Mikael Henrik von Nauckhoff. Sicher mit Anlagemetallen



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Mikael Henrik von Nauckhoff Sicher mit Anlagemetallen

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Mikael Henrik von Nauckhoff Sicher mit AnlAgemeTAllen FinanzBuch Verlag

Gesamtbearbeitung: Druckerei Joh. Walch Lektorat: Verena Schnapp Korrektorat: Matthias Michel Druck: Konrad Triltsch, Ochsenfurt 1. Auflage 2010 2010 FinanzBuch Verlag GmbH Nymphenburger Straße 86 80636 München Tel. 089 651285-0 Fax 089 652096 info@finanzbuchverlag.de Den Autor erreichen Sie unter: vonnauckhoff@finanzbuchverlag.de Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar. Alle Rechte vorbehalten, einschließlich derjenigen des auszugsweisen Abdrucks sowie der photomechanischen und elektronischen Wiedergabe. Dieses Buch will keine spezifischen Anlage-Empfehlungen geben und enthält lediglich allgemeine Hinweise. Autor, Herausgeber und die zitierten Quellen haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung ihrer Gedanken und Ideen entstehen. ISBN: 978-3-89879-554-8 www.finanzbuchverlag.de Gerne übersenden wir Ihnen unser Verlagsprogramm!

Inhalt VORWORT................................ 9 DANKSAGUNG............................. 11 1 EINLEITUNG, GRUNDLAGEN..................... 13 2 DAS PERIODENSYSTEM DER ELEMENTE.............. 23 3 DIE EDELMETALLE........................... 31 4 DIE ANLAGEMETALLE......................... 33 5 BARREN................................. 45 6 MÜNZEN UND GELD.......................... 53 7 HANDELS- UND INVESTMENTFORMEN VON ANLAGEMETALLEN........................... 75 8 GOLD................................... 95 9 SILBER.................................135 10 PLATIN..................................149 11 PALLADIUM...............................165 12 STRATEGISCHE METALLE UND SONDERMETALLE.........175 13 INDUSTRIEMETALLE..........................207 14 METALLE DER SELTENEN ERDEN..................229 ZUSAMMENFASSUNG.........................231 ÜBER DEN AUTOR...........................233 REGISTER................................235 simplified 5

Für Leonie

DIE SIMPLIFIED-BUCHREIHE WWW.SIMPLIFIED.DE EINE ZUSAMMENARBEIT VON FINANZBUCH VERLAG UND INVESTOR VERLAG

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Vorwort Im Jahre 2009 noch ein Buch über Gold und seine Verwandten? Warum? Der Finanzkrise und des daraus folgenden Goldhypes wegen? Ist da nicht bereits in allen Medien fast alles gesagt? Stand nicht alles Wissenswerte bereits in Tageszeitungen, Fachzeitungen, Illustrierten, Büchern etc.? Gab es zu dem Thema nicht schon monatelang Berichte in Wirtschaftssendungen auf allen Kanälen mit Interviews mit vielen klugen Menschen? Wimmelt es nicht im Internet von Seiten von Anbietern, Finanzdienstleistern, Minengesellschaften und Experten aller Art? Machen Sie sich doch einmal den Spaß und geben Sie bei Google ganz simpel»gold«ein, natürlich erst einmal die Suche nur in Deutsch. Ergebnis: ca. 12 Millionen Seiten! Wenn Ihnen das nicht reicht:»suche im Web«anklicken und Sie erhalten noch einmal 560 Millionen Seiten dazu, weil Gold halt auch im englischen»gold«heißt. Noch mehr gefällig? Also, spanisch»oro«eingeben, noch mal 90 Millionen Seiten etc., etc. Und genau diese Informationsflut ist der Grund für dieses Büchlein. Hier finden Sie alles Wissenswerte kurz gefasst und können sich nach der Lektüre mit einem Fundament an Gemeinwissen gezielt an anderer Stelle mit den speziellen Inhalten weiter beschäftigen, die Sie besonders interessieren. Gold, Silber & Co. sind aber eben nicht nur Geldanlagen, auf die sie in diesen Zeiten mit immer gleichen Argumenten wie Inflationsschutz, Wertsteigerung, Geldersatz usw. reduziert werden. Hierauf wird später noch ausführlich eingegangen werden. Sie sind auch Geschichte, Anekdoten, Märchen, Phantasien, Komödien, Tragödien, Unglaubliches und natürlich auch Stoff für Verschwörungstheorien aller Art. Auch wenn man sich nicht für Physik und Chemie interessiert, bieten alle Metalle durch ihre Entdecker auch interessante Biographien, mit denen es sich zu beschäftigen lohnt. simplified 9

Vorwort Darüber will ich berichten und Lust machen auf eine Welt, die alle Menschen schon immer fasziniert hat, gleichgültig auf welchem Kontinent sie leben, welche Hautfarbe sie haben, welcher Religion sie angehören, welche Sprache sie sprechen, ob sie arm oder reich sind oder wann sie gelebt haben. Unsere heutige Weltordnung ist unter anderem das Ergebnis geschichtlicher Ereignisse, die mit der Suche nach, dem Ringen um und dem Handel hauptsächlich mit Gold und Silber, aber auch mit den anderen Metallen zu tun haben. So spielen neben den Anlagemetallen in der Wirtschaft auch die Strategischen Metalle, die Sondermetalle und die Industrie bzw. Basismetalle eine große Rolle. Zum Verstehen des Gesamtkontextes werde ich auch auf diese eingehen und für die hierfür infrage kommenden Metalle Anlagehinweise geben. Die Seltenerdmetalle sind der Vollständigkeit wegen aufgeführt, auch wenn sie (noch) nicht so intensiv in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und spannende Lesestunden! Mikael Henrik von Nauckhoff 10 simplified

Danksagung Ohne die Mitwirkung folgender Persönlichkeiten hätte dieses Buch nicht entstehen können. Deshalb danke ich für ihre Unterstützung ganz besonders (in alphabetischer Reihenfolge): Herr Hugo Hagen Pro Aurum GmbH & Co. KG, München Herr Alexander Hofmann Verwaltungsrat, Schweizerische Metallhandels AG, Baar, Schweiz Herr Gunther Maassen Geschäftsführender Gesellschafter, Haines & Maassen Metallhandelsgesellschaft mbh, Bonn Herr Dr. Joachim Nagel Leiter des Zentralbereichs Märkte, Deutsche Bundesbank Mr. Gerhard Schubert Member of Management Committee, LBMA and LPPM, London Herr Dipl.rer.oec. Bernd Walleczek Geschäftsführender Gesellschafter, Multi Invest GmbH, Frankfurt am Main Herr Wolfgang Wrzesniok-Rossbach Head of Marketing & Sales Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbh, Hanau simplified 11

1 Einleitung, Grundlagen Dieses Buch wird sich vor allem mit den Metallen Gold, Silber, Platin und Palladium beschäftigen, die nicht nur als Rohstoffe gehandelt werden, sondern auch als Anlagemetalle mit genormten Standards einen eigenen Markt haben. Doch auch die restlichen Metalle sind als Rohstoffe und Handelswaren interessant, wenn auch in anderen Zusammenhängen. Dies gilt insbesondere für die Sondermetalle. Deshalb werde ich auch auf diese eingehen, Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten erläutern und daraus resultierend ihre Eignung als Wertanlage untersuchen. Bitte erschrecken Sie nicht, wenn es ab und zu etwas technisch oder wissenschaftlich zugeht. Dies ist nur auf den ersten Blick scheinbar fremdartig, Sie werden sehen, wie viel Freude die Beschäftigung mit dieser Thematik machen kann! Als Erstes werden wir die Einteilung der Metalle untersuchen und uns im Anschluss mit den Elementen beschäftigen. Die Metalle lassen sich in folgende Märkte mit eigenen Zuständigkeiten unterteilen: > 4Anlagemetalle > 6 Industrie, Basis oder Buntmetalle > 17 Seltenerdmetalle > 28 Strategische bzw. Sondermetalle inkl. 4 Edelmetalle (Platinmetalle) Danach werden wir uns mit den einzelnen Metallen, ihrer Herkunft, ihrer Geschichte, ihren Eigenschaften, ihrer Verwendung und ihrem Wert beschäftigen. Bei den Sondermetallen beschränke ich mich dabei auf die 4 Edelmetalle (Platinmetalle) und weitere 9 Metalle, die unter Anlagegesichtspunkten interessant sind. Weiteres würde den Rahmen dieses Buches sprengen. simplified 13

1 Einleitung, Grundlagen Physische Metalle, Derivate Leihgeschäfte, Derivate, Zertifikate, Fonds etc. mit Metallen aller Art zum Inhalt mögen für einige Anleger interessant sein, weil man sich mit Besitz und Lagern nicht weiter beschäftigen muss. Der physische Besitz von Anlage und/oder Nebenmetallen kann aber Sicherheiten bieten, die institutionelle Anbieter nicht aufweisen. Anlagemetalle kann man selber einlagern, mehr dazu finden Sie im Kapitel»Handels und Investmentformen von Anlagemetallen«unter»Barren«. Mit Industriemetallen lässt sich nur über Derivate spekulieren. Relativ neu ist die Möglichkeit, Nebenmetalle physisch zu erwerben, mehr dazu finden Sie im Kapitel»Strategische Metalle und Sondermetalle«. Knappheit, Reichweite, Ressource,Reserve Alle Rohstoffe und somit auch die Metalle finden sich in der Erdkruste, welche seit Jahrhunderten auch mit den jeweils vorhandenen wissenschaftlichen Möglichkeiten auf deren Vorkommen untersucht wurde und mit immer genauer werdenden Messmethoden auch heute noch weltweit untersucht wird. Die Wissenschaft ist heute so weit, dass man aufgrund bereits bekannter Bodenformationen voraussagen kann, ob die Einlagerung bestimmter Stoffe wahrscheinlich oder eher unwahrscheinlich ist. Dies bedeutet in der Praxis, dass das gezielte Suchen auf bestimmte Lokalitäten eingegrenzt werden kann. Andererseits kann man daraus ableiten, dass neue zufällige Entdeckungen von Bodenschätzen größeren Ausmaßes zwar nicht auszuschließen, aber doch eher unwahrscheinlich sind. Ausnahme ist der Meeresboden in großen Tiefen, hier steht man naturgemäß noch am Anfang. Generell muss uns bewusst sein, dass die Rohstoffvorräte in der mit unseren Möglichkeiten erreichbaren Erdkruste endlich sind. Der Anstieg von Förderung und Verbrauch ab Fund eines Rohstoffs über Fördermaximum und schließlich Abnahme der Förderung und aufgrund höher werdender Preise auch des Verbrauchs ähnelt als Kurve aufgezeichnet einer Glocke. Bei einigen Rohstoffen wie beispielsweise Erdöl gehen Fachleute 14 simplified

1 Einleitung, Grundlagen bereits davon aus, dass das weltweite Fördermaximum, genannt Peak (Spitze), bereits erreicht ist. Dies ist aber umstritten. Abb. 1.1: Glockenkurve, Gauß sche Verteilungskurve auf 10 DM-Schein Um diese Rohstoffvorräte mit ihren unterschiedlichen Betrachtungsansätzen in Fachberichten nicht jedes Mal langatmig erklären zu müssen, haben sich einige Begriffe etabliert, die kurz, knapp und dennoch ausführlich genug die jeweilig gemeinte Situation beschreiben. Unter absoluter Knappheit wird die generelle voraussichtliche Erschöpfung eines Rohstoffs verstanden, unter relativer Knappheit eine momentane Engpasssituation, beispielsweise durch Lieferengpässe aufgrund von Förderproblemen. Der Begriff Reichweite wird injahren angegeben. Man unterscheidet statische Reichweite, bei der die bekannte förderbare Reserve durch den aktuellen Verbrauch dividiert wird, die dynamische Reichweite, die einen voraussichtlichen Verbrauchszuwachs mit einrechnet, und die effektive Reichweite, die Preissteigerungen zum Ende hin einkalkuliert, mit der Folge, dass sich die rechte Seite der oben geschilderten Glockenkurve immer weiter abflacht und der Rohstoff nie ganz versiegen wird. simplified 15

1 Einleitung, Grundlagen Die statische Reichweite wurde beispielsweise bei der bekannten Studie des Club of Rome von 1972»Die Grenzen des Wachstums«zugrunde gelegt, die damals in der Öffentlichkeit zu heller Aufregung geführt hat. Sagte sie doch aus, dass aus damaliger Sicht in Kürze die für die Menschheit wichtigsten Rohstoffe durch den ungehemmten Raubbau verschwunden sein werden. Sie berücksichtigte allerdings nicht den technischen Fortschritt und sich ändernde wirtschaftliche Situationen und ging somit in ihren Ausblicken fehl. Eine Ressource beschreibt die Menge an vorhandenem Rohstoff im Boden. Man unterscheidet abgeleitete, angezeigte und gemessene Ressourcen. Eine Reserve ist der abbaubare und ausbringbare Teil einer Ressource unter Abzug von dabei entstehenden Verlusten, die durchaus größer als 50 % sein können. Angezeigte Ressourcen lassen sich in wahrscheinliche Reserven umwandeln, gemessene Ressourcen in nachgewiesene Reserven. Wen dieses Thema näher interessiert: Die 350 Seiten umfassende Studie inkl. 23 Seiten Literaturhinweise mit dem Titel»Trends der Angebotsund Nachfragesituation bei mineralischen Rohstoffen«beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Industrie und Nebenmetallen. Erstellt wurde die Studie vom Rheinisch Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI Essen), dem Fraunhofer Institut für System und Innovationsforschung (ISI) und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Einen beruhigenden Satz aus dieser Studie möchte ich hier zitieren:»die gesamte Ausstattung der Erdkruste mit einem bestimmten Rohstoff ist zumeist millionenfach umfangreicher als dessen Reserven, welche die bei derzeitigen Preisen wirtschaftlich gewinnbaren Rohstoffvorkommen darstellen.«16 simplified

1 Einleitung, Grundlagen Warenterminbörsen In dem Kapitel über Anlagemetalle werden Sie Informationen finden über die LBMA (London Bullion Market Association) und die LPPM (London Platinum & Palladium Market), die zweimal täglich die Preise für Gold, Silber, Platin und Palladium festlegen. Diese Institutionen sind aber keine Börsen. Die weltgrößten Rohstoffbörsen und somit auch Börsen für Metalle aller Art finden sich historisch begründet in den USA und in Großbritannien. Rohstoffmärkte generell, also auch Metallmärkte, sind Dollarmärkte. Anleger müssen also neben den Metallkursen immer auch die Devisenkursentwicklung im Auge behalten. nymex (new York mercantile exchange) und comex (new York commodities exchange) Die NYMEX ist die weltgrößte Warenterminbörse auch für Anlagemetalle. In der NYMEX ist 1994 auch die COMEX (New York Commodities Exchange) aufgegangen. Das ist etwas verwirrend, weil nun die NYMEX einerseits den Oberbegriff darstellt, andererseits die Namen NYMEX und COMEX für die jeweiligen Handelsinhalte stehen. Deshalb heißt sie offiziell auch COMEX Division. Ursprünglich wurde die NYMEX 1872 unter dem Namen»Butter and Cheese Exchange of New York«gegründet. Dann kamen Trockenfrüchte, Geflügel und Konserven dazu und sie wurde umbenannt in den heutigen Namen NYMEX. Historisch bedingt finden wir die Anlagemetalle bei beiden Börsen. So reihen sich Platin und Palladium mit anderen Metallen wie Stahl und Uran in eine lange Liste anderer Rohstoffe und Energie bei der NYMEX ein, bei der COMEX finden wir Aluminium, Gold, Kupfer und Silber. cme (chicago mercantile exchange) Die CME ist ein Ableger der 1848 gegründeten CBOT (Chicago Board of Trade), der heute noch führenden Börse für landwirtschaftliche Rohstoffe. Die CME hieß im Gründungsjahr 1898 noch»chicago Butter and simplified 17

1 Einleitung, Grundlagen Egg Board«, bevor weitere Rohstoffe hinzukamen. Heute werden dort auch Aluminium, Kupfer und Zinn gehandelt. lme (london metal exchange) Die LME ist der größte Handelsplatz für Industriemetalle in Europa und einer der größten der Welt. Die Wurzeln als»royal Exchange«reichen zurück bis 1571, die mit heutigem Geschäft vergleichbare Börsenhandelsgesellschaft»London Metal Market and Exchange Company«wurde 1877 gegründet. Anfänglich wurde nur Kupfer gehandelt, später auch die anderen Industriemetalle Aluminium, Blei, Nickel, Zink und Zinn. Der Umsatz wird auf rund 2000 Milliarden US Dollar pro Jahr geschätzt. TOcOm (Tokyo commodity exchange) Auch in Asien gibt es Rohstoffbörsen; die für Metalle bedeutendste ist die TOCOM, die 1984 aus dem Zusammenschluss von drei Börsen hervorgegangen ist. Gehandelt werden neben anderen Rohstoffen Gold, Silber, Platin und Palladium. Spezialfall Sondermetalle, Seltenerdmetalle Nicht alles wird über Börsen gehandelt bzw. nicht für alle Waren werden im Handel die momentan gültigen Börsenpreise zugrunde gelegt. Die Preise für Sondermetalle und Seltenerdmetalle beispielsweise entstehen durch direkten Handel der Parteien miteinander, insofern gibt es auch keine allgemein gültigen verlässlichen Charts über die Preisentwicklungen. Dennoch gibt es natürlich nachvollziehbare Preisentwicklungen. Saisonalität Für Aktien gibt es die altbekannte Börsenweisheit»Sell in May and go away«, auch wenn das insbesondere in den letzten Jahren kein sehr guter Rat war. Aber es stimmt schon, dass zum Jahresende Kurse meist anziehen. Genannt Jahresendrallye, führen manche Experten dies auf Käufe von Investmentfonds zurück, die steigende Kurse zum Aufpolieren ihrer Jahresperformance benötigen. 18 simplified

1 Einleitung, Grundlagen Abb. 1.2: Dax Saisonchart Bei Bilanzen Bilanzkosmetik genannt, ist ein viel schönerer und zutreffenderer Begriff»Windowdressing«, also Schaufensterdekoration. Manch Banker sagt auch zutreffend:»die Braut schmücken«. Gezeigt wird das vorstehend für den Dax. Edelmetalle inkl. Gold werden meist am Spotmarkt gehandelt, über den Terminmarkt laufen üblicherweise die anderen Metalle, die kontinuierlicher gekauft werden. Diese sogenannten Future Kontrakte verbinden Liefermonate über einen Faktor und sind somit aussagekräftiger. Saisoncharts spielen naturgemäß eine große Rolle bei landwirtschaftlichen Rohstoffen, bei Metallen sind saisonale Schwankungen weniger stark ausgeprägt. Soweit vorhanden, sind in der Besprechung der einzelnen Metalle Saisoncharts vorzufinden, teilweise mit interessanten Begründungen. contango, Backwardation Insbesondere bei den Industriemetallen sind Terminmärkte entscheidender als Kassamärkte. In einem Terminkontrakt, einem Future, werden Termin, Menge und Preis festgelegt. Wenn nun der Preis eines auslaufenden unter dem eines neuen Futures liegt, nennt der Fachmann dies Con simplified 19

1 Einleitung, Grundlagen tango Situation, im umgekehrten Fall Backwardation Situation. Der Normalfall ist die Contango Situation. Merken müssen Sie sich dies als Privatanleger nicht, Sinn dieses Absatzes ist es, die beiden Begriffe genannt und erklärt zu haben. cot, cftc Um den Rohstoffmarkt transparenter zu machen, wurde 1974 in den USA die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) gegründet. Ihre Aufgabe ist es, alle Informationen über Handelsbewegungen zu sammeln, diese zu überwachen und zu regulieren. Anders als bei Aktien erhalten die Marktteilnehmer Insiderinformationen, die größere Manipulationen verhindern sollen. Daten werden einmal wöchentlich im Commitment of Traders (COT) Report veröffentlicht. Indizes Für Aktien gibt es schon sehr viele Indizes, die nach verschiedensten Kriterien geordnet sind. Dies können sein: Länder, Erdteile, Branchen, Technologien etc. Am bekanntesten in der deutschen Öffentlichkeit sind zweifellos der deutsche Dax, der amerikanische Dow Jones und der japanische Nikkei, in denen die jeweils stärksten Werte der jeweiligen Länder zusammengefasst sind. Es gibt aber auch viele Rohstoffindizes mit sehr unterschiedlichen Gewichtungen. In diesen sind dann zum Teil auch Edelmetalle und/oder Industriemetalle enthalten, allerdings sind das zusammengenommen in den einzelnen Fonds meist nicht mehr als 20 %. Deshalb sei hier auf eine nähere Betrachtung verzichtet. Spezialfall Gold Im Kapitel»Gold«werden Sie noch einige Aussagen zu Wirtschaft und Politik finden, die für die anderen Metalle irrelevant sind. Dies hängt mit der Sonderstellung des Goldes als staatliche Steuerungsmöglichkeit zusammen. Diese Möglichkeit gibt es, da die Notenbanken von einigen 20 simplified

1 Einleitung, Grundlagen Staaten immer noch über große Goldreserven verfügen. Allerdings wird dieses Steuerungsinstrument in den Medien meist überschätzt. Internetrecherchen Das Internet bietet heutzutage fast unerschöpfliche Möglichkeiten für Recherchen. Nutzen Sie sie, wenn Sie beispielsweise mehr über historische Zusammenhänge und Ereignisse oder aber über in diesem Buch genannte Namen erfahren wollen. Diese Möglichkeit habe ich natürlich auch für das Entstehen dieses Buches genutzt, und ich hoffe, durch sorgfältige Auswahl der Quellen keine falschen Informationen darin weiterzugeben. Das kann sehr schnell passieren, wenn man sich nicht die Webseitenanbieter und vor allem ihre möglichen Intentionen genau anschaut. Diesen Rat möchte ich vor allem an die Leser weitergeben, die sich aufgrund der einen oder anderen Information für ein finanzielles Engagement interessieren und in Suchmaschinen bei entsprechenden Anbietern landen. Seien Sie auf der Hut! Und seien Sie sich auch darüber im Klaren, dass insbesondere über die beiden Metalle Gold und Silber generell viel Unsinn berichtet wird. Viele Quellen wollen mit wilden Verschwörungstheorien Aufmerksamkeit erregen oder schlicht und ergreifend mit falschen und/oder unseriösen Informationen Geld verdienen. Prüfen Sie also immer erst die Quellen, bevor Sie einem Text vertrauen! simplified 21

2 Das Periodensystem der Elemente Wie bitte? Das erweckt doch schlimmste Erinnerungen an die Schulzeit! Warum will er uns das antun? Ganz einfach: Weil es auch für einen Laien interessant und spannend ist, solange man sich auf die einfachen Zusammenhänge beschränkt. Haben Sie beispielsweise noch in Erinnerung, dass es unter den 118 Elementen neben den Gasen nur ganz wenige feste Elemente gibt, die keine Metalle sind? Zu diesen zählen nur Kohlenstoff, Phosphor, Schwefel und, eingeschränkt, Brom. Selen, das auch in diesem Buch vorgestellt wird, ist ein Halbmetall. Schon vor Jahrtausenden haben die Menschen versucht, die Materialien aus ihrer Umwelt zu verstehen und einzuordnen. Systematische Wissenschaft gab es noch nicht, vieles Unerklärliche wurde schlicht und ergreifend je nach Zeit und Ort verschiedenen Gottheiten als gute oder böse Absicht unterstellt. Na und, werden Sie nun fragen, was hat sich daran Grundlegendes geändert? Sie haben ja recht. Erst im 17. Jahrhundert begann die Hochphase der Wissenschaft, und man kann sich nur schwer die Faszination und das Interesse der Menschen dieser Zeit an neuen Erkenntnissen vorstellen, die das einfache religiöse Weltbild in vielen Punkten auf den Kopf stellten. Ehrlicherweise müssen wir zugeben, dass alle diese weisen geschichtlichen Erkenntnisse sich auf Europa beziehen. Erst ganz langsam wird deutlich, was andere Kulturen, hauptsächlich in Asien, schon alles wussten. Viele frühe Errungenschaften erreichten uns auch über Spanien aus dem Orient. simplified 23

2 Das Periodensystem der Elemente Bis ins Mittelalter gab es die kirchliche Doktrin, dass die Welt aus den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer aufgebaut sei. Man kannte aber auch schon in Reinform Kohlenstoff, Schwefel, Eisen, Kupfer, Zink, Zinn, Quecksilber, Blei und, um auf unser Thema zurückzukommen, Gold und Silber. Wie kann man das verknüpfen? Gar nicht. Deshalb haben wir Robert Boyle 1661 die Definition zu verdanken, dass ein Element ein Stoff sei, der nicht weiter zerlegt werden kann. Nur der Vollständigkeit halber: Heute wird ein chemisches Element definiert durch seinen atomaren Aufbau und im Periodensystem dementsprechend angeordnet. Im 19. Jahrhundert wurden dann durch gezieltes Suchen die meisten Elemente entdeckt. In den letzten Jahrzehnten wurden mit moderner Technik sogar Elemente erzeugt, die es in der Natur gar nicht gibt. Um auch hier beim Thema zu bleiben: Erst 1994 wurden zwei neue Elemente erzeugt, die unter anderem auch als Eka Platin und Eka Gold bezeichnet werden. Und in diesem Zusammenhang haben Wissenschaftler bewiesen, dass sie durchaus auch Humor haben können. Eka Platin, heute Darmstadtium, wurde zunächst Ununnilium genannt, Eka Gold, heute Roentgenium, hieß zunächst Unununium. (Andere Elemente mit Unun wurden noch nicht umbenannt. Un steht für lat. eins). Um Irrtümern, Begehrlichkeiten oder Befürchtungen gleich vorzubeugen: Bei Eka Gold und Eka Platin handelt es sich nicht um künstlich hergestelltes Gold oder Platin mit gleichen Eigenschaften! So, und nun wollen wir uns das geheimnisvolle Periodensystem der Elemente einmal anschauen und erkennen, dass es gar nichts Erschreckendes an sich hat. (Abbildung 2.1) Ganz rechts finden Sie die Edelgase, etwas weiter links daneben die bereits erwähnten Nichtmetalle. Der überwiegende Rest sind Metalle, unterteilt in Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, Halbmetalle, Metalloide, Über 24 simplified