Schlüssel zur Integration: Rankweil initiiert Freizeitprojekte Integration auf zwei Rädern und Kufen Kurzbeschreibung: Freizeitaktivitäten stellen eine Möglichkeit dar, mit anderen Menschen leicht ins Gespräch zu kommen, Gemeinschaft zu erleben und Hemmschwellen sowie Berührungsängste zu reduzieren. Wir sind der Meinung, dass kreative und alltagsnahe Freizeitprojekte zur Bewusstseinsbildung und zu einem besseren Miteinander beitragen. Sie ermöglichen auch einen Zugang zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung im Freien und in der Natur mit den eigenen Familien. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, in Rankweil Sport- und Freizeitkurse für MigrantInnen anzubieten. Wir haben im Jahr 2012 gleich mit der Durchführung von zwei Sportkursen ein Zeichen für die Integration im Freizeitbereich bzw. der Alltagsgestaltung gesetzt. Projektbeschreibung: 1) Was war Ihre Motivation das Projekt/die Initiative zu starten? Freizeitaktivitäten stellen eine Möglichkeit dar, mit anderen Menschen leicht ins Gespräch zu kommen, Gemeinschaft zu erleben und Hemmschwellen sowie Berührungsängste zu reduzieren. Wir sind der Meinung, dass kreative und alltagsnahe Freizeitprojekte zur Bewusstseinsbildung und zu einem besseren Miteinander beitragen. Sie ermöglichen auch einen Zugang zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung im Freien und in der Natur mit den eigenen Familien. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, in Rankweil Sport- und Freizeitkurse für MigrantInnen anzubieten. Wir haben im Jahr 2012 gleich mit der Durchführung von zwei Sportkursen ein Zeichen für die Integration im Freizeitbereich bzw. der Alltagsgestaltung gesetzt.
2) Welche Ziele im Wissens-, Bildungs- und Erfahrungsaustausch verfolgen Sie? Nicht in jedem Lebensumfeld gehört das Fahrrad so sehr zum Alltag wie in Vorarlberg. In Rankweil wurde deshalb ein Fahrradkurs für Menschen mit Migrationshintergrund angeboten, der nicht allein auf Lernerfolge und Verkehrsregeln abzielt. 3) Welche Wirkungen hatte es/sollte es haben? An sechs Vormittagen ist es gelungen 6 motivierten türkischen Frauen das Fahrradfahren beizubringen. Sowohl die Teilnehmerinnen als auch die Helferinnen kamen kräftig ins Schwitzen, da die Kurseinheiten auf beiden Seiten viel Einsatz und Durchhaltevermögen erforderten. Aber der Einsatz hat sich gelohnt: In der letzten Einheit konnte mit allen Frauen eine erste Fahrradtour rund ums Dorf gemacht werden. Des Weiteren wurde eine Unterstützung bei der Fahrradauswahl angeboten bzw. der Kauf eines eigenen Fahrrades forciert. Die Teilnehmerinnen erhielten ebenso hilfreiche Informationen zur Sicherheit und eine Grundausbildung vom Gemeindepolizisten zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr, das sie ihrem Umfeld weitergeben können. 4) Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an Ihrem Projekt? Das Besondere an diesem Projekt war, dass es hauptsächlich von einheimischen Bürgern für Migranten ehrenamtlich umgesetzt wurde und neben dem Erlernen des Radfahrens der zwischenmenschliche Kontakt und Austausch ein sehr Großer war. Der Zusammenhalt der gesamten Gruppe ging so weit, dass sich die Teilnehmerinnen auch nach Abschluss des Kurses dank Organisation der Hauptverantwortlichen Helferin, Frau Ehrentraud Zuchristian, einer passionierten Radlerin, zu Ausfahrten in die Umgebung trafen. So wurden nachhaltig Kontakte
zwischen Einheimischen und Migranten geknüpft und die neue Heimat wurde aus einer anderen Perspektive wahrgenommen. Der Kurs hat die Frauen befähigt, im Anschluss die Umgebung mit der Familie selbständig zu erkunden bzw. zahlreiche Alltagswege auf eigene Faust zurücklegen, wo vorher stets eine Abhängigkeit vom Mann oder von den Kindern gegeben war. Aufgrund des positiven Ergebnisses der ersten Veranstaltung und auf Anregung aus dem Integrationsbeirat wurde als Folgeveranstaltung ein Eislaufkurs auf dem Rankweiler Eislaufplatz angeboten. Beeindruckend war die große Beteiligung von 22 MigrantInnen im Dezember 2012, die unter fachmännischer Anleitung von Radu Ionian ihre ersten Schritte auf dem Eis im Rahmen des Kurses machten. In vier Einheiten zu je 45 Minuten erlernten die migrantischen Teilnehmer übrigens auch zahlreiche Männer die Grundlagen des Eislaufens. Bei unseren Freizeitkursen geht es nicht nur darum eine für die TeilnehmerInnen kostengünstige niederschwellige Einführung in gängige oder traditionelle Aktivitäten der Rankweiler Bevölkerung. Vielmehr ist es unser Ziel, dadurch eine weitere Basis für ein verträgliches Miteinander zu schaffen und gleichzeitig unsere Mitbürger mit Migrationshintergrund zu ermutigen, für sie teilweise unbekannte Hobbies auszuüben oder diese vor allem ihren Kindern zu ermöglichen. Besonders erfreulich war es deshalb, dass selbst der Imam einer unserer türkischen Vereine am Eislaufkurs teilgenommen hat. Mehr noch: Bereits kurz nach Kursabschluss konnten wir beobachten wie er an mehreren Nachmittagen seine erlernten Eislaufkünste an die Kinder und Jugendlichen seines Vereins weitergab. Ein schöner Erfolg, der uns inspiriert hat, auch im Jahr 2013 mit solchen Angeboten weiterzumachen. Ideen haben wir noch viele! BU: Trainer Radu Ionian zeigte den Migrant/-innen wichtige Grundlagen des Eislaufens BU: Teilnehmerinnen und Helferinnen freuen sich gleichermaßen über die neu gewonnene Freiheit auf zwei Rädern.
Fotos:
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