GoBD. Begriff. GoBD-Grundsätze zur elektronischen Buchführung

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View this page in: English Translate Turn off for: German Options GoBD Die neuen Grundsätze der Finanzverwaltung zur elektronischen Buchführung und Datenarchivierung. Begriff GoBD steht für Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff. Die Grundsätze wurden vom Bundesministerium der Finanzen mit Schreiben vom 14.11.2014 (Aktenzeichen: IV A 4 - S 0316/13/10003) veröffentlicht. Die GoBD legen in erster Linie für bilanzierungsp ichtige Unternehmer fest, welche Regeln bei der Erstellung der (elektronischen) Buchführung und der Aufbewahrung sowie für die Gewährleistung des erforderlichen Datenzugriffs durch die Finanzverwaltung zu beachten sind. Die neuen GoBD beinhalten die bisherigen Grundsätze ordnungsmäßiger DV-gestützter Buchführungssysteme (GoBS) sowie die Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfung digitaler Unterlagen (GDPdU). GoBS sowie GDPdU wurden außer Kraft gesetzt. GoBD-Grundsätze zur elektronischen Buchführung Die elektronische Buchführung unterliegt grundsätzlich den selben Erfordernissen und Ordnungsmäßigkeiten wie manuell erstellte Bücher (Abschn. 3 Rdn. 22). Bei der elektronischen Buchführung erstreckt sich das Erfordernis der Ordnungsmäßigkeit jedoch auch auf die damit in Zusammenhang stehenden Verfahren und Bereiche des DV-Systems (Rdn. 23 BMF-Schreiben). Nach den GoBDs muss die elektronische Buchführung nachvollziehbar, nachprüfbar, zutreffend, klar, zeitnah, fortlaufend und unveränderbar sein (Rdn. 26). Bei der elektronischen Buchführung ist die lückenlose Dokumentierung eines jeden Geschäftsvorfalls obligatorisch. Die Geschäftsvorfälle müssen sich in ihrer Entstehung und Abwicklung lückenlos verfolgen lassen (progressive und retrograde Prüfbarkeit, vgl. Rdn. 32 BMF-Schreiben). Der Buchführungsp ichtige muss besonders darauf achten, dass jeder Geschäftsfall ausreichend bezeichnet ist. Unter anderem müssen Buchungsbelege folgende P ichtinhalte aufweisen: eindeutige Belegnummer, Angaben über Belegaussteller und -empfänger, Angaben über den Betrag bzw. Mengen- oder Wertangaben, aus denen sich der zu buchende Betrag ergibt. Außerdem wird eine hinreichende Erläuterung des Geschäftsvorfalls verlangt. Und es sind ein Belegdatum und der verantwortliche Aussteller (soweit vorhanden) zu nennen (z. B. der Bediener der Kasse). Praxishinweise:

Von den P ichtangaben nach den GoBD unberührt sind die P ichtangaben auf Rechnungen nach dem Umsatzsteuergesetz. Danach sind weitere Angaben erforderlich (vgl. dazu Infoliste Rechnungsmerkmale ). Zur ordnungsgemäßen Erfüllung der GoBD-Voraussetzungen bei Übermittlung, Empfang und Verarbeitung elektronischer Rechnungen im nationalen sowie grenzüberschreitenden europäischen und internationalen Rechnungsverkehr emp ehlt sich die Anwendung des ZUGFeRD Rechnungsformats. Entscheidend hierbei ist nach den GoBD, dass dieses Verfahren das tatsächliche Vorhandensein von XML-Daten gewährleistet, die nicht durch eine Formatumwandlung (z. B. in TIFF) gelöscht werden dürfen. Weitere Informationen hierzu siehe Rdn. 125 Beispiel 10 des BMF-Schreibens sowie die Infoliste elektronische Rechnungen. Journalfunktion Das Erfüllen der Journalfunktion (Aufzeichnung der Geschäftsvorfälle in vollständiger und in der zeitlich zutreffenden Reihenfolge) dürfte bei der DV-gestützten Buchführung der Regelfall sein. Die Regel, dass jede Buchung oder Aufzeichnung im Zusammenhang mit einem Beleg stehen muss, gilt für die elektronische Buchführung entsprechend (Rdn. 82 BMF-Schreiben). Automatische Buchungen bei Dauersachverhalten Bei Dauersachverhalten kommt es nach den GoBD auf den Ursprungsbeleg an (Rdn. 81 BMF-Schreiben). Bei automatischen Buchungen (z. B. der Verbuchung von Abschreibungen) ist der Anschaffungsbeleg mit der AfA-Bemessungsgrundlage und weiteren Angaben (Nutzungsdauer usw.) aufbewahrungsp ichtig. Automatische Buchungsvorgänge müssen in der dazugehörenden Verfahrensdokumentation nachvollziehbar sein. Internes Kontrollsystem, Verfahrensdokumentation Zu den zentralen Elementen der GoBD zählt die Einrichtung eines internen Kontrollsystems. Eine GoBD-konforme Dokumentation muss u. a. eine allgemeine Beschreibung, eine System- und Betriebsdokumentation umfassen. Darin sind alle Prozesse der Abwicklung der elektronischen Buchführung, angefangen vom Eingang der Belege bis zur Verbuchung und Aufbewahrung, zu dokumentieren. Die Aufzeichnungen müssen sowohl die aktuellen als auch die historischen Verfahrensinhalte für die Dauer der Aufbewahrungsfrist nachweisen (Rdn. 34 BMF- Schreiben). Im Einzelnen gilt u. a. (vgl. Rdn. 151 BMF-Schreiben): Für jedes DV-System muss eine eigene Verfahrensdokumentation vorhanden sein. Die Verfahrensdokumentation muss den organisatorisch und technisch gewollten Prozess widerspiegeln. Bei elektronischen Dokumenten ist eine Dokumentation von der Entstehung der Information über die Indizierung, Verarbeitung und Speicherung, dem eindeutigen Wieder nden und der maschinellen Auswertbarkeit, der Absicherung gegen Verlust und Verfälschung und der Reproduktion zu erstellen. Unveränderbarkeit der Daten Das Gebot der Unveränderbarkeit von Buchführungsdaten ist gesetzlich verankert ( 146 Abgabenordnung AO, 239 Handelsgesetzbuch HGB) und besagt, dass Buchungsdaten nicht in der Form abgeändert werden dürfen, dass die ursprünglichen Aufzeichnungen nicht mehr nachträglich feststellbar sind. Dieses Gebot ndet selbstverständlich auch bei der elektronischen Buchführung Anwendung. Wie die gesetzlichen Regelungen aus Sicht der Finanzverwaltung in der Praxis bei der elektronischen

Buchführung umzusetzen sind, erläutern die neuen GoBDs im Detail (Abschn.3.2.5 Rdn. 58 ff sowie 8 Rdn. 107 BMF- Schreiben). Veränderungen und Löschungen von und an elektronischen Buchungen oder Aufzeichnungen [.] sind danach den gesetzlichen Vorschriften entsprechend zu protokollieren (Rdn. 59). Die Unveränderbarkeit der Daten ist gewährleistet, wenn: das zum Einsatz kommende DV-Verfahren gewährleistet, dass alle Informationen (Programme und Datenbestände), die einmal in den Verarbeitungsprozess eingeführt werden [.], nicht mehr unterdrückt oder ohne Kenntlichmachung überschrieben, gelöscht, geändert oder verfälscht werden können. bereits in den Verarbeitungsprozess eingeführte Informationen [.] nicht ohne Kenntlichmachung durch neue Daten ersetzt werden dürfen. Das BMF-Schreiben nennt in Rdn. 109 Beispiele für unzulässige Vorgänge. U. a. ist es nicht zulässig, Daten über eine Schnittstelle in ein Of ceprogramm zu exportieren, dort unprotokolliert zu editieren und anschließend wieder zu reimportieren. Datensicherheit Schon aus eigenem Interesse dürfte jeder buchführungsp ichtige Unternehmer selbst für eine ausreichende Datensicherung sorgen. Das BMF weist in dem BMF-Schreiben (Abschn. 7 Rdn. 103) ausdrücklich darauf hin, dass eine Buchführung mit nicht ausreichend geschützten Daten nicht als formell ordnungsgemäß angesehen wird. Können Daten nicht vorgelegt werden, führt dies zu einer Verwerfung der Buchführung. Die Buchführung ist dann formell nicht mehr ordnungsgemäß, auch wenn sämtliche sonstigen Formalitäten eingehalten wurden. Elektronische Dokumentenaufbewahrung Der zeitliche und sachliche Umfang der Aufbewahrungsp ichten für elektronische Dokumente richtet sich nach den allgemeinen Handels- und steuerrechtlichen Vorschriften. Danach gelten die allgemeinen 6- bzw. 10-jährigen Aufbewahrungsp ichten für Handelskorrespondenz bzw. Buchführungsunterlagen entsprechend (vgl. Infoliste Aufbewahrungsp ichten und -fristen). Die von der Finanzverwaltung aufgestellten Grundsätze zur elektronischen Dokumentenaufbewahrung fassen den Umfang der aufbewahrungsp ichtigen Dokumente unter Bezugnahme auf die einschlägige Rechtsprechung des Bundes nanzhofes sehr weit. Nach den GoBD sind neben den außersteuerlichen und steuerlichen Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen auch sämtliche weitere Unterlagen zu archivieren, die zum Verständnis und zur Überprüfung der für die Besteuerung grundsätzlich vorgeschriebenen Aufzeichnungen im Einzelfall von Bedeutung sind (Abschnitt 1.3 Rdn. 5 ff.). Die GoBDs enthalten hierbei keine abschließende Aufzählung aller aufzubewahrenden Unterlagen. Von der Aufbewahrungsp icht ausgenommen sind Entwürfe von Handels- und Geschäftsbriefen, wenn diese nicht tatsächlich abgesandt wurden. Praxishinweis: Die in Rdn. 5 enthaltene allgemeine Formulierung ist besonders in jenen Fällen problematisch, in denen sich erst im Nachhinein herausstellt, welche Unterlagen von Bedeutung gewesen wären. Eine der Kerngrundsätze aus den GoBDs zur elektronischen Aufbewahrung ist, eingehende elektronische Handels- oder Geschäftsbriefe und Buchungsbelege in dem Format aufzubewahren, in dem sie empfangen wurden (z. B. Rechnungen oder Kontoauszüge im PDF- oder Bildformat). Ein Ausdruck der Dokumente zur Papierverwahrung in einem Ablageordner verstößt

demnach grundsätzlich gegen die GoBD. Die Finanzverwaltung lässt allerdings Umformatierungen und Dateiumwandlungen unter bestimmten Voraussetzungen zu. Einscannen von Papierdokumenten Die GoBDs enthalten darüber hinaus einen gesonderten Abschnitt bezüglich des Einscannens von in Papierform erhaltenen Buchführungsunterlagen (Abschn. 9.3 Rdn.136). Zum Einscannen und einer anschließenden elektronischen Archivierung hat der Buchführungsp ichtige eine Organisationsanweisung zu erstellen. Darin muss festgehalten werden, wer scannen darf, zu welchem Zeitpunkt zu scannen ist (z. B. bei Posteingang, während oder nach der Buchung/Bearbeitung), welches Schriftgut gescannt wird, wie die Kontrolle der inhaltlichen Übereinstimmung, Lesbarkeit und Vollständigkeit sowie die Fehlerprotokollierung erfolgt. Farbige Scandokumente sind grundsätzlich nicht erforderlich, es sei denn der Farbe kommt Beweisfunktion zu (etwa wenn Minusbeträge in roter Schrift gekennzeichnet sind, Rdn. 137 BMF-Schreiben). Praxishinweis: Der Festlegung des Zeitpunkts für den jeweiligen Scanvorgang in der Organisationsanweisung kommt konkrete Bedeutung zu. Dies deshalb, weil nach dem Einscannen des Papierdokuments eine weitere Bearbeitung nur in elektronischer Form zulässig ist. Vernichtung der gescannten Papierdokumente Nach den GoBD darf das jeweilige Papierdokument nach dem Einscannen vernichtet werden (Rdn. 140 BMF-Schreiben). Handelsrechtliche Aufbewahrungsvorschriften und weitere steuerliche und außersteuerliche Aufbewahrungsvorschriften (z. B. nach dem Sozialgesetzbuch) bleiben davon unberührt. Dokumente, deren Beweiskraft bei der elektronischen Archivierung nicht erhalten bleibt, müssen zusätzlich in der Originalform aufbewahrt werden. Datenauslagerungen und Umstellung auf anderes DV-System Die GoBD regeln auch Fälle der Datenauslagerung oder eines Systemwechsels. Letzteres ist u. a. der Fall bei Softwarewechsel oder einem Update des Finanzbuchhaltungssystems. In Rdn. 142 nennt die Finanzverwaltung jene Voraussetzung dafür, dass der Buchführungsp ichtige die ursprüngliche Hard- und Software nicht über die Dauer der Aufbewahrungsfrist vorhalten muss. Dies ist nur dann der Fall, wenn die aufbewahrungsp ichtigen Dokumente quantitativ und qualitativ gleichwertig in ein neues System, in eine neue Datenbank, in ein Archivsystem oder in ein anderes System überführt werden können. wenn das neue System für die Finanzverwaltung dieselben Datenauswertungsmöglichkeiten gewährleistet. Mitwirkungsp ichten Schließlich fasst das BMF in Abschnitt 11.2 (Rdn. 171) die gesetzlichen Mitwirkungsp ichten eines jeden Steuerp ichtigen hinsichtlich des Datenzugriffs der Finanzverwaltung in Betriebsprüfungen zusammen. Die Finanzverwaltung unterscheidet hier zwischen (vgl. Rdn. 174 ff): dem unmittelbaren Datenzugriff (Nur-Lesezugriff in das DV-System des Steuerp ichtigen) dem mittelbaren Datenzugriff (zusätzliche Unterstützung durch mit dem DV-System vertraute Personen) der Datenträgerüberlassung (Zurverfügungstellen der Daten in maschinell auswertbarer Form).

Zeitliche Anwendung Die neuen GoBD-Regelungen sind erstmals zwingend für Veranlagungszeiträume anzuwenden, die nach dem 31.12.2014 beginnen. Stand: 2. Januar 2018 Trotz sorgfältiger Datenzusammenstellung können wir keine Gewähr für die vollständige Richtigkeit der dargestellten Informationen übernehmen. Sollten Sie spezielle Fragen zu einem der Themen haben, stehen wir Ihnen jederzeit gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.