Fachtagung Berufsbildungswerk Worms 15.05.14 Beate Fischer-Koprowski, Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland Ausbildung sichern Potentiale von Menschen mit Migrationshintergrund nutzen
Rahmenbedingungen Demographische Entwicklung in Deutschland und Rheinland- Pfalz. Folge: veränderte Bedürfnisse und ein verändertes Nachfrageverhalten hinsichtlich des Bedarfs an Arbeitskräften. Qualifikation des Erwerbspersonenpotentials spielt eine wichtige Rolle für die Zukunft. Branchenabhängiger Arbeitskräfte-Mehrbedarf. Bedarf an Arbeitskräften ohne abgeschlossene Ausbildung wird sinken. (Projektionen BIBB und IAB) Prognose: sinkende Schulabgängerzahlen bis 2025. (Kultusministerkonferenz16.05.2013) Die Potentiale junger Menschen mit und ohne Migrationshintergrund müssen im Interesse einer dauerhaften Integration ins Erwerbsleben genutzt werden! Seite 2
Ausgewählte Daten RP Personen mit Migrationshintergrund sind geringer qualifiziert und schlechter in den AMA integriert (Mikrozensus 2011) ihr Anteil an den Personen ohne Schul- oder berufsqualifizierenden Abschluss ist deutlich höher als ihr Anteil an der Bevölkerung Anteile ausländische Azubi an den sv-pflichtig Beschäftigten, 15-24 Jahre (BA-Daten 30.09.2013) insgesamt 45,9%, Ausland 31,5%; beide Anteilswerte leicht sinkend Ausländische Azubi: türkische Jugendliche am stärksten vertreten (40,1%), gefolgt von Italienern (11,7%) und Polen (4,2%) Anteil an Ausbildung ist z.t. höher als an sv-pflichtig Beschäftigten zwischen 15 und 24 Jahren insgesamt, (z.b. Türken, Italiener) Bewerber April 2014 (BA-Daten) Deutsche 21.473 (90,5%), Ausländer 2.235 (9,4%) türkische Jugendliche mit 930 am stärksten vertreten (3,9%), gefolgt von Italienern mit 206 (0,9%) Veränderung Vorjahr: Deutsche +2,5%, Ausländer -1,2% Seite 3
Unterstützung der Berufsberatung Berufsorientierung einschl. Medien Berufliche Beratung Ausbildungsvermittlung Förderung Ausgewählte Grundsätze: Freiwilligkeit der Inanspruchnahme, Transparenz und auf den Einzelfall abgestimmte Unterstützung. Arbeiten im Netzwerk: Eltern: wichtigste Partner im Berufswahlprozess Lehrer: Vorbereitung auf die Berufswahl durch berufsorientierende Elemente im Schulunterricht Betriebe: (Weiter-) Entwicklung beruflicher und sozialer Kompetenzen der Jugendlichen.Ministerien, Kammern, Bildungsträger, Verbände Ziel: bewusste und selbstbestimmte Berufswahl zur dauerhaften Eingliederung ins Erwerbsleben! Seite 4
Unterstützungsprojekt mit AA, MWKEL und HWK RP Coach für betriebliche Ausbildung in Rheinland-Pfalz gemeinsames Projekt mit MWKEL und HWK Ziele: Bewerberorientierte Vermittlung in Ausbildung Anbahnung von betrieblichen Ausbildungsverhältnissen und Einstiegsqualifizierungen (EQ) Absolventenmanagement bei EQ Abbruchprävention/Krisenintervention Ausbildungsbetriebe bei Ausbildung unterstützen. Intensivbegleitung von Migrantinnen und Migranten durch Migrations-Netzwerker Laufzeit: 1 Jahr jährliche Verlängerung bis 2017 möglich je AA mindestens 1 Coach, Migrations-Netzwerker werden anteilig an Bevölkerung mit Migrationshintergrund eingesetzt Seite 5
Schülerumfrage IHK Lüneburg-Wolfburg, 2011 Was wünschen sich Jugendliche von Ausbildungsbetrieben? Ausgewählte Aspekte, die zur Praxis in RP passen: Gut organisierte Praktika zum Kennenlernen Kontakt halten schon vor Ausbildungsbeginn Vollständige, systematische und gut strukturierte Ausbildungsinhalte Abwechslungsreiche und reale Aufgaben Wichtigster Aspekt: Unternehmenskultur! Gutes Betriebsklima, gute soziale Beziehungen zum Ausbilder und anderen Mitarbeitern sowie fairer, fürsorglicher Umgang mit dem Auszubildenden Arbeitszeiten sollen geregelt sein und Freiräume für Freizeitgestaltung haben Große Unternehmen sind bei Akquise von Auszubildenden nicht im Vorteil Verwertbarkeit der erworbenen Qualifikationen und Perspektive Seite 6
Empfehlungen aus der Praxis Rekrutierungsmaßnahmen überdenken, z. B. gemeinsame Aktivitäten mit anderen Akteuren im Netzwerk (Schulen, Vereinen, Verbänden, Arbeitsagentur, Ausbildungsbetrieben etc.) Für sich werben; Attraktivität und Alleinstellungsmerkmale erkennen, transparent und (im Netzwerk) bekannt machen Rolle der Ausbilder/-innen schärfen, ggf. entwickeln Aus- und Weiterbildungsqualität stabilisieren/erhöhen Alternativen testen (z. B. Angebote an schwächere/ besonders starke Bewerber) Unterstützung im Netzwerk einholen Unterstützung im Netzwerk bieten! Seite 7
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 8