Wohnen und Bausparen. in Österreich. Dr. Josef Schmidinger 06.06.2013



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Transkript:

Wohnen und Bausparen in Österreich Dr. Josef Schmidinger 06.06.2013

Allgemein Das Recht auf Wohnen ist für jeden EU-Bürger im Vertrag von Lissabon verankert Jeder EU-Bürger soll eine Wohnung haben Leistbarkeit ist Kernelement eines Interessensausgleiches in der Gemeinschaft einer Volkswirtschaft, insbesonders Wohnpolitik und Konsummöglichkeit eines Risikoausgleiches für die Finanzwirtschaft die Verwirklichung des persönlichen Traumes jedes Menschen nach einem individuellen Zuhause Leistbares Wohnen ist daher auch Teil politischer Diskussion

Allgemein Das österreichische Modell der Wohnungswirtschaft ruht auf 5 Säulen: Das Fördersystem der öffentlichen Hand Der rechtliche Rahmen aus Zivilrecht, Bauvorschriften und Bauträgerrecht Die sogenannten Gemeinnützigen Bauvereinigungen Bausparkassen und Wohnbaubanken Finanzwirtschaft inkl. Immobilieninvestmentfonds

Das österreichische Finanzierungsmodell in der Praxis Wohnungskosten sind geprägt von Eigenmittel Darlehen der öffentlichen Hand Finanzierungen durch Bausparkassen, Wohnbaubanken, Banken

Das österreichische Finanzierungsmodell in der Praxis Positiv: Hohe Wohnbauleistung auch in der Finanzkrise seit 2008 4,1 Wohnungen pro 1.000 EW Problem: Anteil der Förderung geht laufend zurück Zuwanderung führt zur Verknappung des Wohnungsangebotes in Österreich

Rechtsform der Wohnungen in Österreich Anteil des Eigentum am Wohnen überwiegt Quelle: Die Presse, 28.01.2013

Rechtsform der Wohnungen in Österreich Neubau im Mehrgeschoßwohnbau erfolgt zu fast 90 % in Miete. Restriktives Steuersystem für Eigentum Wohnkostenbelastung durch Miete kann im Alter zum Problem werden

Wohnkostenbelastung Eigentümer versus Mieter, nach Alter

Wer finanziert den Neubau von Wohnungen in Österreich (jährliche Produktion) Wesentlicher Anteil von Eigenmittel der Wohnungswerber (z.b. Bausparen) Förderdarlehen und Zuschüsse der öffentlichen Hand Bausparkassen Wohnbaubanken Finanzwirtschaft Immobilieninvestmentfonds Vorsorgewohnung als Immobilienanlage der Privaten

Mio. EUR Mio. EUR Durchschnittliche Struktur der Finanzierung Großvolumiger Wohnbau 2012: ca. 14.000 Wohneinheiten 6.000 Privater Wohnbau 2012: ca. 22.400 Eigenheime 454 2.000 500 Kapitalmarkt 5.000 1.182 Wohnbauförderung 1.500 450 Wohnbaubanken, Bausparkassen 4.000 1.773 Banken 1.000 Ø 2,5 Mrd. 750 Wohnbauförderung Eigenmittel GBV Baukosten 3.000 2.000 Ø 6,5 Mrd. Bausparkassen 500 0 125 290 70 Eigenmittel GBV Grundkosten Finanzierungsbeitrag Bewohner 1.000 0 2.789 Eigenmittel

Das Bausparsystem in Österreich Tarifreform 1999 Einführung des variablen Tarifsystems Prämiensystem zur Kontinuität des Sparaufkommens Erweiterung um Infrastrukturfinanzierung, Pflege und Bildungsfinanzierung Kern ist Hypothekenfinanzierung für Einfamilienhaus und Mehrgeschosswohnbau Veranlagungsquote 92 %, starker Anteil an Langfristfinanzierung Abwicklung der Sanierungsscheckförderung für öffentliche Hand Das Bausparsystem hat eine sehr hohe Durchdringung in der Bevölkerung und genießt umfassendes Vertrauen

Bausparen in Österreich» Bevölkerung: 8,5 Mio.» Bausparer: 5,1 Mio.» Dichte: 60%

Anteil der Bausparer nach Altersgruppen 60 79 Jahre 20% über 80 Jahre 3% 20% bis 19 Jahre 31% 26% 40 59 Jahre 20 39 Jahre

Bausparinteresse im Vergleich zum Bausparbesitzstand in Altersgruppen 60% 50 % 40% 30% 20% 40 37 57 40 54 50 53 51 44 45 53 54 37 42 48 47 43 35 10 % 0% Quelle: Finanzmarktdatenservice 2012 (FMDS) Bausparinteresse Bausparbesitzstand gesamt: 43 % gesamt: 50 %

Stimmungsbarometer der Spar- und Anlageformen

Beweggründe und Motive, um einen Bausparvertrag abzuschließen 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Sicherheit des Produktes 54% Staatliche Bausparprämie Anspruch auf Darlehen Flexible Einzahlungshöhe Bequemlichkeit (6 Jahre um nichts kümmern) Begrenzte Laufzeit Höhe der Ansparzinsen 42% 39% 35% 32% 29% 23% Quelle: Market Studie Februar 2012 497 Befragungen

Das spricht fürs Bausparen!» Sicherheit durch gesetzliche Einlagensicherung» Staatliche Prämie» Monatliches Ansparen mit attraktiven Konditionen zum Vermögensaufbau.» Kapitalgarantie und Zinsengarantie (Mindest- oder Fixverzinsung) nach 6 Jahren.» günstige Darlehensmöglichkeit mit Zinssatzobergrenze» Vorsorge für Kinder und Enkelkinder (auch für Finanzierung). 75% der Bausparer erneuern ihren Vertrag nach Ablauf!

Quelle: Jahresbericht 2012, Arbeitsforum österreichischer Bausparkassen Bauspareinlagen

Der ideelle Mehrwert beim Bausparen» Jeder Bausparer sichert Arbeitsplätze in Österreich im Bau- und Baunebengewerbe.» Jeder gesparte Euro beim Bausparen bleibt in Österreich und unterstützt den Wohnungsbau.» Bausparer ermöglichen jungen Menschen ein leistbares Wohnen durch das günstige und stabile Bauspardarlehen.

Das spricht fürs Bauspardarlehen» Finanzierung für die Verwendungszwecke für Wohnen, Bauen und Bildung» Bis zu 180.000 Euro pro Person, mit Partner bis zu 360.000 Euro» lange Laufzeit von bis zu 30 Jahre» Sicherheit dank kostenloser Zinssatzobergrenze von 6 %» flexible Rückzahlungsmöglichkeiten» unkündbar seitens der Bausparkasse

Quelle: Jahresbericht 2012, Arbeitsforum österreichischer Bausparkassen Bausparausleihungen

Quelle: Jahresbericht 2012, Arbeitsforum österreichischer Bausparkassen Finanzierungsleistung

Bausparabläufer beleben die österreichische Wirtschaft» Jährlich reifen rund 3,4 Mrd. Euro bei den Bausparkassen ab.» Das Guthaben wird so verwendet: 0% 10% 20% 30% 40% 50% 0% 10% 20% 30% Wohnen, Bildung, Pflege 45% Weitersparen (Sparbuch, Aktien, Bausparen) 22% davon Kauf von Wohnungseinrichtung davon Renovierung, Sanierung davon Kauf Grundstück, Haus, Wohnung 5% 13% 20% Urlaub, Reisen Kauf Auto, Moped, Motorrad 17% 16% davon Aus- und Weiterbildung 4% davon Pflege 3% Quelle: Market Studie Februar 2012, 497 Befragungen

Im Bausparen steckt mehr drin als draufsteht! WOHNEN BILDUNG PFLEGE

Beispiel einer Marketing- und Vertriebsstrategie» Ziel der s Bausparkasse:» ein Trendsetter in ihrer Branche zu sein.» die Eigenheimbesitzer sollen über neue und innovative Themen im Bereich Bauen und Wohnen kompetent informiert werden.» Seit 2008 war das Thema Renovieren und Sanieren stark im Mittelpunkt der Schwerpunkte» 2012 nächster Schritt: Energiegewinnung und Energieautarkie Forcierung energieeffizientes Bauen und Wohnen

Strategie: Nutzung verschiedener Informationskanäle» Klassische Werbung: TV, Print, POS» Online Werbung» Neues Web 2.0 Angebot: Energie-Blog» Neues Online-Tool Photovoltaik-Check zur Berechnung der eigenen Photovoltaik-Anlage» Öffentlichkeitsarbeit» Einbindung des Vertriebes» Attraktives Produktangebot: Energieprämie zum Bauspardarlehen

Integriertes strategisches Marketingkonzept

Neues Online- und Produkt-Angebot Online-Tool POS Plakat Web 2.0 Energie-Blog

Ergebnisse» starke Verwendung der neuen Online Angebote: 23 %» mit den neuen Online-Angeboten wurden 9 % der Zielgruppe erreicht

Ergebnisse» Anstieg der Darlehen für energiegewinnende und -sparende Maßnahmen sowie Neubau auf 63,54 %

Leistbares Wohnen für alle sichern