GeoBusinessCONGRESS WORKSHOP: Visualisierung von Karten Standortwahl für ein neues Betonwerk Standortfaktoren allgemein Weiche Standortfaktoren: attraktives Wohnumfeld hohe Umweltqualität: Je höher der Ausbildungsgrad, desto höher die Ansprüche der Mitarbeiter Gute Qualifizierungsmöglichkeiten hoher Freizeitwert gute Ausstattung mit kulturellen Einrichtungen Schulen und Kinderbetreuung Image der Region Wirtschaftsklima Einstellung der politischen Entscheidungsträger und der Verwaltung o In der Regel schwierig zu quantifizieren o Studien zu lebenswerten Städten nicht flächendeckend verfügbar o sehr individuell Harte Standortfaktoren Verkehrsinfrastruktur: Zielkonflikt (Gut erschlossen, bedeutet meist auch teurer); Form der Infrastruktur hängt von Wertschöpfungskette der Unternehmens ab Kapazitäten zur Forschung und Entwicklung (FuE) Arbeitsmarkt: Zielkonflikt zwischen möglichst hohem Qualifikationsniveau und möglichst niedrigen Löhnen; Arbeitslosigkeit(?) Verfügbare Baufläche Baukosten Breitbandabdeckung Relative Nähe eines Marktes Bedarf
Kaufkraft Konkurrenz Cluster Vorhandensein von (Hilfs )Rohstoffen Staat: Subventionen; Sicherheit zum Fortbestehen des Standortes; Geschwindigkeit, Kalkulierbarkeit und Aufwand öffentlicher Genehmigungsverfahren Klima (für Unternehmen entscheidend die an landwirtschaftliche Prozesse gebunden sind, bzw. für Agrarunternehmen selbst) Standortanalyse allgemein = hochkomplexe Problemstellung mit hoher Kiterienzahl Punktebewertungsverfahren Dabei werden die Standorte mit einem Punktesystem bewertet Prozess: 1. Analyse der Anforderung und Gewichtung der Faktoren zwischen 1-10 2. Bewertung der Standorte im Bezug auf die Faktoren zwischen 1-5 (5 = sehr hoch) 3. Entscheidung durch Vergleichen der Ergebnisse Bedingungen für ein Betonwerk Innerhalb Deutschlands Nähe zu Rohstoffen: vor allem Kies aber auch Sand und Zement Transport von Mischwerk zur Baustelle in der Regel in Fahrmischern: Straßennetz wichtiger als z.b. Schiene oder Schifffahrt Arbeitskräfte: Ausbildungsgrad Haupt und Realschule eigentlich ausreichend? Baufläche Nähe zum Absatzmarkt: Nähe zu städtischer Region sollte ausreichen, da Beton bei eigentlich jeder Art von Bauen benötigt wird Datenbeschaffung Wie hoch soll die Analyse aufgelöst sein? Raumbezug Hängt auch von der Verfügbarkeit der Daten ab. Viele Statistiken liegen auf (Land )Kreisebene vor Um die später verwendeten Daten im Raum verorten zu können, müssen diese einen Raumbezug haben. Als Grundkarte kann die Karte mit den Verwaltungsgrenzen Deutschlands verwendet werden. Diese gibt es u.a. auch auf Kreisebene. Diese Shapefiles enthalten einen AGS (Allgemeinen Gemeinde Schlüssel), mit dem sich Informationen zuordnen lassen.
Statistiken OSM Data (Bundesamt für Kartographie und Geodäsie BKG: http://www.geodatenzentrum.de/geodaten/gdz_rahmen.gdz_div?gdz_spr=deu&gdz_akt_ze ile=5&gdz_anz_zeile=0&gdz_unt_zeile=0&gdz_user_id=0) Das Bundesamt für Statistik bietet über das Portal GENESIS viele Tabellen zum Download an. Ohne den kostenpflichtigen Zugang (50 /Jahr) können die großen nach Kreisen aufgelösten Tabellen jedoch nicht heruntergeladen werden. Hat man diesen Zugang bekommt man sämtliche Zensus Informationen, wie Bevölkerungsstruktur und Bildungsabschlüsse, aber auch Informationen über Baufläche u.ä. Im Beispiel werden Statistiken zu den höchsten Schulabschlüssen, zur veräußerten Baufläche und zur Arbeitslosenquote verwendet. (Genesis Destatis: https://wwwgenesis.destatis.de/genesis/online/data;jsessionid=624ec2c542a46ab01053fc5efe9679c9. tomcat_go_1_2?operation=abruftabellenverzeichnis) Über OpenStreetMap lassen sich diverse frei zugängliche Informationen herunterladen. Dies funktioniert auch direkt über die QuickOSM Erweiterung in QGIS mit der man räumliche Informationen mit bestimmten Eigenschaften herunter laden kann. Für die Standortanalyse werden Informationen über die Infrastruktur verwendet. Und zwar alle Punkte, die einen Autobahnanschluss darstellen. (QGIS > Erweiterung > Erweiterungen verwalten > "QuickOSM") Geologische Information Informationen über geologische Bedingungen, Rohstoffvorkommen und Rohstoffabbau bietet die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) über ihren Geodatenkatalog (GeoDak) an. (http://www.bgr.de/app/produktblatt/show.php?productid=de GD 0711) Für uns sind Informationen zu Kiesabbau Stellen interessant. Hierfür werden zunächst alle Daten zu oberflächennahen Rohstoffen in Deutschland heruntergeladen und später weiterverarbeitet. Leider konnte ich keine vollständige Legende zu den Rohstoffschlüsseln finden Zusätzliche Informationen Wenn man Informationen verwenden möchte, für die keine Daten mit Raumbezug existieren, kann man selbst eine Tabelle anlegen. Für das Beispiel wird das Vorhandensein eines oder mehrerer Fußballbundesligavereine gewählt. Mit Excel oder einem vergleichbaren Programm werden die Informationen (z.b. von Wikipedia) in eine Tabelle eingetragen. Dabei ist wichtig, eine Spalte mit Informationen anzulegen, mit Hilfe derer die Tabelle später an das Shapefile mit Raumbezug "angehängt" werden kann. Dafür bietet sich auch hier der AGS an. Eine Liste mit allen AGS findet sich auch auf Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/liste_der_landkreise_in_deutschland hier "KrS")
Vorgehen Standortbewertung 1. Anlegen der eigenen Tabelle bzw. Aufbereiten der heruntergeladenen Statistiken und Speichern als csv (Comma seperated Values) o Transponieren der Datei über Schulabschlüsse o Header anpassen o Überflüssige Informationen löschen o Zellen ohne Werte? x // // / ersetzen durch leere Zellen o AGS Spalte als Text formatieren (mit 5 vorangestellten Nullen) o Beim Speichern als csv Feldtrenner festlegen 2. Laden der Tabellen in QGIS und Verknüpfen der Tabellen mit dem Shapefile der Verwaltungsgrenzen o beim Laden Eigenschaften anpassen; keine Geometrie o Tabellen mit VGR250_KRS verknüpfen (VGR250_KRS Rechtsklick > Eigenschaften > Verknüpfungen > +) über Eingabe und Zielfeld: AGS; Feldpräfix: leer o Im Fall der Autobahnanschlüsse: Punkte in Polygonen zählen (Vektor > Analyse Werkzeuge > Punkte in Polygonen zählen) 3. Speichern der Verknüpften Tabellen als Shapefiles und gegebenenfalls Aufbereitung (Berechnen der Anteiligen Schulabschlüsse in %; Löschen überflüssiger Felder) o Über Feldrechner in Attributtabell (Editiermodus einschalten) o CASE WHEN "Gymn. Ober" IS NULL THEN "ohne Schul" / ( "ohne Schul" + "noch in sc" + "Hauptschul" + "Realschula" + "Fachhochsc" + "Abitur" )*100 ELSE "ohne Schul" / ( "ohne Schul" + "noch in sc" + "Hauptschul" + "Realschula" + "Gymn. Ober" + "Fachhochsc" + "Abitur" )*100 END (Um Fehlergebnisse zu vermeiden, wenn Gym. Oberstufe = 0) 4. Falls nicht schon geschehen, alle Informationen in einem Shapefile zusammenfügen 5. Festlegen der Bewertung der einzelnen Faktoren und Klassifizieren in 5 Klassen (Niedrig bis hoch) o Blick auf das Histogramm (nur möglich, wenn Vektordatei davor in Raster umgewandelt wurde ODER mit zu installierender Erweiterung "Statist") um Häufigkeitsverteilung anzuschauen
o Berechnung über Feldrechner vorhandene Felder erneuern 1. Gewichtung der Faktoren festlegen und Gesamtbewertung berechnen o Mit Feldrechner neues Feld "Bewertung" anlegen Rohstoffabbau 2. Zusammenfügen aller Punktdaten über den Rohstoffabbau in Deutschland o Vektor > Datenmanagement Werkzeuge > Shapedateien zu einer zusammenfügen (dafür müssen Daten in einem gemeinsamen Verzeichnis vorliegen) 3. Auswahl der Abbaustellen, an denen die Überkategorie Kiese und Sande abgebaut wird (Rohstoff1 = 10) o Auswahl: "Rohstoff1" = 10 o Auswahl speichern als Shapefile 4. Erstellen einer Heatmap o Raster > Heatmap 5. Konvertierung der Informationen über Kies Abbau Hotspots aus der Raster Heatmap in eine Vektordatei o Rasterrechner: DN > 6 o Ergebnis ist Shapefile mit Booleschen Werten 1 und 0 6. Extrahieren der Regionen in denen an vielen Stellen Kies abgebaut wird o Auswahl DN = 1 als neues Shapefile "Kies Hotspots" speichern Verschneiden der Informationen und Darstellung 7. Zusammenführen der Informationen über die Standortbewertung und Kiesabbau Hotspots o Attribute nach Position zusammenführen o Auswahl der Kreise in denen Kies Hotspot liegt und Speichern als Shapedatei 8. Darstellen der Ergebnisse in einer Karte
o Kategorisierte Darstellung nach den Werten des Bewertungs Feldes o Anzeigen der GEN Namen der Landkreise 9. Entscheidung KONTAKT: in medias res Gesellschaft für Informationstechnologie mbh Schwimmbadstr. 2, D-79100 Freiburg im Breisgau Tel.: 0761 705798-0 Fax: 0761 705798-09 Internet: http://www.webgis.de E-Mail: info@webgis.de