Untere Extremität IV Kniegelenk, Fuss

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Transkript:

Untere Extremität IV Kniegelenk, Fuss David P. Wolfer Institut für Bewegungswissenschaften und Sport, D-HES, EH Zürich Anatomisches Institut, Medizinische Fakultät, Universität Zürich 376-0905-00 Funktionelle Anatomie des menschlichen Bewegungsapparates Di 17.04.2018 / Di 24.04.2018 Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-1

Bewegungen im Kniegelenk Zusammengesetztes Gelenk Femoropatellargelenk: planes Gelenk, Bewegung durch Gelenkgeometrie eingeschränkt auf 1 FG ranslation, gekoppelt an Flexion / Extension Femorotibialgelenk: bikondyläres Gelenk, Bandführung 2 FG Rotation, keine freie ranslation, durch Kreuzbänder geführte Roll/Scharnierbewegung Flexion / Extension Flexion: 130, passiv bis 150 limitiert durch Weichteile Extension: 0-5, limitiert va durch Kollateralbänder Schlussrotation 5-10 Innenrotation des Femur bei vollständiger Streckung des Standbeins: «Einrasten» passives Phänomen, erzwungen durch Gelenkgeometrie Aussen- / Innenrotation Aussenrotation: 40 Innenrotation: 10 limitiert durch Kreuzbänder Rotation nur in Flexionsstellung M. gracilis 1 M. sartorius 1 M. semitendinosus 1,2 M. semimembranosus 2 M. biceps femoris 2 M. gluteus maximus M. tensor fasciae latae M. rectus femoris 3 M. vastus medialis 3 M. vastus lateralis 3 M. vastus intermedius 3 M. popliteus M. gastrocnemius M. plantaris 5 Flexion 4 4 () Extension Aussenrotation Innenrotation 1 Ansatz = Pes anserinus 2 ischiokrurale Muskeln 3 zusammen = M. quadriceps femoris 4 nur Stabilisation der Streckstellung via ractus iliotibialis, M. quadriceps femoris einziger Strecker 5 Wirkung vernachlässigbar Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-2

Kniegelenksmuskeln an Hüfte und Oberschenkel M. gluteus maximus, M. tensor fasciae latae @ via *ractus iliotibialis lateral und in Extension streckseitig des Kniegelenks Ventralansicht M I M. quadriceps femoris (vierköpfiger Oberschenkelmuskel) R M. rectus femoris: 2-gelenkig @ L M. vastus medialis-intermedius-lateralis (innerer-mittlerer-äusserer Schenkelmuskel): 1-gelenkig Femur dorsal & ventral Patellarsehne & Retinacula patellae grösster Muskel gemeinsame Endsehne ventral des Kniegelenks @ siehe auch Hüftgelenk * R M L * M. sartorius @ M. gracilis @ medial des Kniegelenks, mit Flexion beugeseitig Ischiokrurale Muskelgruppe @ Mm. semitendinosus & semimembranosus: dorsal und medial des Kniegelenks, Sehnen in Kniekehle tastbar M. biceps femoris: dorsal und lateral des Kniegelenks, Sehne in Kniekehle gut tastbar I Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-3

Kniegelenksmuskeln am Unterschenkel M. popliteus (Kniekehlenmuskel) lateraler Femurkondylus Dorsalfläche des medialen ibiakondylus verläuft lateral des Kniegelenks schräg von proximal-ventral nach distaldorsal, zwischen lateralem Kollateralband und Gelenkkapsel P M. gastrocnemius (Zwillingswadenmuskel) Dorsalfläche des Femur kranial der Femurkondylen (medial: aput mediale, lateral: aput laterale) (innerer und äusserer Wadenmuskel) via Achillessehne am alcaneus (Fersenbein), 2-gelenkig dorsal des Kniegelenks bildet mit 1-gelenkigem M. soleus (Schollenmuskel) den M. triceps surae (dreiköpfiger Wadenmuskel) P M. plantaris (langer Sohlenmuskel) begleitet aput laterale des M. gastrocnemius funktionell unbedeutend, inkonstant, Material für Rekonstruktionen von Sehnen oder Bändern Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-4

Kniegelenksmuskeln am Querschnitt ventrale Oberschenkelloge M. rectus femoris (oberflächlich) OV M. vastus lateralis-intermedius-medialis M. sartorius (oberflächlich) mediale Oberschenkelloge M. gracilis (oberflächlich) OM dorsale Oberschenkelloge M. biceps femoris (lateral) M. semitendinosus (intermediär) M. semimembranosus (medial) OD oberflächliche dorsale Unterschenkelloge M. gastrocnemius (oberflächlich) UO tiefe dorsale Unterschenkelloge laterale Unterschenkelloge ventrale Unterschenkelloge U UL UV nur extrinsische Fussmuskeln ohne Wirkung auf Kniegelenk UL Fi ventral OV Fe OD UV i Mi U UO OM Fe i Fi Mi Unterschenkel Oberschenkel medial Femur ibia Fibula Membrana interossea Gruppenfaszie Muskelfaszie dorsal Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-5

Muskelfunktionen am Kniegelenk Flexion / Extension A Hauptmuskeln: ischiokrurale Muskeln M. quadriceps B M. gracilis unterstützt Flexion, in geringerem Mass auch Mm. sartorius, gastrocnemius und popliteus Zug auf ractus iliotibialis stabilisiert nur Kniegelenk in Streckstellung: M. quadriceps ist einziger Strecker, unerlässlich für reppensteigen und Aufrichten aus Hocke normale aktive Insuffizienz der ischiokruralen Muskeln: bei gestrecktem Hüftgelenk weniger Kraft und Bewegungsumfang für Flexion im Kniegelenk normale passive Insuffizienz der ischiokruralen Muskeln: bei flektiertem Hüftgelenk keine volle Extension im Kniegelenk möglich Kraftverhältnis Extension : Flexion = 3 : 2 Aussen- / Innenrotation Hauptmuskeln: M. biceps femoris mediale Hamstrings & M. sartorius Hilfsmuskeln: Zug auf ractus iliotibialis Mm. gracilis & popliteus D E M. gracilis 1 M. sartorius 1 M. semitendinosus 1,2 M. semimembranosus 2 M. biceps femoris 2 M. gluteus maximus M. tensor fasciae latae M. rectus femoris 3 M. vastus medialis 3 M. vastus lateralis 3 M. vastus intermedius 3 M. popliteus M. gastrocnemius M. plantaris B Flexion 4 4 () 5 Extension Aussenrotation Innenrotation 1 Ansatz = Pes anserinus 2 ischiokrurale Muskeln 3 zusammen = M. quadriceps femoris 4 nur Stabilisation der Streckstellung via ractus iliotibialis, M. quadriceps femoris einziger Strecker 5 Wirkung vernachlässigbar A D E Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-6

Oberes Sprunggelenk Sprunggelenke oberes und unteres Sprunggelenk mit getrennten Gelenkhöhlen arbeiten mechanisch zusammen i Fi i Oberes Sprunggelenk Scharniergelenk: Plantarflexion, Dorsalextension Syndesmose verbindet ibia (distale Fläche und Innenknöchel überknorpelt) mit Fibula (Aussenknöchel überknorpelt) Malleolengabel als zusammengesetzte Gelenkpfanne schwache knöcherne Führung alus (Sprungbein) alusrolle, ventral breiter als dorsal: maximale Stabilität in Dorsalextension (Standbein), mehr Spiel in Plantarflexion (Spielbein) I Frontalschnitt i A Fi Parasagittalschnitt Plantarflexion I A i Dorsalextension Gelenkknorpel Syndesmose Membrana interossea i Fi I A ibia Fibula alus alcaneus Innenknöchel Aussenknöchel Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-7

Unteres Sprunggelenk vordere Abteilung Articulatio talocalcaneonavicularis Kugelgelenk: aluskopf zusammengesetzte Pfanne aus Os naviculare (Kahnbein) zwei Gelenkfacetten des alcaneus (Fersenbein) Pfannenband mit Knorpelüberzug schliesst Lücke hintere Abteilung Articulatio subtalaris Scharniergelenk: alcaneus liefert Rolle, alus liefert konkave Gelenkfläche mechanische Koppelung Gelenkhöhlen der Abteilungen durch Sinus tarsi getrennt, separate Gelenkkapseln Bewegung gekoppelt: Rotation um Verbindungsgerade der beiden Abteilungen = Umwendbewegung: Eversion (Sohle nach aussen wenden), Inversion (Sohle nach innen wenden) N alusrolle Gelenkknorpel USG Pfannenband Sinus tarsi alus alcaneus Os naviculare N USG N OSG Lateralansicht mit abgehobenem alus Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-10

Fussgelenke & Gewölbe Längsgliederung Fusswurzel = arsus: alus & alcaneus (Rückfuss) 5 Würfelknochen Mittelfuss = Metatarsus: Metatarsalknochen (Metatarsalia) I-V mit Basis, Schaft und Kopf Vorfuss Zehen = Digiti pedis: Grund-, Mittel-, Endphalanx t m p Quergliederung lateraler Fussstrahl: IVV alcaneus (Bodenkontakt) medialer Fussstrahl: I-III alus & Os Naviculare (ohne Bodenkontakt) Fussgewölbe Auflagepunkte: A (alcaneus), B (Kopf Metatarsale I & V) Längsgewölbe A B (Höhe innen 16mm, aussen 4mm) Quergewölbe B : Basis Metatarsale II höchster Punkt Abrollsequenz beim Fersengang: A AB AB (Stand) (Abstossen), Laufsequenz beginnt mit Vorfuss: B ( AB, je nach Laufstil und empo) B Gelenke beweglich: USG, Zehengelenke (Kugel- & Scharniergelenke wie Finger) übrige sind Amphiarthrosen: Σ kleiner Bewegungen verformbares Gewölbe (Anpassung an Bodenneigung und Unebenheiten, Stossdämpfung) B Plantaransicht A N N alus alcaneus Os naviculare p m t N Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-11

Bandapparat des Fusses Sicherung der Sprunggelenke OSG und USG durch mediales und laterales Kollateralband gemeinsam gesichert mediales Kollateralband fächerförmig laterales Kollateralband = Einzelbänder von Fibula zu alus und alcaneus Lig. talocalcaneum interosseum liegt zwischen vorderer und hinterer Abteilung des USG im Sinus tarsi und sichert USG (mit Lig. iliofemorale eines der stärksten Bänder) Malleolengabel: tibiofibulare Syndesmose durch Membrana interossea und kräftige Bänder gesichert Passive Sicherung der Fussgewölbe geringe passive Sicherung durch kurze Bänder der Amphiarthrosen der Fusswurzel 3 Etagen zusätzlicher passiver Sicherung des Längsgewölbes durch lange Bänder: Pfannenband, Lig. plantare longum, Plantaraponeurose Bandsicherung genügt allein nicht: Fussgewölbe braucht aktive Verspannung durch in- und extrinsische Fussmuskeln Fussgewölbe bilden sich beim Kind erst mit dem Gehenlernen Lateralansicht Medialansicht mediales Kollateralband laterales Kollateralband Lig. talocalcaneum interosseum tibiofibulare Syndesmose kurze Bänder Pfannenband Lig. plantare longum Plantaraponeurose Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-12

Bewegungen der Sprunggelenke Oberes Sprunggelenk OSG 50 Plantarflexion 20 Dorsalextension M. plantaris M. gastrocnemius 1 Plantarflexion () Dorsalextension Eversion Inversion () Unteres Sprunggelenk USG 10 Eversion (alcaneus), durch orsion des Fussskeletts ergänzt bis zu 30 Pronation im Zehenbereich 20 Inversion (alcaneus), durch orsion des Fussskeletts ergänzt bis zu 60 Supination im Zehenbereich M. soleus 1 M. tibialis anterior M. extensor digitorum longus M. extensor digitorum brevis M. fibularis longus 2,3 M. fibularis brevis OSGUSG=Kardangelenk alus = Mittelstück (60% Knorpel) ohne Sehnenansätze Wirkung ergänzt durch orsionsbewegungen der Fusswurzel und des Mittelfusses effiziente Kraftübertragung bei schiefem und unebenem Boden M. tibialis posterior 2,3 M. flexor digitorum longus 2 M. flexor hallucis longus 2 OSG USG Pronation Eversion Inversion Supination 1 zusammen = M. triceps surae 2 verspannen Längsgewölbe 3 verspannen Quergewölbe («Kreuzverband») Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-13

Dorsale extrinsische Fussmuskeln extrinsisch = lang: Ursprung am Unterschenkel, Ansatz am Fuss M. triceps surae (siehe auch Kniegelenk) S M. soleus: Soleusarkade alcaneus (tiefer Kopf) M. flexor hallucis longus (langer Grosszehenbeuger) Fibula dorsal Grosszehenendglied oberflächlich S tief M. tibialis posterior (hinterer Schienbeinmuskel) Membrana interossea & angrenzende Knochen Plantarfläche verschiedener Fusswurzelknochen & Basis Metatarsale II-IV schräg verlaufender Sehnenfächer an Fusssohle, ergänzt Sehne des M. fibularis longus zu «Kreuzverband» Sehnenscheide Retinaculum M. flexor digitorum longus (langer Zehenbeuger) ibia dorsal Zehenendglieder II-V «verkehrte Lage»: Sehne überkreuzt am Unterschenkel diejenige des M. tibialis posterior (hiasma crurale), an Fusssohle diejenige des M. flexor hallucis longus (hiasma plantare) F Flexoren-Retinaculum führt 3 Sehnenscheiden dorsal des Innenknöchels mit 90 Kurve vom Unterschenkel zur Fusssohle F Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-15

Ventrale und laterale extrinsische Fussmuskeln M. extensor digitorum longus (langer Zehenstrecker) Fibula & Membrana interossea Endglieder Zehen II-V M. extensor hallucis longus (langer Grosszehenstrecker) Membrana interossea & Fibula Endglied Grosszehe M. tibialis anterior (vorderer Schienbeinmuskel) ibia mediale Fusswurzel, Basis Metatarsale I E Extensoren-Retinaculum superiore und inferiore Abteilung, führt 3 Sehnenscheiden über Sprunggelenke zum Rücken und Innenrand des Fusses M. fibularis longus (langer Wadenbeinmuskel) Fibula proximal mediale Fusswurzel, Basis Metatarsale I ergänzt Sehne des M. tibialis posterior zu «Kreuzverband» «Steigbügel» Sehnenscheide Retinaculum M. fibularis brevis (kurzer Wadenbeinmuskel) Fibula distal Basis Metatarsale V F fibulares Retinaculum superiore und inferiore Abteilung, führt 2 Sehnenscheiden hinter Aussenknöchel zu Sohle und Aussenrand des Fusses Ventralansicht E F Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-16

Extrinsische Fussmuskeln am Querschnitt Ventrale Unterschenkelloge UV M. extensor digitorum longus (lateral, fibular) M. extensor hallucis longus (intermediär) M. tibialis anterior (medial, tibial) Laterale Unterschenkelloge UL M. fibularis longus (oberflächlich, proximal) M fibularis brevis (tief, distal) i Fi Mi ibia Fibula Membrana interossea Gruppenfaszie Muskelfaszie Oberflächliche dorsale Unterschenkelloge M. gastrocnemius (oberflächlich) M. soleus (tief) UO UV i iefe dorsale Unterschenkelloge M. flexor hallucis longus (lateral, fibular) M. tibialis posterior (intermediär) M. flexor digitorum longus (medial, tibial) U UL Fi Mi U Logensyndrom = Kompartmentsyndrom UO Stopp der Blutzirkulation bei Druckanstieg durch Blutung/Schwellung, Schmerz Nekrose, v.a. ventrale Unterschenkelloge betroffen Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-17

Muskelfunktionen an Sprunggelenken Plantarflexion / Dorsalextension Hauptmuskeln: M. triceps surae (teils 2-gelenkig) M. tibialis anterior Zehenstrecker strecken auch OSG A B fibulare &tiefe dorsale Muskeln unterstützen Plantarflexion Eversion / Inversion Hauptmuskeln: Mm. fibulares M. triceps surae (Achillessehne) tiefe dorsale Muskeln Inversion ventrale Muskeln In- oder Eversion je nach Lage D E F Besonderheiten alle Muskeln wirken auf OSG & USG Kraftverhältnisse: Plantarflexion > Dorsalextension, Inversion > Eversion M. triceps surae: essentiell für Zehenstand, passive Insuffizienz (Interferenz Dorsalextension OSG Extension Kniegelenk), aktive Insuffizienz (Plantarflexion geschwächt bei flektiertem Kniegelenk) als extrinsische Muskeln Fussgewölbeverspannung M. plantaris M. gastrocnemius 1 M. soleus 1 M. tibialis anterior M. extensor digitorum longus M. extensor hallucis longus M. fibularis longus 2,3 M. fibularis brevis M. tibialis posterior 2,3 M. flexor digitorum longus 2 M. flexor hallucis longus 2 Plantarflexion () 1 zusammen = M. triceps surae 2 verspannen Längsgewölbe 3 verspannen Quergewölbe («Kreuzverband») A OSG Dorsalextension B D Eversion E USG Inversion () F Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-18

Intrinsische Fussmuskeln M. extensor hallucis brevis (kurzer Grosszehenstrecker) M. extensor digitorum brevis (kurzer Zehenstrecker) alcaneus Grundglied I, Mittelglied II-V M. flexor hallucis brevis (kurzer Grosszehenbeuger) zweiköpfig Fusswurzel Grundglied I M. flexor digitorum brevis (kurzer Zehenbeuger) alcaneus Mittelglied II-V, Ansatz gespalten für Durchtritt langer Beugersehne zum Endglied Weitere 17 kurze plantare Muskeln kurze = intrinsische (Ursprung & Ansatz am Fuss) Fussmuskeln bewegen zusammen mit extrinsischen Muskeln Zehen von 21 intrinsischen Fussmuskeln nur 2 dorsal, Rest plantar mit extrinsischen Muskeln zusammen aktive Verspannung und Verwindung des Längs- und Quergewölbes Plantaransicht Funktionelle Anatomie, Di 17.04.2018-19