Objektive und subjektive Sicherheit in Deutschland

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Transkript:

Objektive und subjektive Sicherheit in Deutschland Dr. Dina Hummelsheim-Doss Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, Freiburg i. Br. Eine Welt Landeskonferenz 2018 - Bonn

Relevanz der Forschung zu subjektiver Sicherheit Warum ist es wichtig, Unsicherheitsgefühle in der Bevölkerung zu untersuchen? Diskrepanz zwischen objektiver und subjektiver Sicherheit (z.b. Kriminalität-Furcht-Paradox) Angst kann ihrerseits zum Risiko werden: Indirekte Schäden durch Unsicherheitsgefühle und Verhaltensweisen der Menschen als Reaktion auf Bedrohungen (z.b. Vermeide-/Schutzmaßnahmen, Einschränkungen der Freiheit, geringere Teilhabe am öffentlichen Leben) Negative Auswirkungen von Unsicherheitsgefühlen für die allgemeine Lebenszufriedenheit

Definition von Sicherheit Sicherheit (von lat. sēcūritās zurückgehend auf sēcūrus sorglos, aus sēd ohne und cūra (Für)Sorge Ursprünglich bezeichnet securus nicht den objektiven Zustand des Geschütztseins, sondern eine emotionale Qualität von Personen und Dingen: (1) Securus ist der unbesorgte, furchtlose, ruhige Mensch, securus ist aber auch, wer sich sicher wähnt, wo er sich fürchten sollte. (2) Securus sind Dinge und Situationen, die keine Furcht erregen, keinen Anlass zur Sorge geben, oder auch sorgenstillend, heiter und fröhlich sind. (F.-X. Kaufmann 1973. Sicherheit, S. 53).

Wie sicher leben die Menschen in Deutschland?

Kriminalitätsaufkommen PKS Entwicklung der polizeilich registrierten Straftaten Fälle insg. ohne ausl. Verstöße 6400000 6300000 6200000 6100000 6000000 ca. 5,9 Mio 5900000 5800000 5700000 5600000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Datenquelle: Bundesministerium des Innern, Bericht zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2016

Kriminalitätsaufkommen PKS Quelle: Bundesministerium des Innern, Bericht zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2016

Kriminalitätsaufkommen PKS Quelle: Bundesministerium des Innern, Bericht zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2016

Hell- und Dunkelfeld der Kriminalität Hellfeld der Kriminalität (PKS) Der Polizei bekannt gewordenen Straftaten, was in der Regel eine Anzeige voraussetzt. Dunkelfeld der Kriminalität Es werden nicht alle Straftaten angezeigt; die nicht der Polizei bekannt gewordenen Straftaten bilden das Dunkelfeld. Notwendigkeit von Dunkelfeldstudien: Repräsentative Aussagen über Kriminalitätsaufkommen unabhängig vom Anzeigeverhalten

Erkenntnisse aus der Dunkelfeldstudie: Deutscher Viktimisierungssurvey (DVS) Erfahrungen als Opfer von Straftaten sind eher selten. Weniger schwerwiegende Delikte überwiegen. Opfererlebnisse verteilen sich nicht zufällig über die Bevölkerung. Bestimmte soziodemographische Merkmale und Aspekte des Lebensstil sind mit häufigeren Kriminalitätserlebnissen verbunden. Gewaltkriminalität: Zwei Drittel aller Körperverletzungen entfallen auf Mehrfachopfer. Insgesamt zeigen die Daten der PKS und des DVS 2012, dass Bürgerinnen und Bürger in Deutschland eher selten unmittelbar von Kriminalität bedroht sind (übrigens auch im internationalen Vergleich).

Wie sicher fühlen sich die Menschen in Deutschland?

Zum Konzept der subjektiven Sicherheit Analyse-Ebenen: Persönliche versus Gesellschaftliche Ebene In der Kriminologie wird zwischen einer sozialen und einer personalen Form der Kriminalitätsfurcht unterschieden: Soziale Kriminalitätsfurcht: Gefühl der allgemeinen, Staat und Gesellschaft betreffenden Bedrohung durch Kriminalität Personale Kriminalitätsfurcht: persönliche Furcht, Opfer einer (konkreten) Straftat zu werden

Gesellschaftliche Sorgen in Deutschland 2012 Datenquelle: MPI-Befragung Sicherheit und Lebensqualität in Deutschland 2012, N=2.525

Persönliche Sorgen in Deutschland 2012 Datenquelle: MPI-Befragung Sicherheit und Lebensqualität in Deutschland 2012, N=2.525

Zum Konzept der subjektiven Sicherheit Analyse-Ebenen: Persönliche versus Gesellschaftliche Ebene In der Kriminologie wird zwischen einer sozialen und einer personalen Form der Kriminalitätsfurcht unterschieden: Soziale Kriminalitätsfurcht: Gefühl der allgemeinen, Staat und Gesellschaft betreffenden Bedrohung durch Kriminalität Personale Kriminalitätsfurcht: persönliche Furcht, Opfer einer (konkreten) Straftat zu werden Verschiedenen Komponenten des (Un)sicherheitsgefühls: affektiv (Emotion, Gefühl): Sicherheitsgefühl kognitiv (Denken): Wahrscheinlichkeitseinschätzung konativ (Verhalten): Schutz- und Meideverhalten

Wie sicher fühlen sich die Menschen in Deutschland? Aus Dunkelfeldstudien geht hervor, dass sich eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung im Allgemeinen recht sicher fühlt. Zeitliche Entwicklung: Seit Mitte der 1990er Jahre war die Kriminalitätsfurcht kontinuierlich rückläufig. Es gibt allerdings deutliche Hinweise darauf, dass sich ab 2014 das Sicherheitsgefühl verschlechtert hat.

Angst vor Straftaten allgemein (R+V Studie)

Anteil der deutschen Bevölkerung mit personaler Kriminalitätsfurcht (in Prozent) 27 25 24,8 24,8 Wie sicher fühlen Sie sich oder würden Sie sich fühlen wenn Sie nach Einbruch der Dunkelheit alleine zu Fuß in Ihrer Wohngegend unterwegs sind oder wären? 23,8 23 21 22,2 20,9 21,5 21,9 19,7 19 17 15 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 Datenquelle: European Social Survey

Ungleiche Verteilung von Unsicherheitsgefühlen in der Bevölkerung Ungleiche Verteilung der Kriminalitätsfurcht in der Bevölkerung Geschlecht Alter Bildung Finanzielle Situation Migrationshintergrund Regionale, sozialräumliche Unterschiede Kriminalität-Furcht-Paradox: Kriminalitätsfurcht erscheint unverhältnismäßig stark angesichts "objektiver" Risiken, insgesamt und bei bestimmen Gruppen (z.b. ältere Menschen)

Erklärungsansätze 1. Direkte oder indirekte Betroffenheit von negativen Ereignissen (faktische Unsicherheit) 2. Vulnerabilität 3. Rolle psychologischer Faktoren für die Produktion von Unsicherheitsgefühlen u. Ängsten 4. Merkmale des Nahraums bzw. der Wohnumgebung ( disorder, incivilities ) 5. Kommunikation über Gefahren/Risiken (Medien) 6. Strukturelle Veränderungen und andere gesellschaftliche Einflüsse

Theoretische Ansätze zur Erklärung von Unsicherheitsgefühlen/Furcht 1. Erfahrungen/Betroffenheit von negativen Ereignissen (Viktimisierungsthese) - Unsicherheitswahrnehmung/Furcht als Produkt direkter und indirekter Erfahrungen - Problem: Erfahrungen mit negativen Ereignissen gehen nicht immer mit Furcht einher (Resilienz, emotionale Stabilität, Coping-Strategien)

Theoretische Ansätze zur Erklärung von Unsicherheitsgefühlen/Furcht 2. Vulnerabilität - Bewusstsein von einem Mangel an Verteidigungs-, Vermeidungs-, Schutz- oder Bewältigungsstrategien und / oder - Erwartung schwerwiegender Folgen im Falle eines negativen Ereignisses

Theoretische Ansätze zur Erklärung von Unsicherheitsempfinden/Furcht 3. Rolle (sozial)psychologischer Faktoren (Persönlichkeit) - Angst-Typen, Verknüpfung von Ängsten - Resilienz/Psychische Schutzfaktoren: Selbstvertrauen und Vertrauen in Andere - Erfahrungen in der Kindheit / Jugend (Sozialisations-, Lerntheorien)

Theoretische Ansätze zur Erklärung von Unsicherheitsgefühlen/Furcht 4. Merkmale de (Wohn-)Umgebung (Soziale-Kontroll-Perspektive) - Soziale und physische Signale bzw. Merkmale der Umgebung ( incivilities ), die dem Beobachter einen Mangel an sozialer Kontrolle und den Verfall gemeinsamer sozialer Werte und Bindungen vermitteln

Theoretische Ansätze zur Erklärung von Unsicherheitsgefühlen/Furcht 5. Kommunikation über Risiken und Gefahren - Rolle der Massenmedien - Art, Ausmaß und Platzierung der Berichterstattung - Agenda-Setting

Theoretische Ansätze zur Erklärung von Unsicherheitsgefühlen/Furcht 6. Strukturelle Veränderungen und andere gesellschaftliche Einflüsse - Generalisierungsthese: Kriminalitätsfurcht als Ausdruck allgemeiner Unsicherheiten - Diffuse Unsicherheiten durch Transformationen der spätmodernen Gesellschaften - Kriminalitätsfurcht als Ausdruck sozialer Ängste, Zukunfts- und Existenzängsten - "fear of crime operates as a barometer of mutual trust and solidarity" (Farrall et al. 2009, S.94)

Fazit & Diskussion Es gibt deutlich mehr Menschen, die sich vor Kriminalität fürchten als es Opfer von Straftaten gibt. Angesichts neuerer gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen und Herausforderungen scheint sich die Kluft zwischen objektiver und subjektiver Sicherheit zu vergrößern. Das Sicherheitsgefühl ist von großer Bedeutung für die Alltagsbewältigung und die Lebensqualität des Einzelnen, aber auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Kriminalitätsfurcht ist eng mit anderen gesellschaftlichen Themen und Problemen verbunden, wie etwa dem allgemeinen zwischenmenschlichen Vertrauen, der Integration von Minderheiten, den Einstellungen zu Migranten sowie dem Vertrauen in Staat, Justiz und Polizei Welche Faktoren schützen vor übermäßigen Unsicherheitsgefühlen in der Bevölkerung?

Was erzeugt subjektive Sicherheit? Kontrollüberzeugung (Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten) Internal: Ereignisse sind durch das eigene Verhalten kontrollierbar External: Ereignisse entziehen sich des eigenen Einflusses Zwischenmenschliches Vertrauen (generalisiertes Vertrauen) Erwartungshaltung, dass sich die meisten Menschen fair verhalten und einen nicht schädigen möchten. Vertrauen in (staatliche) Institutionen Erwartung, dass die gesellschaftlichen Institutionen (Regierung, Politische Parteien, Justiz, Polizei, etc.) Verantwortung übernehmen und Kontrolle über Ereignisse und deren Auswirkungen besitzen. Risikokompetenz: Verringerung/Vermeidung von Unsicherheitsgefühlen, Handlungsfähigkeit auch unter Bedingungen der Ungewissheit

Schutzfaktoren - Maßnahmen der sozialen Sicherung - Investitionen in Bildung und (Chancen-)Gleichheit - Erfahrungen im Umgang mit sozialen sowie kulturellen Differenzen - Vertrauen in Staat, Polizei und Justiz

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Dr. Dina Hummelsheim-Doss (d.hummelsheim@mpicc.de) Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht Abteilung Kriminologie 79100 Freiburg i. Br. Tel.: +49 (761) 7081-344