Praxis-Tipp Finanzierung 2013 10 Tipps für Ärzte.



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Transkript:

Praxis-Tipp Finanzierung 2013 10 Tipps für Ärzte. Eine Serie der Ärzte Zeitung und der Deutschen Bank.

Inhalt Bitte klicken Sie im PDF auf eine Zeile des Inhaltsverzeichnisses, um zu dem entsprechenden Tipp zu gelangen Seite 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Gutes Umfeld für Praxisinvestitionen Die individuelle Planung ist entscheidend Öffentliche Fördermittel richtig beantragen Der richtige Weg zu guten Kreditkonditionen Eigenkapital: Oft geht s auch ohne Sondertilgungen: Flexibilität in Verträgen bringt Vorteile Zinsrisiken: Darlehensverträge regelmäßig überprüfen Deckungslücken bei endfälligen Darlehen managen Praxisabgabe: Gute Planung macht sich bezahlt Standortbestimmung hilft bei Praxisoptimierung > Ihr Heilberufe Berater stellt Ihnen gern verschiedene Finanzierungsformen vor und entwickelt gemeinsam mit Ihnen ein Finanzierungskonzept. Vereinbaren Sie einen Gesprächstermin unter (069) 910-10061 2

Dienstag, 09. April 2013 Tipp 1 Gutes Umfeld für Praxisinvestitionen Viele Praxen müssen sich im Wettbewerb neu auf stellen. Die Bedingungen für die Finanzierung von In vestitionen sind derzeit gut. Niedrige Zinsen, solides Wachstum in der Gesundheitswirtschaft und gute Vergütungsperspektiven die Bedingungen, über Investitionen die Praxis im Gesundheitsmarkt und im Wettbewerb gut aufzustellen, sind derzeit so günstig wie selten. In der neuen Serie zum Thema Praxisfinanzierung von Ärzte Zeitung und Deutsche Bank wird erläutert, wie Ärzte das Umfeld für ihre bereits bestehenden Darlehen nutzen und die Praxis strategisch weiterentwickeln können. Außerdem zeigen wir, worauf Ärzte achten sollten, wenn sie eine günstige und individuell auf den eigenen Bedarf abgestimmte Finanzierung bekommen wollen. Neue Trends in der ambulanten Medizin, wie die Zunahme kooperativer Strukturen, erfordern derzeit von Ärzten strategischen Weitblick, wohin sie ihre Praxis im Wettbewerb entwickeln wollen. Das Umfeld für Investitionen, die für die gute Positionierung einer Praxis nötig sind, ist derzeit sehr gut, sagt Caroline Roos, Leiterin Heilberufeberatung bei der Deutschen Bank. Die Zinsen stehen nach wie vor nahe an ihrem historischen Tief, über öf fentliche Fördermittel werden die meisten Investitionsvorhaben mit Zinssubventionen gefördert, so dass die Finanzierungskosten für Investitionen ausgesprochen günstig bleiben, so Roos. Die Signale für weiteres Wachstum im Gesundheitswesen stehen gleichzeitig weiter auf Grün: Die Prognosen von Experten sehen einen stabilen jährlichen Wachstumspfad von drei Prozent im Gesundheitswesen. Davon werden auch die niedergelassenen Ärzte weiter profitieren, sagt Roos. Laut Rebmann Research liegt das Honorarwachstum für Ärzte 2013 bei vier Prozent. Die Perspektiven für die ärztliche Ver gütung sind auch aufgrund der Pläne für den EBM nicht schlecht. Sie sehen unter anderem eine Absicherung der Fixkosten einer Praxis durch eine Technikpauschale vor (wie berichtet). Hinzu kommt, dass Abschreibungen auf neue Geräte vor allem in gut laufenden Praxen auch steuerlich interessant sein können. Da nach der Unsicherheit über die Weiterentwicklung der Honorare vor einigen Jahren in vielen Praxen immer noch ein Investitionsstau herrsche, sei auch häufig Bedarf vorhanden, die technische Ausstattung zu modernisieren und damit Möglichkeiten für ein erweitertes Leistungsangebot zu schaffen, so Roos. Gerade ältere Ärzte, die in den kommenden Jahren ihre Praxis einem Nachfolger übergeben wollen, können damit die Praxis für junge Ärzte attraktiv machen und so auch den Praxiswert steigern. (eb) 3

Dienstag, 16. April 2013 Tipp 2 Die individuelle Planung ist entscheidend Kontokorrent, Darlehen, Leasing für Investitionen haben Ärzte auf viele Finanzierungsmodelle Zugriff. Entscheidend ist die individuelle Planung. Die Vielzahl von Finanzierungsmöglichkeiten auf dem Markt stellt Ärzte vor die Frage: Welche Finanzierung passt am besten zu meinem Investitionsvorhaben? Die richtige Antwort ist eine individuell geplante Finanzierung. Im zweiten Teil der Serie zur Praxisfinanzierung von Ärzte Zeitung und Deutscher Bank zeigen wir, welche Finanzierungsoptionen es für Ärzte gibt und für wen sie geeignet sind. Ist die Investitionsentscheidung einmal getroffen, sind für den Arzt drei grundsätzliche Fragen zu klären: Soll die anstehende Investition mit Fremdkapital finanziert werden? Welche Finanzierungslaufzeit ist sinnvoll? Welches Finanzierungsinstrument ist am besten geeignet? Auch bei vorhandenem Eigenkapital kann eine Fremdfinanzierung der Praxisinvestition sinnvoll sein, sagt Caroline Roos, Leiterin Heilberufeberatung bei der Deutschen Bank. Dadurch frei werdende Mittel könnten zur Entschuldung privater Investitionen oder für eine besser verzinsliche Geldanlage eingesetzt werden. Entscheidend sei eine auf die Praxisstrategie zugeschnittene Investitionsplanung sowie eine individuell auf das Investitionsvorhaben abgestimmte Finanzierungsplanung. Standardlösungen für Ärzte sind zwar schlank und einfach, bergen aber häufig Risiken, so Roos. Einzelne Regelungen des Kreditvertrages, die nicht dem Investitionsvorhaben angepasst sind, können zu Nachteilen und ungewünschten Einschränkungen führen. Auch steuerrechtliche Ziele können Gegenstand einer ausgewogenen Vertragsgestaltung sein. Die Laufzeit für eine Finanzierung sollte sich an der steuerlichen Abschreibungsdauer orientieren, empfiehlt Roos. In dieser Zeit reduziere sich der zu versteuernde Gewinn der Praxis um die Abschreibung und verringere dadurch die Steuerbelastung. Die ersparten Steuern können dann zur Tilgung der Finanzierung verwendet werden. Gelegentlich nutzen Ärzte auch Ihre Kreditlinie, um Investitionen zu finanzieren. Dies ist nur in wenigen Ausnahmefällen sinnvoll, wenn die Anschaffungskosten lediglich kurzfristig zwischenfinanziert werden sollen. Ärzte haben in der Regel die Möglichkeit öffentliche Fördermittel mit Zinssubventionen über ihre Bank zu beantragen, so Roos. Mit Blick auf die Vielzahl der öffentlichen Förderprogramme und Finanzierungsmöglichkeiten ist eine individuelle Beratung durch eine auf Ärzte spezialisierte Bank empfehlenswert. (eb) 4

Dienstag, 23. April 2013 Tipp 3 Öffentliche Fördermittel richtig beantragen Auf dem Weg zu zinssubventioniertem Kapital bieten sich Ärzten viele Chancen: Förderprogramme lassen sich kombinieren, auch Umschuldungen können möglich sein. Ärzte können zur Finanzierung von Investitionsvorhaben in der Praxis auf öffentliche Fördermittel mit zinsvergünstigten Konditionen zurückgreifen. Es gibt eine große Anzahl an Förderprogrammen, deren Bedingungen oftmals sehr verschieden sind. Eine persönliche Beratung sollte daher immer der erste Schritt sein, um die passende Finanzierungslösung für die eigene Praxis zu finden. In der dritten Folge der Finanzierungs-Tipps von Ärzte-Zeitung und Deutsche Bank stellen wir öffentliche Fördermöglichkeiten vor und wie sie beantragt werden können. Der Unternehmerkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist das wohl bekannteste und am häufigsten genutzte Förderprogramm für Freiberufler. Die Fördermaßnahme ermöglicht zinsgünstige Investitions- und Gründungsfinanzierungen. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und damit auch Ärzte können in einem KMU-Fenster besonders günstige Konditionen erhalten. Förderfähig sind unter anderem der Erwerb von Praxisimmobilien inklusive gegebenenfalls anfallender Umbaukosten, der Kauf von medizintechnischen Geräten sowie Fahrzeugen und Einrichtungen, die Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie immaterielle Vermögenswerte, wie zum Beispiel ideelle Praxiswerte bei Übernahme weiterer Praxen. Je nach Investitionsvorhaben können beim Unternehmerkredit verschiedene Varianten hinsichtlich Darlehenslaufzeit und Zinsbindung gewählt werden. Neben der KfW Bankengruppe gibt es außerdem die Förderbanken der Länder, die bei struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben unterstützen. Banken wie die LfA Förderbank Bayern, die Investitionsbank Hessen oder die NRW- Bank arbeiten im öffentlichen Auftrag, sind wettbewerbsneutral und bieten das gesamte Spektrum kreditwirtschaftlicher Produkte an. Ärzte können dort auch zinsgünstige Darlehen mit flexiblen Laufzeiten erhalten. Die Förderbanken der Länder ermöglichen teilweise sogar Umschuldungen von bestehenden Darlehen. Deshalb lohnt es sich ebenfalls, die Bestandsfinanzierungen zu prüfen und gegebenenfalls nachzujustieren. Die Hausbank begleitet Ärzte bei wichtigen unternehmerischen Schritten und Investitionen. Sie berät bei der Auswahl sowie Kombination der Förderprogramme und weiteren Finanzierungsbausteinen, erklärt Caroline Roos, Leiterin Heilberufeberatung bei der Deutschen Bank. Beantragt werden Fördermittel immer vor Beginn des Investitionsvorhabens im Rahmen des Hausbankprinzips. Der Antrag kann nur über die Hausbank bei der Förderbank eingereicht werden. Das Vertragsverhältnis besteht damit zwischen dem Arzt und seiner Bank. Um das richtige Institut, zum Beispiel die KfW oder die jeweilige Förderbank des Landes, und das passende Programm und Darlehenslaufzeit mit den günstigsten Konditionen zu identifizieren, bedarf es einer individuellen Beratung, sagt Roos. (Marco Hübner) 5

Dienstag, 30. April 2013 Tipp 4 Der richtige Weg zu guten Kreditkonditionen für Ärzte Ärzte können Praxisinvestitionen häufig zu attraktiven Konditionen finanzieren. Das liegt unter anderem an dem nachhaltigen Wachs tum der Gesundheitsbranche. Aufgrund ihrer Branchen- und Einkommenssituation haben Ärzte besonders guten Zugang zu Finanzierungsmitteln bei Banken. Dies drückt sich üblicherweise auch in den Finanzierungskonditionen aus. Die konkreten Einflusskriterien auf Kreditkonditionen sind für Ärzte jedoch häufig intransparent. Im vierten Teil der Serie Praxisfinanzierung von Ärzte Zeitung und Deutsche Bank wird erläutert, welche Faktoren Einfluss auf die Konditionsfindung bei Kreditentscheidungen haben. Die Kreditkondition setzt sich zusammen aus dem Refinanzierungszinssatz und einer Marge der kreditgebenden Bank. Ein bonitätsstarker Finan zierungs part ner kann sich besser am Markt re finanzieren und seinen Kunden dadurch bessere Konditionen anbieten, sagt Caroline Roos, Leiterin Heilberufeberatung bei der Deutschen Bank. Bei der Entscheidung über die Höhe der Marge ziehen Banken so genannte harte Einflussfaktoren und weiche Einflussfaktoren heran. Zu den harten Faktoren zählen zum Beispiel die Einkommens- und Vermögensverhältnisse, Kontoführung, Kreditauskünfte und das Branchenrisiko. Da die Gesundheitsbranche eine nachhaltige Wachstumsbranche ist und die Forderungsausfälle in dieser Branche für Banken unterdurchschnittlich sind, hat das einen positiven Einfluss auf die Marge und somit den Zinssatz, so Roos. Zusätzlich kommen weiche Faktoren ins Spiel, etwa die künftige Praxis strategie oder die Positionierung der Praxis im Wettbewerb vor Ort. Wenn der Arzt Sicherheiten anbieten kann, reduziert das die Anforderung auf Eigenkapitalunterlegung bei Banken, was sich in der Regel auch günstig auf die Kreditkonditionen auswirkt. Grundsätzlich positiv zu bewerten ist ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis zwischen Kunde und Bankberater, so Roos. Ärzte sollten bei ihrem Gespräch mit dem Bankberater mit offenen Karten spielen und Nachweise zu den aktuellen finanziellen Verhältnissen sowie vollständige Bonitäts- und Kreditbeurteilungsunterlagen einreichen. Dies führt zu einer besseren Risikobeurteilung und kann die Konditionen für einen Kredit verbessern. (mn) 6

Dienstag, 07. Mai 2013 Tipp 5 Eigenkapital: Oft geht s auch ohne Eigenkapital ist bei der Finanzierung einer Praxis nicht unbedingt erforderlich. Steuerlich kann sich dies sogar positiv auswirken. Wer eine größere Investition in die Praxis plant und diese über einen Kredit finanzieren möchte, müsse auch immer entsprechend Eigenkapital aufbringen. Das glauben immer noch viele Ärzte. In der fünften Folge der Finanzierungstipps von Ärzte-Zeitung und Deutscher Bank zeigen wir, ob der Einsatz von Eigenkapital tatsächlich notwendig ist. Die Finanzierung einer Investition ist grundsätzlich auch ohne Eigenkapital möglich. Dabei sollte das Investitionsvorhaben im Einklang mit der Praxisstrategie stehen und entsprechende Honorarchancen ermöglichen, sagt Caroline Roos, Leiterin Heilberufeberatung bei der Deutschen Bank. Auch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ist vor der Investitionsentscheidung sinnvoll. Wie viele Patienten kommen für die Behandlung in Frage, kann zusätzliches Honorar erwirtschaftet werden und welche Kosten stehen dagegen? Eine Praxisfinanzierung ohne Eigenkapitaleinsatz kann sich unterm Strich sogar positiv auswirken, erläutert Roos. Zinsen für betriebliche Darlehen werden als Praxisausgaben verbucht und reduzieren das zu versteuernde Einkommen, also auch die jährliche Steuerbelastung. Anders verhält es sich bei privaten Darlehen: Zins und Tilgung müssen aus dem verfügbaren Nettoeinkommen bedient werden. Um die Finanzierung auch unter steuerlichen Gesichtspunkten optimal aufzustellen, empfiehlt Roos, den Steuerberater frühzeitig in die Gespräche einzubinden. Bei der Finanzierungsplanung sollte prinzipiell die gesamte Finanzierungsstruktur mit allen geschäftlichen und privaten Finanzierungen betrachtet werden. Es kann sinnvoll sein, vorhandenes Eigenkapital eher zur Entschuldung von privaten Krediten zu verwenden, um die gesamten Finanzierungskosten zu optimieren. Es gebe jedoch keine Standardlösung, die für alle Ärzte und deren Vor haben gleichermaßen zutrifft. In der Planung lohnt es sich immer, einen Finanzpartner mit einem breiten Spektrum an Finanzierungslösungen einzubinden. Zudem braucht es einen auf Heilberufe spezialisierten Bankberater mit Branchen- Know-how, um die optimale Finanzierungslösung ausloten zu können. Eine individuelle Beratung, die die geschäftliche und private Situation des Arztes berücksichtigt, bringt häufig finanzielle Vorteile und ein schnelleres Erreichen der selbst gesteckten Ziele, führt Roos weiter aus. (mh) 7

Dienstag, 14. Mai 2013 Tipp 6 Sondertilgungen: Flexibilität in Verträgen bringt Vorteile Wer Flexibilität bei der Rückzahlung von Krediten will, kann Sondertilgungen vertraglich vereinbaren. Das lohnt sich insbesondere bei privaten Darlehen. Lebensziele können sich im Verlauf der Zeit verändern, das gilt im gleichen Maße für die Praxis- und Finanzierungsplanung. Sondertilgungsoptionen bringen die nötige Freiheit und vertragliche Flexibilität. In Folge sechs zur Praxisfinanzierung von Ärzte Zeitung und Deutsche Bank geht es um Vorteile von Sondertilgungsoptionen, und worauf bei der Umsetzung zu achten ist. Ärzte, die die finanziellen Möglichkeiten haben und sich schneller entschulden wollen, können sich bei der Analyse ihrer Bestandsverträge durch Bankberater unterstützen lassen, um die individuellen Umsetzungsmöglichkeiten zu prüfen. Grundsätzlich, empfiehlt Caroline Roos, Leiterin Heilberufeberatung der Deutschen Bank, Sondertilgungen vorrangig bei privaten Darlehen wie etwa für die Eigenheimfinanzierung einzubringen, da hier Zins- und Tilgungsleistungen aus dem Nettoeinkommen zu bestreiten sind. Zinsen für betriebliche Darlehen werden dagegen als Praxisausgaben verbucht. Sind aber auch hier Sondertilgungen erwünscht, sollten Ärzte darauf achten, dass höher verzinste Darlehen eher getilgt werden als Darlehen mit einer niedrigeren Verzinsung, so Roos. Variable Darlehensverträge können sogar komplett getilgt werden. Auch wenn dafür nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, lohnt es sich zu prüfen, ob das Darlehen nicht zu günstigeren Zinssätzen umgeschuldet werden kann, rät Roos. Damit kann der Arzt seine monatlichen Belastungen deutlich reduzieren. Ist das variable Darlehen mit einem Cap gegen steigende Zinsen abgesichert, wird die bei Darlehensabschluss gezahlte Cap-Prämie jedoch in der Regel nicht zurückerstattet. Bei der Finanzierung von neuen Investitionen lohnt es sich, eine Sondertilgungsoption im Vertrag aufzunehmen, wenn Ärzte Flexibilität bei der Rückzahlung wünschen und diese aufgrund der zu erwartenden Liquidität voraussichtlich auch leisten können. Bei Darlehen mit festem Zinssatz macht sich die Flexibilität in einem etwas höheren Zinssatz bemerkbar. Bei Cap-Darlehen ist die Cap-Prämie der,preis für die freie Tilgung, erläutert Roos. Eine individuelle Beratung bei der Wahl der Finanzierungsform und der Analyse von Bestandsverträgen kann häufig finanzielle Vorteile bringen. (eb) 8

Dienstag, 21. Mai 2013 Tipp 7 Zinsrisiken: Darlehensverträge regelmäßig überprüfen Der Blick auf bestehende Kredite kann aktuell besonders lohnen: Das günstige Zins niveau macht vorgezogene Anpassungen zur Zinssicherung attraktiv. Wer eine Praxisübernahme, -gründung oder Investition mit einem Bankdarlehen finanziert hat, sollte auf die Entwicklung der Kreditzinsen achten. So lassen sich beim Auslaufen eines Kredites Überraschungen beim Anschlussdarlehen vermeiden. Wie Zinsrisiken bei Fremdfinanzierungen reduziert werden können, zeigt die siebte Folge der Finanzierungs-Tipps von Ärzte Zeitung und Deutscher Bank. Jeder niedergelassene Arzt sollte regelmäßig die bestehenden Darlehensverträge und Zinsvereinbarungen seiner Praxis überprüfen. Wir empfehlen, einmal im Jahr alle Verträge auf bestehende Zinsänderungsrisiken hin zu prüfen und diese bei Bedarf abzusichern, sagt Caroline Roos, Leiterin Heilberufeberatung bei der Deutschen Bank. Bei einer solchen Analyse sollte der Bankberater unterstützend zur Seite stehen, damit alle wichtigen Finanzaspekte in der aktuellen Praxissituation beachtet werden. Grundsätzlich sind Darlehensverträge mit Zinsfestschreibungen risikoärmer als Verträge mit variabler Verzinsung. Über fünf, zehn oder mehr Jahre bieten Festzinsverträge Zinssicherheit bis zum Ende der vereinbarten Laufzeit. Ein konkretes Zinsänderungsrisiko entsteht bei Ablauf dieser Zinsbindungszeit. Aus unserer Sicht bietet sich das aktuell sehr günstige Zinsniveau für eine vorgezogene Konditionenanpassung zur Zinssicherung an, empfiehlt Caroline Roos. Diese sei jeweils bis zu drei Jahre im Voraus möglich. Bei variabel verzinslichen Darlehen oder bei Kreditlinien, wie zum Beispiel bei einem Kontokorrentkredit haben Marktschwankungen direkten Einfluss auf den Zinssatz. Diese Produkte können flexibel getilgt werden - mit dem Risiko, dass die Zinsen und damit die finanzielle Belastung aus dem Darlehen bzw. dem Kontokorrentkredit steigt. Auch durch eine Umschuldung aktuell variabel verzinslicher Darlehen mit und ohne Zinsobergrenze in ein festverzinsliches Darlehen lasse sich das Zinsänderungsrisiko eindämmen. Und nicht nur das. Gerade durch das aktuell günstige Zinsniveau, so Roos, ist damit häufig eine Zinsverbilligung und somit eine Reduzierung der Kreditbelastung möglich. (mh) 9

Dienstag, 28. Mai 2013 Tipp 8 Deckungslücken bei endfälligen Darlehen managen Oft bieten Kredite, bei denen die Tilgung erst am Ende der Laufzeit fällig wird, steuerliche Vorteile. Entscheidend ist dabei, dass am Ende auch genügend Kapital angespart ist. Bei Praxisfinanzierungen gibt es mit Annuitäten-, Tilgungs- oder Fälligkeitsdarlehen verschiedene Darlehensvarianten. Gerade bei Praxiskrediten entscheiden sich Ärzte immer noch häufig für endfällige Darlehen, die am Ende der Laufzeit durch einen Tilgungsersatz wie zum Beispiel eine Kapitallebensversicherung getilgt werden sollen. Da sich im Laufe der Zeit nicht nur die persönlichen Ziele, sondern auch die Rahmenbestimmungen für bestehende Finanzierungen ändern können, sollten Finanzierungskonzept und bestehende Verträge regelmäßig überprüft werden. In Folge 8 der Serie zur Praxisfinanzierung von Ärzte Zeitung und Deutsche Bank, erläutern wir, auf was dabei zu achten ist. Bei endfälligen Darlehen wird der Kredit nicht kontinuierlich getilgt, sondern die Tilgung wird zugunsten der Besparung eines sogenannten Tilgungsersatzmittels ausgesetzt. Da bei Praxisdarlehen die Zinsen steuerlich abzugsfähig sind, wird diese Variante aufgrund der über die Laufzeit gleich hoch bleibenden Zinsbelastung noch gerne gewählt. Das Geld, das später zur Tilgung erforderlich ist, wird üblicherweise in (Fonds-)Sparplänen beziehungsweise Kapital- oder Rentenversicherungen angespart. Bei Darlehensabschluss wird die monatliche Sparleistung kalkuliert, die benötigt wird, um das Darlehen am Ende der Laufzeit in einer Summe zurückzuführen. Damit wird üblicherweise das Ziel verfolgt, die finanzielle Belastung für den Kreditnehmer nach Steuern im Vergleich zum Annuitätendarlehen zu reduzieren. Ärzte, die endfällige Darlehen abgeschlossen haben, sollten mit ihrem Bankberater regelmäßig überprüfen, ob sich der zur Tilgung vorgesehene Sparvertrag be ziehungsweise die Versicherung vom Wert her nach Plan entwickelt, rät Caroline Roos, Leiterin Heilberufeberatung der Deutschen Bank. Reicht der Vertrag zur Vermögensbildung bei Endfälligkeit nicht aus, um den Darlehensbetrag vollständig zurückzuzahlen, muss die Deckungslücke aus Eigenmitteln aufgebracht werden, erläutert Roos. Wenn die Deckungslücke nicht nur unerwartet, sondern zu einem für den Arzt nicht passenden Zeitpunkt aufzubringen ist, kann das Liquiditätsengpässe verursachen. Um das zu vermeiden, ist eine regelmäßige Überprüfung der geschlossenen Darlehensverträge und Tilgungsersatzmittel sinnvoll, so Caroline Roos. Durch diese turnusmäßigen Prüfungen könnten Deckungslücken rechtzeitig identifiziert und frühzeitig geschlossen werden. Eine regelmäßige Anpassung des Gesamtkonzeptes an die sich verändernden Ziele sollten Praxischefs gemeinsam mit ihrem Steuer- und Bankberater besprechen, empfiehlt Roos. Es kann auch sinnvoll sein, vorhandene Tilgungsersatzmittel für Praxisdarlehen zum Fälligkeitstermin alternativ zur Rückführung eventuell bestehender privater Verbindlichkeiten zu nutzen. Das Praxisdarlehen wird dann zeitgleich als Annuitäten- oder Tilgungsdarlehen prolongiert. Somit können sich mit der Überprüfung des Gesamtkonzeptes sogar bei Bestandsdarlehen Liquiditätsvorteile nach Steuern verwirklichen lassen, so Roos. (eb) 10

Dienstag, 11. Juni 2013 Tipp 9 Praxisabgabe: Gute Planung macht sich bezahlt Die Suche nach einem Praxiskäufer ist schwer. Ärztemangel und neue Bedarfsplanung schaffen Handlungsbedarf bei Praxisabgebern. Der bereits heute wahrnehmbare Ärztemangel erschwert niedergelassenen Medizinern die Praxisabgabe. Die neue Bedarfsplanungsrichtlinie wird die Probleme für Hausärzte, insbesondere auf dem Land, nochmals akzentuieren. Strategische Investitionen in die Praxis können die Aussichten für die Praxisabgabe jedoch verbessern. Die neunte Folge des Finanzierungstipps von Ärzte Zeitung und Deutscher Bank zeigt, ob und wann sich eine Investition lohnt. Ein Blick in die aktuellen Marktprognosen belegt die Herausforderung, die mit der Praxisabgabe verbunden ist: Bis 2020 werden rund 52 000 Praxen zur Übergabe stehen, gleichzeitig geht die Zahl potenzieller Praxiskäufer tendenziell zurück. Nur noch jeder vierte Arzt lässt sich nieder. Das bedeutet im Klartext: Nur wer eine attraktive Praxis führt, wird diese zu einem guten Preis verkaufen können. Aus Sicht eines potenziellen Nachfolgers wird die Praxis umso wertvoller, je sicherer zukünftige Einnahmen, beispielsweise durch Spezialisierung oder funktionsfähige Kooperationen sind, sagt Caroline Roos, Leiterin Heilberufeberatung der Deutschen Bank. Gerade die jüngere Arztgeneration bevorzugt es, mit Partnern in Kooperationen zu arbeiten. Das ermöglicht fachlichen Austausch, die Herausbildung verschiedener fachlicher Schwerpunkte und einen flexibleren Arbeitszeiteinsatz. Zudem lässt sich in größeren Praxisstrukturen eine adäquate medizintechnische Ausstattung leichter verwirklichen. Für zukünftige Abgeber einer Arztpraxis heißt das: Anteile in Berufsausübungsgemeinschaften lassen sich häufig besser verkaufen als große, arbeitsintensive Einzelpraxen. Und eine Investition in Medizintechnik kann sich im Wettbewerb um potenzielle Nachfolger positiv auswirken. Deshalb sollten Praxisinhaber schon frühzeitig anfangen die Praxis fit für die spätere Übergabe zu machen, rät Caroline Roos. Dann sei auch noch ausreichend Zeit, eine Übergabestrategie zu entwickeln und diese in die Tat umzusetzen, so Roos weiter. Da Investitionen ein wichtiges Gestaltungsinstrument bei der Umsetzung der Übergabestrategie darstellen, ist ein passgenaues Finanzierungskonzept wichtig. Das weiterhin sehr günstige Zinsniveau und positive Honoraraussichten in einem wachsenden Gesundheitsmarkt schaffen zurzeit eine besonders gute Ausgangssituation für Investitionen, erklärt Roos. Bei der Wahl der Finanzierungslaufzeit sollten der geplante Praxisabgabetermin und die Nutzungsdauer der Investitionsgüter berücksichtigt werden. Bei der Auswahl der passenden Finanzierungslösung empfehlen wir, wo immer möglich, die Einbindung zinssubventionierter öffentlicher Fördermittel und den Einsatz von Investitionszuschüssen, so Roos. (mh) 11

Dienstag, 18. Juni 2013 Tipp 10 Standortbestimmung hilft bei Praxisoptimierung Nichts ist so beständig wie der Wandel. Das gilt auch für Arztpraxen. Die eigene Strategie muss gerade ange sichts der laufenden Änderungen in der Gesundheitspolitik immer wieder überprüft werden. GKV-Versorgungsstrukturgesetz, neue Honorarverteilungsmaßstäbe, Änderungen in der Bedarfsplanung, anstehende EBM-Reform - Vertragsärzte müssen sich derzeit auf viele Änderungen im politischen Umfeld einstellen. Um die Praxisstrategie an die neuen Bedingungen anpassen zu können, ist es zunächst gut zu wissen, wo die Praxis im Vergleich zu anderen Praxen derselben Fachgruppe steht. In der 10. und letzten Folge der Finanzierungstipps von Ärzte Zeitung und Deutscher Bank zeigen wir, was bei einem Vergleich der Praxiszahlen zur Standortbestimmung wichtig ist. Gerade wenn das Umfeld dynamisch ist, ist es wichtig, die Praxisausrichtung regelmäßig zu überprüfen, um gegebenenfalls die richtigen Weichen zu stellen, erläutert Caroline Roos, Leiterin Heil berufeberatung bei der Deutschen Bank. Wertvoll ist hier eine Standortbestimmung. Eine gute Ausgangsbasis bietet dafür ein Zahlenvergleich der eigenen Praxis mit anderen Praxen der gleichen Fachgruppe in vergleichbarer Größe in der eigenen Region. Typische Ergebnisse eines Praxisvergleichs sind Erkenntnisse darüber, wie sich zum Beispiel die eigenen Fallzahlen und -werte, die Umsätze in absoluter Höhe sowie die Zusammensetzung der Einnahmen im Vergleich darstellen. Ist die Praxis im Vergleich zum Wettbewerb bereits gut positioniert oder bieten sich noch Expansionspotenziale? Auch bei den Praxiskosten lässt sich feststellen, ob die eigene Praxis im Fachgruppenvergleich über oder unter dem Durchschnitt liegt. Bei überdurchschnittlich hohen Finanzierungskosten einer Praxis lohnt es sich beispielsweise, die bestehenden Zinsvereinbarungen und Zinsverbilligungsmöglichkeiten der praxiseigenen Finanzierungen zu überprüfen, führt Roos weiter aus. Seien die Abschreibungen in anderen Praxen dagegen höher als in der eigenen, könnte das auf eine unterdurchschnittlich gute Ausstattung mit Medi zintechnik hindeuten. Das wiederum könnte langfristig Folgen für die Patienten struk tur haben: Privatpatienten und Kassenpatienten, die Individuellen Gesundheits leis tungen in Anspruch nehmen, bevor zugen häufig Praxen mit moderner Ausstattung, erläutert Roos. Ein solcher Praxisvergleich lässt sich auch mit Hilfe des Bankberaters machen, wenn er über die entsprechenden Zahlen verfügt. Dabei ist es wichtig, dass der Vergleich die Praxisgröße und auch die Region berücksichtigt, betont Roos. Die Kostenstrukturen in Großpraxen unterschieden sich beispielsweise erheblich von denen in kleinen Einzelpraxen. Entscheidend sei es, dass die Praxis tatsächlich an relevanten Vergleichspraxen gemessen werde. (eb) 12