Flucht und Zuwanderung in Deutschland.
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- Christin Kaufman
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1 Flucht und Zuwanderung in Deutschland. Herausforderungen an die Gesellschaft DIJuF Zweijahrestagung, Gustav-Stresemann-Institut (GSI) Bonn, Prof. Dr. Norbert F. Schneider
2 Agenda 1. Zuwanderung und Zuwanderer einige empirische Fakten 2. Zuwanderung vier notwendige Perspektiven zur gesellschaftspolitischen Steuerung 3. Zuwanderung und Aufnahmegesellschaft: Fremdheit Integration Gesellschaftlicher Zusammenhalt 4. Fazit
3 1. Trends des globalen Wanderungsgeschehens seit Jahrzehnten migrieren etwa 1 % der Weltbevölkerung jährlich grenzüberschreitend, das sind etwa 70 Mio. Menschen 3 % der Weltbevölkerung leben derzeit nicht in ihrem Herkunftsland Quelle: UN Population Division; 2015 Revision zu erwarten ist ein moderater Anstieg der globalen Wanderungsbewegungen immer wichtiger werden temporäre und zirkuläre Migration gemischte Wanderungsmotive nehmen zu (Migration und Flucht) Zunahme von Binnenmigration (Verstädterung)
4 Bilanz der Zu- und Fortzüge in Deutschland, 1991 bis 2015 * Anzahl in Zuzüge Fortzüge Wanderungsgewinn Wanderungsverlust * Die Wanderungsdaten für 2015 beruhen auf den Ergebnissen einer Schnellschätzung der Wanderungsstatistik mit Stand März 2016 und beziehen sich lediglich auf Wanderungen von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Datenquelle: Statistisches Bundesamt BiB 2016
5 Entwicklung der jährlichen Asylantragszahlen seit 1990 Antragszahlen (Erst- und Folgeanträge) 800,000 Jan-Okt 2016: , : , , Datenquelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Berechnungen BiB BiB 2016
6 Asylbewerber je Einwohner, 1990 bis 2015 Personen je Einwohner Deutschland Österreich Schweiz Datenquelle: Eurostat, Berechnungen BiB BiB 2016
7 Ausländische Bevölkerung in Deutschland (Kreisebene), Anteil in Prozent, 2015 Kiel Hamburg Schwerin Bremen Hannover Berlin Potsdam Ausländische Bevölkerung in Deutschland im März 2016: 9,4 Mio. Magdeburg Düsseldorf Erfurt Dresden Wiesbaden Mainz Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerungsfortschreibung, Berechnungen BiB Geometrische Grundlage: GeoBasis-DE / BKG (2015) BiB 2016 Saarbrücken 1,9 bis unter 4 Stuttgart 4 bis unter 6 6 bis unter 8 München 8 bis unter bis 33,6
8 Ausländische Bevölkerung nach Altersgruppen und Geschlecht am (9,4 Mio. Menschen) Altersgruppe Anteil männlich Anteil Altersgruppe bis 18 Jahre 53 % 13 % von 18 bis 35 Jahre 56 % 33 % ab 35 Jahre 53 % 54 % Datenquelle: BAMF 2016, Ausländerzentralregister
9 Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung in den Regierungsbezirken und Ländern, 2015 Kiel Hamburg Schwerin Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Deutschland Ende 2015: Bremen Hannover Berlin Potsdam 17,1 Mio. Magdeburg Düsseldorf Erfurt Dresden Datenquelle: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2015, Berechnungen BiB Geometrische Grundlage: GeoBasis-DE / BKG (2015) BiB 2016 Wiesbaden Mainz Anteil der Personen mit Migrationshintergrund in Prozent unter 10 Saarbrücken Stuttgart 10 bis unter bis unter 20 München 20 bis unter 22,5 22,5 bis unter und höher
10 2. Zuwanderung - Perspektiven zur gesellschaftspolitischen Steuerung Nutzen für das Aufnahmeland Chancen und Risiken der Herkunftsländer Motive und Absichten der Migranten Erwartungen und Befürchtungen der ansässigen Bevölkerung
11 Zuwanderung Herausforderung für die Aufnahmegesellschaften Zuwanderung verändert die Aufnahmegesellschaften Für Aufnahmeländer stellen sich drei zentrale Fragen: Wer sind wir? Wie wollen wir leben? Wie können wir das erreichen?
12 3. Fremde und Fremdheit Die meisten Flüchtlinge streben nicht nach Deutschland, weil sie hier andere Wertvorstellungen durchsetzen wollen. Stattdessen erhoffen sie sich hier Sicherheit, Arbeit, Wohlstand und Freiheit. Fremde kommen, um akzeptiert zu werden und um sich hier einzubringen. Unterstellt wird aber vielfach Schmarotzertum. Fremde kommen als Individuen, werden aber oft als Teil eines homogenen Kollektivs behandelt und mit Pauschalurteilen überzogen. Xenophobie, Diskriminierung und Ausgrenzung entsteht durch Wahrnehmung von Andersartigkeit und infolge fehlender Erfahrungen.
13 Integration Integration: Eingliederung in ein Ganzes und dessen Fähigkeit, Zusammenhalt auf einer gemeinsamen Grundlage zu sichern Fünf Dimensionen gelingender Integration: Arbeit + Wohnen soziale Teilhabe und Sicherheit Zugehörigkeitsgefühle und Identität Staatsangehörigkeit Heirat
14 Gesellschaftlichen Zusammenhalt die momentane Situation in Deutschland gesellschaftlicher Zusammenhalt hat im Zeitverlauf nicht abgenommen Es bestehen große Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland international rangiert Deutschland im oberen Mittelfeld
15 Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland einige empirische Befunde hohe Werte Vertrauen in die Mitmenschen Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen Gerechtigkeitsempfinden gesellschaftliche Teilhabe Akzeptanz sozialer Regeln niedrige Werte Identifikation mit der Nation: Deutschland belegt Rang 33 von 34 Ländern Akzeptanz von Diversität: merkliche Abnahme in den letzten 15 Jahren Quelle: Bertelsmann-Stiftung: Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt 2013
16 4. Fazit Der Zuwanderungsdruck auf Deutschland wird weiter steigen Zuwanderung ist nicht geeignet, unsere demografischen Probleme zu lösen Zuwanderung verändert stets auch die Aufnahmegesellschaft Zuwanderung hat zumeist positive Folgen für die Aufnahmegesellschaft Zuwanderer einzugliedern heißt, auf ihre bisherigen Erfahrungen und Lebenssituationen angemessen einzugehen. Ein Großteil der unbegleiteten Minderjährigen ist in autoritären Verhältnissen aufgewachsen. Fördern und Fordern als Leitmotiv.
17 Vielen Dank Prof. Dr. Norbert F. Schneider Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung Wiesbaden 28 / 28
18 Unbegleitete minderjährige Asylantragssteller Jahr Asylanträge Inobhutnahmen (bis ) Datenquelle: BAMF
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