Pressemitteilung Herstellkostenreduktion und erstklassige Oberflächen für das Fenster durch Quality Finishing Ottobeuren, Dezember 2014 (mom). Mehr als 30 Fensterbauer und Pressevertreter aus ganz Deutschland sowie aus dem benachbarten Ausland sind vom 27. bis 29. November der Einladung der Otto Martin Maschinenbau GmbH & Co.KG nach Ottobeuren gefolgt. Dort wurde ihnen die neue Q-FIN präsentiert. Dabei handelt es sich um eine Maschine zum geometrisch definierten Querkappen von Holzfasern an Sichtflächen von Fensterkanteln. Durch das Quality Finishing -Verfahren, wie MARTIN dieses Verfahren eingängig nennt, wird die Holzoberfläche homogenisiert und dadurch in ihren Eigenschaften deutlich verbessert. Das heute weit verbreitete und lange als Maß der Dinge propagierte Fein- bzw. Hydrohobeln verspricht sehr glatte und vor allem homogene Holzoberflächen im Fensterbau. Je ungleichmäßiger die Jahresringe jedoch verlaufen, je größer der Härteunterschied zwischen Früh- und Spätholz ist und je stumpfer das Werkzeug wird, desto unbefriedigender wird das erzielte Hobelergebnis. Betrachtet man die so bearbeiteten Oberflächen im Gegenlicht, sind die Oberflächenfehler deutlich sichtbar. Neben glänzenden Zonen gibt es stumpfe Bereiche. Dadurch werden die heute üblichen pigmentierten Wasserlasuren vom Holz unterschiedlich stark aufgenommen. Das verstärkt die optische Ungleichförmigkeit, insbesondere bei dunklen Farbtönen, extrem. Zudem stellen sich die Fasern nach Aufbringen der Imprägnierung auf, was in aller Regel einen Lackzwischenschliff notwendig macht. Eliminierung des Zwischenschliffs Hier setzt das Quality Finishing -Verfahren an, erläutert Uwe Schiemann, Geschäftsführer der Fa. Otto Martin Maschinenbau GmbH & Co. KG. sales@martin.info www.martin.info Seite 1
Schiemann, der im Juli 2012 als Geschäftsführer bei MARTIN startete, trieb die wichtigste Innovation für die Holzfensterproduktion seit der Einführung der CNC-Technik im Hause MARTIN entscheidend voran. Nicht schleifen, sondern querkappen Durch das feine Querkappen werden die längs orientierten Holzfasern mikroskopisch klein rechtwinklig angeschnitten. Und das in einer Definiertheit, die mit den herkömmlichen Bürstenmethoden nicht zu erreichen ist. Bei anschließendem Auftragen wasserbasierter Holzschutzmittel und Lacke stellen sich die Fasern nicht mehr auf. Fensterbauern bekannte optische Fehlstellen weichen einer homogenen, matten, gleichmäßig glatten Oberflächenstruktur mit einer diffusen Lichtreflektion. Je größer der Unterschied zwischen Früh- und Spätholz ist, etwa bei Fichte, desto mehr wirkt sich dieser positive Effekt aus. Man benötigt in der Regel keinen weiteren Lackzwischenschliff mehr. Zwar ist die Maschine in der Lage bei entsprechender Einstellung bis 5/10 mm Holz abzutragen, allerdings ist dies laut MARTIN nicht die eigentliche Aufgabe. Denn, so erklären die Entwickler, es geht nicht um Materialabtrag, sondern um eine definierte Oberflächenhomogenisierung. Diese werde schon mit einem Abtrag von nur 1/10 mm erreicht. Dadurch, so Schiemann, erreichen wir eine Reihe entscheidender Vorteile. Reduktion der Herstellkosten Nacharbeiten im Fensterbau in Form von Schleifen, Bürsten, Putzen betragen nach Angaben von Branchenkennern rund 20 % der Herstellkosten eines Holzfensters. Diese Kosten können mit dem Q-FIN Verfahren drastisch gesenkt werden. Hinzu kommt, dass es immer schwieriger wird, geeignetes Personal für das manuelle Nachschleifen zu finden. Die Arbeit ist unangenehm und muss dennoch gewissenhaft ausgeführt werden. Häufig wird teures, gut qualifiziertes Personal durch diese Arbeiten für andere Tätigkeiten mit mehr Wertschöpfung blockiert. sales@martin.info www.martin.info Seite 2
durch Entfall des Zwischenschliffs Der beste Zwischenschliff ist der, der nicht gemacht werden muss. Entgegen dieser Binsenweisheit tragen heute viele Fensterbauer Holzschutzmittel und Grundierungen direkt auf gehobelte, profilierte Fensterkanteln auf - um in einem weiteren Arbeitsgang die nun raue Fläche durch Schleifen oder Bürsten wieder zu glätten. Natürlich wird dadurch auch ein Teil des eben aufgebrachten Oberflächenschutzes wieder abgetragen. Das Q-FIN Verfahren setzt hier an und eliminiert den Zwischenschliff in fast allen Fällen. Alle Besucher der Thementage, die ein mit Q-FIN vorbehandeltes Profil direkt nach dem Aufbringen des Holzschutzmittels in die Hand genommen haben, waren von der Glätte der Oberfläche begeistert. Und der Holzschutz bleibt dort, wo er hingehört: in und auf dem Holz. führt zu erstklassigen Oberflächen für das Fenster! Wurden Fenster bislang nur als Teil der Bausubstanz angesehen, gewinnen sie heute zunehmend den Status eines Möbelstücks. Die Kunden entscheiden sich sehr bewusst für technisch hochwertige Fenster und erwarten selbstverständlich auch eine entsprechend erstklassige Oberfläche. Das Q-FIN Verfahren ermöglicht, mit deutlich reduziertem Aufwand, diese erstklassige Oberfläche zu erhalten. Den Lacken werden heute häufig Inhaltsstoffe beigemischt, um Holzfehler oder Verfärbungen zu kaschieren. Ab einer bestimmten Menge dieser Beimischungen verliert das Holz jedoch seine natürliche Ausstrahlung und sieht aus wie Plastik. Mit Hilfe der durch die Q-FIN Behandlung herbeigeführten diffusen Lichtreflektion können zukünftig Lacke mit einem höheren Glanzgrad eingesetzt werde. Die Holzoberflächen werden dadurch für den Kunden sichtbar schöner und natürlicher. Rationelle Einzelteilbeschichtung Die Bearbeitung einzelner Fensterprofile ist durch die Möglichkeiten der computergesteuerten Fertigungssteuerung in der Holzfensterindustrie weiter auf dem Vormarsch. Die Beschichtung des einzelnen Profils vor dem Zusammenbau ist da nur ein weiterer logischer Schritt. Der verspricht neben einer abermals gesteigerten Produktivität vor allem eine Beschichtung ohne eingebaute Schwachstellen in den Eckverbindungen. sales@martin.info www.martin.info Seite 3
Das Fenstereinzelteil wird in der Q-FIN unabhängig von seiner Profilform vierseitig sicher und schonend geführt. Möglich macht das ein gebrauchsmustergeschütztes Rollen-Transportsystem. Die leistungsfähige Steuerung der Q-FIN bietet die Grundlage für eine computergesteuerte Verkettung mit vor- und nachgelagerten Prozessen. Die Technik im Detail Die Anforderungen an das von uns gewünschte Ergebnis waren, so erläutert Schiemann, durchaus ambitioniert, es wurde sehr viel getestet und ausprobiert. Wir wissen schließlich, was von einer Martin erwartet wird. Deshalb wurden im Verlauf der Entwicklung immer wieder Material- und Oberflächentests mit dem Lackhersteller Adler und dem Oberflächenanlagenhersteller Giardina durchgeführt. Ergebnis war schließlich eine für Martin typische, sehr innovative Oberflächen-Veredelungs-Maschine für profilierte Holzfensterteile. Alleine schon die Abmessungen von ca. 3,4 x 1,9 x 1,7 m machen klar, dass es sich bei der Q-FIN um kein Leichtgewicht handelt. Das Gewicht von rund 2 Tonnen unterstreicht das eindrucksvoll. Mittels einer speziellen, von MARTIN eigens entwickelten (und gebrauchsmustergeschützten) Rollenführung werden Bauteile von 230 x 130 mm bis hinunter zu Leistenware von 20 x 20 mm sicher und präzise durch die Maschine befördert - auch profilierte Kurzteile bis minimal 350 mm Länge. Die maximal bearbeitbaren Dimensionen von 230 x 130 mm machen die Q-FIN auch für Fassadenbauer oder Wintergartenhersteller interessant. In der Q-FIN 2.4 sind neben zwei Querkappaggregaten noch vier Schleifbürstenaggregate angeordnet. Eingangs werden die beiden Seitenflächen des Fensterteils mit den Schleifbürsten bearbeitet. Hier geht es um das Versäubern dieser Flächen. Daran anschließend ist oben das erste Querkappaggregat positioniert. Die direkt danach angeordnete obere Schleifbürstenwalze entfernt im Wesentlichen Staub und versäubert den Randbereich der oberen Fläche. Daran schließen sich die beiden unten liegenden Aggregate sinngemäß an. sales@martin.info www.martin.info Seite 4
Bedienung auch Online Bedient wird die Maschine über einen Touchscreen. Mit ihm lassen sich jegliche Einstellungen schnell und präzise erledigen. Primär sind das die Werkstückdimension, der Vorschub sowie die Drehzahlen der Aggregate. Um die Bedienung bestmöglich zu vereinfachen können holzartbezogene Parametrierungen der Maschine abgespeichert werden. Kombiniert mit den Vorgaben für die Werkstückabmessungen erleichtern sie den Umgang mit der Maschine erheblich. Die leistungsfähige Steuerung bietet auch ideale Voraussetzungen für eine programmgesteuerte Gesamtverstellung der Maschine mittels Onlineansteuerung durch eine Fensterbausoftware, etwa in einer vollautomatisch verketteten Anlage. Die Maschine kann entweder nach dem Hobel oder nach der CNC-Fensteranlage in den Fertigungsprozess eingebunden werden. Dabei ist eine automatische Beschickung direkt aus einem Puffer eines Bearbeitungszentrums möglich. Hinter der Q-FIN kann eine direkte Übergabe in eine Durchlauf-Imprägnieranlage für liegende Holzfensterteile erfolgen. Fazit: Perfekte Ergänzung Die Q-FIN ist, wiederholt Schiemann überzeugt, eine perfekte Ergänzung für jeden Betrieb, der sich die Vorteile der Einzelteilfertigung mit einer sich anschließenden Oberflächenbehandlung am losen Stück erschließen möchte. Mit unserem Verfahren addieren sich Fertigungskosteneinsparungen und qualitative Verbesserungen in idealer Weise. Statistik: 8069 Anschläge ohne Leerzeichen sales@martin.info www.martin.info Seite 5