WIR GESTALTEN IHRE ZUKUNFT MIT

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Transkript:

JAHRESBERICHT 2016

WIR GESTALTEN IHRE ZUKUNFT MIT 1. Der Zweck des Vereins Das «Netzwerk Bildung und Familie» ist eine Initiative des gleichnamigen gemeinnützigen Vereins, der seit März 2016 besteht, politisch und konfessionell unabhängig ist und keine kommerziellen Zwecke verfolgt. Gemäss Statuten hat der Verein vor allem den folgenden Zweck: Der Verein Netzwerk Bildung und Familie unterstützt mit seinen Aktivitäten und Angeboten die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen. Er unterstützt die Familien in ihrer Erziehungsaufgabe (Art. 2). Fünf Gründe für die Vereinsgründung 1. Kinder aus sozial benachteiligtem, durch Armut oder Migration belastetem Milieu haben geringere Bildungschancen. Ein frühzeitiges Bildungsangebot in der Familie und der Besuch einer Kita oder Spielgruppe können dazu beitragen, dass die Familien und ihre Kinder aus einem armutsgeprägten Milieu herauskommen und bessere Bildungschancen erworben werden können. Ein ganzheitliches Bildungsangebot von Anfang an für Kinder und ihre Bezugspersonen soll dazu beitragen, dass die Kinder gesund aufwachsen und Bildungsangebote in Regelstrukturen optimal nutzen können. 2. Übergänge (Transitionen) stellen hohe Herausforderungen dar für Kinder, deren Eltern das lokale Bildungssystem und die damit verbundene aktive Rolle der Eltern nicht kennen. Der frühzeitige aktive Elterneinbezug unterstützt die Prozesse, welche die Transitionen begleiten. Spezifische Angebote als Begleitung des Berufswahlprozesses werden seit Längerem gefordert und im Rahmen von Projekten auch gefördert. 3. In den letzten Jahren sind zahlreiche kantonale und regionale Konzepte erarbeitet worden, die die Vernetzung der Angebote im Bereich der frühen Kindheit stärken und den Fokus auf die Erreichbarkeit sozioökonomisch belasteter Familien legen. Familienzentren können eine wertvolle, niederschwellige Plattform für Begegnungen, Austausch, Bildung und Integration bieten. Offene Elterntreffen, Eltern-Kind-Gruppen und Eltern- Cafés werden geschätzt, verlangen aber auch Fachkompetenzen von den Leitungs- und Betreuungspersonen. 4. Die Arbeitswelt hat sich bedingt durch die Digitalisierung stark verändert. Auf der einen Seite werden zahlreiche Jobs wegfallen, die keine oder eine minimale Ausbildung benötigten; auf der anderen Seite werden Jobs entstehen, die motivierten Jugendlichen interessante Chancen bieten. Dank der frühen Förderung der Kinder können Stärken und Ressourcen frühzeitig erkannt und gefördert werden. Dadurch bleibt die Schweiz als Dienstleistungsanbieter und Standort für innovative Entwicklungen wettbewerbsfähig. Verein Netzwerk Bildung und Familie Jahresbericht 2016 2

5. Gemäss aktuellen Studien liegt ein grosser Druck auf den Familien. Ihre Lebenswelt ist wenig kinder- und familienfreundlich, die Arbeitswelt zunehmend fordernder und die Anstellungsverhältnisse weniger sicher als früher. Diese Überforderung und Stress können dazu führen, dass Eltern an ihre Grenzen stossen. Präventive Massnahmen sind notwendig, damit ein gesundes und sicheres Aufwachsen der Kinder gewährleistet und Gefährdungen des Kindswohls frühzeitig erkannt werden können. Organisationen und Fach personen müssen dahingehend sensibilisiert und geschult werden. Die Rechte der Kinder soll vermehrt angesprochen und deren Umsetzung in Kooperation mit anderen Organisationen unterstützt werden. 2. Tätigkeitsbereiche Der Vorstand befasste sich in den ersten vier Sitzungen intensiv mit der Definition der Tätigkeitsbereiche und der Ausrichtung der Vereinsaktivitäten. Der Prozess konnte 2016 nicht abgeschlossen werden. Folgende Bereiche wurden 2016 unterstützt: 2.1 Familienzentren Familienzentren bieten niederschwellige Angebote im Bereich der frühen Kindheit. Der Verein unterstützt mit seinen Aktivitäten Familienzentren in der deutschsprachigen Schweiz. Gemeinden, Regionen und Städte sehen sich zunehmend Aufgabenstellungen gegenüber, die neue und ganzheitliche Lösungsansätze erfordern. Insbesondere im Bereich der frühen Kindheit, in der Unterstützung junger Familien und in der Armutsprävention besteht noch viel Spielraum. Aus der Literatur wird deutlich, dass Familienzentren diesen Bedarf decken können und zusätzlich einen wesentlichen Beitrag zur sozialen Kohäsion, Vernetzung und Integration von jungen Eltern leisten. In vielen Regionen, Gemeinden und Quartieren bestehen bereits sehr unterschiedliche Angebote. Zahlreiche Angebote wurden von Eltern initiiert und werden von ihnen auf ehrenamtlicher Basis selbst organisiert geleitet. Andere werden durch eine offizielle Trägerschaft mit einer professionellen Leitung geführt. Aktivitäten 2016 Das Netzwerk Bildung und Familie hat eine Arbeitsgruppe (AG) gebildet, deren Ziel es ist, die Familienzentren in ihrer Arbeit zu unterstützen. Die AG setzt sich mit der inhaltlichen Ausrichtung, der qualitativen Angebotsgestaltung, der Qualitätssicherung und der Betriebsführung von Familienzentren auseinander. Ebenso sollen Arbeitsweisen, Handlungsfelder, ethische Grundhaltung und Konzepte wie Chancengleichheit, Kindesschutz und Nachhaltigkeit Inhalt der Arbeiten der AG sein. Verein Netzwerk Bildung und Familie Jahresbericht 2016 3

Der Austausch und die Vernetzung unter den Familienzentren sollen gefördert werden. Die erarbeiteten Grundlagen werden Initiativen zum Aufbau von neuen und zur Erweiterung von bestehenden Familienzentren unterstützen. Die AG Familienzentren arbeitet mit der Plattform GSR Gemeinde-, Städte- und Regionalentwicklung als Kooperationspartnerin zusammen. Die Vielfalt der Angebote für Familien ist sehr gross. Die Arbeitsgruppe hat deshalb als Erstes eine Definition erarbeitet, die Angebote beschreibt, die sich an belastete Familien richten. Maya Mulle nahm am 17. November 2016 an der Tagung des Bundesverbands Familienzentren in Frankfurt am Main teil. In Deutschland werden in den Brennpunktquartieren Familienkitas aufgebaut. Viele basieren auf dem Ansatz der Early Excellence Centres, eines ganzheitlichen Bildungsansatzes aus England. Eltern werden über spezifisch ausgebildete Kiezläuferinnen und Kiezläufer eingeladen, an den Aktivitäten teilzunehmen. Gerne genutzt werden niederschwellige ElternCafés, an denen unter der Leitung von Elternbegleiterinnen und -begleitern auch über Erziehung, Bildung und Gesundheit gesprochen wird. Der Kontakt mit dem deutschen Verband ist geknüpft. Wir freuen uns auf weitere Austauschmöglichkeiten. Im November 2016 referierte Maya Mulle an einer Tagung zur Frühen Förderung im Kanton Basellandschaft. Titel des Referats: «Familienzentren niederschwellige Plattformen für Begegnung, Bildung und Vernetzung». Ausblick Für 2017 ist eine Bestandsaufnahme geplant. Mittels Internetrecherchen wurden über hundert Adressen von Familienzentren ermittelt, die 2017 zu Ihren Angeboten, Rahmenbedingungen und zum Unterstützungsbedarf befragt werden sollen. Die Ergebnisse sollen in regionalen Treffen mit den Teilnehmenden der Befragung diskutiert und an Tagungen vorgestellt werden. Sie dienen zudem der Planung weiterer Aktivitäten. Mitglieder der Arbeitsgruppe Maya Mulle, Leitung, www.mayamullecoaching.ch Ruth Calderón, www.rc-consulta.ch Sabina Ruff, www.gesundheit.sg.ch, www.zepra.info Finanzierung Die Finanzierung erfolgt über eine Stiftung. Verein Netzwerk Bildung und Familie Jahresbericht 2016 4

2.2 Familienunterstützung und Projekte Die Übergänge vom Paar zur Familie, von der Familie in den Kindergarten, in die Schule und von der Schule in die Berufswelt fordern alle Beteiligten heraus. Die Familien sind ge fordert, ihre Rollen und Aufgaben immer wieder neu zu definieren. Das Netzwerk Bildung und Familien unterstützt die Familien mit seinen Angeboten und Projekten bei diesen Übergängen. Speziell Kinder aus belasteten Familien und aus Familien, die nicht mit unserem Bildungssystem vertraut sind, sollen so unterstützt werden können, dass sie das Bildungsangebot optimal nutzen können. Aktivitäten Das Netzwerk Bildung und Familie ist seit Dezember 2016 verantwortlich für das von Elternbildung CH und vom S&B Institut Bülach lancierte Projekt «Eltern begleiten den Berufswahlprozess». Die Bestandsaufnahme zeigte, dass bildungsferne und vor allem Migrantenfamilien mit den bisherigen Informationsangeboten zu wenig erreicht werden. Daraufhin wurden Kriterien formuliert, die die Erreichbarkeit der Eltern unterstützen. Prof. Dr. Markus Neuenschwander bestätigt die Kernaussagen in seiner 2016 veröffentlichten Publikation «Die Begleitung und Unterstützung sozial benachteiligter Eltern bei der Berufswahl ihrer Kinder Ein Leitfaden für erfolgreiche Angebote». Zurzeit geht es darum, die «Elterntreff Berufswahl» in Sekundar- und Oberstufenschulen umzusetzen. Die Kooperationsvereinbarung mit dem Jugendprojekt LIFT! soll dazu beitragen, dass die Zielgruppe besser erreicht werden kann. Ausblick Das Angebot basiert auf gezieltem Empowerment von Eltern und Schulen sowie der Vernetzung lokaler Schlüsselpersonen mit der Schule, der Berufsberatung und den Arbeitgebern. Es wird in zwei Schulen getestet. Die Ausbildung von Moderatorinnen wird dazu beitragen, dass das Angebot angepasst an die kantonalen Bedingungen durchgeführt werden kann. Zudem werden Materialien zusammengestellt, welche die Schulen in der Umsetzung des Angebots unterstützen werden. Mitarbeiter/-innen: Maya Mulle, www.mayamullecoaching.ch Yvonne Ledergerber Diana Mongardo, Migrationsrat Wallisellen Rudolf Tobler, Amt für Berufsberatung Kanton Thurgau Finanzierung Das Projekt läuft bis September 2018 und wird unterstützt durch das Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut und das Staatsekretariat für Migration SEM. Verein Netzwerk Bildung und Familie Jahresbericht 2016 5

2.3 Wissensmanagement Die Wissenschaft hat erkannt, dass die Eltern und ihr Lebensumfeld massgeblich Einfluss auf den Bildungserfolg ihrer Kinder haben. Im Bereich Wissensmanagement werden zum einen Studien dargestellt, die sich mit der Erreichbarkeit der Eltern befassen und Bildungsangebote beschreiben, die sozioökonomisch belastete Eltern erreichen. Zum anderen sollen Texte und Interviews von Fachpersonen die Aktivitäten des Vereins unterstützen und den Bereich der frühen Bildung, Betreuung und Erziehung sowie der Übergänge mit gezieltem Einbezug der Eltern und der Familien stärken. Das Netzwerk Bildung und Familie wird ab 1. Januar 2017 die alleinige Verantwortung für die Fachstelle Elternmitwirkung von Elternbildung CH übernehmen. Mit zu dieser Aufgabe gehört die Verantwortung für die Website www.lernortfamilie.ch. Informationen zu beiden Angeboten finden Sie im Jahresbericht der Fachstelle Elternmitwirkung: www.lernortfamilie.ch/elternmitwirkung.html Mitarbeiterin Brigitte Waldis-Kottmann Ausblick Der Bereich Gesundheitsförderung wird ausgebaut, zahlreiche Unterlagen werden aktualisiert und wenn möglich in die Migrationssprachen übersetzt. Finanzierung Es besteht eine Leistungsvereinbarung mit dem Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz, LCH. Zudem unterstützen einige Kantone die Fachstelle Elternmitwirkung finanziell. Zusätzliche Finanzierungsgesuche sind in Arbeit. Verein Netzwerk Bildung und Familie Jahresbericht 2016 6

3. Personelles Vorstand Der Vorstand besteht aus vier Personen: Luzia Kurmann Stephan Widmer Oliver Mulle Maya Mulle Die beiden Gründungsmitglieder Erwin Beck und Claude Bollier haben den Verein im Dezember verlassen, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Die Suche nach Nachfolgerinnen und Nachfolgern ist im Gange. Revisoren Willi Meier, Chur Stephan Widmer, Zürich Geschäftsleitung Die Leitung des Vereins erfolgt auf Mandatsbasis. Das Mandat soll an Maya Mulle vergeben werden. Mitarbeitende Mitarbeitende in Projekten oder Arbeitsgruppen arbeiten ehrenamtlich im Rahmen ihrer Anstellung in einer kooperierenden Organisation oder auf Mandatsbasis mit und bringen so ihr Fachwissen und ihre Vernetzung ein. Verein Netzwerk Bildung und Familie Jahresbericht 2016 7

4. Vernetzung Das Netzwerk Bildung und Familie arbeitet eng mit bestehenden Organisationen zusammen. Es ist Kooperationspartner von READY! Die nationale Kampagne READY! wurde im Dezember 2016 von der Jacobs Foundation lanciert. Sie richtet sich an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit dem Ziel, durch qualitativ hochstehende Angebote in der frühen Kindheit nicht nur eine hohe Bildungsrendite zu erzielen, sondern auch Chancengerechtigkeit zu schaffen. 5. Finanzen Die Aktivitäten des Vereins werden durch das Migros-Kulturprozent und eine private Stiftung unterstützt. Mandatsträgerinnen und -träger unterstützen den Verein, indem sie zehn Prozent ihres Honorars in die Vereinskasse einzahlen oder zusätzlich ehrenamtliche Arbeit leisten. Die Bilanz und die detaillierte Erfolgsrechnung können bei der Geschäftsstelle eingesehen werden. Verein Netzwerk Bildung und Familie Jahresbericht 2016 8

Jahresrechnung 2016 AKTIVEN 31.12.2016 % Bankkonto 75 876.70 98.4 % Aktive Rechnungsabgrenzung 1 207.45 1.6 % TOTAL AKTIVEN 77 084.15 PASSIVEN 31.12.2016 % Passive Rechnungsabgrenzung 77 083.50 100.0 % Gewinn 0.65 0.0 % TOTAL PASSIVEN 77 084.15 AUFWAND 2016 % Honorare 15 150.00 39.7 % Projekte 4 989.00 13.1 % Familienzentren 12 434.00 32.6 % Weiterbildung 71.00 0.2 % Mitarbeitertreffen 231.00 0.6 % Gründungskosten 742.00 1.9 % Büromaterial 53.00 0.1 % Materialzentren 482.00 1.3 % Buchhaltung 505.00 1.3 % Informatik 327.00 0.9 % Mietaufwand 1 500.00 3.9 % Tagungen 146.00 0.4 % Werbung 1 513.00 4.0 % Finanzaufwand 8.40 0.0 % TOTAL AUFWAND 38 151.40 ERTRAG 2016 % Stiftungen 32 112.90 84.2 % Öffentliche Hand 1 050.00 2.8 % Projekte Berufswahl 4 989.50 13.1 % TOTAL ERTRAG 38 152.40 Gewinn 1.00 Verein Netzwerk Bildung und Familie Jahresbericht 2016 9

Revisorenbericht Als Rechnungsrevisoren von Netzwerk Bildung und Familie haben wir die auf 31. Dezember 2016 abgeschlossene Jahresrechnung 2016 im Sinne der gesetzlichen Vorschriften geprüft. Wir stellten fest, dass: die Bilanz und die Erfolgsrechnung mit der Buchhaltung übereinstimmten die Buchhaltung ordnungsgemäss geführt ist bei der Darstellung der Vermögenslage und des Jahresergebnisses die gesetzlichen Bewertungsgrundsätze sowie die Vorschriften der Statuten eingehalten sind. Aufgrund der Ergebnisse unserer Prüfungen beantragen wir, die vorliegende Jahres rechnung 2016 mit einem Gewinn von CHF 1 und einem Vereinsvermögen von CHF 1 zu genehmigen. Zürich und Chur, 24. Februar 2017 Die Revisoren Stephan Widmer Willi Meier Verein Netzwerk Bildung und Familie Jahresbericht 2016 10

6. Ausblick Die Strategie des Vereins soll unter Einbezug der neuen Vorstandsmitglieder weiter definiert und verabschiedet werden. Die Themen Kindesschutz und Kinderrechte werden prioritär aufgenommen. Es sind Unterlagen geplant, die Organisationen informieren und unterstützen, die im Bereich der frühen Bildung, Betreuung und Erziehung tätig sind. Der Verein Netzwerk Bildung und Familie wird auf den 1. Januar 2017 die Verantwortung für die Fachstelle Elternmitwirkung, die Website www.lernortfamilie.ch und das Projekt «Elterntreff Berufswahl» übernehmen. Im Bereich Familienzentren sollen die Ergebnisse der geplanten Bestandsaufnahme aufzeigen, welche Angebote die Familienzentren gerne nutzen würden. Es sind mehrere Austauschtreffen und Informationsveranstaltungen geplant, die dem Kennenlernen und der Vernetzung dienen werden. Zudem wird eine Prozessdokumentation unterstützt, die im Rahmen der Umsetzung des Frühförderkonzepts im Kanton St. Gallen erstellt wird und die Entwicklung von Familienzentren beschreibt. 7. Dank Wir danken allen, die unsere Arbeit ideell, finanziell und mit Know-how unterstützen und dadurch dazu beitragen, dass die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen ver bessert werden und ihnen und ihren Familien eine Zukunft ohne Armut ermöglicht werden kann. Für den Verein Netzwerk Bildung und Familie Maya Mulle, designierte Geschäftsführerin Impressum Text Maya Mulle Layout Grafikbar Luzern Korrektorat www.korrekturen.ch März 2017 Verein Netzwerk Bildung und Familie Jahresbericht 2016 11