 1). 56% der privat Versicherten kamen nach maximal einer Viertelstunde an die Reihe, 2% der gesetzlich Versicherten. In Hausarztpraxen gibt es wie schon in den Vorjahren ähnliche Wartezeiten wie in Facharztpraxen. 18 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

Die detaillierte Betrachtung zwischen einzelnen Facharztgruppen deutliche zeigt Unterschiede: Besonders häufig ohne Wartezeiten kamen Patienten bei Kardiologen an die Reihe. Bei HNO- Medizinern warteten Patienten überdurchschnittlich oft länger als dreißig Minuten. Differenzen gibt es außerdem in Abhängigkeit vom Grund des Arztbesuches: Patienten, die zur Vorsorge oder Impfung in die Praxis kamen, waren schneller an der Reihe als diejenigen mit chronischen oder aktuellen Beschwerden. Patienten mit einem aktuellen Problem mussten häufiger über eine halbe Stunde warten als chronisch Erkrankte oder Befragte, die zur Vorsorge oder Impfung den Arzt aufsuchten. Eine Rolle spielt ebenfalls, ob man bei diesem Besuch einen Arztkontakt hatte. 19% der Patienten ohne Arztkontakt kamen ohne zu warten an die Reihe, bei Patienten mit Kontakt zum Mediziner waren es 9%. Wartezeiten in der Praxis (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) keine Wartezeit bis 15 Min. bis 0 Min. bis 60 Min. bis 2 Std. über 2 Std. 2 1 8 15 17 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=2.97; 1882) Grund für Arztbesuch: aktuelles Problem chronische Krankheit Vorsorge/ Impfung FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) 0 29 2 1 gesetzlich versichert privat versichert Wartezeiten in der Praxis (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) Hausarzt Kardiologe Internist Hautarzt Psychiater Chirurg Frauenarzt Urologe Orthopäde Augenarzt HNO-Arzt 6 Wartezeiten in der Praxis (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) 8 11 9 1 1 9 9 9 8 keine Wartezeit bis 15 Min. bis 0 Min. über 0 Min. 25 2 25 keine Wartezeit bis 15 Min. bis 0 Min. über 0 Min. Und während 58% der Befragten mit Arztkontakt länger als 15 Minuten warteten, waren es bei denen ohne Arztkontakt 1%. 28 28 2 1 1 7 8 9 2 26 7 1 2 29 2 2 1 1 20 17 29 6 7 1 25 26 28 2 18 21 21 17 18 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 19

1.5 Termintreue 20% der Befragten, etwas weniger als im letzten Jahr, geben an, dass sie in den letzten zwölf Monaten einen Arzttermin kurzfristig nicht einhalten konnten. 80% derjenigen, die in diesem Zeitraum beim Arzt waren, haben dagegen sämtliche Termine wie geplant wahrgenommen. Dass sie alle Arzttermine wie vereinbart eingehalten haben, sagen 8% der Männer und 77% der Frauen, 79% der gesetzlich und 81% der privat Versicherten, 79% im Westen und 8% im Osten sowie 82% der Bewohner von Kleinstädten und 77% aus Großstädten mit mehr als 0.000 Einwohnern. Konnten Sie in den letzten 12 Monaten einen Arzttermin kurzfristig nicht einhalten? (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt) 20 (-) 80 (+) 12 (-2) 21 (-) (-1) ja nein 1 bis 2 bis über FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Vergleich zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern wurde. ja, nach Anzahl der Arztbesuche in den letzten12 Monaten Deutliche Unterschiede gibt es zum einen zwischen Befragten die selten und denjenigen die häufiger zum Arzt gehen, zum anderen in den Altersgruppen. Je häufiger Patienten Ärzte konsultieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer dieser Besuche kurzfristig nicht eingehalten Ja, konnte in den letzten 12 Monaten einen Arzttermin einmal kurzfristig nicht einhalten (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt) 20 (-) 19 (-) Männer 17 (-5) 15 (-2) 27 (-6) 26 (-1) alle 18- J. 5-59 J. 60-79 J. 18- J. 5-59 J. 60-79 J. FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern Frauen Und während die unter 0- Jährigen ähnlich termintreu sind wie die Gesamtheit, halten über 60-Jährige deutlich häufiger einen Arzttermin ein als die 0- bis 9-Jährigen. Ein Viertel in dieser Altersgruppe gibt an, dass sie im letzten Jahr einen Termin beim Arzt kurzfristig nicht wahrgenommen haben. Auf 27% der unter 5-jährigen Frauen und 26% der weiblichen Befragten zwischen 5 und 59 Jahren trifft dies zu, aber nur auf 19% bzw. 17% der Männer in den jeweiligen Altersgruppen. 20 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

Gefragt nach den Gründen für das Nichterscheinen bzw. kurzfristige Absagen, sagen 28% der Befragten, dass sie beruflich verhindert waren. 2% sahen sich aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage den Arzt trotz Termin aufzusuchen und 22% hatten keine Zeit wegen anderer Termine. Nicht-Einhaltung von Terminen: Ursachen (Auswahl: Ja, war beim Arzt; konnte Arzttermin kurzfristig nicht einhalten) keine Zeit: Arbeit/Beruf gesundheitsbedingt keine Zeit: sonstige Gründe keine Zeit: Familie Termin vergessen Sonstiges weiß nicht mehr/k.a. 2 (-1) 7 (-1) 7 1 (+5) FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=979); Mehrfachnennung Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern 28 (-) 2 (+5) 22 (-6) 1% fehlte die Zeit wegen familiärer Angelegenheiten und 7% der Patienten geben an, den Termin schlichtweg vergessen zu haben. Ebenfalls 7% nennen diverse andere Gründe wie etwa die Einschätzung, dass der Arztbesuch nicht mehr notwendig war, es Probleme bei der Anfahrt gab oder sie kurzfristig einen Wechsel zu einem anderen Mediziner vorgenommen haben. Getrennt nach Geschlecht, überwiegt bei den Männern der Anteil derer, die aus Arbeitsgründen verhindert war. Frauen wiederum begründen ihr Nicht- Erscheinen primär mit gesundheitlichen Problemen und familiären Angelegenheiten. Berufliche Gründe werden am häufigsten von den 0- bis 9-Jährigen Nicht-Einhaltung von Terminen: Ursachen (Auswahl: Ja, war beim Arzt; konnte Arzttermin kurzfristig nicht einhalten) keine Zeit: Arbeit/Beruf gesundheitsbedingt keine Zeit: sonstige Gründe keine Zeit: Familie Termin vergessen Sonstiges weiß nicht mehr/k.a. 5 (+1) 7 (-) 6 6 (-2) 8 (+2) (+1) 2 (-1) 21 (-8) 18 (+5) 27 (+) 27 (-6) 20 (-) 20 (+6) FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=979); Mehrfachnennung Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern 8 (+2) Männer Frauen genannt; mit zunehmendem Alter sind es öfter gesundheitliche Motive, die für die kurzfristige Nicht-Wahrnehmung von Arztterminen als Begründung angeführt werden: 12% bei den 18- bis 29-Jährigen, aber 9% bei den 70- bis 79-Jährigen nennen dies als Hauptargument. FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 21

1.6 Bewertung des Arztes Bewertung des Arztes (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) Vertrauensverhältnis zum Arzt sehr gut 51 (+2) k.a. 1 1 (-2) gut weniger gut überhaupt nicht gut FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern Fachkompetenz des Arztes 6 7 (+1) (-1) 1 k.a. sehr gut Die Patienten in Deutschland haben weiterhin ein hohes Vertrauen in ihre Ärzte und schätzen deren Fachkompetenz. Die Befragten geben sehr positive Rückmeldungen, wenn es um den Mediziner geht, der sie zuletzt behandelt hat. Vertrauensverhältnis zum Arzt (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) 2006 2008 20 2011 201 201 2015 5 5 überhaupt nicht gut weniger gut gut sehr gut keine Angabe FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) 9 2 0 1 5 51 50 7 9 51 50 Für 92% aller Befragten ist ihr Vertrauensverhältnis zum letztbesuchten Arzt gut (1%) oder sehr gut (51%), nur insgesamt 5% sprechen von weniger gutem (%) oder überhaupt nicht gutem (1%) Vertrauen zu dem Arzt, den sie innerhalb der letzten 12 Monate zuletzt aufgesucht haben. Fachkompetenz des Arztes (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) 2006 2008 20 2011 201 201 2015 überhaupt nicht gut weniger gut gut sehr gut keine Angabe FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) 7 6 6 6 6 52 9 6 6 6 6 7 1 Ähnlich positiv werden die fachlichen Qualitäten der Mediziner bewertet: Dass der zuletzt aufgesuchte Arzt qualitativ sehr gut (7%) oder gut (6%) arbeitet, sagen insgesamt 92% aller befragten Personen, lediglich % waren weniger (%) oder überhaupt nicht (1%) von den fachlichen Qualitäten ihres Arztes überzeugt. % wissen es nicht bzw. machen dazu keine Angabe. 22 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

Bei einem Vertrauensverhältnis, das von einer breiten Mehrheit als positiv angesehen wird, gibt es nur im Detail Differenzen. So gut wie keine Unterschiede gibt es zwischen Ost und West, Männern und Frauen und auch in den Altersgruppen sind die Unterschiede marginal. Die Bestnote sehr gut wird Vertrauensverhältnis zum Arzt (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) alle gut nicht gut 62 nicht gut fachliche Fähigkeiten des Arztes sind... 2 9 5 28 1 2 überhaupt nicht gut weniger gut gut sehr gut FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85); Summenabweichung rundungsbedingt von 56% der privat und 7% der gesetzlich Versicherten vergeben. Unter Befragten mit mehr als zehn Arztbesuchen im letzten Jahr haben 60% ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zum letztbesuchten Arzt, 9% sind es unter denjenigen, die selten eine Praxis aufgesucht haben. 51 5 gut 92 96 Abhängig ist das Vertrauensverhältnis sowohl von der Wartezeit auf einen Termin als auch von der Wartezeit im Sprechzimmer der zuletzt besuchten Arztpraxis. Während 56% der Patienten, die einen Tag auf ihren Termin warten mussten, von sehr Vertrauensverhältnis/Fachkompetenz sehr gut (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt; letzter Praxisbesuch) Vertrauensverhältnis 51 7 Fachkompetenz nach Wartezeit in Praxis 56 57 51 52 50 6 6 alle keine bis 15 Min. bis 0 Min. bis 60 Min. über 1 Std. FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) gutem Vertrauen sprechen, sind es unter Befragten, die mehr als drei Wochen bis zu ihrer Konsultation warteten, 1%. Bei denjenigen, denen die Terminvergabe zu lange gedauert hat, ist es ein Drittel, das von einem sehr guten Vertrauensverhältnis spricht. Auch die Wartezeit in der Sprechstunde hat maßgeblichen Einfluss auf die Einschätzung: 56% ohne Wartezeit und 57% der Patienten, die innerhalb einer Viertelstunde beim Arzt vorsprachen, geben dem Vertrauensverhältnis die Bestnote sehr gut, aber nur noch 6% der bis zu einer Stunde Wartenden und 5% der Befragten, die länger als eine Stunde im Wartezimmer des Arztes zubringen mussten, den sie im letzten Jahr zuletzt konsultiert haben. 5 9 Ähnliche Unterschiede treten auch bei der Einschätzung der Fachkompetenz zutage. Auch hier hängt die Einschätzung von Begleitkomponenten des Arztbe- FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 2

suches ab: Die Häufigkeit der Arztbesuche, die Wartezeiten auf einen Termin und im Wartezimmer spielen eine wichtige Rolle. 56% der Befragten, die sich nur einen Tag bis zu ihrem Termin gedulden mussten, schätzen die Fachkompetenz des Mediziners als sehr gut ein, aber nur % derjenigen, die mehr als drei Wochen darauf warteten. 5% der Patienten, denen die Terminvergabe zu lange dauerte, geben den fachlichen Fähigkeiten ihres Arztes die Bestnote. Und während 51% der Patienten ohne Wartezeit und 52% derjenigen, die bis zu 15 Minuten in der Praxis warteten, die Fachkompetenz mit sehr gut beurteilen, sind es nur 9% derjenigen, die über eine Stunde warten mussten. Während sich hier allerdings die Unterschiede in erster Linie zwischen den Beurteilungen sehr gut und gut bewegen, bedingen sich die Patienten-Arzt-Beziehung und die Einschätzung der Fachkompetenz gegenseitig. Ohne Vertrauen in den Arzt werden auch die medizinischen Fähigkeiten des behandelnden Arztes angezweifelt und andersherum. 2 FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015

1.7 Unzufriedenheit, Beschwerden und Arztwechsel Seit 2006 bewegt sich die Unzufriedenheit mit dem zuletzt besuchten Arzt auf einem konstant niedrigen Niveau. Aktuell sagen % aller Befragten, die in den letzten zwölf Monaten mindestens einen Praxisbesuch absolviert haben, Beschwerden bei Unzufriedenheit mit dem Arzt (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt) 2006 2008 20 2011 201 201 2015 ja, wollte mich aus Unzufriedenheit beschweren 15 17 15 15 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85) dass sie einmal so unzufrieden mit einem Arzt waren, dass sie sich beschweren wollten. Eine deutliche Mehrheit von 8% hatte hierfür keinen Anlass. 85 82 8 85 85 8 8 nein Darüber hinaus gibt es noch einmal eine Hürde zu überwinden, um sich aufgrund der Unzufriedenheit auch tatsächlich zu beschweren. 0% der Patienten, die ein Beschwerdemotiv hatten, haben sich auch beschwert. Bezogen auf alle Befragten, die im letzten Beschwerden bei Unzufriedenheit mit dem Arzt (Auswahl: Ja, war im letzten Jahr beim Arzt) nein Waren Sie im letzten Jahr einmal so unzufrieden, dass Sie sich beschweren wollten? 8 FGW Telefonfeld: Versichertenbefragung der KBV 05/2015 (n=.85; 787) Veränderungen zur Versichertenbefragung der KBV 05/201 in Klammern Jahr einen niedergelassenen Arzt aufgesucht haben, entspricht dies einem Anteil von 6%. ja ja Und haben Sie sich tatsächlich beschwert? 0 (+2) 59 (-) nein Einen Grund zur Beschwerde hatten 12% der Männer und 20% der Frauen, die in den letzten 12 Monaten beim Arzt waren. Besonders häufig wollten sich junge Frauen (18 bis Jahre) beschweren, hier herrschte bei jeder Dritten Unzufriedenheit. Bei den Männern derselben Altersgruppe waren es nur 15%. Dass sie wegen Unzufriedenheit mit dem Arzt ein Beschwerdemotiv hatten, sagen 17% der gesetzlich und 12% der privat Versicherten. 29% derjenigen, die mehr als zehn Arztbesuche in den letzten 12 Monaten aufweisen, hatten Grund zur Kritik und % der Befragten mit einem bis zwei Arztbesuchen im letzten Jahr. FGW Telefonfeld GmbH: Versichertenbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung 2015 25