Infrastruktur als Erfolgsfaktor in der Integrierten Versorgung

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Transkript:

10 Jahre Verbundversorgung Berlin-Brandenburg Infrastruktur als Erfolgsfaktor in der Integrierten Versorgung Adrian Schmidt, Dipl.-Kfm.

Grundfunktionen im Versorgungsgeschehen Prozess/ Steuerung Qualitätssicherung Abrechnung IV-Infrastruktur muss die Umsetzung dieser Funktionen im selektivvertraglichen Umfeld gewährleisten 2

Infrastruktur in der Integrierten Versorgung immaterielle Infrastruktur o qualifiziertes Personal o vertraglich definiertes Versorgungssystem o materielle Infrastruktur o IT-Systeme o medizinische Versorgungseinrichtungen o Infrastruktur als Basis für das Instrumentarium von Managed Care Infrastruktur als Grundlage für mehr Patientenorientierung, Qualität und Wirtschaftlichkeit Quellen: Weber (2014); Amelung (2012) 3

Infrastruktur in der VVBB 1. Prozess/ Steuerung 2. Abrechnung 3. Qualitätssicherung 4

Prozess/ Steuerung 5

Prozess in der Verbundversorgung 6

Patienteneinbindung Bei Erfüllung der Voraussetzungen erhalten Patienten das Angebot zur Teilnahme an der Verbundversorgung (Ansatzpunkt KH-Verordnung) Versicherte werden motiviert, sich zu informieren und sich mit dem geplanten Eingriff auseinanderzusetzen der geplante gesetzliche Anspruch auf ein Zweitmeinungsverfahren wird schon jetzt umgesetzt Patienten werden ähnlich wie Privatpatient untergebracht Patientenzufriedenheit wird über einen Fragebogen im Rahmen der Qualitätssicherung erhoben 7

Ärztliche Betreuung Ärzte gewährleisten kurze Wartezeiten und Vermeidung von Doppeluntersuchungen betreuender Verbundarzt wählt optimale Versorgungsstruktur (ambulant, ambulantplus oder stationär) Verbundarzt steuert innerhalb des Netzwerks den Fallverlauf begleitende Informationsweitergabe Stärkung dieser Funktion durch elektronische Unterstützung (WebSolution) Verbundstruktur als Basis für die praxisübergreifende Abstimmung Quellen: Shortell (2010) 8

Prozesskoordination durch CONVEMA zentraler Koordinator für alle Prozessbeteiligten Versichertenaufklärung und -vermittlung durch CONVEMA oder Krankenkasse Vermittlung zwischen Leistungserbringer- und Kostenträgerseite Fester Ansprechpartner für Leistungserbringer und Krankenkassen für Einzelfallklärungen bei Abrechnungsfragen Verlaufscontrolling Bündelung der Koordinationsverantwortung in einer Hand als maßgeblicher Erfolgsfaktor Quellen: Hildebrandt, Werner, Wetzel, Hynek (2013); Müller, Vössing, Amelung (2007); Steinbach, Schmidt (2011); Teßarek (2009) 9

Minimierung von Aufwand für Krankenkassen Ansatzpunkt Krankenhausverordnung Identifikation und Koordination der IV-Fälle durch CONVEMA keine Bindung von eigenen Ressourcen und eigenem Personal Wirtschaftliche Leistungserbringung durch die Umsetzung des Grundsatzes ambulant vor stationär und durch Sonderkonditionen der teilnehmenden Krankenhäuser 10

Abrechnung 11

Einführungsphase als kritischer Erfolgsfaktor Vermeidung der wichtigsten Hürden im Rahmen der Einführung von IT- Lösungen Anforderungen o minimale technische Anforderungen o geringer Implementierungsaufwand o realistische Erwartungen o Interoperabilität o klarer Anwendervorteil o finanzieller Vorteil o settingspezifische Expertise o Motivierung der Nutzer Gestaltung der WebSolution-Implementierungsphase unter Beachtung dieser Faktoren Quellen: Torda (2010); Vishwanath (2010) 12

CONVEMA WebSolution Websystem auf Basis von Microsoft Silverlight Voraussetzungen: 1. Internetzugang 2. Internetbrowser Keine Softwareinstallation vor Ort in der Praxis notwendig Durch AIS-Unabhängigkeit ist die WebSolution in allen Praxen der VVBB einsetzbar SSL-Verschlüsselung gewährleistet die Systemsicherheit 13

Einführung WebSolution Juni August 2013: interner Test WebSolution und Programmierungsanpassungen Juli September 2013: Konzeption des Schulungshandbuchs Oktober - November 2013: Pretest-Schulungen in 5 Praxen Dezember 2013 März 2014: allgemeine Schulungen in knapp 300 Praxen des Verbundversorgungssystems 14

Funktionen der CONVEMA WebSolution Behandlungsdokumentation Grundlegende Behandlungsschritte werden für jeden Teilbereich dokumentiert Schnelle Übersicht über den Fortschritt des betreffenden Behandlungsfalls Abrechnung Basis = Behandlungsdokumentation im Dokumenten-Management-System (DMS) WebSolution an Abrechnungssystem von CONVEMA angebunden Abrechnungsunterlagen können in WebSolution abgelegt werden Kommunikation Rollenrechtekonzept erlaubt Kommunikation durch gemeinsame Fallsicht Aus dem betreffenden Fall heraus Kommunikation mit CONVEMA Terminverwaltung Auswahl von Ärzten/ Therapeuten in der Nähe des Wohnorts des Versicherten Direkte Terminvergabe aus den vom Arzt/ Therapeuten freigegebenen Kontingenten 15

Patientenübersicht 16

Ansicht einzelner Patient 17

Ansicht Fallverlauf 18

Ansicht Ambulante OP 19

Wahrscheinlichkeit Weiterempfehlung 95% der Praxen fühlen sich nach der Schulung sicher im Umgang mit der WebSolution. 20

Qualitätssicherung 21

Qualitätssicherung Operateur, Anästhesist und Patient füllen den QS-Fragebogen aus: unabhängig von der Krankenkasse und CONVEMA wird aktuelles Leistungsniveau im Rahmen der Qualitätssicherung erfasst und abgebildet Patientenzufriedenheit fließt in die Qualitätssicherung der jeweiligen Praxis ein Auswertung: o nach Verbund für die Krankenkasse o Auf Wunsch als Benchmark nach Praxis 22

Zweitmeinung Zweitmeinungsangebot soll im Rahmen des Versorgungsstärkungsgesetzes obligatorischen Charakter erhalten wichtiger Beitrag zu Shared Decision Making/ partnerschaftlicher Arzt- Patienten-Beziehung Das Zweitmeinungsverfahren schon jetzt integraler Baustein in der VVBB Beitrag des Zweitmeinungsverfahrens zu Qualitätssicherung: onkologische Studie zeigt eine rd. 30%ige Steigerung der Leitlinientreue durch das Zweitmeinungsverfahren Quellen: Ernst (2004); Rogenhofer (2012) 23

Fazit Die Einbindung und aktive Mitwirkung aller Beteiligten ist spielt eine Schlüsselrolle in einem gelebten IV-Vertrag Damit dies funktioniert, ist eine funktionierende Infrastruktur elementar, denn sie stellt sicher, dass Prozesse optimal ablaufen und wenig Bürokratie bedeuten die Abrechnung schnell und einfach funktioniert Qualität gemessen und verbessert wird 24

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Adrian Schmidt Produktmanagement CONVEMA Versorgungsmanagement GmbH Markgrafenstraße 62 10969 Berlin Telefon: 030-259 38 61-6713 E-Mail: adrian.schmidt@convema.com 25