Damit du ganz groß rauskommst. Wachsen im Glauben Gemeinsam mit den Kitakindern einen Gott im Spiel-Raum einrichten

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Transkript:

Damit du ganz groß rauskommst. Wachsen im Glauben Gemeinsam mit den Kitakindern einen Gott im Spiel-Raum einrichten Projektzeitraum: Teilnehmer: Vorbereitung: Unser Anliegen: Erklärung: vor, während und nach einer Umbauphase in unserer Kita alle Kitakinder und Erzieherinnen (eine Erzieherin ist zertifizierte Godly Play Erzählerin) Gott im Spiel wird unser neuer Schwerpunkt in der Kita. Im Zuge einer Umbauphase planen wir einen eigenen Gott im Spiel-Raum, um unseren Schwerpunkt umsetzen zu können. Die Kinder wurden im Vorfeld mit Gott im Spiel vertraut gemacht. Die Gestaltung von Räumen in Kita s wird leider fast ausschließlich von Erwachsenen vorgenommen: von Architekten, Raumausstattern, Trägern, etc. und erst ganz zuletzt erhalten die Erzieherinnen oder gar die Kinder ein Mitspracherecht. Dabei sind es die Kinder, die die Räume beleben und in ihnen wachsen, groß werden. Sie sind es, auf die die Räume auf besondere Weise wirken. Die Kinder lieben es außerordentlich, an ihrem Raum gestaltend tätig zu sein. Unser Gott im Spiel-Raum soll von den Kindern und Erzieherinnen gestaltet bzw. nutzbar gemacht und mit Leben gefüllt werden. Ein Raum, der Gefühle, Wünsche, Träume, Fantasien wachsen lässt und so Entfaltungsspielräume zulässt. Was ist überhaupt Gott im Spiel (Godly Play)? Gott im Spiel ist eine Form religiöser Bildung und basiert auf den Prinzipien der Pädagogik von Maria Montessori. Gott im Spiel möchte den Kindern die Möglichkeit geben, Spiritualität zu entdecken und wachsen zu lassen. Dabei sind besonders das Spiel und das In-Geschichten-Leben zwei wesentliche Formen der kindlichen Welterschließung. Die Kinder in unserer Kita sollen Gott hörend und spielend im Gott im Spiel -Raum begegnen und dabei selbst entdecken, wer Gott eigentlich ist. Die Arbeit mit diesem Konzept besteht aus angeleiteten Einheiten und dem Erleben von Glaubensgeschichten, Gleichnissen, Stille und liturgischen Handlungen. Es ist ein imaginativer Ansatz, der die Fantasie und die Vorstellungen der Kinder unterstützen und fördern soll. Im Freispiel vertiefen die Kinder ihre Erfahrungen mit dem Ansatz durch Spielen und kreatives Tun. Die Kinder sollen unseren Gott im Spiel-Raum nach ihren Vorstellungen mitgestalten und somit darin Besonderes erleben, spielen, entdecken, kreativ werden und sich nachhaltig an verschiedene Inhalte erinnern. Gott im Spiel stellt konsequent das Kind in den Mittelpunkt und fördert seine Eigeninitiative. Ziel: Mit dem Projekt Gott im Spiel ganz groß rauskommen und im Glauben wachsen! Durch eigene Erfahrungen und eigenes Empfinden die Gegenwart Gottes spüren. Gott ist bei mir und macht mich groß! 1

1. Phase: Kennenlernen von Gott im Spiel Bevor unser Projekt starten konnte, haben wir mit den Kindern einige Jesus- Geschichten in der Osterzeit erlebt. Die Kinder waren begeistert und fasziniert von dem Erlebten und haben sofort biblische Geschichten aufgezählt, die sie schon kennen und auch mal erleben möchten. Daraufhin haben wir die Kinder gefragt, ob sie es gut finden würden, wenn sie einen eigenen Raum bekommen, in dem sie Geschichten aus der Bibel erleben und im Anschluss daran in diesem Raum spielen und kreativ werden dürfen. Die Kinder stimmten begeistert zu und fingen sofort an zu überlegen. 2. Phase: Überlegungen mit den Kindern: Welche Wand- und Bodenfarbe soll unser Gott im Spiel -Raum bekommen? Die Kinder haben von uns ein Farbkarussell bekommen, mit dem sie selbstständig überlegen konnten, welche Wandfarbe am besten in unseren Raum passen würde. Viele Farben wurden vorgeschlagen und nach einer Abstimmung haben sich die Kinder auf einen Grünton geeinigt. 2

Was benötigen wir noch? Einen Teppich, Sitzkissen, Regale, Materialien? Bei der Teppichfrage waren sich unsere Kinder schnell einig, es soll der gleiche Teppich wie im Gruppenraum werden, weil man auf diesem so gut spielen kann. Die Frage nach den Sitzkissen erwies sich als durchaus schwieriger. Am Ende waren noch drei Farben übrig und die Kinder konnten erneut ihre Stimme abgeben und somit wurden auberginefarbene Kissen bestellt. Durch die demokratische Abstimmung konnten die Kinder erleben, dass sie einbezogen wurden. Dabei erfuhren sie, wie wichtig es ist, sich zu einigen und die Meinungen von Anderen zu akzeptieren. Am Ende waren alle Kinder mit den Ergebnissen für ihren Raum einverstanden und zeigten sich zufrieden. 3

Dann setzten wir uns mit der Frage auseinander, was wir auf jeden Fall für biblische Geschichten in unserem Raum finden möchten? Die Kinder erinnerten sich an viele biblische Geschichten und äußerten sich dazu: Die Arche Noah soll auf jeden Fall dabei sein! (Vivien, 5 Jahre) Der Wüstensack hat so schönen Sand. (Armin und Oliver, beide 5 Jahre) Ich finde Geschichten mit Jesus toll. (Charlotte, 5 Jahre) Gott ist der Papa von Jesus! (Lasse, 4 Jahre) Anhand der Aussagen von den Kindern, werden wir bestimmte Geschichten auswählen und diese gemeinsam mit den Kindern in den Gott im Spiel Raum integrieren. Nach der Umbauphase werden wir gemeinsam mit den Kindern das Thema erneut aufgreifen und in den kreativen Prozess einsteigen. Unter anderem benötigen wir Gleichnis-Schachteln, die wir mit den Kindern herstellen möchten. Da Gleichnisse kleine Schätze sind, werden die benötigten Materialien für diese speziellen 4

Geschichten in diesen goldenen Schachteln aufbewahrt. Durch die Mitarbeit der Kinder bei der Herstellung der Gleichnis-Schachteln lernen sie wertschätzend mit den Materialien umzugehen. Dies ist uns ein besonderes Anliegen. Durch ihr eigenes Tun und Handeln bekommen die Kinder einen intensiven Bezug zu Gott im Spiel und werden somit zum eigenen kreativen Spiel angeregt. Auch wenn die Umbauphase noch nicht abgeschlossen ist, machen sich Kinder und Erzieherinnen bereits gedanklich und praktisch auf den Weg. Aktuell werden einzelne Gott im Spiel -Einheiten durchgeführt und weiterhin Ideen für unseren Raum gesammelt. Auf den fertigen Gott im Spiel -Raum sind alle schon sehr gespannt und freuen sich sehr. Quelle: Kath.Kindertageseinrichtung St. Marien Tietelsen, Petra Dierkes-Vössing (Leitung) 5