Sitzungsleitung. Dr. Urs-Peter Oberlin www.oberlin.ch 1/5



Ähnliche Dokumente
Besprechungen sind das wichtigste Instrument der organisationsinternen Kommunikation.

Checkliste. zur Gesprächsvorbereitung Mitarbeitergespräch. Aktivität / Frage Handlungsbedarf erledigt

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

So nutzen Sie VOICEMEETING. Vereinbaren Sie mit allen Konferenzteilnehmern den genauen Zeitpunkt, zu dem die Konferenz stattfinden soll.

PLATTFORM PERSONALMANAGEMENT

Dr. Kraus & Partner Ihr Angebot zu Konfliktmanagement

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

PLATTFORM PERSONALMANAGEMENT

Meet the Germans. Lerntipp zur Schulung der Fertigkeit des Sprechens. Lerntipp und Redemittel zur Präsentation oder einen Vortrag halten

Konzentration auf das. Wesentliche.

Coach me if you can! Iris Brockob & Frank Hoffmann Partnerschaft für Beratung, Training & Gestaltung

Zeitmanagement. Gut organisiert. Mit richtigem Zeitmanagement den Überblick behalten

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Die Wirtschaftskrise aus Sicht der Kinder

SHG INVEST DAS SOLLTEN SIE UNBEDINGT. lesen, bevor Sie selbst verkaufen...

LIFO -Stärkenmanagement: Übungen und Spiele

Schriftliche Opfererklärung und Rederecht

27 Techniken der Gesprächsführung 28 Sorgen Sie für eine angenehme Gesprächsatmosphäre

Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor

Dann zahlt die Regierung einen Teil der Kosten oder alle Kosten für den Dolmetscher.

Dr. Kraus & Partner Unser Angebot zu Internationales Change-Management für Führungskräfte

Erläuterung der einzelnen Teile des Computer-Trainingsprogramms für Senioren im EU-Projekt: Motivierung Älterer

Sitzungen effizient leiten

Statuten in leichter Sprache

Wir machen uns stark! Parlament der Ausgegrenzten

FAMILIENSTAND ALLEINERZIEHENDE MÜTTER

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Rente mit 67 Anhebung der Altersgrenzen

Ab 2012 wird das Rentenalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre steigen. Die Deutsche Rentenversicherung erklärt, was Ruheständler erwartet.

WENN DU DER GESAMTBEWERTER BIST

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

BEURTEILUNGS GESPRÄCHEN

Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen.

Mediationsordnung des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen. (MedO) in der Fassung vom

Neu in Führung. Die k.brio Coaching-Begleitung für Führungskräfte und ihre Teams. k.brio coaching GbR. Grobkonzept. offen gesagt: gut beraten.

Einladung zum CRM-Forum. Die kundenfokussierte Unternehmensführung Was es ist, was es bringt und wie es geht. CRM Gipfeltour

2.1 Präsentieren wozu eigentlich?

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

0. Wo finde ich detaillierte Informationen zum Fach Chemie für Human- und Zahnmediziner?

Widerrufsbelehrung der Free-Linked GmbH. Stand: Juni 2014

Werktag für Basare Ideenbörse und Ateliers

Titel der Stunde: TELEFONIEREN, HÖFLICHKEIT

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Dieser Ablauf soll eine Hilfe für die tägliche Arbeit mit der SMS Bestätigung im Millennium darstellen.

Denken und Träumen - Selbstreflexion zum Jahreswechsel

BERECHNUNG DER FRIST ZUR STELLUNGNAHME DES BETRIEBSRATES BEI KÜNDIGUNG

Inhaltsübersicht Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung der Europäische Reiseversicherung AG

Hausaufgabenkonzept der Brenscheder Schule

Tutorium zur Mikroökonomie II WS 02/03 Universität Mannheim Tri Vi Dang. Aufgabenblatt 3 (KW 44) ( )

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

In diesem Tutorial lernen Sie, wie Sie einen Termin erfassen und verschiedene Einstellungen zu einem Termin vornehmen können.

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Das Leitbild vom Verein WIR

Navigieren auf dem Desktop

Die Online-Meetings bei den Anonymen Alkoholikern. zum Thema. Online - Meetings. Eine neue Form der Selbsthilfe?

Zufriedenheit mit der Fachtagung insgesamt

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

potential2 Mitarbeitergespräche als erfolgreiches Führungsinstrument 17. Januar 2013 Susanne Triebs-Lindner // Helmut Lindner Potentialhoch2 (Hamburg)

Bürgerhilfe Florstadt

Meine Lernplanung Wie lerne ich?

Zeit lässt sich nicht wie Geld für schlechte Zeiten zur Seite legen. Die Zeit vergeht egal, ob genutzt oder ungenutzt.

Adventskalender Gewinnspiel

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Häufig wiederkehrende Fragen zur mündlichen Ergänzungsprüfung im Einzelnen:

Sichtbarkeit Ihres. Unternehmens... Und Geld allein macht doch Glücklich!

So führen Sie erfolgreiche Mitarbeitergespräche! Skriptum für Führungskräfte

Mitarbeitergespräche führen

Was heißt das Was soll das?

Entwicklung des Dentalmarktes in 2010 und Papier versus Plastik.

Zeit- und Selbstmanagement in der Prüfungsphase (den Studienabschluss planen) B. Reysen-Kostudis

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Konstruktives Konfliktmanagement

So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Wärmebildkamera. Arbeitszeit: 15 Minuten

Ziel-, Zeit- und Selbstmanagement

AGROPLUS Buchhaltung. Daten-Server und Sicherheitskopie. Version vom b

L e i t f a d e n / F r a g e b o g e n für das Mitarbeiter/innen- Gespräch

Anmeldeverfahren. Inhalt. 1. Einleitung und Hinweise

Zusammenarbeit im Projekt

Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Verständnisfragen. Was bedeutet Mediation für Sie?

Auslotung der Gefühle & Wünsche von Eltern und SchülerInnen zum Schuljahr 2011/2012

vitamin de DaF Arbeitsblatt - zum Thema Jugend Partnerschaft auf dem Lande

Einladung zu einer Konferenz zum Thema Selbstbestimmt Leben

Fotoprotokoll / Zusammenfassung. des Seminars Methodik der Gesprächsführung und Coaching. Vertriebs- & Management - Training

Workshop. Zeitmanagement Hamburg, 24. November 2004

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

Wer hat an der Uhr gedreht? Die Kunst des Selbstmanagements. Dr. Christa-Jana Hartwig 1

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Offen für Neues. Glas im Innenbereich.

Jahresgespräch. Gesprächsleitfaden für den erfolgreichen Mitarbeiterdialog

Welche Staatsangehörigkeit(en) haben Sie?... Mutter geboren?...

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

7.4 Mustervorlagen. Fragebogen 1: Arbeitsbelastung Qualifikation: Alter: Betriebszugehörigkeit:

Vorbereitungs- und Gesprächsbogen zum Mitarbeiterjahresgespräch für Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter

Professionelle Begrüßung

Transkript:

Führungskräfte aller Ebenen verbringen einen grossen Teil ihrer Arbeitszeit an Sitzungen, Meetings und Besprechungen. Viele dieser Veranstaltungen werden von den Teilnehmern selbst als pure Zeitverschwendung bezeichnet und dennoch eilen sie weiter von Sitzung zu Sitzung. Was ist das Erfolgsgeheimnis effizienter Sitzungen? 1. Eine seriöse Sitzungsvorbereitung. Der Erfolg einer Sitzung hängt wesentlich von einer guten Vorbereitung ab. Das kostet zwar etwas mehr Zeit. Diese Zeit ist aber eine gute Investition in den Erfolg der Sitzung. 2. Eine konsequente und motivierende. Die widerspiegelt den Führungsstil des Sitzungsleiters. Die Art und Weise, wie eine Sitzung eröffnet wird, kann bereits über den Erfolg oder Misserfolg entscheiden. 3. Es hat sich bewährt, Spielregeln zu vereinbaren, um die Zusammenarbeit in Sitzungen konstruktiv und effizient zu gestalten. Notieren Sie die Spielregeln auf Flip Chart oder Folie, stellen Sie sie zu Beginn der Sitzung vor und verpflichten Sie die Teilnehmer auf deren Einhaltung. Dr. Urs-Peter Oberlin www.oberlin.ch 1/5

Sitzungsvorbereitung 1. Ist eine Sitzung überhaupt notwendig? Vielleicht reicht auch ein Anruf oder ein E-Mail. 2. Was ist das Ziel der Sitzung? Ohne ein klares Ziel ist eine Sitzung reine Zeitverschwendung. Das Ziel bestimmt auch die Art der Besprechung, beispielsweise: a. Austausch von Informationen. b. Suche nach kreativen Lösungen (Brainstorming). c. Treffen von Entscheidungen. d. Koordination von Vorgehensweisen und von Ressourcen. Übrigens: Eine kurze Begründung der Notwendigkeit der Sitzung erhöht die Motivation der Teilnehmer. 3. Wer nimmt an der Sitzung teil? Halten Sie die Teilnehmerzahl so niedrig wie möglich, denn die Sitzungsdauer steigt erfahrungsgemäss überproportional im Verhältnis zur Teilnehmerzahl. Die Kriterien für den Teilnehmerkreis sind: a. Können die Teilnehmer einen wesentlichen Beitrag leisten? b. Bringt die Teilnahme den Anwesenden einen echten Nutzen? 4. Welchen Beitrag leisten die einzelnen Teilnehmer? Eine Einladung zu einer Sitzung ist ein Auftrag, sich auf die Sitzung vorzubereiten. Damit dies optimal geschehen kann, müssen die Teilnehmer wissen, was von ihnen erwartet wird. Und sie müssen die notwendigen Informationen und Unterlagen rechtzeitig, zusammen mit der Einladung, erhalten. Sind die Teilnehmer nicht oder nur ungenügend vorbereitet, ist eine Sitzung pure Zeitverschwendung. a. Welchen konkreten Beitrag (Präsentation, Moderation, Beschlussprotokoll usw.) erwarte ich von jedem Teilnehmer? b. Welche Informationen und Unterlagen benötigen die Teilnehmer dafür? 5. Welche Besprechungspunkte müssen unbedingt bearbeitet werden? Beschränken Sie sich bei der Traktandenliste auf die wirklich wichtigen und notwendigen Punkte. Überladen Sie die Sitzung nicht. a. Sind die relevanten Besprechungspunkte berücksichtigt? b. Sind wirklich alle Punkte für die Zielerreichung notwendig? c. Sind die Besprechungspunkte nach Prioritäten geordnet? d. Ist die Besprechungsdauer für die einzelnen Punkte festgelegt? 6. Organisation Dr. Urs-Peter Oberlin www.oberlin.ch 2/5

Der organisatorische Teil der Vorbereitung befasst sich mit Ort und Zeit der Sitzung. Denken Sie bei der Zeitplanung daran, dass in Randstunden (vor dem Mittagessen bzw. vor dem Feierabend) meist motivierter gearbeitet wird. a. Wo findet die Sitzung statt? b. Wann beginnt die Sitzung? c. Pause/n inkl. Erfrischungen? d. Wann ist die Sitzung zu Ende? e. Welche Einrichtung/Hilfsmittel werden benötigt? 7. Einladung a. Ziel der Sitzung (inkl. Begründung). b. Ort (eventuell mit Lageplan). c. Zeit (Beginn, Pausen, Ende). d. Teilnehmer. e. Themen (Traktanden). f. Beiträge der Teilnehmer inkl. Zeitrahmen. g. Unterlagen für die Vorbereitung. Dr. Urs-Peter Oberlin www.oberlin.ch 3/5

1. Start: Sind bereits alle Teilnehmer anwesend: Sofort anfangen. Sind noch nicht alle Teilnehmer eingetroffen: Auf jeden Fall pünktlich beginnen. a. Motivierende Begrüssung. b. Organisatorisches und Zeitrahmen bekannt geben. c. Auf die Spielregeln hinweisen und die Teilnehmer zur Einhaltung verpflichten. Die Selbstverpflichtung der Teilnehmer würdigen. d. Wer führt das Beschlussprotokoll. 2. Ziele: Die Zielsetzungen der Sitzung und die Reihenfolge der Themen vorstellen. Klare und präzise Formulierung. 3. Konsequente und motivierende Leitung a. Die Beiträge aller Teilnehmer anerkennen und würdigen. b. Die Teilnehmer nicht vom Thema abschweifen lassen, sondern konsequent auf das Thema zurückführen. c. Nicht eingeplante Themen vertagen. d. Bei unklaren Aussagen konsequent nachfragen bzw. konkret hinterfragen. e. Positive Punkte suchen und durch Anerkennung verstärken, statt sich auf Misserfolge zu konzentrieren. f. Persönliche Konflikte zwischen den Teilnehmern nicht in der Sitzung austragen lassen, sondern getrennt behandeln (4-Augen-Gespräche). g. Störende Verhaltensweisen einzelner Teilnehmer während der Sitzung offen ansprechen. Hinweis auf die vereinbarten Spielregeln. h. Im Wiederholungsfall die Sitzung kurz unterbrechen und das Problem unter 4 Augen ansprechen. i. Extrem emotionale Sitzungen ohne Aussicht auf eine Zielerreichung abbrechen und vertagen. 4. Zusammenfassung a. Was wurde erreicht? b. Wer erledigt was bis wann? c. Welche Ziele wurden nicht erreicht? d. Wie geht es weiter? 5. Abschluss a. Die Sitzung ist beendet, wenn die Ziele erreicht sind, spätestens aber zum festgelegten Zeitpunkt. b. Dank für die konstruktive Mitarbeit. Dr. Urs-Peter Oberlin www.oberlin.ch 4/5

1. Pünktlichkeit 2. Mobiltelefon ausschalten 3. Aktive Teilnahme 4. Schweigen bedeutet Zustimmung 5. Wortmeldung mit Handzeichen 6. Keine Seitengespräche 7. Nichtraucherzone Sitzungs-Spielregeln Dr. Urs-Peter Oberlin www.oberlin.ch 5/5