SACH INFORMATION Ernährung zählt zu einem der komplexesten Wissensgebiete der heutigen Forschung. In diesem Kapitel sollen einige grundlegende ernährungsphysiologische Punkte herausgefiltert werden. Neben Bewegungsmangel, Nikotin und zuviel Alkohol gilt falsche Ernährung als eine der Hauptursachen für den Anstieg der sogenannten Zivilisationskrankheiten. Denn trotz der grundlegenden Veränderung unserer Lebens- und Arbeitsbedingungen essen viele immer noch so, als ob sie schwere körperliche Arbeit zu verrichten hätten. Die Fehler in der heutigen Ernährung lassen sich auf drei Ursachen zurückführen: Es wird zu viel und zu fett gegessen und zu viel Alkohol getrunken. Übersteigt die Energieaufnahme (kcal) den Energieverbrauch wird überschüssige Energie in Form von Fett gespeichert - das heißt es entwickelt sich Übergewicht. Ist die Energieaufnahme dagegen zu niedrig im Verhältnis zum Energieverbrauch, entwickelt sich Untergewicht. Die Einteilung der Nahrungsmittel erfolgt, wie im Ernährungskreis dargestellt, in sieben Gruppen: Getreideprodukte und Kartoffeln; Gemüse und Hülsenfrüchte; Obst; Getränke jeglicher Art; Milch und Milchprodukte; Fleisch, Wurst und Fisch; Fette und Öle. Der Körper holt sich aus diesen sieben Gruppen folgende Nährstoffe: - Eiweiß (Protein) gilt als Baustoff - Fette und Kohlenhydrate gelten als Brennstoffe (Energielieferanten) unseres Körpers. Die ideale prozentuelle Verteilung der Nährstoffe über den Tag sind in etwa 55% Kohlenhydrate, 30% Fette und 15% Eiweiß.Vitamine und Mineralstoffe ergänzen die Körperfunktionen als Wirk- und Steuerstoffe. Sie ermöglichen die Verwertung der Nährstoffe und das Funktionieren des Organismus. Vitamine sind lebensnotwendige organische Verbindungen, die in kleinen Mengen benötigt werden. Sie können nicht oder nur in unzureichender Menge vom Körper selbst gebildet werden und müssen daher zugeführt werden. ZU DEN WICHTIGSTEN VITAMINEN ZÄHLEN: Bei einem gemütlichen Heurigenbesuch darf eine appetitlich angerichtete Jause nicht fehlen. INFO SERVICE: Nähere Informationen und didaktische Anregungen zu diesem Thema finden Sie auch im Kapitel Ernährungskreis. Vitamin A: in Fisch, Leber, Lebertran, Milch, Eigelb, Spinat und Karotten enthalten. Wirkung: Bestandteil des Sehpurpurs, wichtig für Haut und Schleimhäute, Antioxydans. Mangelerscheinungen: Nachtblindheit, verhornte Haut, stumpfe Haare. Vitamin D: in Fisch, Eidotter, Milch und Leber enthalten; durch Sonneneinstrahlung wird Vitamin D in der Haut gebildet, daher ist Bewegung im Freien für Kinder und Jugendliche besonders wichtig. Wirkung: regelt die Aufnahme von Kalzium und Phosphor, fördert die Kalziumeinlagerung im Knochen. Mangelerscheinungen: Rachitis, Knochenerweichung. Ziegen- oder Schafkäse schmeckt hervorragend zu frischem Bauernbrot. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 1.1
SACH INFORMATION Viel frische Luft und Bewegung im Freien macht Spaß und regt Kreislauf und Verdauung an. Vitamin E: in Keimölen,Vollkorn, grünem Gemüse, Nüssen und Weizenkeimen enthalten. Wirkung: Antioxydans, Schutz vor Umweltgiften. Mangelerscheinungen: keine. Vitamin K: in Leber, grünem Gemüse und Tomaten enthalten; wird außerdem im Darm gebildet. Mangelerscheinungen: verzögerte Blutgerinnung. Vitamin C: in Obst, Gemüse, Kartoffeln und frischen Kräutern enthalten. Wirkung: Eisenstoffwechsel, Aufbau von Bindegewebe, hemmt die Radikalenbildung. Mangelerscheinungen: Infektanfälligkeit, Skorbut. Vitamin B-Gruppe: in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Fleisch, Milch, Leber, Hefe und grünem Gemüse enthalten. Wirkung: für Eiweiß-Fett-Kohlenhydratstoffwechselvorgänge von Notwendigkeit. Mangelerscheinungen: Nervenstörung, Muskelschwäche, Müdigkeit, Störung der Blutzellenbildung,Veränderung der Haut. ZUSAMMENFASSUNG: Es gibt bewiesene Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit. In unserem Kulturkreis wird meist reichlich und fetthaltig gegessen und zu viel Alkohol getrunken. An Hand der Ernährungspyramide bzw. des Ernährungskreises sehen wir das ideale Verhältnis der Kohlenhydrat- Eiweiß- und Fettaufnahme. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung werden dem Organismus somit ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zugeführt. Viele Menschen verbringen zahlreiche Stunden im Büro. Besonders dann sollte man auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung achten. Ein ausgeglichener Säure- und Basenhaushalt ist Voraussetzung für die innere Harmonie unseres Körpers. Fehlen basische Vitalstoffe kann der Körper übersäuern der Mensch wird müde, weniger leistungsfähig und in seinem Wohlbefinden eingeschränkt. Saure Lebensmittel: Fleisch, Wurst, Fisch, Süßigkeiten, Getreide, Käse, Eier, Hülsenfrüchte, Fett, Kaffee und Alkohol. Auch Hektik und Stress kann zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Basische Lebensmittel: (aufgebaut aus den Elementen Kalium, Kalzium, Natrium und Magnesium) sind vor allem die Gruppen Obst, Gemüse und Salat, Kartoffeln, Butter, Olivenöl, Haferflocken und Kräutertee. Zwischen gesunder Ernährung und Wohlbefinden besteht ein unmittelbarer Zusammenhang. Die Gesundheit und somit die Leistungsfähigkeit des Menschen hängen großteils von seiner Nahrung ab, die mehrere Bedingungen erfüllen sollte. Eine Grundlage für die richtige Ernährung stellt die optimale Energiezufuhr dar. Es müssen alle Nährstoffe in einem entsprechenden Verhältnis zueinander aufgenommen werden. Auch die fachlich richtige Zubereitung der Nahrungsmittel trägt zum Wohlbefinden des Menschen bei. 1.1 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG PROJEKT NAHRUNGSMITTELLANDSCHAFT Die Kinder lernen mittels einer einfachen Bastelübung (Modellierung) die wichtigsten Grundbegriffe rund um die Ernährung kennen. Sowohl die sieben wichtigsten Ernährungseinheiten als auch die Stoffgruppen der Ernährung werden nachgebaut und mit Bildern der Nahrungsmittel gekennzeichnet. LERNZIELE: Die sieben Nahrungsgruppen (Getreide, Obst und Gemüse etc.) werden anschaulich kennen gelernt. Die Verteilung der Gruppen (Mengenverhältnisse) werden bildlich dargestellt die verschiedenen Höhen der Berge in der Ernährungslandschaft erklären die Wichtigkeit der jeweiligen Nahrungsmittel. Die Kinder werden auch über die Inhaltsstoffe informiert (Eiweiß, Fette, Kohlenhydrate,Vitamine, Mineralstoffe). Wie wäre es wieder einmal mit einem Picknick im Freien? INFORMATIONSTEIL: Im Bastelprojekt werden die Einheiten der Ernährung (Getreide, Gemüse, Obst, Getränke, Milchprodukte, Fisch und Fleisch sowie Fette und Öle) mit Hilfe von Tonbergen in eine Landschaft gesetzt. Der Berg Getreide und Kartoffeln sollte am höchsten ausfallen (ca. 26% der Ernährung), dicht gefolgt vom Gemüseberg (ca. 23%). Die Berge Obst, Getränke und Milchprodukte sollten eigentlich gleich hoch sein (je ca. 12% der Ernährung), der Berg Fisch und Fleisch etwas niedriger (ca. 9% der Ernährung) und der Berg Fette und Öle inklusive Süßwaren sollte am kleinsten sein (ca. 6% der Ernährung). Nach der Modellierung der Berge können aus Zahnstocher Ernährungsbäumchen in die Landschaft gesetzt werden; das heißt, dass zu dem jeweiligen Berg die richtigen Bäumchen gesetzt werden. Die Zahnstocher werden mit selbst gemalten Bildern der Nahrungsmittel geschmückt, indem kleine Papierstücke mit Obst- und Gemüsesorten, Fischen, Brotsorten etc. bemalt und im Anschluss auf die Zahnstocher gesteckt werden. Getreide und Erdäpfel stellen wie auch Obst und Gemüse eine der wichtigsten Nahrungsgrundlagen dar. Durch die Modellierung einer Ernährungslandschaft aus Ton lernen Kinder spielerisch die Wichtigkeit der Nahrungsmittel kennen. ORT: Schulklasse. ZEITAUFWAND: eine Schulstunde zur Vorbesprechung und Bearbeitung des Arbeitsblattes; zwei Schulstunden für den Bau der Ernährungslandschaft. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 1.1
DIDAKTISCHE UMSETZUNG MATERIALIEN: Wasser und Gefäße;Ton pro Kindergruppe ca. 0,5 Kilogramm, ein Brett oder ein Karton als Unterlage (ca. 50 x 50 cm), Zahnstocher, Papier, Malstifte (Filz- oder Buntstifte), eventuell Prospektmaterial von Supermärkten. KOSTEN: geringe Kosten für Ton bzw. Unterlage. Die unterschiedlich hohen Tonberge können mit Hilfe von Papier und einem Zahnstocher beschriftet oder mit Bildern der Nahrungsmittel verschönert werden. UMSETZUNG: Der/die LehrerIn bereitet die Kinder mittels Arbeitsblatt auf das Projekt vor. In der anschließenden Stunde oder am nächsten Tag werden die Ernährungslandschaften gebaut. DURCHFÜHRUNG: Für die Ernährungsbäumchen sammeln Sie am besten eine zeitlang Werbeprospekte, die tagtäglich ins Haus flattern. So haben Sie eine Fülle von Bildern, die die Kinder ausschneiden und auf die Zahnstocher kleben können! INFO SERVICE: ReferentInnen vermittelt der Verband der Dipl. DiätassistentInnen & ernährungsmedizinischen BeraterInnen, weitere Informationen erhalten Sie über das Gesundheitsforum NÖ siehe Ernährung Service. Jeweils drei bis vier Kinder bilden eine Gruppe. Dazu werden zwei Tische zusammengeschoben. Jede Gruppe benötigt ein Stück Landschaftsboden (Brett oder Karton), ausreichend Ton, Zahnstocher, Papier zum Bemalen (möglicherweise Kataloge oder Prospektmaterial mit Abbildungen von Nahrungsmitteln). Wenn alle richtig sitzen, zeichnet der/die LehrerIn die zu modellierenden Berge in den richtigen Größenverhältnissen auf die Tafel und erklärt den Ablauf. In Gruppenarbeit erstellen die Kinder sowohl die Landschaft, als auch die Ernährungsbäumchen. Innerhalb der Gruppen können beispielsweise zwei Kinder modellieren, ein Kind die Bäume basteln und ein anderes Kind die jeweiligen Nahrungsmittel von den Prospekten auf die Bäume kleben. Eine Landschaft entsteht; nicht vergessen werden sollte auf einen Großbaum, der die Bezeichnung des Berges trägt ( Getreideberg ). Effekt: Die Kinder sehen auf Anhieb, welche Nahrungsmittel als wichtig einzustufen sind, und welche Berge eher kleiner ausfallen sollen. ALTERNATIVE PROJEKTE Die Ernährungslandschaft kann ausgeweitet werden, indem die Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette,Vitamine, Ballaststoffe etc.) den Bergen zugeordnet werden; eine wesentliche Rolle spielt die ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die Auswahl gesunder Getränke. Einladung eines/r ErnährungsreferentIn. Erweiterung des Projekts durch die richtige Auswahl und den gezielten Einkauf von Lebensmitteln. 1.1 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT Grundsätzlich kann man den menschlichen Körper mit einer Maschine vergleichen. Beide benötigen Energie um zu arbeiten. Die Maschine benötigt Treibstoff, wie zum Beispiel Benzin. Der Mensch bekommt die Energie in Form von Nahrung. Nicht jeder Mensch benötigt täglich gleich viel Energie. Die drei Hauptnährstoffe (=Hauptenergiequellen) unserer Nahrung sind Kohlenhydrate (viel), Fette (mittel) und Eiweiß (weniger). Kater Murli bringt aus seiner Vorratskammer Lebensmittel kannst du sie richtig zuordnen? Male vom Tablett Pfeile zum richtigen Text! Beim Eiweiß unterscheidet man pflanzliches (in Linsen, Mais, Getreide, Erdäpfel oder Sojabohnen) und tierisches Eiweiß (viel in Fisch und Fleisch). Kohlenhydrate sind mengenmäßig die wichtigsten Bestandteile unserer Ernährung.Viele Kohlenhydrate sind zum Beispiel in Nudeln, Erdäpfel, Reis, in den meisten Gemüsesorten, im schwarzen Brot und auch im Obst enthalten! Man unterscheidet tierische Fette (Butter, Schmalz, Wurst, Käse) und pflanzliche Fette (Sonnenblumenöl, Margarine). ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 1.1
ARBEITSBLATT Bei der Ernährung kommt es besonders auf Abwechslung und Vielfalt an: Bei den fünf Mahlzeiten des Tages (Frühstück, Mittagessen, Abendessen und den beiden Jausen) sollte man darauf achten, dass auch immer wieder Obst, Gemüse, Brot,Teigwaren und Milchprodukte (siehe Ernährungspyramide) serviert werden! Kater Murli will dir erzählen, wie ein gesundes, abwechslungsreiches Frühstück aussehen soll. Leider stottert er ein wenig und bringt nur die Anfangsbuchstaben heraus! Kannst du ihm helfen? So sollte beispielsweise ein gutes, gesundes Frühstück aussehen: Eine Scheibe Vollkornb... mit ein wenig But... und einem Stück Kä.. Ein gutes Muntermachermü... mit Dörrobst und Haferf...... Ein Glas warme Mi... oder Kak.. oder Kräutert.. Ein Ap... Wenn du in der Früh überhaupt keinen Appetit hast, dann vergiss nicht auf die Schuljause sonst geht dir in der Schule die Energie aus und du wirst ganz müde! 1.1 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH