Institut für Pädagogische Förderdiagnostik Dagmar Schneider-Bockau Pädagogin & Legasthenie-/Dyskalkulie-Trainerin Informationen
Institut für Pädagogische Förderdiagnostik Dagmar Schneider-Bockau Pädagogin & Legasthenie-/Dyskalkulie-Trainerin St. Helena-Platz 2 6 41179 Mönchengladbach 02161 5 62 34 91
Inhalt
Der blickpunkt stellt sich vor Die Diagnostik im blickpunkt Das BlickLabor 2 3 5 Die Förder-Trainings im blickpunkt 6 Deutsch Das Laut-Buchstaben-Training Das Lese-Rechtschreib-Training Englisch Das Englisch-Rechtschreib-Training Mathematik Das Rechen-Training 7 9 11 13 15 Lernstörungen Das Konzentrations-Training 17 19 Das Aufmerksamkeits-Training Das Lern- und Arbeitsverhaltens-Training
Der blickpunkt stellt sich vor Lern- und Entwicklungsrückstände zeigen sich heutzutage nicht nur allein in schulischem Leistungsversagen, sondern gehen insbesondere mit Verhaltensauffälligkeiten, wie zum Beispiel erhöhtes Angstpotential, erhöhte Anstrengungsvermeidung, Konzentrationsschwäche, visuellen und/oder auditiven Wahrnehmungsstörungen einher. Insbesondere Kinder und Jugendliche mit Teilleistungs-Schwächen wie Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie), Rechen-Schwäche (Dyskalkulie) und Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS) sind häufig von Lern- und Entwicklungs-Rückständen betroffen und bedürfen einer besonderen Aufmerksamkeit. Wir, das Institut für pädagogische Förderdiagnostik, blickpunkt, verstehen uns als Diagnostik-, Beratungs-, Schulungs- und Förderinstitut im pädagogisch-sozialen Bereich. Unsere Intention ist, die Ursache(n) für vorhandene Lern- und Entwicklungsrückstände frühzeitig zu erkennen und diese durch gezielte Förderung und Schulung grundlegender Fähigkeiten und Fertigkeiten möglichst effektiv und langfristig zu beheben. In diesem Sinne bieten wir neben einer gezielten Diagnostik und Beratung spezielle Förder-Trainings für Kinder und Jugendliche an, um sie und auch ihre Eltern sowohl auf ihrem schulischen als auch sozialen Werdegang zu unterstützen und zu begleiten. -2- Die Diagnostik im blickpunkt
Um Ihnen für Ihr Kind eine unverbindliche individuelle Förderempfehlung aussprechen zu können, führen wir nach einem ausführlichen Erstberatungsgespräch eine umfangreiche Diagnostik durch. Die Basis der Diagnostik beruht auf folgenden standardisierten diagnostischen Test: Diagnostik-LRS und/oder RS Intelligenz-Test Konzentrations-Test Angstfragebogen für Schüler Rechtschreib-Tests Rechen-Tests weitere individuell angezeigte diagnostische Verfahren Diagnostik-ADHS Explorationsgespräch mit Eltern und ggf. mit Lehrern der öffentlichen Schule Arbeitsproben Intelligenz-Test Konzentrations- und Aufmerksamkeits-Verfahren ggf. Rechtschreib-Tests ggf. Rechen-Tests -3-
Diagnostik-Lernschwierigkeiten Intelligenz-Test Konzentrations-Test Angstfragebogen für Schüler Leistungsmotivations-Test Anstrengungsvermeidungs-Test weitere individuell angezeigte diagnostische Verfahren Schullaufbahn-Beratung Intelligenz-Test Konzentrations-Test Angstfragebogen für Schüler Leistungsmotivations-Test Anstrengungsvermeidungs-Test weitere individuell angezeigte diagnostische Verfahren Jede Diagnostik in unserem Hause beinhaltet ein ausführliches Auswertungsgespräch inklusive Diagnose-Gutachten und individueller Förderempfehlung. -4-
Das BlickLabor Das BlickLabor, eine Forschungs- und Beratungseinrichtung der Universität Freiburg, ist aufgrund neuer Erkenntnisse der Neurowissenschaft in der Lage, Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungsrückständen insbesondere bei Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie), Rechen-Schwäche (Dyskalkulie) und Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS) mit Hilfe neuer Test-, Diagnose- und Trainingsmethoden erfolgreich zu helfen. Auf der Basis einer umfangreichen Überprüfung der Blickmotorik, der sprachfreien Hörwahrnehmung und der Simultanerfassung (Mengenerfassung) wird ein individuelles Trainingsprogramm erstellt. Hierzu wurden spezielle Trainingsgeräte entwickelt, die Eltern leihweise überlassen werden. Die Erfolgsquote des Trainings für das dynamische Sehen und für die Blicksteuerung beträgt bei Legasthenikern beispielsweise 80%. Um lange Anfahrtswege nach Freiburg zu vermeiden, hat das BlickLabor Freiburg drei weitere regionale BlickLabore sowie ca. 90 daran angeschlossene so genannte Stützpunkte eingerichtet. In diesen Stützpunkten werden diagnostische Wahrnehmungs-Prüfungen durch geschulte Mitarbeiter durchgeführt, schriftliche Befundberichte erstellt und individuelle Trainingspläne vorgeschlagen. Der blickpunkt ist in Kooperation mit dem regionalen BlickLabor in Geldern als offizieller Stützpunkt eingetragen. Somit ist der blickpunkt in der Lage, diagnostische Testungen zur visuellen und/oder auditiven Wahrnehmung vor Ort von Mitarbeitern des BlickLabors Geldern durchführen zu lassen. Diagnostik-Wahrnehmung: Blicksteuerung Hörverarbeitung Simultanerfassung (Mengenerfassung) Testtermine nach Vereinbarung. -5- Die Förder-Trainings im blickpunkt
Das Laut-Buchstaben-Training Förderung der phonologischen Bewusstheit ab dem 5. Lebensjahr. Das Lese-Rechtschreib-Training Lese-Rechtschreib-Training auf der Basis der laugetreuen Lese-Rechtschreib-Förderung ab dem 1. Grundschuljahr. Das Englisch-Rechtschreib-Training Förderung der englischen Rechtschreibung auf der Basis der Phonem-Graphem und Graphem-Phonem-Zuordnung ab dem 5. Schuljahr. Das Rechen-Training Förderung der grundlegenden Rechenstrategien ab dem 1. Grundschuljahr. Das Konzentrations-Training Förderung der Konzentrationsfähigkeit auf der Grundlage der verbalen Selbstinstruktion ab dem 5. Lebensjahr. Das Aufmerksamkeits-Training Entwicklungs-Interventions-Programm zur Förderung der Aufmerksamkeitssteuerung bei Kindern mit ADHS ab dem 7. Lebensjahr. Das Lern- und Arbeitsverhaltens-Training Förderung der Konzentration sowie der schulischen Leistungsmotivation, Organisation und Stoffverarbeitung ab dem 5. Schuljahr. -6- Das Laut-Buchstaben-Training (LBT) Kinder haben in der Regel im Vorschulalter eine gut verständliche Umgangssprache, verfügen über einen ausreichenden Wortschatz und
verwenden eine weitgehend korrekte Grammatik. Sie sind somit meistens problemlos in der Lage, mit ihrer Umgebung zu kommunizieren. Bei dieser alltäglichen Kommunikation konzentrieren sie sich aber ausschließlich auf die Bedeutung und den Inhalt des Gesagten, so dass ihnen die andere Seite der Sprache, d. h. deren Form und Struktur, nicht immer bewusst ist. Forschungsarbeiten haben erwiesen, dass Kinder, die gegen Ende der Kindergartenzeit und zu Beginn der Schulzeit kaum Buchstaben kennen, später häufiger Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben lernen haben. Das Prinzip der Laut-Buchstaben-Zuordnung bildet daher die grundlegende Voraussetzung für den Schrift-Sprach-Erwerb. Vielen Vorschulkindern fällt es jedoch schwer, das, was sie sagen, in einzelne Wörter, Silben und Laute aufzuteilen. Später in der Schule müssen sie aber relativ schnell lernen, dass diese Laute von bestimmten Zeichen den Buchstaben repräsentiert werden. Das Training der Phonologischen Bewusstheit richtet sich zum einen an Kinder in der späten Vorschulphase. Es handelt sich hier um ein Trainingsprogramm zur Vorbereitung auf den Erwerb der Schrift-Sprache. Es verfolgt das Ziel, einerseits die lautliche Struktur der gesprochenen Sprache (phonologische Bewusstheit) und andererseits die Zuordnung von Lauten zu Buchstaben zu vermitteln und bietet vielfältige Übungen, durch die die Kinder auf spielerische Weise lernen, dass ein einzelner Laut, der in einem gesprochenen Wort gehört werden kann, von einem schriftlichen Symbol dem Buchstaben repräsentiert wird. Die Kinder lernen demnach in dieser Phase nicht das Lesen und Schreiben, sondern sie lernen ausdrücklich, einen Buchstaben (Phonem) mit dem dazugehörigen Buchstabenbild (Graphem) zu verknüpfen. -7- Zum anderen richtet sich das Trainingsprogramm der Phonologischen Bewusstheit an Kinder der ersten und zweiten Klasse, deren Schwierigkeiten in der Laut-Buchstaben-Zuordnung sich auf das Lesen- und Schreiben lernen auswirken. Hier wird in einem ersten Schritt die Laut-Buchstaben-Zuordnung trainiert und gefestigt und darauf aufbauend weiterführende Lese-Rechtschreib-Strategien
vermittelt. LBT I: Zielgruppe: Kinder in der späten Vorschulphase 2 Trainingseinheiten à 30 Minuten pro Woche 6 Monate 3 6 Kinder LBT II: Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse 1 Trainingseinheit à 60 Minuten pro Woche 6 Monate 3 6 Schülerinnen und Schüler -8- Das Lese-Rechtschreib-Training (LRT) Zwischen 5 und 20 Prozent der Kinder eines Jahrgangs haben spezielle Probleme mit dem Lesen und Schreiben. Diese äußern sich zum Beispiel im Verwechseln und Weglassen von Buchstaben und/oder Buchstabenfolgen oder dem spiegel-bildlichen Schreiben von Buchstaben. Die Ursachen für Lese-Rechtschreib-Probleme können sehr unterschiedlich sein, etwa, wenn das Kind während des Unterrichts in
der Grundschule länger krank war oder unter Konzentrationsschwierigkeiten leidet. Ebenso kann der unterschiedliche Entwicklungsverlauf der Kinder Grund für eine Lese-Rechtschreib-Schwäche sein. Das Konzept des Lese-Rechtschreib-Trainings basiert auf der lautgetreuen Rechtschreib-Förderung (auf Phonembasis) mithilfe der Methode des Synchronen Sprechschreibens. Ergänzt wird der Unterricht durch Übungen zur phonologischen Bewusstheit und zur Laut-Buchstaben-Zuordnung, welche grundlegende Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb sind. In einer anschließenden Aufbauphase lernen und üben die Schüler abweichende Schreibweisen vom Lautgetreuen, also die Regeln der deutschen Rechtschreibung. Der Übergang vom laugetreuen Schreiben zu den regelhaften Abweichungen erfolgt durch die Gliederung der Wörter in Wortbausteine mit inhaltlichen Bedeutungen (auf Morphembasis). Das Hauptkriterium für den Förderansatz und die Einteilung in Fördergruppen eines/r jeden teilnehmenden Schülers/in ist eine umfangreiche Diagnostik. Um den erfolgreichen Verlauf der Förderung zu unterstützen, wird sie durch eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern und Lehrern der öffentlichen Schule ergänzt. -9- LRT I: Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse 1 Trainingseinheit à 90 Minuten pro Woche 16 Monate 3 6 Schülerinnen und Schüler
LRT II: Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse 1 Trainingseinheit à 90 Minuten pro Woche 16 Monate 3 6 Schüler und Schülerinnen LRT III: Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse 1 Trainingseinheit à 90 Minuten pro Woche 16 Monate 3 6 Schüler und Schülerinnen -10- Das Englisch-Rechtschreib-Training (ERT) In der Regel haben Kinder bereits in der Grundschule, meistens ab der dritten Klasse, Erfahrungen mit der englischen Sprache sammeln können. Das Lernen im Fach Grundschulenglisch wird ganzheitlich und erlebnisorientiert gestaltet, wobei dem Hören und Sprechen eine besondere Bedeutung zukommt. Ab der 5. Jahrgangsstufe wird von den Kindern erstmals der systematische Gebrauch der englischen Schriftsprache verlangt. Wie gut ihnen dieser Einstieg gelingt hängt nicht nur von ihren Schreibfähigkeiten, die sie sich im Deutschen angeeignet haben,
sondern insbesondere von der Eigenart des neuen Schriftsystems ab. Die schrift-sprachlichen Kenntnisse und Fertigkeiten, über die ein Englischanfänger zu Beginn der 5. Jahrgangsstufe verfügt, erweisen sich zur Bewältigung der Fremdsprache als nur bedingt tauglich. Zum einen verlangt das Englische die Verknüpfung neuer Laute und Lautverbindungen mit Hilfe des bekannten Zeichensatzes (Buchstaben) und zum anderen muss die Buchstabenzuordnung einiger bekannter Laute revidiert werden. Insbesondere Kinder, die bereits in ihrer Muttersprache eine Lese-Rechtschreib-Schwäche aufweisen, empfinden die englische Schriftsprache als chaotisch und nicht durchschaubar. Das Trainingskonzept Gegenstand des Trainings ist die gesamte englische Orthographie mit ihren Regeln für die Phonem-Graphem- und Graphem-Phonem-Zuordnung dieser Sprache. Ziel des Trainings ist es, den Kindern mit diesen Regeln eine Richtschnur für die korrekte Lautierung und Verschriftung an die Hand zu geben und sie in die Lage zu versetzen, sich bei der korrekten Verschriftung an der spezifischen Lautgestalt der Phoneme und umgekehrt bei der korrekten Lautierung an der spezifischen Schriftgestalt zu orientieren. -11- Im Mittelpunkt einer jeden Trainingseinheit steht eine englische Phonem-Graphem-Zuordnung bzw. orthographische Regel. Diese wird dem Kind / den Kindern anhand von Modellwörtern erklärt. Im Anschluss wird auf die korrekte Lautierung des jeweiligen Einzellautes und dessen korrekte Verschriftung mittels Wortlisten und Einsetzübungen trainiert, wobei die Bedeutung der dabei verwendeten Wörter ebenfalls gelernt wird. Nach der Erarbeitung einer Laut-Buchstaben-Zuordnung wird diese im weiteren Trainingsverlauf immer wieder aufgegriffen und mittels gezielter Diktate und Leseübungen wiederholt und automatisiert. Für die Kinder stellt diese Art des lautorientierten Lernens eine
vollständig neue Erfahrung beim Lernen von englischen Wörtern dar, die ihnen insbesondere aufgrund der lautanalytischen Vorstrukturierung des Wortmaterials einen neuen Zugang beim Erwerb dieser Fremdsprache eröffnet. Gleichzeitig ermöglicht die Behandlung der englischen Orthographie mit Hilfe kleiner überschaubarer Trainings-Einheiten sowie einer step by step Vorgehensweise, die sich an den individuellen Lernfortschritten orientiert, den Kindern neue Erfolgserlebnisse, die ihnen wiederum helfen, Versagensängste und eine daraus resultierende Abneigung gegen die Fremdsprache Englisch abzubauen. ERT: Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse 1 Trainingseinheit à 90 Minuten pro Woche ab 6 Monate 3 4 Schülerinnen und Schüler Das Rechen-Training (RT) -12- Rechenschwäche, Rechenstörung, Dyskalkulie, Arithmathenie alle Begriffe versuchen mit unterschiedlichen Gewichtungen in den Definitionen das Phänomen zu beschreiben, wenn Kinder erhebliche und lang andauernde Probleme im Erwerb mathematischen Wissens vom vorzahligen Bereich bis zur Beherrschung der vier Grundrechenarten aufweisen. Eine zentrale Fähigkeit, die in der Mathematik immer wieder von Schülern gefordert wird, ist das Vorstellungsvermögen: Schüler müssen sich Rechenvorgänge auf konkreter Ebene vorstellen können, um den Lernstoff zu durchdringen und die Mathematik nicht nur als bedeutungsleeres Zahlenspiel zu begreifen. Gelingt ihnen dies nicht, so kommen sie auf Rechenwege, die immer wieder systematische Fehler bedingen. Um diese Schüler und Schülerinnen langfristig wirksam zu unterstützen, bedarf es einer speziellen und individuell abgestimmten Förderung.
Das Rechen-Training richtet sich insbesondere an Grundschulkinder. Es setzt mit seinen Teilen der Rechenförderung vom Zahlbegriff zu den Grundrechenarten im Zahlenraum bis 100 (zuletzt bis 1000), der motorischen und visuellen Wahrnehmungsförderung, Gedächtnis- und Konzentrationsspielen und Entspannungsübungen an zentralen Punkten der Ursachen an. Die einzelnen Bausteine des Konzepts erlauben der Lehrkraft, die Gestaltung und Schwerpunktsetzung der Trainingseinheiten an den Bedürfnissen und Problemen der einzelnen Gruppenmitglieder anzupassen. D. h., grundlegende mathematische Strukturen und Rechenvorgänge werden offen gelegt. Dadurch wird es in einem Dialog zwischen Lehrkraft und Schüler möglich, fehlerhafte mathematische Denkoperationen sichtbar zu machen, so dass fehlerhafte mathematische Strategien erkannt und unter Anleitung korrigiert werden können. -13- RT I: RT II: RT III: Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse 1 Trainingseinheit à 90 Minuten pro Woche 12 Monate 3 5 Schülerinnen und Schüler Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse 1 Trainingseinheit à 90 Minuten pro Woche 12 Monate 3 5 Schüler und Schülerinnen Zielgruppe:
Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse 1 Trainingseinheit à 90 Minuten pro Woche 12 Monate 3 5 Schüler und Schülerinnen -14- Das Konzentrations-Training (KT) Obwohl es als allgemein gesichert gilt, dass das Leistungsniveau der Kinder vorrangig von ihrem intellektuellen Potenzial bestimmt wird, hat die Konzentrationsfähigkeit auf dessen Umsetzung in tatsächliche schulische Leistungen einen bedeutsamen Einfluss. Je nach Standpunkt bezeichnen wir ein Kind als lebhaft oder aufgeweckt, verträumt oder konzentrationsauffällig. Dass die Reizüberflutung unserer heutigen Welt viel dazu beiträgt, wenn ein Kind sich nicht auf eine Sache konzentrieren kann, ist unbestreitbar, doch den Zappelphilipp und den Hans-guck-in-die-Luft gab es auch schon zu Struwwelpeters Zeiten. Ein Kind hat Konzentrationsschwierigkeiten, wenn es ihm schwer fällt, seine Aufmerksamkeit der Situation entsprechend zu steuern, also: sich einer Sache gezielt zuzuwenden am Ball zu bleiben Unwichtiges auszublenden die Aufgabe in angemessener Zeit zu bearbeiten In dem Konzentrations-Training mit seinen drei altersgestaffelten Teilen können Kinder lernen, ihre Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen,
sich einen effektiven Arbeitsstil anzueignen und selbst sowie fremd gesetzte Aufgaben auf lustvolle Weise zu bewältigen. Es setzt bei der Verbesserung der Aufmerksamkeitssteuerung des Kindes an. Dies geschieht mit Hilfe der Methode der Selbstinstruktion, d. h., das Kind lernt durch das so genannte Laute Denken das Innere Sprechen. Die Kinder üben dabei, planvoll und systematisch vorzugehen. Inhalt und Ziel des Konzentrations-Trainings ist das Training der Selbststeuerung der Aufmerksamkeit, um die Selbstständigkeit des Kindes zu fördern. -15- Darüber hinaus werden mit Hilfe verschiedener Übungen Feinmotorik, Wahrnehmung, Denk- und Merkfähigkeit sowie Kurz- und Langzeitgedächtnis trainiert. KT I: KT II: Zielgruppe: Kinder im Vorschulalter 1 Trainingseinheit à 60 Minuten pro Woche 4 Monate 3 6 Schülerinnen und Schüler Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse 1 Trainingseinheit à 90 Minuten pro Woche 4 Monate 3 6 Schüler und Schülerinnen
KT III: Zielgruppe: Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klasse 1 Trainingseinheit à 90 Minuten pro Woche 4 Monate 3 5 Schüler und Schülerinnen -16-
Das Aufmerksamkeits-Training (AT) Das Aufmerksamkeits-Training für Kinder mit Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADHS) versteht sich als Entwicklungs-Intervention, d. h. es geht nicht vorrangig darum, betroffene Kinder weniger unruhig bzw. weniger zappelig zu machen, sondern vielmehr darum, ihre Entwicklung zu fördern. Aus diesem Grunde werden Schwerpunkte gesetzt, die die eigenständige Entwicklung des Kindes unterstützen, wozu u. a. folgende Erkenntnisse und Kompetenzen gehören: die eigenständige und dem Problem angemessene Ausführung von Handlungen das bedacht-planvolle Herangehen an Aufgaben und Probleme die möglichst selbstständige Organisation eigener Handlungsvollzüge das selbstreflexive Vorgehen, d.h. das Kind soll vor dem Handeln nachdenken die Verwirklichung eines sich-selbst-bewussten Handelns, das sowohl den Fähigkeiten des Kindes, als auch der jeweiligen Anforderung angemessen ist. Das Training mit aufmerksamkeitsgestörten Kindern schlüsselt sich in vier grundlegende Bausteine auf, die flexibel aufeinander bezogen sind und eine individuelle und vielfältige Intervention ermöglichen. Diese kindzentrierten Bausteine werden wiederum durch die Zusammenarbeit mit den Eltern und Lehrern der öffentlichen Schule ergänzt. Baustein Basistraining Das Basistraining konzentriert sich auf den Störungs-Schwerpunkt Einschränkung der Selbstregulations-Kompetenz, d. h. die Einschränkung der Dauer-Aufmerksamkeit, die mangelnde Selbstkontrolle sowie die vermehrte Reizsuche. Dieser Baustein fördert sowohl die Basisfertigkeiten (genaues Hinschauen, genaues Zuhören, genaues Nacherzählen, Wiedergabe des Wahrgenommenen), als auch die Reaktionskontrolle und einfache Formen der verbalen Handlungsregulation. -17-
Baustein Strategietraining Das Strategietraining konzentriert sich auf die Einschränkung der Verhaltensorganisation. Es vermittelt dem betroffenen Kind Handlung organisierende Strategien und Selbst-Instruktionen für ihre Umsetzung. Dabei werden situations-übergreifende, allgemeine Handlungsstrategien sowie eine komplexe und flexible verbale Handlungsregulation angebahnt und ausgebildet. Baustein Wissensvermittlung Die individuelle Wissensvermittlung greift Wissensbestände auf, die das aufmerksamkeitsgestörte Kind nur unzureichend beherrscht, jedoch für den Transfer der Interventions-Fortschritte auf die schulische Situation wesentlich sind. Zu diesen gehören beispielsweise grammatikalisches Wissen oder konkrete Lernstrategien. Dieser Baustein ist auch aufgrund häufig auftretender Lernschwierigkeiten wesentlich. Baustein Vermittlung sozialer Kompetenzen Da ein großer Teil der aufmerksamkeitsgestörten Kinder gleichzeitig auch soziale Schwierigkeiten hat, dient die Vermittlung sozialer Kompetenzen letztendlich dem Ziel, diese zu reduzieren und pro-soziales Verhalten auszubilden. Hier geht es vor allem darum, spezifische Fertigkeiten zu vermitteln, um mit den Situationen, die diesen Kindern erfahrungsgemäß Schwierigkeiten bereiten, besser zurecht zu kommen. AT: Zielgruppe: Kinder & Jugendliche ab 7 Jahre 1 Trainingseinehit à 60 Min. pro Woche 4 16 Monate Einzeltraining -18- Das Lern- und Arbeitsverhaltens-Training (LAT) Die schulische Laufbahn fordert viel von Schülern. Neben einer normalen Intelligenz müssen Schülerinnen und Schüler noch einige
Kompetenzen mehr mitbringen, wenn sie die Schule erfolgreich durchlaufen wollen. Zu diesen Kompetenzen gehört unter anderem auch, dass Schülerinnen und Schüler:? gut motiviert sind? gut organisiert sind? gut und effektiv lernen können? sich gut konzentrieren können Unser Training zur Förderung des Lern- Und Arbeitsverhaltens beinhaltet daher folgende vier Trainingsbereiche:? Konzentration Wie kann ich länger konzentriert lernen und arbeiten und dadurch unnötige Fehler vermeiden?? Motivation Wie schaffe ich es den Sinn hinter dem Lernen zu erkennen und mehr Spaß und Interesse am Lernen zu finden?? Organisation Wie organisiere ich meinen Arbeitsplatz, meine Hausaufgaben, meine Klassenarbeiten und mein soziales Umfeld effektiver und effizienter?? Stoffverarbeitung Wie lerne ich den Schulstoff besser, damit er länger im Gedächtnis bleibt und auch nach einigen Wochen den Großteil noch abrufbar ist? -19- Inhalte und Zielsetzungen des Trainings Der erste grundlegende Schritt des Trainings zur Förderung des Lernund Arbeitsverhaltens ist, dass der Schüler / die Schülerin in die Lage
versetzt wird, sein / ihr bisheriges Lern- und Arbeitsverhalten zu reflektieren und Gründe für seine / ihre bisherige individuelle Organisation und Strukturierung seiner / ihrer schulischen Arbeit zu erkennen und zu begründen. Der zweite und letztendlich wesentliche Schritt ist, das bisherige falsche Lern- und Arbeitsverhalten des Schülers / der Schülerin durch neue Strategien, mit denen er/sie effektiver und effizienter seine/ihre täglichen schulischen Pflichten und Aufgaben planen, koordinieren und erledigen kann, zu ersetzen. Ein wichtiger Pfeiler dabei ist, sowohl Motivationshemmer als auch Misserfolgserwartungen und/oder Fehleinschätzungen zu beseitigen, so dass jeder einzelne Schüler/jede einzelne Schülerin auf seine/ihre Art und Weise zukünftig in der Lage und bereit sein wird, sich selbst zu motivieren und ohne äußeren Druck zu lernen. LAT:Zielgruppe: Schüler und Schülerinnen ab der 5. Klasse 1 Trainingseinheit à 60 Minuten pro Woche 5 Monate Einzeltraining -20-