Der ausgekledete Rohbau: Gesamtschule "m Brch" n Zürch Oerlkon von Peter Märkl Autor(en): Objekttyp: Smon, Axel Artcle Zetschrft: Tec21 Band (Jahr): 130 (2004) Heft 26: Grosse Schulen PDF erstellt am: 02.07.2018 Persstenter Lnk: http://do.org/10.5169/seals-108418 Nutzungsbedngungen De ETH-Bblothek st Anbetern der dgtalserten Zetschrften. Se bestzt kene Urheberrechte an den nhalten der Zetschrften. De Rechte legen n der Regel be den Herausgebern. De auf der Plattform e-perodca veröffentlchten Dokumente stehen für ncht-kommerzelle Zwecke n Lehre und Forschung sowe für de prvate Nutzung fre zur Verfügung. Enzelne Dateen oder Ausdrucke aus desem Angebot können zusammen mt desen Nutzungsbedngungen und den korrekten Herkunftsbezechnungen wetergegeben werden. Das Veröffentlchen von Bldern n Prnt- und Onlne-Publkatonen st nur mt vorherger Genehmgung der Rechtenhaber erlaubt. De systematsche Specherung von Telen des elektronschen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schrftlchen Enverständnsses der Rechtenhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständgket oder Rchtgket. Es wrd kene Haftung übernommen für Schäden durch de Verwendung von nformatonen aus desem Onlne-Angebot oder durch das Fehlen von nformatonen. Des glt auch für nhalte Drtter, de über deses Angebot zugänglch snd. En Denst der ETH-Bblothek ETH Zürch, Rämstrasse 101, 8092 Zürch, Schwez, www.lbrary.ethz.ch http://www.e-perodca.ch
Axel Smon Der ausgekledete Rohbau Gesamtschule «m Brch» n Zürch Oerlkon von Peter Märkl Peter Märkl hat das grösste Zürcher Schulhaus gebaut. De Anlage «m Brch» überrascht mt strukturerten Fassaden und lchten Raumfolgen und st der urbanste Ort m Zentrum Zürch Nord. m»p? M l r 01 r* Hl r f«n r Als de Stadt Zürch beschloss, n hrem neuen Stadt tel Zentrum Zürch Nord en Schulhaus für 800 Kn der zu bauen, war der Stret vorprogrammert: Fach leute empfahlen halb so grosse Schulen, Krtker sahen Anonymtät, Gewalt und Drogenkonsum heraufze hen - en Schulhaus se schlesslch kene Fabrk. Doch mmerhn: De «Resenkste» wurde selbst von hren schärfsten Gegnern stets n Anführungszechen ge setzt, und das Stmmvolk entsched sch m September 2001 für den Bau. Vel Wnd aus den Krtkersegeln nahmen de geplanten Zusatznutzungen we Werkstät ten, Fotolabor und de drttgrösste Zürcher Sporthalle nach dem Hallenstadon und der Saalsporthalle. hre Enrchtung war nur durch de Grösse der Anlage ren tabel. Vor allem aber wusste Peter Märkls Wettbewerbs erfolg de Gegner zu überzeugen. Er übersetzte de jüngsten Wünsche und Vorstellungen von Pädagogen n Räume von überraschender Tauglchket, Flexbltät und Transparenz. ~-y^-tfem* n wr3 -. M ^ n ' :.*&. Engeschnttene Baukörper Märkls Entwurf telt de «Schulstadt» n dre Gebäude: Trakt A schlesst mt Sekundarstufe und Kndergarten an ener Ecke des Oerlker Parks an, Trakt B legt jensets der Margnt-Raner-Strasse, de de Schulanlage quert, und beherbergt de Prmarschule, enen Hort sowe Gemen schaftsräume we Mensa, Sngsaal, Bblothek, Muskund Tanzräume. De Sporthalle verschmlzt mt dem Trakt B und bestzt her auch hren Engang - mmerhn fasst se 800 Zuschauer und soll auch sportlchen Gross veranstaltungen offen stehen. De beden Schulen sowe Hort und Kndergarten haben hren egenen Engang und werden auch jewels für sch geletet, was der befürchteten Anonymserung entgegenwrken soll. Dass trotz der Grösse der Anlage kene «Resenkste» entstanden st, legt vor allem an den Proportonen: De bret lagernden, vergeschossgen Baukörper beze hen sch kunstvoll aufenander und snd mttels enoder zwegeschossger Enschntte gerchtet. Der klene re Trakt A streckt sch gegenüber senem längeren Bru der n de Höhe, während deser aus baugesetzlchen Gründen 2 m nedrger st und eher sene horzontale Ausdehnung betont. Lechte Verschebungen der stren gen Fassadenstruktur sorgen dafür, dass kene pathet sche Aura ä la Vacchn entsteht. De Fassade macht aus den zwe Gebäuden ene Enhet, reagert aber stuatv auf de unterschedlchen Bedngungen. hre Elemente snd aus vorfabrzertem Beton und Tel des Rohbaus: Lsenen, de über de gesamte Höhe der Baukörper lau- :'- r -
1 Märkls «Schulstadt» besteht aus dre Gebäuden: lnks noch m Bld Sekundarstufe und Kndergarten, n der Mtte de Prmar schule mt den Gemenschaftsräumen und hnten de Sporthalle, de mt der Prmarschule verschmlzt (Blder: Lada Blazevc/ Red. 2 De Fassade aus vorfabrzertem Beton macht aus den zwe Gebäuden ene Enhet 3 Das oberste Fassadenband st höher und sprngt wenge Zent meter zurück. Dadurch erschent de Fassade lecht konvex lllll-.^ _ rr»»»?»wljn? -* - t-jp-6- L.' <. V! m BFA F ft? - - - J fen und deren Vertkaltät betonen. Dazwschen legen schmale Bänder, de de Bodenplatten nachzechnen. Se snd über den Enschntten der Engänge höher, betonen dese und geben der Masse darüber Halt. Das oberste Band st als Abschluss der Volumna ebenfalls höher, sprngt aber wenge Zentmeter zurück - en Be spel für de mnmalen Verschebungen der Struktur, de dennoch vsuell wrksam snd: De Fassaden erschenen durch dese lechte obere Enschnürung konvex, das hesst, de Gebäudekanten geraten n hrer Mtte unter Spannung, statt oben ausenander zu lau fen. Es snd solche schenbaren Klengketen, de de Vrtuostät des Archtekten zegen und de Baukörper des Schulhauses beleben. Rohbau schtbar De Betonelemente der Fassade snd so gefügt, dass se hre Fugen gegensetg abdecken - Slkon fndet sch deswegen kaum. De Felder zwschen hnen füllen hoch formatge Alumnumfenster oder grau engefärbte Putz flächen. De engezogenen Kanten der Baukörper schüt zen Abdeckungen aus Alumnumblech. Ene solche klare Fügung verschedener Ebenen bestmmt auch das nnere. Wo mmer es möglch war, Hess Märkl den Roh bau schtbar, applzerte de nötgen nstallatonen oder gewünschten Oberflächen darauf - wenger aus ener Vorstellung von Materalechthet, sondern wohl eher als Struktur gebendes Prnzp, als gedanklche Hlfe, be enem solch grossen Bau enzelne Entschedungen snn fällg treffen zu können -, auch wenn es nun an man chen Ecken für Detalfetschstenaugen knrschen mag. So gbt es Stellen, an denen der offenporge Travertn, mt dem Böden und Stützen der Engangsbereche und de Haupttreppen überzogen snd, als das gezegt wrd, was er st - ene zwe Zentmeter dünne Verkledung. Das räumlch wrksamste Bespel deser Apphzerungsstratege st de nstallaton der Lüftung. De vom Kern ausgehenden Kanäle snd n Blechkörper verpackt und verästeln sch bs n de hntersten Ecken der Klassen räume. Dese Blechkörper lassen grosse Tele der Roh baudecke fre und modelleren so den Raum - en Prn zp, das man n Perre Chareaus Mason de Verre studeren kann: Dort st es de Lufthezungsanlage, de n den Räumen des obersten Geschosses enen Tel des Bodens um 30 cm erhöht und so den Raum vor dem Fenster «presst». Bem Schulhaus snd es de verhüllten Lüftungskanäle, de auf solche Art de Raumfolgen unterstützen und se mttels hoher und nedrger Raumbereche rhythmseren. Cluster mt je dre Klassenzmmern De Raumstruktur st m Trakt A am grefbarsten. Her fnden sch auf jeder Etage zwe Cluster mt je dre Klas senräumen, de sch um enen fre nutzbaren Gemen schaftsraum grupperen. Der dent zwar der Erschles sung, st aber ohne Rückscht auf de Feuerpolze möblerbar, da de Klassenräume über zusätzlche Türen hren egenen Fluchtweg fnden: n den Haupt- Fortsetzung S. 10 tec21 26/2004 7
Stuaton Mst. 1:5000. Trakt A am südlchen Rand schlesst an den Oerlkerpark an. Jensets der Strasse legt Trakt B, n den sch de Turnhalle schebt 5-7 Grundrsse. Untergeschoss, Erdgeschoss 1., 2., 3. Ober geschoss. Mst. 1:1000 8 Cluster mt dre Klassenzmmern: Der fre nutzbare Gemenschaftsraum st ohne Rückscht auf de Feuer polze möblerbar, da de Klassenräume über zusätzl che Türen hren egenen Fluchtweg fnden. Mst. 1:400 9-10 Schntte. Mst. 1:1000 11-12 Anschten Ost und West. Mst 1:1000 m +-*. _CA ff &3 1 U C=3 11 - 'T- 'T' BB S ' ' B CD 33 D n HE u =z!t^ *& Fl LU U_ Fl n nn mmn Q LLLUrrrrrj L j _&J_ & D t y» L G ±±b r nr^r D D 1 ^^ tec21 26/2004
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13 Der Gemenschaftsraum enes Clusters mt dre Klassenräumen 14 Vorhänge und verschebbare Tafeln sorgen für Durchblcke und velsetg nutzbare Räume 15 Zürchs drttgrösste Sporthalle 9B-1 <. m m B flur, ns Nebentreppenhaus oder über ene Fluchtlog ga, de vor enem Klassenraum legt. Gläserne Wände, Vorhänge und verschebbare Tafeln sorgen für Durch blcke und velsetg nutzbare Räume. De Flexbltät der tragenden Baustruktur mt Kern, wengen Wänden und Stützen war ncht nur während des Planungs- und Bauprozesses en Segen. Se wrd auch en schnelles Reageren auf de rasanten Veränderungen m Schulun terrcht ermöglchen. De Materalserung des Hauses unterstützt dese Offenhet der Nutzung: Se st sehr drekt und ncht sel ten rau, wess aber um de Mttel angemessener Reprä sentaton. So trfft Travertn auf enorme Glasbausten wände, Lnol auflackerten Stahl und wess gestrchene Glasfasertapete. Überall präsent: der Beton des Roh baus. An Decke und Wand, klar lackert, also glänzend, aber alles andere als bündnersch glatt. Ken Schalungs raster wurde dem Unternehmer vorgegeben, de Spra che der Baustelle ncht nur n Kauf genommen, son dern gewollt. Mt all den Arbetsspuren und Unsauberketen wrd wohl manch en Lehrer sene lebe Mühe haben. Aber: Dese Wände vertragen aufgekleb te Knderblder, und ken Archtekt droht damt, se egenhändg abzuressen. AM BAU BETELGTE ABCHTEKTUH Peter Märkl, Zürch, mt Gody Kühns, Trübbach Mtarbet: Chrstof Ansorge. Jakob Frschknecht BAULETUNG Bauengneerng AG, St. Gallen (Totalunternehmung) LANBSCHAFTSPLANUNG Zulauf Seppel Schwengruber, Baden BAUDATEN Wettbewerb: 2000 (Gesamtlestungswettbewerb) Bauzet: 2002-04 Schultyp: Prmär- und Sekundärschule. Kndergarten Schülernnen: 780 (Alter 5-16) Klassen: 36 + 3 Kndergarten Geschossfläche (SA 416): 19 854 m2 Raumnhalt (SA 116): 104 946 m3 Anlagekosten (BKP 1-9 nkl. MwSt.): 66 462 000 Fr. Gebäudekosten (BKP 2 nkl. MwSt.): 53 249 000 Fr. Gebäudekosten m2 GF: 2682 Fr. Gebäudekosten / m3 (SA 116): 507 Fr. Mnergekennzahl: 33.4 kwh / m'a Axel Smon st Archtekt und Entwurfsassstent be Peter Märkl und Markus Peter an der ETH und freer Archtekturkrtker n Zürch smon@archtekturtexte.ch 10 tec21 26/2004