Standortflyer. Information. Standort Oberpfaffenhofen

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Transkript:

Standortflyer Information Standort Oberpfaffenhofen

DLR Standort Oberpfaffenhofen Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.v. (DLR) konzentriert seine Forschungsschwerpunkte auf Luft- und Raumfahrt am Standort Oberpfaffenhofen. In den acht Instituten und Einrichtungen sind 1.100 Mitarbeiter beschäftigt. Eine leistungsstarke Infrastruktur stützt dabei den Forschungsbetrieb. Das DLR Oberpfaffenhofen arbeitet eng mit Hochschulen und Forschungsinstituten im In- und Ausland sowie der europäischen Raumfahrtagentur ESA und der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA zusammen.

Zur Geschichte Seit 1937 wird beim DLR in Oberpfaffenhofen anfangs noch unter dem Namen Flugfunk Forschungsinstitut Oberpfaffenhofen (FFO) Forschung betrieben. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Forschungsarbeiten zunächst gestoppt. Mit dem Kriegsende wurden die Gebäude als Kaserne für militärischen Flugbetrieb verwendet. 1955 erfolgte die Wiederaufnahme des Forschungsbetriebs hauptsächlich im Bereich der Flugfunkforschung. Mitte der 60er Jahre entstanden weitere große neue Bürogebäude sowie die erste Ausbaustufe des Raumfahrt-Kontrollzentrums. Bis heute haben sich die Forschungsschwerpunkte im DLR Oberpfaffenhofen von der Erdbeobachtung bis hin zur Robotik weiterentwickelt. Satellitenbild: European Space Imaging (EUSI)

Flugbetrieb Oberpfaffenhofen ist Sitz der Leitung der DLR-Flugbetriebe, die Flugabteilungen in Braunschweig und Oberpfaffenhofen haben. Die Flugabteilung Oberpfaffenhofen betreibt Spezialflugzeuge, die zur Erderkundung sowie für die Umwelt und Klimaforschung eingesetzt werden. Die hochmodifizierten Messplattformen (Cessna 208B, Dornier 228, Dassault Falcon 20 E5) sind in der Lage in dem klimarelevanten Teil der Atmosphäre bis in die Stratosphäre hinein zu forschen. Die Flugzeuge stehen sowohl dem DLR als auch externen Wissenschaftlerteams weltweit zur Verfügung. Flugzeugflotte des DLR Flugbetriebes in Oberpfaffenhofen Die Aufgabe des Flugbetriebes ist es, Forschungsprojekte zusammen mit den Wissenschaftlern zu planen und zu realisieren. Dabei unterstützen erfahrene Crews und Logistiker die Forscher bei der Flugplanung und Durchführung und holen alle für die Projekte erforderlichen Genehmigungen ein. Ingenieure und Techniker des Betriebs adaptieren und integrieren die wissenschaftliche Instrumentierung nachdem deren Einfluss auf die Lufttüchtigkeit des Flugzeuges geprüft und zugelassen wurde. Eine eigene Gruppe betreut mithilfe umfangreicher Kalibrier- und Testsysteme die auf den Flugzeugen permanent installierten Datenerfassungs- und Sensorsysteme. Der Flugbetrieb ist maßgeblich beteiligt am Aufbau und der Koordination eines Netzwerkes von europäischen Forschungsflugbetrieben.

Institut für Physik der Atmosphäre Das Institut erforscht die Physik und die Chemie der Atmosphäre vom Erdboden bis in die Stratosphäre. Die Kenntnis der dort ablaufenden dynamischen, wolkenphysikalischen und chemischen Prozesse ist Grundlage für vielfältige Anwendungen der Luft- und Raumfahrt. Sowohl auf regionaler wie auf globaler Skala werden die maßgeblichen Mechanismen und Veränderungen in der Atmosphäre mit Fernerkundung, Messflugzeugen und Rechenmodellen quantifiziert und systematisch untersucht. Beispiel für die Nutzung von Meteosat-8 (EUMETSAT): Beobachtung von Wolkensystemen (rechts) und Ableitung von Wolkeneigenschaften (Tröpfchengröße, links) Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten stehen Wetter- und Klimaprozesse, die für die weitere Entwicklung des Luftverkehrs strategisch wichtig sind: Wirbelschleppen, Wetterinformation für einen pünktlichen Luftverkehr sowie die Klimawirkung von Emissionen und Kondensstreifen und deren Wirkung auf Zirruswolken. Im Bereich Raumfahrt werden Lidar-Technologien (light detection and ranging) zur Vermessung von Wind-, Ozon- und Wasserdampfprofilen entwickelt, erprobt und angewandt. Neuartige Sensoren für die Spurengase Methan und Kohlendioxid befinden sich in der Entwicklung. Mit neuen Methoden zum Strahlungstransport und der Auswertung von Satellitendaten werden Strahlungseigenschaften von Wolken abgeleitet. DLR Forschungsflugzeuge und Modellrechnungen liefern wichtige Erkenntnisse bei der Erforschung der Troposphäre und der Stratosphäre von den Polregionen bis in die Tropen. Außerdem beschäftigt sich das Institut mit der Bewertung der Umwelt- und Klimawirkungen von Schiffs-, Bahnund Straßenverkehr.

Deutsches Raumfahrt-Kontrollzentrum Das Deutsche Raumfahrt-Kontrollzentrum (GSOC) ist für die Vorbereitung und Durchführung von Raumflugmissionen verantwortlich. So werden wissenschaftliche Satelliten z.b. zur Erderkundung aus einer flexiblen und zuverlässigen Multi-Missions-Umgebung im Kontrollzentrum gesteuert und überwacht. Eine neue Aufgabe ist der Betrieb des europäische Navigationssystem Galileo. Darüber hinaus werden kommerzielle und sicherheitsrelevante Satellitenmissionen durchgeführt. Die zugehörige Bodenstation in Weilheim stellt mit ihren zahlreichen Antennen für alle Satellitenmissionen die notwendige Datenübermittlung sicher. Erdbeobachtungsmission Grace, Tandemflug zweier Satelliten gesteuert im Multi-Missions- Betrieb Das Deutsche Raumfahrt-Kontrollzentrum ist die führende europäische Einrichtung für bemannte Raumflüge. Dabei ist eines der herausragenden Arbeitsfelder der sichere und effiziente Betrieb europäischer Komponenten der Internationalen Raumstation (ISS). Im Kontrollzentrum werden auch zahlreiche technologische Entwicklungen für die Anwendung bei Raumflügen vorangetrieben. Schwerpunkte sind dabei autonome Navigationssysteme für Satelliten und leistungsfähige Missionsplanungssysteme. Neben dem Kontrollzentrum sind die mobile Höhenforschungs- Raketenbasis (MORABA) und das gemeinsame Astronautentraining in Köln wichtige Aufgaben des Raumflugbetriebs.

DLR_School_Lab Raus aus der Schule, rein ins Labor!, lautet das Motto des DLR_School_Lab in Oberpfaffenhofen. Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe allgemein bildender Schulen werden in eigens eingerichteten Laborräumen selbst zu Experimentatoren und erleben Wissenschaft hautnah. Spannende Experimente aus der Luft- und Raumfahrtforschung ermöglichen den Jugendlichen aufschlussreiche Einblicke in Inhalte und Methoden moderner Forschungsarbeit. Den Schülerinnen und Schülern stehen High- Tech-Instrumente wie Sensoren, ein Roboter und sogar Profiarbeitsplätze für Meteorologen zur Verfügung. Betreut werden die Jugendlichen von einem erfahrenen Team aus Wissenschaftlern und Studenten der Natur- und Ingenieurswissenschaften. Es beantwortet Fragen rund um die Themen Ausbildung und Beruf in Wissenschaft und Forschung aber auch zum Berufsalltag der Wissenschaftler /-innen und Ingenieure. Auch die Lehrer profitieren vom DLR_School_Lab. Ihnen werden neue Wege zur Nutzung aktueller Hochtechnologie-Forschung für den Unterricht aufgezeigt. Sie werden auf den Besuch ihrer Klassen im Schülerlabor vorbereitet und darin unterstützt, die dort beim Experimentieren gewonnenen Erfahrungen in den Unterricht einzubinden. Darüber hinaus erhalten sie bei Interesse Informationsmaterial und werden zu Fortbildungen auf sämtlichen technologischen Kompetenzfeldern der Forschungsinstitute in Oberpfaffenhofen eingeladen.

Institut für Methodik der Fernerkundung Das Institut für Methodik der Fernerkundung betreibt Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Fernerkundungstechnologien, wobei Verfahren zur Informationsextraktion aus Fernerkundungsdaten im Mittelpunkt stehen. Einen Schwerpunkt bilden Algorithmen und Prozessoren für Synthetik Apertur Radar (SAR)-Daten, z.b. für den deutschen Satelliten TerraSAR-X. Dabei ist die SAR-Interferometrie zur Generierung von digitalen Höhenmodellen, zur Analyse von Bodenbewegungen und -deformationen, Wind- und Seegangsfeldern sowie zur Erfassung von Straßenverkehrsströmen ein zentraler Forschungsschwerpunkt. Das Institut ist dabei Teil des DLR- Centers of Excellence auf dem Gebiet SAR. Digitales Höhenmodell des Nanga Parbat. Links: Eingeblendetes SAR-Interferogramm Bildanalyse- und photogrammetrische Methoden werden zur Interpretation hochaufgelöster optischer Satellitenbilddaten entwickelt, z.b. zur 3D-Kartierung von Stadtgebieten. Neuartige Suchverfahren und das automatische Auffinden versteckter Information in großen Fernerkundungsarchiven sind das Ziel des Forschungsthemas Information Mining. Biologische und ökologische Zustandsgrößen von Gewässern werden aus Signalen abbildender Spektrometer abgeleitet. Für Atmosphärenspektrometer, wie SCIAMACHY auf ENVISAT oder GOME-2 auf METOP, werden Methoden zur Ableitung von Spurengaskonzentrationen entwickelt. Das Institut betreibt eine spektrometrische Sensorsuite im sichtbaren und infraroten Spektralbereich, vom höchstauflösenden Laborspektrometer bis zu Flugzeug-getragenen Hyperspektralsystemen. Dies beinhaltet die Kalibrierung der Instrumente und die wissenschaftliche Begleitung von Anwendungen. Darüber hinaus wirkt das Institut bei der Konzeption neuer Sensorsysteme mit und betreibt Technologietransfer.

Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum Das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) betreibt Forschung, Entwicklung und Dienste zur Nutzung der satellitenund flugzeuggestützten Erderkundung. Die Ergebnisse dienen der Forschung ebenso wie vielfältigen Anwendungen in den Geo- und Umweltwissenschaften, bei kommerziellen Kunden sowie der zivilen Sicherheit. Ein im DFD entwickeltes Multimissions-Bodensegment integriert den Empfang, Prozessierung, Archivierung und Bereitstellung der Daten nationaler und internationaler Erderkundungssatelliten. Das DFD unterhält ein globales Netzwerk stationärer und mobiler Empfangsanlagen und ermöglicht Datennutzung durch Entwicklung und Betrieb von Daten- und Informations-Managementsystemen sowie die Langzeitarchivierung in der Nationalen Fernerkundungs- Datenbibliothek. Satellitengestützte Messung von Luftschadstoffen nach dem Ausbruch des Ätna. Daten: Terra-MODIS/ ERS-2 GOME Die Anwendungsbereiche konzentrieren sich auf Landnutzung, Umwelt, zivile Sicherheit, Klima und Atmosphäre sowie Geo- Informationssysteme. Das DFD unterstützt humanitäre Hilfsaktionen bei Naturkatastrophen im eigenen Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) und betreibt ein World Data Center for Remote Sensing of the Atmosphere (WDC-RSAT) im Auftrag des International Council of Scientific Unions (ICSU).

Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme Das Institut betreibt Forschung auf den Gebieten Hochfrequenztechnik und Radar für Anwendungen zur Fernerkundung und Aufklärung in Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Schwerpunkte hierbei sind die Radarverfahren und -systeme. Hierbei werden Konzeption und Realisierung von hochauflösenden Radaren (SAR) und Mikrowellenradiometern auf Satelliten, Flugzeugen und am Boden vorangetrieben. Beispiele dafür sind Konzeption und Durchführung der SIR-C/X-SAR- und SRTM-Missionen, Betrieb, Kalibrierung und Performance Monitoring für Radarinstrumente des TerraSAR-X-Satelliten (ab 2006), der Missionsvorschlag TanDEM-X sowie das experimentelle Flugzeug-SAR (E-SAR) des Instituts. Hochauflösender Erderkundungssatellit (TerraSAR-X) Zu den Forschungsaktivitäten des Instituts zählen Entwicklung und Betrieb von Hard- und Software für passive und aktive Mikrowellensensoren, Erforschung von Strahlungs- und Streumechanismen (Radarsignaturen und Wellenausbreitung) sowie Kalibrierung und Validierung von Radardaten. Übergreifende wissenschaftliche Kernthemen sind polarimetrische Interferometrie und Tomographie, bei denen neue Radarmessgrößen gewonnen werden. Wichtige Anwendungen der entwickelten Technologien sind vor allem die vielfältigen Aufgaben der Sicherheits-, Umwelt- und Katastrophenüberwachung, aber auch die flächendeckende Verkehrsbeobachtung. Im Jahre 2000 hat das Institut die DLR- Anerkennung als Center of Excellence (SAR) erhalten, zusammen mit zwei Partner-Instituten am Standort Oberpfaffenhofen.

Institut für Kommunikation und Navigation Am Institut für Kommunikation und Navigation werden neue, meist satellitengestützte Systeme und Verfahren für die Funkübertragung und Funkortung im aeronautischen und terrestrischen Bereich konzipiert, untersucht und bis hin zum Demonstrationssystem entwickelt. In der Satellitenkommunikation liegen die Schwerpunkte auf der Erschließung neuer Anwendungsgebiete und der Steigerung der Kosteneffizienz durch Entwicklung verbesserter Übertragungsverfahren und neuer Systemkonzepte. Zur breitbandigen Vernetzung von Satelliten und Flugträgern arbeitet das Institut an neuartigen optischen Übertragungsverfahren. Europäisches Satelliten Navigations System Galileo Im Bereich aeronautische Kommunikation wird an der Ablösung des analogen Flugfunks gearbeitet. Dazu wird ein neues Zugriffsverfahren betrachtet, das am Institut für die Nachfolge des Mobilfunkstandards UMTS konzipiert wurde und dort als prädestiniertes Verfahren für den Standard der nächsten Generation gilt. Auf dem Gebiet der Satellitennavigation engagiert sich das Institut bei der Erzeugung und Verteilung der hochgenauen Zeit und der Betrachtung wesentlicher Fehlerquellen insbesondere in der Ionospähre. Zur Verifikation des zukünftigen Satellitennavigationssystems Galileo wurde EVNet, ein Netzwerk zur Verarbeitung und Nutzung weltweit verteilter Messdaten, entwickelt. Bei der Entwicklung von Anwendungen konzentriert sich das Institut u.a. auf sicherheitskritische Themen wie Flugzeuglandungen.

Institut für Robotik und Mechatronik Das Institut für Robotik und Mechatronik entwickelt mechatronische Systeme und Komponenten im Sinne intelligenter Mechanismen vornehmlich für die Luft- und Raumfahrt. Dies beinhaltet neben der bestmöglichen Integration von Maschinenbau, Elektronik und Informationstechnik/Informatik die ganzheitliche, multiphysikalische Modellierung, 3D-Simulation und optimale Steuerung bzw. Regelung. Leichtbau-Roboterhand mit Tasse In der Raumfahrt liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung fernsteuerbarer, teilautonomer Roboter für orbitale Dienstleistungen (Servicing) und der Exploration des Weltraums. Mit ROTEX hat das Institut 1993 den ersten fernsteuerbaren Roboter in den Weltraum entsandt und mit dem seit Anfang 2005 im Außenbereich der Raumstation betriebenen Experiment ROKVISS wird der Einsatz von im freien Weltraum fliegenden Robonauten vorangetrieben, fernsteuerbar auch durch sog. Telepräsenzkonzepte. In der Luftfahrt entwickelt das Institut neuartige Entwurfswerkzeuge für robuste Flugregelungen und energieoptimierte Flugzeugsysteme. Innovative mechatronische Fahrzeugkonzepte und Dynamik-Modelle stehen in der Fahrzeugtechnik im Vordergrund. Neben den terrestrischen Anwendungen gewinnt auch die Erforschung von Planeten durch Rover an Bedeutung.

Technologiemarketing Das Technologiemarketing des DLR eröffnet Unternehmen der Wirtschaft einen zentralen Zugang zu den Fähigkeiten und Fertigkeiten des DLR und damit beste Voraussetzungen für gemeinsame Entwicklungen. Hierbei stellen die Spitzentechnologien des DLR für Unternehmen wichtige Grundlagen für den Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit dar. Unternehmen mit Problemen in der Forschung und Entwicklung, hier insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, finden im DLR-Technologiemarketing den richtigen Ansprechpartner. Ziel ist, Produkte von der Idee bis zur Markteinführung zu entwickeln und begleiten. Zahlreiche Produkte sind so entstanden und werden von Unternehmen aus Bayern am Markt angeboten. Beispiele für eine gute Zusammenarbeit sind die Firmen INTEC mit der Simulationssoftware SIMPACK und Fritzmeier mit MIKROVEG zur Düngemitel- Bedarfsermittlung. Erfolgreiche Beispiele für den gelungenen Technologietransfer sind auch zahlreiche Ausgründungen. In direkter Nachbarschaft zum DLR wurde vom Bayerischen Wirtschaftsministerium und dem DLR das Anwendungszentrum für Satellitennavigation (AZO) gegründet. Das AZO, an dem das DLR Mehrheitsgesellschafter ist, setzt seinen Schwerpunkt auf die Nutzung von Navigations- und Fernerkundungsdaten und die Anwendung dieser Technologien.

Kontakte Geschäftsführung Oberpfaffenhofen Tel.: +49 (0)8153 28-0 +49 (0)8153 28-2420 Fax: +49 (0)8153 28-1243 www.dlr.de/st_op Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 (0)8153 28-2297 +49 (0)8153 28-1851 Fax: +49 (0)8153 28-1243 E-Mail: pressestelle-op@dlr.de Zentrale Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: +49 (0)2203 601-2116 Fax: +49 (0)2203 601-3249 www.dlr.de/koeln-porz

Lage und Verkehrsverbindung Der Standort Oberpfaffenhofen liegt ca. 25 Kilometer westlich von München an der Autobahn München-Lindau (A96). Um zum DLR zu kommen, gibt es folgende Anreisemöglichkeiten: Auto: Autobahn München-Lindau A 96; Ausfahrt 32, Oberpfaffenhofen. An der Ampel der Autobahnausfahrt nach links Richtung Herrsching/Oberpfaffenhofen/Weßling abbiegen. Nach ca. 800 Metern ist links die Einfahrt zum DLR. Bahn: Nehmen Sie den Zug bis München-Pasing oder München- Hauptbahnhof (Hbf). Dort steigen Sie bitte in die S-Bahn-Linie S5 Richtung Herrsching ein und fahren bis zur Station Neugilching oder Weßling (www.mvv-muenchen.de). Von dort aus können Sie das DLR zu Fuß erreichen (von jeder der beiden Stationen ca. 2,5 Kilometer). Flug: Am Flughafen München (www.munich-airport.de) nehmen Sie die S-Bahn Linie S1 oder S8 Richtung Hauptbahnhof (Hbf). Am Hauptbahnhof oder in Laim steigen Sie bitte in die S5 Richtung Herrsching ein und fahren bis zur Station Neugilching oder Weßling. Von dort aus können Sie das DLR zu Fuß erreichen (von jeder der beiden Stationen ca. 2,5 Kilometer).

Das DLR im Überblick Das DLR ist das nationale Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR als Raumfahrtagentur im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten sowie für die internationale Interessenswahrnehmung zuständig. In 31 Instituten und Einrichtungen an den acht Standorten Köln-Porz, Berlin- Adlershof, Bonn-Oberkassel, Braunschweig, Göttingen, Lampoldshausen, Oberpfaffenhofen und Stuttgart beschäftigt das DLR ca. 5.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das DLR unterhält Außenbüros in Brüssel, Paris und Washington D.C. Standort Oberpfaffenhofen 82234 Weßling Telefon: 08153 28-0 Telefax: 08153 28-1243 www.dlr.de